[[Vorlage(Getestet, lucid, maverick)]] {{{#!vorlage Wissen [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:sudo: Root-Rechte] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] {{{#!vorlage hinweis Dieser Artikel ist Teil der Artikelserie '''[:SSD:]''', welche das Thema [wikipedia:Solid_State_Drive:Solid State Drives] behandelt.\\ Dieser Artikel geht in allen Beschreibungen davon aus, dass die SSD als '''/dev/sda''' im System eingebunden ist. Die Befehle müssen bei davon abweichenden Systemen daher gegebenenfalls angepasst werden. }}} [[Bild(Wiki/Icons/SSD.png, 80, align=left)]] Möchte man eine SSD in den Ursprungszustand („Factory Default“) zurückversetzen, muss man sich einem etwas aufwendigeren Verfahren widmen. Dies kann man ebenfalls machen, wenn man das Gefühl hat, dass die SSD mit der Zeit langsamer wird. Vor dem [:Partitionierung:Partitionieren] und [:Formatieren:] sollte man die SSD ebenfalls einem „Secure Erase“ unterziehen. Damit werden alle Blöcke der SSD vom Controller gelöscht, was die Performance der SSD steigert. {{{#!vorlage hinweis Die SSD sollte ''direkt'' am [wikipedia:Serial_ATA:SATA]-Controller des Rechners angeschlossen sein. Suboptimal sind USB- und Firefire-Anschlüsse sowie Anschlüsse am Hardware-[wikipedia:RAID:]-Controller. Beim Einsatz eines [wikipedia:SCSI/ATA_Translation:SCSI/ATA Translation] in Verbindung mit dem Befehl [wikipedia:hdparm:] wird '''hdparm''' mindestens in Version 9.31 vorausgesetzt (erst ab Ubuntu 11.04). }}} = Löschen mit Secure Erase = Um das Löschen durchführen zu können, darf die SSD nicht eingebunden (siehe [:mount:]) sein, weshalb man von einer [:Desktop-CD:Live-CD] oder einem [:Live-USB:] booten muss. Im ersten Schritt muss man in einem Terminal [1] und mit Root-Rechten [2] nachschauen, ob die „Laufwerk-Security“ nicht „frozen“ ist. Dies geschieht mit dem folgenden Befehl: {{{#!vorlage befehl sudo hdparm -I /dev/sda }}} Die Ausgabe ist etwas länger. Ziemlich weit unten unter der Überschrift "Security" könnte so etwas wie folgt stehen: {{{Security: supported [mark]not enabled[/mark] [mark]not locked[/mark] [mark]not frozen[/mark] not expired: security count [mark] supported: enhanced erase[/mark] 400min for SECURITY ERASE UNIT. 400min for ENHANCED SECURITY ERASE UNIT.}}} Wichtig sind hier die gelb-markierten Bereiche. Stehen diese auf `frozen` statt auf `not frozen` oder auf `not supported: enhanced erase` statt auf `supported: enhanced erase`, so kann man ''nicht'' fortfahren. Stattdessen sollte man sich beim Hersteller der SSD erkundigen, wie man diese Option freischalten kann (siehe auch [#Exkurs-Freeze-Status-der-SSD-aufheben Exkurs: Freeze-Status der SSD aufheben]). Den anderen gelben Bereich `not enabled` schaltet man mit dem nächsten Schritt auf `enabled`. {{{#!vorlage warnung Man sollte spätestens ab hier über aktuelle [:Datensicherung:Backups] verfügen, da nachfolgendes Verfahren alle Daten auf der SSD unwiederbringlich löscht! }}} Dazu muss man ein Passwort setzen. Die Security-Funktion `not enabled` ist danach aktiviert (`enabled`). Das Passwort selbst ist an keinerlei Vorgaben gebunden und wird auch nur temporär benutzt; nach dem „Secure Erase“ wird das Passwort gelöscht und der Status zurück auf `not enabled` gesetzt. Das Passwort im folgenden Befehl lautet `GEHEIM`. {{{#!vorlage befehl sudo hdparm --user-master u --security-set-pass GEHEIM /dev/sda }}} Die Ausgabe nach dem folgenden Befehl sieht in etwas wie folgt aus: {{{security_password="GEHEIM" /dev/sda: Issuing SECURITY_SET_PASS command, password="GEHEIM", user=user, mode=high}}} Danach sollte man auf jeden Fall nachschauen, ob das Setzen des Passwortes und des Status geklappt hat. Dazu gibt man erneut den ersten Befehl ein: {{{#!vorlage befehl sudo hdparm -I /dev/sda }}} Und sollte daraufhin die folgende Ausgabe erhalten: {{{Security: [mark]Master password revision code = 65534[/mark] supported [mark]enabled[/mark] not locked not frozen not expired: security count supported: enhanced erase Security level high 2min for SECURITY ERASE UNIT. 2min for ENHANCED SECURITY ERASE UNIT.