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Epson

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte teste diesen Artikel für eine Ubuntu-Version, welche aktuell unterstützt wird. Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

Derzeit gibt es unter den Epson-Scannern eine "Dreiklassengesellschaft":

  1. Scanner, die direkt mit SANE funktionieren (siehe Supported Devices - Epson 🇬🇧)

  2. Scanner, die mit den unfreien Avasys-Treibern funktionieren, allerdings nur auf 32-bit-Systemen und nur nach manueller Umwandlung eines RPM-Pakets.

  3. Scanner, die mit den unfreien Avasys-Treibern funktionieren. Auch 64-bit-Systeme werden unterstützt. Diese neueren Treiber gibt es durchweg als fertige .deb-Pakete.

Dieser Artikel beschreibt die Installation von Epson Scannern der 3. Kategorie. Diese auf der avasys.jp-Seite aufgeführten Scanner 🇯🇦 (http://support.epson.net 🇬🇧) werden offiziell unterstützt.

Zusätzlich wurden folgende Multifunktions-Geräte erfolgreich getestet:

Vorbereitung

Folgendes Paket muss als Vorbereitung installiert[1] sein

  • xsltproc (main)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install xsltproc 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://xsltproc

Installation

Für den Betrieb benötigt man zwei, teilweise drei externe Pakete, welche man herunterladen und installieren muss. Zuerst öffnet man die Seite von Epson 🇬🇧, gibt das passende Epson-Modell in das Suchfeld ein, und wählt "Linux" als Distribution aus. Auf der Ergebnisseite bekommt man alle notwendigen Treiber zum Download angezeigt. Nach Klick auf "Download" folgt eine Übersicht der von diesem Treiber unterstützen Modelle und die Software-Lizenz, die man mit "Accept" annimmt. Danach öffnet sich eine weitere Tabelle mit den einzelnen Paketen zum Download. Für uns kommen hier nur die Dateien mit der Endung .deb in Frage. Zu beachten ist noch die Architektur (i386 oder amd64), sowie bei den iscan-Paketen, daß die Bezeichnung ltdl7 im Namen enthalten ist.

Die Dateien (als Beispiel für die 32-bit-Installation eines GT-1500-Scanners):

  • iscan-data_1.13.0-1_all.deb (allgemein iscan-data-VERSIONSNUMMER.deb)

  • iscan_2.28.1-3.ltdl7_i386.deb (allgemein iscan_VERSION.ltdl7_ARCHITEKTUR.deb, Achtung, nur die ltdl7-Version ist richtig!)

  • ggf. iscan-plugin-gt-1500_2.1.2-1_i386.deb (allgemein iscan-plugin-SCANNER_VERSION_ARCHITEKTUR.deb) oder z.B. etwas wie esci-interpreter-perfection-v330_0.1.1-2_i386.deb

  • Unter Ubuntu 12.04 kann der Fall eintreten, dass eingescannte Dokumente ein sehr großes Datenvolumen haben. Abhilfe: Das Paket libjpeg62 installieren.

  • Unter iscan gibt es Probleme, im ADF Modus die Zielgrösse anzupassen. Selbstverständlich kann man auch alternative Scanprogramme Scanner/Software nutzen.

Falls eine Nutzung im Netzwerk vorgesehen ist, noch

  • iscan-network-nt_1.1.0-2_i386.deb (Allgemein iscan-network-nt_VERSION_ARCHITEKTUR.deb)

Die heruntergeladenen Pakte installiert man anschließend als root mit dpkg:

sudo dpkg -i <paketname>.deb 

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Konfiguration

Die neueren Treiberversionen machen dem System den epkowa-Treiber über die Datei /etc/sane.d/dll.d/iscan bekannt. Hier ist es nicht mehr notwendig, die Datei /etc/sane.d/dll.conf zu bearbeiten. Sollte /etc/sane.d/dll.d/iscan nach der Installation nicht vorhanden sein, kann man den neuen Treiber mit einem Editor [3] mit Root-Rechten [4] auch in /etc/sane.d/dll.conf einfügen. Direkt unter dem Eintrag

epson

fügt man noch die Zeile

epkowa

hinzu. Die Datei wird danach gespeichert und geschlossen. In gewissen Fällen bieten Scan-Programme, wie z.B. Simple Scan unter "Dokument → Einstellungen → Scan-Quelle" mehrere Scanner zur Auswahl an, wobei ein Eintrag jedoch zum Einfrieren und Absturz des Gerätes führt. Diese fehlerhafte Scan-Quelle kann durch das Auskommentieren der Zeilen

epson
epson2

mit je einer Raute entfernt werden.

#epson
#epson2

Damit ist die normale Installation in der Regel abgeschlossen. Sollte es dennoch zu Problemen kommen, sind die folgenden Punkte abzuarbeiten.

