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Terminal

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./terminal_logo.png Ein Terminal, auch Shell oder Konsole genannt, stellt eine textbasierte Ein-/Ausgabe-Schnittstelle für ein Computersystem da. Im Fenster dieses Terminals können Befehle [1] eingetippt und so das System gesteuert oder Dateien bearbeitet werden. Eine genauere Erklärung zum Thema Terminal findet man in der Wikipedia, eine erste Einführung in die Benutzung unter Shell/Einführung.

Unity/Ubuntu

Um ein Terminal unter Unity zu erhalten, klickt man linke Maustaste zuerst auf das Ubuntu-Symbol links oben in der Menüleiste und gibt dann in das Textfeld Terminal ein. Daraufhin werden alle verfügbaren Terminalprogramme angezeigt. Der Standardterminal ist der, der nur den Namen "Terminal" trägt.

Wer öfters mit dem Terminal arbeitet, kann sich im Unity Startmenü auch einen entsprechenden Eintrag anlegen oder das Terminalsymbol auf die Leiste links ziehen.

Wie auch unter GNOME gibt es standardmäßig keinen Root-Terminal.

GNOME/Ubuntu

Ein Terminal befindet sich im Menü unter

  • "Anwendungen → Zubehör → Terminal"

Von anderen Linux-Distributionen oder älteren Ubuntu-Versionen kennt man ein sogenanntes Root-Terminal, also ein Terminalfenster, in dem man sofort mit Root-Rechten arbeitet. Ein Root-Terminal ist standardmäßig nicht aktiv. Es lässt sich jedoch im GNOME-Menü ganz einfach ein Starter dafür einblenden. Dazu muss der Eintrag im GNOME Menü unter "Systemwerkzeuge" bei "Root-Terminal" bzw "Administrations-Terminal" aktiviert werden. Ab sofort wird es unter

  • "Anwendungen → Systemwerkzeuge"

angezeigt.

Integration in Nautilus

Ab und zu ist es sehr praktisch, direkt aus dem Dateimanager Nautilus ein Terminalfenster mit dem aktuellen Verzeichnis zu öffnen. Im Kontext-Menü gibt es den Punkt "Terminal öffnen" nicht standardmäßig. Wer ihn gerne hätte, kann dies ganz einfach nachrüsten. Dazu installiert [3] man zunächst das Paket

  • nautilus-open-terminal (universe, [2])

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install nautilus-open-terminal 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-open-terminal

Nun genügt es, Nautilus einmal neu zu starten. Ab sofort hat man im Kontextmenü für Verzeichnisse den Eintrag "In Terminal öffnen". Ggf. muss man sich ab- und wieder anmelden oder den Rechner neu starten, um die Funktion nutzen zu können.

Hinweis:

Für viele Terminal-erfahrene Benutzer ist es irritierend, dass unter Ubuntu-GNOME standardmäßig die Dateien ~/.bash_profile bzw. ~/.profile nicht ausgewertet werden. Um das "normale" Verhalten zu bekommen, kann man einfach im Kontextmenü (rechte Maustaste rechte Maustaste) des GNOME-Terminals das "momentan verwendete Profil bearbeiten" und im Reiter "Titel und Befehl" die Option "Befehl als Login-Shell starten" anwählen.

KDE/Kubuntu

Ein Terminal findet sich unter

  • "K-Menü → System → Konsole Terminalprogramm"

Mehr Informationen findet man im Artikel Konsole.

Xfce/Xubuntu

Auch Xfce bringt sein eigenes Terminal-Programm mit. Dieses findet man unter

  • "Applications → Terminal"

Mehr Informationen findet man im Artikel Xfce Programme (Abschnitt „Terminal“).

LXDE/Lubuntu

Das Terminal der Desktop-Umgebung LXDE nennt sich LXTerminal und ist unter

  • LXDE/start-here.png "LXDE-Menü → Zubehör → LXTerminal"

zu finden.

gnome_terminal.png kde_terminal.png xfce_terminal.png LXDE_Programme/terminal_lxde.png
GNOME KDE Xfce LXDE

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Andere Terminals

Praktische, elegantere und/oder kleinere Alternativen sind z.B.

Um das Standard-Terminal dauerhaft zu ändern, bedient man sich des Alternativen-System. Hier kann man über "x-terminal-emulator" das Standard-Terminal festlegen.