}}} {{{#!vorlage hinweis Man sollte nach diesem Kommando den Rechner möglichst nicht neu starten, da die SSD nach einem Neustart erneut `locked` ist und dies so lange bleibt, bis sie mit dem korrekten Passwort entsperrt wird. Die Security-Funktion wird nach dem „Secure Erase“ automatisch und vollständig deaktiviert (von `enabled` nach `not enabled`). }}} Ist nun alles korrekt, kann man mit dem „Secure Erase“ beginnen. Dazu nutzt man den folgenden Befehl: {{{#!vorlage befehl sudo time hdparm --user-master u --security-erase GEHEIM /dev/sda }}} Die Ausgabe könnte wie folgt aussehen: {{{security_password="GEHEIM" /dev/sda: Issuing SECURITY_ERASE command, password="GEHEIM", user=user 0.000u 0.000s 1:53.32 0.0% 0+0k 0+0io 0pf+0w}}} Das Löschen hat in diesem Fall eine Minute und 53 Sekunden gedauert. Der Test wurde mit einer 160 Gigabyte SSD durchgeführt, was bedeutet, dass er bei einer SSD mit mehr Kapazität deutlich länger dauern kann. Nach erfolgreichem Löschen sollte die Security-Funktion der SSD automatisch wieder deaktiviert werden (von `enabled` nach `not enabled`). Dies überprüft man erneut mit dem ersten Befehl: {{{#!vorlage befehl sudo hdparm -I /dev/sda }}} Die Ausgabe sollte wie folgt aussehen (`not enabled`): {{{Security: supported [mark]not enabled[/mark] not locked not frozen not expired: security count supported: enhanced erase 400min for SECURITY ERASE UNIT. 400min for ENHANCED SECURITY ERASE UNIT.}}} Sollten Fehlermeldungen auftauchen, kann man im [https://ata.wiki.kernel.org/index.php/ATA_Secure_Erase#Known_issues ATA-Wiki] {en} nachschauen. == Exkurs: Freeze-Status der SSD aufheben == Viele [wikipedia:BIOS:] blocken aus Sicherheitsgründen das „ATA Secure Erase“-Kommando. Dieses BIOS-Kommando blockt das Laufwerk („freezed“) bevor es Ubuntu bootet, so dass man nicht fälschlicherweise oder aus Versehen das Secure-Erase-Verfahren durchführen kann. * '''Desktops:''' Eine [https://ata.wiki.kernel.org/index.php/ATA_Secure_Erase#Step_1a_-_Command_Output_.28should_display_.22not_frozen.22.29: mögliche Lösung] {en} für [wikipedia:Serial_ATA:SATA]-Laufwerke besteht darin, im laufenden Betrieb nur das Datenkabel (nicht aber das Stromkabel) der betroffenen SSD zu ziehen und erneut einzustecken (siehe [wikipedia:Hot_Swapping:Hot Plugging]). Dieses Verfahren kann allerdings zum Absturz des [:Kernel:Kernels] führen. Stürzt dieser ab, sollte man das ganze System vollständig booten lassen und danach erneut durch schnelles Aus- und Einstecken sowohl des SATA-Daten- als auch des SATA-Stromkabels versuchen, den Freeze-Status aufzulösen. * '''Notebooks:''' Da die SSD bei Laptops über keinerlei erreichbaren Kabel verfügt, hilft es, die SSD für zehn Sekunden aus dem Festplattenschacht zu ziehen, so dass sie keine Verbindung mehr zum Computer hat. Danach steckt man sie wieder ein und kann in den meisten Fällen mit nicht gelocktem Laufwerk fortfahren. Alternativ hilft es bei vielen Modellen, das Notebook erstmal in den Standby (nicht Hibernate/Ruhezustand) zu versetzen und wieder aufzuwecken, danach ist die SSD nicht mehr "frozen". (Erfolgreich bei HP und Lenovo Laptops getestet, siehe auch [https://ata.wiki.kernel.org/index.php/ATA_Secure_Erase#Step_1a_-_Command_Output_.28should_display_.22not_frozen.22.29: hier].) = Links = * Weiterführende Informationen zu „Secure Erase“: * [https://ata.wiki.kernel.org/index.php/ATA_Secure_Erase ATA Secure Erase im ata.wiki.kernel.org] {en} * [http://www.ocztechnologyforum.com/forum/showthread.php?68459-Vertex-stuck-in-Frozen-state&p=484652&viewfull=1#post484652 ocztechnologyforum.com: Vertex stuck in Frozen state] {en} * [http://www.ocztechnologyforum.de/forum/showthread.php?3281-All-in-one-L%F6sung-f%FCr-OCZ-SandForce-SSDs-%28Firmware-Update-Secure-Erase%29 ocztechnologyforum.de: All-in-one Lösung für OCZ SandForce SSDs (Firmware Update, Secure Erase) mit einer Linux Live-CD] {de} * [http://www.thomas-krenn.com/de/wiki/SSD_Secure_Erase thomas-krenn.com: SSD Secure Erase] {de} * [https://wiki.archlinux.org/index.php/SSD_Memory_Cell_Clearing wiki.archlinux.org: SSD Memory Cell Clearing] {en} #tag: Hardware, System, Sicherheit