Ubiquity

Inhaltsverzeichnis
  1. Eigenschaften
  2. Ablauf
  3. Anpassung
  4. Alternativen
  5. Rechtliches
  6. Links

ubiquity-64.png Ubiquity ist ein in Python geschriebener und seit Ubuntu 6.06 eingesetzter Installationsassistent. Er benutzt als technischen Unterbau den Debian-Installer und kann für Debian sowie Ubuntu und dessen Derivate benutzt werden. Das Programm ist auf den Ubuntu Live-DVD zu finden und kann auch mit Live-USB-Sticks eingesetzt werden.

Der Installationsassistent steht unter der freien Lizenz GNU GPL v2 und wird seit der Erstveröffentlichung im Jahr 2006 stetig überarbeitet und erweitert. Ubiquity kann sowohl auf ein Qt- als auch ein GTK-Frontend (GUI) zurückgreifen.

Eigenschaften

Eine Ubuntu-Installation kann mit Hilfe von Ubiquity direkt aus dem Live-System (Desktop-Live-Medium, auch Live-DVD genannt oder Live-USB-Stick) heraus erfolgen. Aber auch wenn man kein Live-System zur Installation nutzt, kommt es ins Spiel. Es wird zurzeit von Ubuntu und den meisten der Derivate (Kubuntu, Xubuntu, usw.) eingesetzt. Lediglich Lubuntu setzt ab Version 18.10 das Calamares Installation Framework 🇬🇧 ein.

Des Weiteren ist Ubiquity wie folgt ausgestattet:

Ablauf

Ubiquity_Willkommen_deutsch.png Ubiquity_WIllkommen_bei_Ubuntu.png
Willkommen Willkommen bei Ubuntu

Aktuelle Versionen starten mit der Überprüfung der Voraussetzungen (genügend freier Speicherplatz, Stromversorgung angeschlossen, mit dem Internet verbunden). Sind diese erfüllt, erfolgt zunächst die Sprachauswahl und anschließend wird Partman gestartet, das Programm zur Partitionierung des Datenträgers.

Im Dialog zur Partitionierung bestimmt man auch, welche der bereits vorhandenen Partitionen für welche Aufgabe in neu zu installierenden System verwendet werden sollen oder zunächst einfach unbeachtet und unbenutzt bleiben – das kann man auch noch später im fertigen System ändern.

Eine weitere wichtige, oft übersehene Einstellung im Dialog zu Partitionierung ist die Auswahl des Installationsortes für den Bootmanager GRUB; als Spezialfall kann man hier auch auf die Installation eines weiteren Bootmanagers verzichten – das sollte man bei Multiboot-Konfigurationen machen, wenn bereits ein Bootmanager installiert ist.

Experten-Info:

Mit dem (undokumentiertem) Schalter -b bzw. --no-bootloader kann man beim Start von Ubiquity von einer Kommandozeile bereits die Vorauswahl auf „keinen Bootmanager installieren“ setzen.

Das Partitionswerkzeug wird bereits am Anfang des Installationsprozesses eingesetzt, um die Installationszeit weiter zu reduzieren. Während die Festplatte partitioniert und Ubuntu installiert wird, gibt der Benutzer weitere Daten ein, so dass die sonst „nutzlose“ Zeit sinnvoll genutzt werden kann.

Nachfolgend erscheint die Städteauswahl (zur Zeitzonenbestimmung). Mit bestehender Internetverbindung kann der Anwender den Ortsnamen eingeben, der bei der Onlinedatenbank Geonames.org abgefragt wird, um die entsprechenden regionalen Einstellungen automatisch zu übernehmen.

Anschließend erfolgt die Tastaturauswahl, um abschließend die persönlichen Daten nebst Passwort einzugeben. Mit einer Webcam ist es möglich, ein Foto des Benutzers zu machen, welches dann im Displaymanager zum Anmeldung genutzt werden kann.

Sind alle Eingaben getätigt, startet für den Rest der Installation eine Diashow mit Werbung, die einige Eigenschaften Ubuntus zeigt (zur Ansicht dieser siehe Links).

Anpassung

Ubiquity bietet ein Modulsystem, bei dem einfache Shell-Scripte in die Installationsroutine eingebunden werden können.

Die Module liegen im Verzeichnis /usr/lib/ubiquity/target-config/. Sie beginnen mit einer Nummer zwischen 00 und 99, wobei die Höhere die Kleinere überschreibt. Einsatzzwecke für Module sind z.B. das automatische Installieren eines alternativen Bootloaders wie rEFInd 🇬🇧 und Clover 🇬🇧, das Kopieren des Live-Home-Verzeichnisses auf das Zieldateisystem oder das Speichern von Debugging-Informationen.

Alternativen

Alternativen respektive ähnliche Programme sind:

Rechtliches

Ubiquity steht unter dem Canonical Contributor Agreement 🇬🇧. Siehe dazu auch Project Harmony, eine Initiative von Canonical über „Contributor Agreements“ für Open Source Software.