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Server Installation

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Wiki/Icons/ubuntu_server.png In diesem Artikel wird die Installation von Ubuntu in der Server-Variante erläutert. Ein solcher Server stellt Desktop-Rechnern (Clients) Serverdienste wie beispielsweise einen LAMP-Server oder eine zentrale Musikverwaltung zur Verfügung.

Ein Linux-Server wird in der Regel über die Kommandozeile administriert. Gerade Ein- und Umsteiger von Windows möchten ihren Server aus alter Gewohnheit lieber grafisch konfigurieren und pflegen. Dies ist zwar durch die nachträgliche Installation einer beliebigen Desktop-Umgebung ohne weiteres möglich. Allerdings wird dabei häufig vergessen, dass Linux dafür nicht ausgelegt ist und die vorhandenen grafischen Verwaltungswerkzeuge sich in der Regel auf die Konfiguration von Desktop-Systemen beschränken.

Einen Ausweg kann Zentyal sein – ein auf Ubuntu basierender Server mit einer integrierten Weboberfläche zur grafischen Verwaltung. Dennoch sollte man auch hier bereits wissen, wie ein Linux-Server generell funktioniert. Sonst ist Frust vorprogrammiert.

Fehlende Vorlage

Das gewünschte Template „Installation/Vorbereitung“ existiert nicht.

Installation

Die Installation von Ubuntu Server deckt sich im Wesentlichen mit der Installation von Ubuntu mit der Alternate-CD. Es gibt aber ein paar kleine Besonderheiten, auf die hier eingegangen werden soll. Nachdem von der CD gebootet wurde, wird zuerst nach der bevorzugten Sprache gefragt. Danach erscheint dieser Splash-Screen:

./Bootmenu.png

Booten

Man kann aus diesen Optionen wählen:

  • "Install Ubuntu Server" - installiert einen Server. Dies ist die Standard-Installationsmethode.

  • "Ubuntu Enterprise-Wolke Installieren" - installiert einen Verwaltungsserver oder Knoten einer Ubuntu Enterprise-Wolke.

  • "Die CD auf Beschädigungen überprüfen" - überprüft, ob die CD funktionsfähig ist oder ob während des Herunterladens oder während des Brennvorgangs Fehler auftraten, die die CD unbrauchbar machen.

  • "Ein beschädigtes System reparieren" - Damit kann man ein Ubuntu-System retten, falls unerwarteterweise doch einmal ein vom System selbst aus irreparabler Fehler auftritt.

  • "Arbeitsspeicher testen" - Startet ein Testprogramm, womit man den Arbeitsspeicher auf Schäden überprüfen kann

  • "Von der ersten Festplatte starten" - Dies ist nützlich, falls versehentlich einmal von der CD gebootet wurde, obwohl kein Anlass dazu besteht.

Falls die Standardeinstellungen der Installation geändert werden müssen, (etwa die Sprache oder die Bildschirmeinstellungen), so kann dies durch Drücken der entsprechenden F-Tasten getan werden (das F-Tastenmenü am unteren Ende der Bildschirmausgabe beachten).

Einstellungen
Taste AuswahlBeschreibung
F1 Help Zeigt den Hilfe-Index an
F2 Language Hier kann man die Installationssprache auswählen. Nach der Änderung ändert sich das grafische Installer-Menü auch auf diese ausgewählte Sprache.
F3 Keymap Hier lässt sich das Tastatur-Layout einstellen
F4 VGA Bildschirm-Auflösung
F5 Accessibility Barrierefreie Einstellungen
F6 Other Options Weitere Optionen. Hier kann man dem Kernel weitere Optionen mitgeben

Sollten diese Optionen nicht ausreichen, kann man mit der ESC-Taste Esc das grafische Installer-Menü abbrechen und gelangt zu dem Textmodus-Installer. Dort kann man mit den F-Tasten weitere Optionen abfragen.

Sobald die Einstellungen den Bedürfnissen entsprechend konfiguriert sind, kann man durch Wählen der gewünschten Option mit der Installation fortfahren. Daraufhin wird der Installer starten und man sollte einige Textnachrichten für etwa zwei Sekunden aufleuchten sehen. Dann wird man auch schon vom Sprachenwählbildschirm begrüßt.

Installation/installation_05.png

Die Sprache mit den Pfeiltasten auswählen und drücken. Es ist der eigene Standort zu wählen.

Installation/installation_06.png

Jetzt sollte das Keyboard-Layout (die Tastaturbelegung) ausgewählt werden; dabei ist zu bedenken, dass dies nicht unbedingt mit der gewählten Sprache übereinstimmen muss.

Installation/installation_07.png

Netzwerk einrichten

Der Installer wird nun versuchen, die Hardware und die Netzwerkumgebung zu erkennen. Zuerst versucht der Installer das Netzwerk automatisch via DHCP zu konfigurieren. Schlägt dies fehl, zeigt der Installer einen Fehler an und lässt nach einem Klick auf "Weiter" mehrere Möglichkeiten der Konfiguration zu:

  • "Autokonfiguration nochmals versuchen" - Der Installer wird es mit denselben Einstellungen nochmals testen. Wenn man beispielsweise das Kabel einzustecken vergessen hat, wiederholt diese Auswahl einfach den vorigen Schritt.

