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UNetbootin

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UNetbootin (Universal Netboot Installer) ist ein einfaches freies Programm um eine Linux/BDS Distribution ohne CD/DVD-Laufwerk zu installieren. Das Installationsmedium kann dabei eine Partition oder auch ein USB-Stick sein. Allerdings ist UNetbootin nicht nur für eine Installation hilfreich, denn mit dieser Anwendung ist es ebenfalls möglich, sich eine portable Live-Distribution zu erstellen. Wenn man diese Distribution beispielsweise auf einen USB-Stick installiert, kann man seine eigene Distribution überall mit hinnehmen und hat stets eine Linux-Installation zur Hand. Das Programm liegt in einer Windows- und einer Linux-Version (für Ubuntu auch als deb) zum Download über die Homepage 🇬🇧 bereit und unterstützt eine Vielzahl von Distributionen, z.B. Ubuntu/Kubuntu, Fedora, Gentoo, Damn Small Linux, usw. Dabei kann auch auf ein bereits vorliegendes ISO-Image zurückgegriffen werden, um eine brandneue Distribution, die noch nicht unterstützt wird, zu installieren.

In diesem Artikel wird die Installation auf einen USB-Stick beschrieben, welche sich kaum von der Installation auf eine andere Partition unterscheidet.

Installation

Einzelnes Paket installieren

UNetbootin ist momentan nicht in den Ubuntu-Quellen enthalten. Allerdings sind Pakete für Ubuntu auf der Homepage zu finden.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Dafür lädt man sich von der Homepage das passende Paket herunter (entweder das i386er oder das amd64er Paket) und installiert [1] es.

PPA aktivieren

Man kann auch das das PPA-Repository zu den Paketquellen hinzufügen [2]:

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:gezakovacs/intrepid

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams gezakovacs zu entnehmen.

Nun kann man das Paket

  • unetbootin

ganz einfach installieren:

Installation unter Windows

UNetbootin ist auf der Homepage 🇬🇧 auch für Windows erhältlich.

Partitionierung

Prinzipiell ist der Partitionstyp für die Installation egal. Es gibt allerdings Vor- und Nachteile bei den unterschiedlichen Typen. Das Linux-Standard-Format ext3 (oder auch ext2) kann von fast jedem Linux gelesen und beschrieben werden. Allerdings sind zum schreiben Root-Privilegien erforderlich, da UNetbootin standardmäßig den Besitzer der Dateien auf Root festlegt (das zu ändern wird auch nicht empfohlen!). Außerdem kann auf den Stick dann von Windows aus nicht mehr zugegriffen werden (außer man hat einen ext-Treiber installiert, was auf den wenigsten Rechnern der Fall sein sollte).

Ein durchaus unproblematisches Format ist FAT. Hier gibt es allerdings verschiedene Arten, empfohlen wird jedoch VFAT32. Es kann sowohl von Windows als auch von Linux beschrieben werden und eine Rechteverwaltung gibt bei diesem Partitionstyp nicht. Allerdings gibt es verschiedene Einschränkungen für die maximale Partitionsgröße und die maximale Dateigröße.

Über diese beiden gängigen Format ist mehr auf Wikipedia zu lesen: ext3 bzw. FAT

Weiterhin ist darauf zu achten, dass für die Partition, auf die UNetbootin die Distribution installieren soll, das Boot-Flag gesetzt werden muss!

Zum Partitionieren kann man die Programme GParted, GNU Parted oder fdisk verwenden.

Programm starten

Man kann das Programm über den Starter im Menü starten:

  • "Anwendungen > Systemwerkzeuge > UNetbootin"

unetbootin.png

Bedienung

Die Bedienung ist relativ einfach. Man hat drei Möglichkeiten, eine Distribution auf den USB-Stick zu installieren:

  • Man wählt sich eine Distribution und Version aus und überlässt UNetbootin den Rest.

  • Man übergibt ein CD-Image an UNetbootin. (Dies ist besonders praktisch, falls man schon das Image heruntergeladen hat, da man die gesamten Daten nicht noch einmal herunterladen muss.)

  • Man übergibt UNetbootin die Werte für den Kernel und Initrd.

Auswahl einer Distribution

Diese Möglichkeit ist die einfachste. Dazu wählt sich einfach eine Distribution und eine Version aus der der Liste aus. Nun zeigt UNetbootin noch die Homepage und eine kurze Beschreibung an.

Falls man diese Möglichkeit nutzt, wird UNetbootin alle benötigten Dateien aus dem Internet herunterladen und diese anschließend auf dem Stick installieren. Es ist also eine bestehende Internetverbindung erforderlich. Die Datenmenge unterscheidet sich je nach Distribution. Der Download von Ubuntu ist in etwa 700 MiB groß.

