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Scribus

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Wiki/Icons/dtp.png Scribus ist ein Desktop-Publishing-Programm für Linux-, Unix-, Mac-OS-X- und Windows-Systeme. Es dient der professionellen Erstellung von Layouts und ist vergleichbar mit Adobe PageMaker, QuarkXpress oder Adobe InDesign. Im Unterschied zu diesen proprietären Programmen ist Scribus freie Software und unter der GNU GPL lizenziert. Scribus unterstützt eine Vielzahl von Funktionen, die für professionelle Druckvorlagen benötigt werden. Dazu zählen Farbmanagement, Farbseparation durch CMYK-Ausgabe, PDFs nach PDF/X-3 Standard, PDF-Import, Tabellen und Vektorzeichnungen. Scribus bietet dabei auch erweiterte PDF-Funktionalitäten wie Erstellung von PDF-Präsentationen und PDF-Formularen. (aus der Wikipedia)

Installation

Scribus ist in zwei Versionen in den Paketquellen enthalten. Einmal eine stabile und bewährte Version und einmal eine Entwicklungsversion.

./scribus.png

Für den stabilen Zweig stehen folgende Pakete zur Installation [1] zur Verfügung:

  • scribus

  • scribus-doc (optional - Dokumentation)

  • scribus-template (universe - zahlreiche Dokumentenvorlagen)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install scribus scribus-doc scribus-template 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://scribus,scribus-doc,scribus-template

Für den Entwicklungszweig existieren die folgenden Pakete:

  • scribus-ng (universe)

  • scribus-ng-doc (optional - Dokumentation)

  • scribus-template (optional - zahlreiche Dokumentenvorlagen)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install scribus-ng scribus-ng-doc scribus-template 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://scribus-ng,scribus-ng-doc,scribus-template

Wer die aktuelle Entwicklerversion herunterladen und ausprobieren will, findet hier eine Anleitung 🇩🇪.

Scribus mit Color-Management ausrüsten

Einleitung

Farbmanagement ist dann wichtig, wenn man möchte, dass Farben auf allen Endgeräten weitgehend gleich aussehen, also beispielsweise das Blau auf dem Flyer aus der Druckerei genau dem Blauton entspricht, den man am Bildschirm dafür ausgesucht hatte.

Um weitgehende Farbtreue zu gewährleisten, muss das Farbmanagement an zwei Stellen korrigierend eingreifen:

Einerseits ist es nötig, die Farben entsprechend der durch Konstruktionsunterschiede bedingten Darstellungseigenschaften des Ausgabegerätes anzupassen. Die dazu nötige gerätespezifische Information ist in - auf das Endgerät abgestimmten - ICC-Geräteprofilen abgelegt, die im Idealfall beispielsweise auf der Treiber-CD des Bildschirms oder Druckers vom Hersteller mitgeliefert werden oder von dessen Webseite heruntergeladen werden können. Liegt für das Peripheriegerät kein Geräteprofil vor, kann es selbst gemessen werden oder auf ein Profil zurückgegriffen werden, von dem vermutet wird, dass es dem wirklichen Profil nahe kommt.

Andererseits unterscheiden sich Bildschirm und Druckmaschine in ihrem verwendeten Farbmodell. Der Bildschirm mischt Farben additiv aus den Grundfarben Rot Grün und Blau, Drucker arbeiten mit subtraktiver Farbmischung und meistens mit CMYK (aus den Grundfarben Türkis, Violett, Gelb und Schwarz). Wenn Farbinformation also am Bildschirm "erstellt", aber farbtreu im Druck wiedergegeben werden soll, muss das Farbmanagement diese vom RGB-Farbraum für den Druck in den CYMK-Farbraum konvertieren.

Die Verwendung des Farbmanagements ist also sehr empfehlenswert, um verlässliche Farbresultate zu erhalten.

Installation

Um Scribus mit Farbmanagement nutzen zu können, genügt die Installation des Pakets

  • icc-profiles (multiverse)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install icc-profiles 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://icc-profiles

Um die aktuellste Version zu erhalten, kann man auch direkt die Scribus Paketquelle 🇬🇧 als Fremdquelle hinzufügen.

Linkto-Suche: Fremdquellen (Abschnitt „Risiken“)

  • Folgende ICC-Profile existieren nach der Installation:

/usr/share/color/icc/PhotoGamutRGB_avg6c.icc
/usr/share/color/icc/ISOuncoatedyellowish.icc
/usr/share/color/icc/ISOwebcoated.icc
/usr/share/color/icc/ECI-RGB.V1.0.icc
/usr/share/color/icc/ISOcoated.icc
/usr/share/color/icc/ISOuncoated.icc
/usr/share/color/icc/LStar-RGB.icc

Diese Standardprofile reichen für die Gelegenheitsverwendung von Scribus aus, man kann natürlich weitere Profile dort hinterlegen oder in den Scribus-Einstellungen einen Pfad eintragen, unter dem zusätzliche Profile hinterlegt sind.

Es ist sehr empfehlenswert, zumindest ein spezielles Profil einzubinden: das des Monitors. Es befindet sich (sofern vorhanden) auf der Treiber-CD des Monitors (Datei mit der Endung *.icm oder *.icc). Wenn der Hersteller kein spezielles Monitor-Profil zur Verfügung stellt, muss das sRGB Standard-Profil für "Monitor" in den Scribus-Einstellungen

  • "Datei → Allgemeine Einstellungen → Farbmanagement"

genügen.

Scribus konfigurieren

Nun kann man Scribus starten und folgende globalen Einstellung vornehmen. Dazu im Menü

  • "Datei → Allgemeine Einstellungen → Farbmanagement"

aufrufen und hier

  • "Farb-Management aktivieren",

  • die gewünschten Profile auswählen und

  • bei "Druckerfarben auf dem Bildschirm simulieren" und "Tiefenkompensierung benutzen" Häkchen setzen.

Der Rest kann im Zweifelsfall so bleiben.

Schriften einbinden

Im Regelfall sollten die Systemschriftarten vollständig erkannt werden. Sollte dies nicht der Fall sein, kann man diese noch nachträglich innerhalb von Scribus einbinden. Hierzu ruft man im Menü

  • "Datei → Allgemeine Einstellungen → Schriften"

auf und kann unter dem Reiter "Zusätzliche Pfade" weitere Verzeichnisse angeben, die weitere gewünschten Schriftarten beinhalten. Zu beachten ist, dass in Scribus kein Dokument geöffnet ist bzw. geöffnet wurde. Man muss also gegebenenfalls Scribus neustarten, bevor man hier eine Änderung vornehmen kann. Auch zum Übernehmen der Einstellungen sollte man Scribus neustarten, da sonst die Schriftarten noch nicht verwendet werden können.

Hinweis:

Scribus verwendet einen Filter, der untaugliche Schriftarten automatisch deaktiviert. Hierzu bitte die offizielle Dokumentation 🇩🇪 aufsuchen.

Schlussbemerkung

Das Colormanagement kann auch pro Dokument extra festgelegt werden:

  • "Datei → Dokument einrichten → Farbmanagement".

Hat man vergessen, das Colormanagement für das aktuelle Dokument zu aktivieren, dann ist im PDF-Erstellen-Dialog der Reiter "PDF/X-3" ausgegraut und die Kompatibilitäts-Option "PDF/X-3" ist nicht verfügbar, sondern nur "PDF 1.3" bis "PDF 1.5".

Diese Revision wurde am 1. Juni 2011 20:41 von ubot erstellt.
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