Falls der Scanner nicht zuverlässig erkannt wird, kann man das Gerät zusätzlich in der Datei /etc/sane.d/epkowa.conf fest eintragen [4]. Dazu das Kommentarzeichen vor der Zeile

usb 0x04b8 0x0820

entfernen. Der erste Zahlenwert ist die Vendor-ID und für alle Epson Geräte identisch. Der zweite Wert, die Product-ID, muss noch angepasst werden und kann über lsusb oder sudo sane-find-scanner herausgefunden werden (siehe Abschnitt "Scannerrechte").

Scannerrechte

Hinweis:

Neuere Versionen von iScan (getestet mit iScan_2.23.0-3.ltdl7_i386.deb) installieren automatisch 40-iscan.rules. Mit diesen ist die Anpassung der Rechte überflüssig. Ein Neustart ist allerdings immer notwendig.

Ggf. muss zusätzlich in der Datei /lib/udev/rules.d/40-libsane.rules folgender Eintrag hinzugefügt werden (erfordert Root-Rechte, Beispiel: idProduct = Epson Perfection V100, muss je nach Scanner angepasst werden!):

ATTRS{idVendor}=="04b8", ATTRS{idProduct}=="012d", ENV{libsane_matched}="yes"
# Epson V100 | Epson V100

Zum Herausfinden der idProduct folgenden Befehl im Terminal [5] ausführen:

sudo sane-find-scanner 

und die idProduct in obigem Beispiel durch die korrekte - von sane-find-scanner angezeigte - product-Nummer ersetzen, allerdings ohne die vorangestellten Zeichen 0x.

Zum Test:

iscan 

im Terminal ausführen.

Der Scanner ist jetzt mit allen Programmen, die auf SANE (Scanner Acess Now Easy) zugreifen, betriebsbereit. Je nach Scan-Programm und Multi-Funktions-Gerät ist es z.B. auch möglich auszuwählen, ob ein Dokument vom automatischen Dokumenten-Einzug (ADF) oder auf der Flachbett-Einheit gescannt werden soll.

Netzwerk-Einbindung

Das Paket iscan-network-nt ist nur nötig, wenn der Scanner nicht per USB-Kabel direkt mit dem Computer verbunden ist und stattdessen über ein Ethernet- oder WLAN-Netzwerk angesteuert wird. Eventuell wird der Scanner vom Epson Treiber automatisch erkannt wenn in der Datei /etc/sane.d/epson2.conf mit Root-Rechten das Kommentarzeichen # vor der Zeile

net autodiscovery

entfernt wird. Alternativ kann die IP-Adresse des Scanners in der Datei /etc/sane.d/epson2.conf mit Root-Rechten fixiert werden:

net [IP-Adresse des Scanners]

Hinweis:

Die IP-Adresse kann z.B. über das Konfigurationsmenü des Routers herausgefunden werden. Bei dieser Gelegenheit ist es empfehlenswert, dem Scanner eine feste IP-Adresse zuzuweisen. Alternativ kann die IP-Adresse auch über den Befehl scanimage -L ermittelt werden.

Sollte die Einbindung des Scanners über epson2.conf nicht funktionieren ist es nötig die Datei /etc/sane.d/epkowa.conf mit Root-Rechten um folgende Zeile zu erweitern:

net [IP-Adresse des Scanners] 1865

Hinweis:

Diese Maßnahme kann die automatische Erkennung (siehe oben) verhindern. Die automatische Erkennung ist im Zweifelsfall die bessere Wahl da sie zu einer besseren Performance des Scanners führen kann.

Farbkorrektur

ICC-Profile zur Farbkorrektur erhält man erfreulicherweise separat (d.h. unabhängig von den Windows-Treibern) auf der Epson Homepage 🇩🇪 unter Support, allerdings nicht für jedes Modell.

Sonstiges

  • Der Scanner scheint an einem USB3.0-Port nicht richtig zu funktionieren. Er meldet dann

    rounding interval to 128 microframes, ep desc says 255 microframes

    . Die Verwendung eines USB2.0-Port behebt das Problem.

  • Man sollte beachten, dass Scannersoftware wie iScan oder XSane unter Linux beim Scannen mit der Durchlichteinheit keine Möglichkeit zu automatischer Staubentfernung, zum automatischen Erkennen der einzelnen Bilder und automatisches Zuschneiden besitzen. Dies ist zwar auch in Linux nachträglich möglich, erfordert jedoch einen Mehraufwand. Wer also z.B. große Mengen an Dias digitalisieren möchte, kann dies unter Windows mit der mitgelieferten Software Epson Scan (etwa mit Hilfe einer virtuellen Maschine, auf der Windows installiert wird) besser bewerkstelligen.

Diese Revision wurde am 7. Mai 2017 11:35 von sebix erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, unfreie Software, Scanner, Epson, ungetestet