Virtuelle Konsole

Linux-Systeme kommen standardmäßig mit sechs virtuellen Konsolen. Im Gegensatz zum bisher Beschriebenen handelt es sich nicht um ein Fenster innerhalb der graphischen Oberfläche, sondern um eine komplette nicht-graphische Alternative auf reiner Textbasis. Diese virtuellen Konsolen erreicht man über Strg + Alt + F1 bis F6 . Strg + Alt + F7 schickt einen wieder zurück zur grafischen Oberfläche. Die virtuellen Konsolen sind hilfreich, falls der Xserver einmal abstürzen oder etwas anderes dafür sorgen sollte, dass die grafische Oberfläche nicht mehr erreichbar ist. Dann kann man hier nach dem Fehler suchen bzw. noch etwas Wichtiges machen, ohne auf eine GUI angewiesen zu sein.

Da die virtuellen Konsolen voneinander sowie von der grafischen Oberfläche unabhängig sind, muss man sich hier zuerst neu einloggen, bevor man sie nutzen kann. Dazu gibt man zuerst seinen Benutzernamen ein, bestätigt mit und gibt danach sein Passwort blind ein, d.h. es wird (wie bei sudo) nichts angezeigt.

Scrollen erledigt man in den Virtuellen Konsolen mit + Bild ↑ bzw + Bild ↓ .

Wenn man nicht sechs davon braucht, kann man die Anzahl auch verringern, indem man die entsprechenden Dateien mit den Namen tty1.conf bis tty6.conf in /etc/init/ löscht. Dabei sollte man jedoch immer von hinten nach vorn vorgehen. Will man also nur drei virtuelle Konsolen haben, löscht man tty4-6.conf und nicht tty1-3.conf.

Weitere Informationen

  • Wie man in den virtuellen Konsolen eine andere Auflösung als 640x480 einstellt, ist im Artikel Konsolen-Auflösung beschrieben.

  • Wie sich der Mauszeiger/Cursor in der virtuellen Konsole nutzen lässt, steht im Artikel gpm.

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Root-Rechte

Benötigt man für eine Aktion oder einen Befehl Root-Rechte, so bekommt man diese mit dem Befehl sudo. An dieser Stelle soll kurz das Erlangen von Root-Rechten zur Verwaltung des Systems erläutert werden. Ausführliche Informationen hierzu erfährt man im Wiki.

Temporäre Root-Rechte

Wenn man einen Befehl ausführen oder Dateien bearbeiten will, zu denen man Root-Rechte benötigt, so macht man dies durch voranstellen von sudo vor den eigentlichen Befehl. Man erhält damit im Terminal für diese Aktion Root-Rechte, nachdem man sein eigenes Benutzer-Passwort eingegeben hat. Die Passworteingabe erfolgt blind, d.h. man erkennt nichts im Terminal (auch keine **). Ein Beispiel mit dem Befehl fdisk und der Option -l (wie listen), der immer Root-Rechte benötigt und die Datenträgerbelegung anzeigt:

sudo fdisk -l
[sudo] password for <benutzername>: 

Dauerhafte Root-Rechte

Wenn man eine größere Anzahl von Befehlen mit Systemrechten ausführen möchte, ist es umständlich, vor jeden einzelnen Befehl sudo zu stellen. Durch den Befehl

sudo -s 

kann man dauerhaft Root-Rechte erlangen. Dabei sollte man beachten, dass immer noch das Homeverzeichnis sowie die Umgebungsvariablen des aktuellen Benutzers benutzt werden. Gibt man dagegen

sudo -i 

ein, so wird das Homeverzeichnis /root sowie die Umgebungsvariablen von root benutzt. Durch die Eingabe von

exit 

verlässt man dieses Terminal wieder. Die Tasten Strg + D kann man dazu auch benutzen (mehr dazu in sudo)

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Bedienung

Befehle (Kommandos/Programme) und Befehlsausgaben können über die Zwischenablage ganz bequem ausgetauscht werden (copy&paste). Dazu kann man das Kontextmenü (kopieren/einfügen) benutzen, oder unter Ubuntu die schnelle Variante mit linke Maustaste und mittlere Maustaste.

