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VeraCrypt

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VeraCrypt-Logo.png Veracrypt 🇬🇧 ist eine Software für Linux, Windows und Mac OSX zur Datenverschlüsselung, insbesondere zur vollständigen oder teilweisen Verschlüsselung von Festplatten und Wechseldatenträgern. Das Programm baut auf TrueCrypt 7.1a auf und ist damit ein Nachfolger des TrueCrypt-Projekts sein, da dessen Entwicklung eingestellt wurde. 2016 erfolgte eine Sicherheitsüberprüfung des Programms. Dabei fand man einige Lücken, die teilweise mit der Version 1.19 behoben wurden.

Installation

VeraCrypt ist nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten und muss manuell oder aus einem PPA 🇬🇧 installiert werden.

Achtung!

Fremdsoftware kann das System gefährden.

Manuell

Für alle Ubuntu Versionen stehen Deb-Pakete auf der offiziellen Downloadseite 🇬🇧 zur Verfügung. Diese lassen sich leicht mit der Ubuntu Paketverwaltung installieren.

  1. Das deb-Paket für die eigene Ubuntu Version herunterladen 🇬🇧

  2. Das deb-Paket installieren [1]

    • entweder - durch Doppelklick die .deb-Datei im Dateibrowser (Nautilus)

    • oder - im Terminal durch den Befehl [2][3]:

      sudo apt install ./PFAD/ZU/veracrypt-VERSION-Ubuntu-RELEASE-amd64.deb 

      VERSION ist dabei die aktuelle Versionsnummer.

Installation aus PPA

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:unit193/encryption

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams unit193 zu entnehmen.

Wurde das PPA aktiviert, kann das Programm mit dem folgenden Paket installiert werden:

  • veracrypt

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install veracrypt 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://veracrypt

Verwendung

VeraCrypt-GUI

Nach dem Start [6] von VeraCrypt öffnet sich die Programmoberfläche, aus welcher neue verschlüsselte Volumes erstellt oder vorhandene eingehängt werden können. Die grafische Benutzeroberfläche liegt bisher nur in Englisch vor. Sie orientiert sich in Aussehen und Bedienung stark an TrueCrypt. Ziel des Projekts ist unter anderem, auch TrueCrypt-Container zu öffnen und zu bearbeiten. Einige Funktionen aus TrueCrypt sind allerdings nicht mehr verfügbar, weil sie als Sicherheitslücke 🇬🇧 angesehen werden.

Auf der VeraCrypt-Homepage gibt es ein Beginner's Tutorial 🇬🇧, welches Schritt-für-Schritt erklärt, wie man VeraCrypt-Volume erstellt, einhängt und benutzt.

Hinweis:

Das Beginner's Tutorial und weitere Dokumentation befindet sich nach der Installation ebenfalls im lokalen Dateisystem unter /usr/share/doc/veracrypt/HTML/. Damit ist ein Zugriff auf die Dokumentation auch dann sichergestellt, wenn kein Zugang zum Internet besteht.

Ein neues Volume erstellen

Um ein neues Volume bzw. einen neuen Container zu erstellen, wird in der Programmoberfläche ein linke Maustaste-Klick auf den "Create Volume"-Button ausgeführt. Daraufhin öffnet sich ein Assistent, welcher Schritt-für-Schritt durch die Erstellung führt. Eine Übersicht der einzelnen Dialogfenster dieses Assistenten kann dem bereits erwähnten Beginner's Tutorial 🇬🇧 entnommen werden. Der Benutzer hat beim Durcharbeiten des Assistenten folgende Angaben zu machen:

  1. Entscheidung, ob das Volume als Dateicontainer oder mit einer Partition/Festplatte erstellt werden soll

  2. Entscheidung, ob ein Standard- oder Hidden-Volume erstellt werden soll

  3. Angabe des Speicherorts für das zu erstellende Volume

  4. Auswahl der Optionen zur Verschlüsselung (die Vorauswahl sollte für die meisten Anwendungsfälle in Ordnung sein)

  5. Angabe der Volume-Größe (diese kann nachträglich nicht verändert werden)

  6. Angabe eines Passworts und ggf. einer Schlüsseldatei

  7. Auswahl eines Dateisystems für das zu erstellende Volume

  8. Formatierung des Volumes und Ende des Assistenten

Einhängen eines Volumes

Bevor Verzeichnisse und Dateien in einem Volume erstellt bzw. bearbeitet werden können, muss das Volume eingehängt werden. Dazu wählt man in der Programmoberfläche einen freien Slot aus, führt anschließend einen linke Maustaste-Klick auf "Select File..." bzw. "Select Device..." aus und navigiert zur Container-Datei bzw. zum Verschlüsselten Laufwerk. Mit einem linke Maustaste-Klick auf "Mount" wird das Volume/Device eingehängt. Dabei wird das bei der Erstellung vergebene Passwort und ggf. die Schlüsseldatei abgefragt. Der Einhängepunkt kann der Programmoberfläche von VeraCrypt entnommen werden.

Durch einen linke Maustaste-Klick auf "Dismount" wird das entsprechende Volume/Device wieder ausgehängt.

Automatisches Aushängen verhindern

In der Standard-Einstellung werden die Veracrypt-Laufwerke im Standby-Modus (Bereitschaft) und beim Herunterfahren automatisch ausgehängt. Falls man Dateien oder Programme von den verschlüsselten Containern bzw. Laufwerken geöffnet hat, fehlt diesen Dateien beim Aufwecken der Zugriff auf ihren Speicherort.

Zum Deaktivieren des automatischen Aushängens (dismount) während des Bereitschafts-Modus muss die Datei /etc/default/veracrypt mit root-Rechten [3] bearbeitet werden. z.B. [2]

sudo xdg-open /etc/default/veracrypt 

Die folgende Option kann unverändert gelassen werden (Shutdown / Herunterfahren)

VERACRYPT_SHUTDOWN_UNMOUNT="yes"

Die folgende Option kann von "yes" auf "no" geändert werden. (Suspend und Hibernate, Bereitschaft und Energiesparmodus)

VERACRYPT_SUSPEND_UNMOUNT="no"

Deinstallation

Wurde VeraCrypt nicht über die Paketverwaltung installiert, wird zur Deinstallation das folgende Skript ausgeführt:

sudo /usr/bin/veracrypt-uninstall.sh 

Diese Revision wurde am 11. August 2021 20:59 von mfm erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Sicherheit, Verschlüsselung, Server