Auswahl eines CD-Images

Diese Möglichkeit ist praktisch, falls man bereits ein CD-Image der Distribution heruntergeladen haben. Hier gibt man einfach das CD-Image an und UNetbootin versucht dieses Image auf dem Stick zu installieren. Außerdem lassen sich so meist auch brandneue Versionen der Distributionen installieren, welche UNetbootin noch nicht unterstützt.

Es ist darauf zu achten, dass es sich bei dem CD-Image um eine Live-CD handeln muss. Eine Alternate-CD lässt sich auf diesem Weg nicht auf dem Stick installieren! (Eine Alternate-CD kann mit dem Tool usb-creator verarbeitet werden. Mehr dazu im Artikel Live-USB (Abschnitt „USB-Creator“))

Auswahl der Kerneleinstellungen

Jede Distribution bietet meist einen Kernel an, mit dem die Distribution installiert werden kann. Dieser Weg variiert von Distribution zu Distribution.

Experten-Info:

Dieser Weg ist nur für Experten empfehlenswert. Die anderen beiden Möglichkeiten sind einfacher.

Daten auf den Stick schreiben

Als letztes wählt man im unteren Bereich die Partition aus, auf welche UNetbootin die Distribution installieren soll.

Achtung!

An dieser Stelle sollte man die Auswahl doppelt überprüfen, damit keine Partition versehentlich überschrieben wird!

Mit einem Klick auf "OK" beginnt UNetbootin mit der Installation.

Boot-Optionen anpassen

Auf dem USB-Stick wird die Datei syslinux.cfg angelegt, die für das Starten des Systems verantwortlich ist und in der Regel ein englisch-sprachiges System und eine US-Tastatur ergibt. Dieses kann man gleich auf seine Bedürfnisse anpassen, indem man diese Datei mit einem Editor [3] bearbeitet. Die Zeile mit

append initrd=/ubninit file=/cdrom/preseed/ubuntu.seed boot=caspar 

wird wie folgt ergänzt:

locale=de_DE bootkbd=de console-setup/layoutcode=de 

Experten-Info:

Will man für seine Bedürfnisse eigene Scripte und Daten mitgeben, so kann man dafür einen Ordner anlegen und dort alles hinein kopieren (z.B. WLan-Schlüssel, Script zum entfernen überflüssiger Sprachen, etc). Dieser Ordner kann vom Live-Desktop aus via /cdrom/Meine_Daten/ ausgelesen werden.

Installation auf Festplatten-Partitionen

Anstatt auf einen USB-Stick kann man mit UNetbootin auch auf jede andere Partition die Distribution installieren. Dazu einfach den Haken bei "Show All Drives (Use with Care)" setzen.

Achtung!

An dieser Stelle sollte man die Auswahl doppelt überprüfen, damit keine Partition versehentlich überschrieben wird!

Installation des Bootloaders

Eine Installation des Bootloaders ist nicht erforderlich, da UNetbootin diesen automatisch in die gewählten Partition installiert.

Booten des neuen Systems

Der Rechner muss dazu das Booten von USB-Medien unterstützen. Entweder kann man beim Booten das Startmedium auswählen (z.B. mit der Taste F12 ) oder man muss im Bios das USB-Medium als erstes Boot-Gerät einstellen. Dies funktioniert allerdings bei jedem Bios unterschiedlich. Meist öffnet man die Bios-Einstellung während des Bootvorgangs mit der Taste F2 oder Entf

Nach dem Bootvorgang sollte ein Auswahlmenü erscheinen. Hier kann man den gewünschten Eintrag auswählen und das System vom Stick booten.

Benutzung des Live-Systems

Das System ist ein ganz normales Live-System und ist in dem Artikel der Live-CD beschrieben.

Um Ubuntu von dem System zu installieren, kann man dem Artikel der Ubuntu Installation folgen.

Installation von Ubuntu vom Live-System

Zur Installation wird ubiquity genutzt. Bei der Benutzung dieses Tools treten mitunter Probleme auf. Um diese Probleme zu umgehen, wird empfohlen, dass ubiquity vor einer Installation aktualisiert wird. Dies kann man bequem erledigen, indem man die Paketlisten aktualisiert und ubiquity erneut installiert. Der Befehle im Terminal [4] würden folgendermaßen lauten:

sudo apt-get update && sudo apt-get install ubiquity --reinstall 

Ein funktionierender Internetzugang wird vorausgesetzt.

Diese Revision wurde am 13. Januar 2009 18:16 von BigMc erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Ubuntu, Installation, System