Um z.B. Befehlsvorgaben ins Terminal zu übernehmen, markiert man die Vorgabe mit der gedrückten linken Maustaste linke Maustaste und fügt dies im Terminal mit einem mittlere Maustaste (Mittelklick oder Daumenklick) wieder ein (besitzt man keine mittlere Maustaste, kann man als Ersatz gleichzeitig die linke und rechte Maustasten drücken). Dabei gilt es die folgenden Punkte zu beachten:

  1. Der Befehl muss u.U. auf die eigenen Gegebenheiten abgestellt/geändert werden bevor er ausgeführt wird.

    • Bei Befehlsvorgaben aus dem Wiki/Icons/Portal/forum.pngForum wird extra darauf hingewiesen.

  2. Der Befehl sollte nicht über mehrere Zeilen gehen, da ein Zeilenwechsel nicht mitkopiert werden darf und dieser wie eine "Eingabetaste auf halbem Weg des Befehls" wirkt.

    • Bei Befehlsvorgaben im Wiki/Icons/Portal/wiki.pngWiki oder dem Wiki/Icons/Portal/forum.pngForum ist dieser Umstand berücksichtigt, sodass man Mehrzeiler aus den schwarzen Feldern kopieren und einfügen kann.

Tastenkombinationen

Manchmal will man Befehle ein weiteres Mal ausführen, muss nur eine Option dabei ändern oder sucht nach einem bestimmten, bereits ausgeführten Befehl. Um all diese Aufgaben effektiv zu erledigen gibt es eine Reihe von Tastenkombination, die einem diese Aufgaben erleichtern.

Vervollständigen lassen, nicht tippen

Befehle und Dateinamen werden durch die Tabulatortaste Tab ⇆ automatisch ergänzt. Wenn dies nicht eindeutig möglich ist, werden bei einem weiteren Tab ⇆ alle Möglichkeiten zur Auswahl aufgelistet. Nun gibt man den eindeutigen Anfangsteil des enstprechenden Vorschlags ein und betätigt erneut die Tab ⇆ . Dies macht man solange bis der Befehl komplett ist und mit zur Ausführung gebracht werden kann. Damit erspart man sich z.B. die fehlerträchtige Handeingabe sehr langer Dateinamen. Siehe dazu auch Bash (Abschnitt „Autovervollstaendigung“).

Auswahl an Shortcuts

Auswahl von weiteren Tastenkombinationen (Shortcuts)
Bearbeiten Suchen und Blättern
Strg + A Bewegt den Cursor an den Anfang der Eingabezeile. Rückwärtsblättern in den letzen Befehlseingaben.
Strg + E Bewegt den Cursor an das Ende der Eingabezeile. Vorwärtsblättern in den letzen Befehlseingaben.
Alt + . Einfügen der letzten Option (Wort) der letzten Eingabe - mehrmaliges Betätigen möglich. Strg + R Suchen in den letzten Eingaben ( bricht die Suche ab, führt das Kommando erneut aus).
Strg + U Löscht alles ab der Cursorposition bis zum Anfang der Eingabezeile. + Zeilenweises Rückwärtsblättern (Scrollen) in der Bildschirmanzeige.
Strg + K Löscht alles ab der Cursorposition bis zum Ende der Eingabezeile. + Zeilenweises Vorwärtsblättern (Scrollen) in der Bildschirmanzeige.
Strg + H Löscht das letzte Zeichen vor der Cursor-Position, analog zu . + Bild ↑ Seitenweises Rückwärtsblättern (Scrollen) in der Bildschirmanzeige.
Strg + D Löscht das nächste Zeichen ab Cursor-Position, analog zu Entf .
Auf einer leeren Zeile entspricht dies der Eingabe von exit.
+ Bild ↓ Seitenweises Vorwärtsblättern (Scrollen) in der Bildschirmanzeige.
Strg + W Löscht das letzte Wort vor der Cursor-Position. Strg + + X Löscht den Bildschirm vor der aktuellen Zeile.
Strg + + C Kopiert den markierten Text in die Zwischenablage.
Strg + + V Fügt die Zwischenablage an der Cursorpostion ein.
Strg + C Bricht den laufenden Befehl/Prozess ab.