  • "Autokonfiguration mit einem DHCP-Rechnernamen" - Der Installer fragt nach einem DHCP-Hostnamen. Dieser Schritt ist nur selten nötig. Nach der Eingabe wird er die DHCP-Konfiguration nochmalig durchführen.

  • "Netzwerk manuell einrichten" - Hier muss man diese Daten von Hand angeben:

Netzwerk
ElementBeschreibung
"IP-Adresse" die IP Adresse des Computers (diese erfährt man von einem Netzwerkadministrator oder man benutzt einen privaten Adressbereich)
"Netzmaske" der standardmäßig eingestellte Wert (255.255.255.0) stimmt in den meisten Fällen
"Gateway" die Adresse des Standard-Gateways. Normalerweise die IP-Adresse des Routers/Servers.
"DNS Server" das gleiche wie bei Gateway gilt auch für die IP-Adresse des Nameservers
"Proxy-Server" die Adresse eines eventuell vorhandenen Proxy-Servers. Wenn kein Proxy-Server benutzt wird, ist dieses Feld bitte leer zu lassen.

  • "Netzwerk unkonfiguriert lassen" - Es werden keine Einstellungen vorgenommen, das Netzwerk kann nach der Installation konfiguriert werden. Dies ist z.B. dann notwendig, wenn man keine feste IP von seinem Provider zugeteilt bekommt.

  • "Computernamen" - Über diesen Namen, den man frei wählen kann, ist der Computer über das Netzwerk erreichbar.

Falls man in ein neu aufgesetztes System die Einstellungen (/home) eines anderen Systems importieren will, sollte der/die Benutzername/n und UIDs mit dem anderen System übereinstimmen.

Fehlende Vorlage

Das gewünschte Template „Installation/Partitionierung“ existiert nicht.

Installation des Grundsystems

Daraufhin beginnt der Installer mit der Installation des Grundsystems. Das kann eine Weile dauern.

Benutzer anlegen

Im nächsten Schritt wird man gebeten, die Daten des ersten Benutzers im neuen System einzugeben. Diesem Benutzer werden auch Administratorrechte verliehen.

Servertyp auswählen

In einem Auswahlfenster kann man mittels tasksel eine oder mehrere Aufgaben auswählen, die der Server erledigen soll, z.B. einen Linux Apache MySQL PHP Server, abgekürzt LAMP. Damit wird dann eine entsprechende Vorauswahl an Paketen getroffen. Diese Auswahl kann später jederzeit wieder aufgerufen werden.

./Tasksel.png

Zum Zweck der Fernadministration sollte man zumindest die Option OpenSSH -erver wählen. Man kann weitere Pakete aber auch problemlos später installieren, insbesondere wenn man sich vielleicht z.B. aus irgendwelchen Gründen lieber einen Mailserver mit Exim und Cyrus an Stelle von Postfix und Dovecot installieren möchte.

Installation beenden

Der Installer wird nun die Installation fertigstellen und einen Neustart des Computers verlangen. Danach sollte man natürlich als erstes eine Systemaktualisierung durchführen.

Die Installation ist nun komplett und man sollte nun das neue System starten können.

Problembehebung

RAID

Ein Software-RAID lässt sich während der Installation (im Experten-Modus) erstellen. Dabei sollte mindestens RAID-1 zum Einsatz kommen. Da die Erstellung eines RAIDs viele Einsteiger überfordert, hier eine Kurzanleitung für ein minimales RAID-1:

  • benötigt werden zwei (möglichst baugleiche) Festplatten mit gleicher Kapazität

  • auf beiden Festplatten legt man manuell mind. zwei exakt gleichgroße Partitionen an:

    • jeweils eine Partition für / (root-Partition)

    • jeweils eine Partition für swap (Auslagerungsspeicher)

  • die beiden zusammengehörigen Partitionen werden anschließend einem RAID-Verbund zugeordnet, normalerweise md0 und md1

  • md0 und md1 dienen dann bei der Installation als neue Root- bzw. Swap-Partition

In älteren Anleitungen findet man häufig den Hinweis, auch eine eigene Partition (bzw. RAID-Verbund) für /boot zu erstellen, da es sonst Probleme mit dem Bootloader GRUB legacy gibt. Beim Nachfolger GRUB 2, der bereits seit Ubuntu 9.10 verwendet wird, ist dies nicht mehr erforderlich.

Experten-Info:

Die obigen Praxistipps gelten für "normale" Festplatten mit einer Kapazität bis 1 TiB. Größere Platten können aufgrund einer anderen Sektorgröße (4 KiB) für weitere Fußangeln sorgen und wurden nicht getestet. Auch der Einsatz von SSDs ist ein Thema, das im Rahmen dieses Artikels nicht weiter behandelt wird.

Fortgeschrittenen sei die Beschäftigung mit dem Logical Volume Manager (LVM) empfohlen, den man auch einem RAID-1 kombinieren kann: Software RAID mit LVM.

Diese Revision wurde am 14. Mai 2018 22:42 von BillMaier erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Installation, Server, ungetestet