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Redshift

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redshift_logo.png Redshift 🇬🇧 ist ein kleines Programm, das automatisch die Farbtemperatur des Bildschirms dem aktuellen Umgebungslicht anpasst. Das gewöhnlich weiß-grelle, kalte Licht des Bildschirms ändert sich tageszeitabhängig in ein warmes, rot-braunes. Das soll insbesondere Arbeiten vor dem Bildschirm bei Nacht und dunklen Arbeitsbereichen erleichtern und die Augen auf Dauer erheblich entlasten, so dass einer schnellen Ermüdung vorgebeugt wird. Redshift kann aber auch problemlos bei Tage benutzt werden.

Auf der Entwicklerseite steht über das Programm weiter (übersetzt):

"Die Farbtemperatur wird entsprechend der Position der Sonne eingestellt. Die Farbtemperatur ist am Tag und in der Nacht verschieden. Bei Dämmerung und am frühen Morgen geht die Farbtemperatur sanft von Nacht- zur Tagzeit über, damit sich die Augen langsam eingewöhnen können. Bei Nacht sollte die Farbtemperatur mit dem Zimmerlicht angeglichen sein. Das ist normalerweise eine niedrige Farbtemperatur um die 3000K-4000K (Standard 3700K). Am Tag sollte die Farbtemperatur an das Licht von draußen angepasst sein, normalerweise etwa 5500K-6500K (Standard 5500K). Das Licht hat an bewölkten Tagen eine höhere Farbtemperatur."

Aus der Manpage ist noch zu entnehmen, dass die neutrale Farbtemperatur 6500K beträgt (auf diesen Unterschied wird weiter unten noch eingegangen).

Laut Entwickler nutzt Redshift eine X-Servererweiterung, so dass der Grafikkartentreiber und X-Server mindestens RANDR in der Version 1.3 oder die VidMode-Erweiterung unterstützen muss. Die RandR-Version kann in einem Terminal [1] durch Eingabe des Befehls:

xrandr --version 

herausgefunden werden.

Installation

Das Programm ist in den offiziellen Paketquellen enthalten [1]:

  • redshift

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install redshift 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://redshift

Benutzung

Konfiguration

Redshift kann nach der Installation über ein Terminalfenster [3] gestartet werden, ohne weitere Konfiguration allerdings auch am Tag mit einem leichten Rotstich. Das ergibt sich aus der Differenz der neutralen Einstellung des Bildschirms und der Standardeinstellung von Redshift. Dieser Unterschied kann aufgehoben werden, denn die Farbtemperatur von Redshift lässt sich nach Bedarf anpassen. Dies erfolgt mit der Option -t nach dem Schema:

redshift -t TAGWERT:NACHTWERT 

Hier ein Beispiel (tagsüber neutral, nachts ein ganz leichter Rotstich):

redshift -t 6500:6200 

Um überhaupt zu starten, braucht Redshift zwingend die Längen- und Breitengrade eines Aufenthaltsortes. Diese Werte werden normalerweise automatisch durch geoclue bestimmt.

Hinweis:

Das Paket geoclue ist ab Ubuntu 11.04 in einer Ubuntu-Standardinstallation enthalten, aber nicht in anderen Ubuntu-Varianten wie Kubuntu, Xubuntu und Lubuntu. Dann wird empfohlen, das Paket nachzuinstallieren oder auf eine manuelle Angabe der Längen- und Breitengrade zurückzugreifen.

Alternativen zur Standortbestimmung sind die GNOME-Uhr, sofern dort ein Ort vom Benutzer eingestellt wurde, oder eine manuelle Eingabe. Welche Möglichkeiten zur Bestimmung der Längen- und Breitengrade zur Verfügung stehen, kann in einem Terminal mittels folgendem Befehl herausgefunden werden:

redshift -l list 

Derzeit erscheint daraufhin "geoclue" , "gnome-clock" und "manual". Soll Redshift die Koordinaten aus der GNOME-Uhr benutzen, erfolgt man dies über folgenden Befehl:

redshift -l gnome-clock 

Die Längen- und Breitengrade können dem Programm beim Starten auch als Parameter in der folgenden Form mitgeben werden:

redshift -l BREITENGRAD:LÄNGENGRAD

Die nötigen Längen- und Breitengrade kann man beispielsweise mit Get Lat Lon 🇬🇧 herausfinden, indem man Stadt und Land angibt. Es reicht, die Längen- und Breitengrade mit einer Stelle nach dem Komma genau anzugeben. Danach startet man das Programm in einem Terminal wie folgt (Beispiel für Berlin):

redshift -l 52.5:13.4 

Experten-Info:

Ab Ubuntu 14.04 gibt es auch die Möglichkeit, die gewünschten Optionen in der Konfigurations-Datei ~/.config/redshift.conf festzulegen. Ein Beispiel dazu findet sich auf der Entwicklerseite.