Ergebnisse zwischenspeichern, nicht abschreiben

Ausgaben können mittles Shell/Umleitungen in einer Textdatei zwischengespeichert werden, um diese später mit einem Editor zu öffnen und auszuwerten bzw. im Forum mittels Forum/Syntax/pre.png Codeblock einzustellen. Dazu legt man zuerst eine Datei an, hier z.B. im Verzeichnis /tmp die Datei ergebniss.txt und befüllt diese, indem man an jedes Kommando folgendes anfügt

2>&1 >> ergebnis.txt 

Anmerkung: Unbedingt auf das Leerzeichen als Trenner zwischen Befehl und dieser Umleitungsanweisung achten!

Ergebnisse für das Forum

Sollen die Ergebnisse im Forum bereitgestellt werden, dann empfieht sich, wg. der besseren Lesbarkeit für die Supporter, die folgende Vorgehensweise:

1. Festlegen des Orts und des Namens der Textdatei. log="/tmp/ergebnis.txt"
2. Anlegen der Textdatei. touch $log
3. Eröffnenden Codeblock für das Forum schreiben. echo "{{{" >>$log
4. Ausführen eines Kommandos, hier am Beispiel "lsb_release -d". lsb_release -d 2>&1 >>&log
5. Abschließenden Codeblock schreiben. echo "}}}" >>$log
Der Punkt 3 wird dabei vor und der Punkt 5 nach jedem weiteren geforderten Befehl ausgeführt.
Siehe dazu auch: Auswahl an Shortcuts, insb. .

Die so erzeugte Datei kann dann mit einem Editor geöffnet werden und der Inhalt kann so (ohne extra die Codeblocksyntax einzugeben) in die Forenantwort mit eingefügt werden.

Befehl mittels Skript öffnen

Wird ein Befehl öfter benötigt, kann dies mit einem Skript bewerkstelligt werden. In dem folgenden Beispiel wird der Kernlog ausgegeben.

1
2
#!/bin/bash
gnome-terminal -e "less /var/log/kern.log"

Dieses speichert man z.B. unter kernlog. Nun muss es noch ausführbar gemacht werden, z.B. über "Eigenschaften → Zugriffsrechte → Datei als Programm ausführen". Wird es gestartet, öffnet sich ein Terminal und die Logdatei wird mit less ausgegeben.

Größe und Position festlegen

GNOME- und Xfce-Terminal

Die Fenstergröße und die Position des Terminals kann man mit dem Parameter --geometry festlegen. Dieser wird hinter den Startbefehl geschrieben. Für das GNOME-Terminal sieht das dann so aus:

gnome-terminal --geometry=84x40+500+0 

Für das Xfce-Terminal sieht es so aus:

xfce4-terminal --geometry=84x40+500+0 

Die Zahlenwerte stehen für folgende Angaben:

  • erster Wert (hinter =) - Breite des Terminal-Fensters

  • zweiter Wert (hinter dem x) - Höhe des Terminal-Fensters

  • dritter Wert (hinter erstem +) - x-Position

  • vierter Wert (hinter zweitem +) - y-Position

Der Abstand bei den beiden letzten Werten ist dabei immer der von der linken oberen Ecke des Bildschirms zur linken oberen Ecke des Terminal-Fensters.

Mit dem Parameter --maximize lassen sich beide Terminals auch maximiert öffnen:

gnome-terminal --maximize
xfce4-terminal --maximize 

Größe als Standard festlegen

Um die (Fenster)-Größe des GNOME-Terminals als Standard festzulegen, geht man auf "Bearbeiten → Profileinstellungen → Allgemein → Benutzerdefinierte Größe" und wählt eine beliebige Größe.

Alternativ öffnet man die Datei /usr/share/vte/termcap/xterm in einem Editor[4] mit Root-Rechten[5] und editiert folgende Zeile:

:co#80:it#8:li#24:\
  • co = Breite

  • li = Höhe

Je größer die Zahlen, desto größer das Fenster.

Xfce/Xubuntu

Bei Verwendung des Xfce-Terminals reicht es aus, die Datei ~/.config/Terminal/terminalrc zu öffnen und folgende Zeile wie gewünscht anzupassen:

MiscDefaultGeometry=80x40+0+0

  • Transparentes Terminal - Terminals mit transparentem Hintergrund versperren nicht die Sicht auf hübsche Desktops

Diese Revision wurde am 12. August 2012 23:45 von Lasall erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Ubuntu Touch, Shell, System