Gtk-redshift

Um Redshift bei GTK-basierenden Desktop-Umgebungen wie Ubuntu, Xubuntu und Lubuntu zusätzlich mit einem Symbol im Benachrichtigungsfeld zu starten, muss das folgende Paket installiert werden:

  • gtk-redshift

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk-redshift 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk-redshift

Der Aufruf des Programms erfolgt mit den gleichen Optionen wie bei Redshift:

gtk-redshift OPTIONEN 

Der einzige Unterschied ist, dass man mit gtk-redshift die Anpassung der Farbtemperatur bequem grafisch ein- und ausschalten kann. Es bietet sich daher an, das Programm mit diesem Befehl den Startprogrammen hinzuzufügen [4].

gtk-redshift -l BREITENGRAD:LÄNGENGRAD -t TAGWERT:NACHTWERT

Falls geoclue zur Standortbestimmung verwendet wird, ist gegebenenfalls darauf zu achten, wann sich Ubuntu mit dem Internet verbindet. Wird zum Beispiel ein UMTS-USB-Sticks über den NetworkManager aktiviert, kann es einige Sekunden dauern, bis die Internetverbindung hergestellt ist. In so einem Fall ist es hilfreich, Redshift zusammen mit sleep in die Startprogramme einzutragen. Hier ein Beispiel mit neutralem Tages- und deutlich weicherem Nachtwert (alle Werte können natürlich entsprechend angepasst werden):

sh -c 'sleep 60 && gtk-redshift -t 6500:5000' 

Andere Symbole verwenden

Das monochrome Symbol fügt sich gut in das System-Thema ein, aber wer will, kann es durch ein anders ersetzen. Eine Suche nach „redshift“ bei gnome-look.org 🇬🇧 befördert mittlerweile zahlreiche alternative Icons für Redshift zu Tage. Eine Auswahl aus den Ergebnissen:

Das Symbol von Redshift für das Unity Startmenü liegt unter /usr/share/icons/hicolor/scalable/apps und die Symbole für das Panel liegen als redshift-status-off.svg und redshift-status-on.svg unter /usr/share/icons/hicolor/scalable/apps, /usr/share/icons/ubuntu-mono-light/scalable/apps und /usr/share/icons/ubuntu-mono-dark/scalable/apps (Standard-Thema). Je nachdem, welches Symbol-Thema zum Einsatz kommt, müssen diese Symbole durch die Heruntergeladenen ersetzt werden, wofür man Root-Rechte [5] braucht. Danach muss für GNOME der Icon-Cache neu generiert werden, damit die neuen Symbole zum Einsatz kommen. Je nachdem, in welchen Ordnern die Symbole ersetzt wurden, werden dazu die folgenden Befehle ausgeführt:

sudo gtk-update-icon-cache -f /usr/share/icons/hicolor
sudo gtk-update-icon-cache -f /usr/share/icons/ubuntu-mono-light
sudo gtk-update-icon-cache -f /usr/share/icons/ubuntu-mono-dark 

Kubuntu

Für Plasma 5 gibt es das Plasmoid Redshift Control 🇬🇧 mit einem Konfigurations-Fenster und diversen Konfigurationsmöglichkeiten als natives KDE-Programm.

Für KDE 4 konzipiert wurde das Redshift Plasmoid 🇬🇧 mit einem Konfigurations-Fenster als natives KDE-Programm.

Problembehebung

Hardware-Cursor

Redshift beeinflusst die Farbe des Mauszeigers nicht, wenn der Grafiktreiber so konfiguriert ist, dass ein Hardware-Cursor verwendet wird.

Kein Indicator-Symbol

Bei der Verwendung von Ubuntu mit Unity kann es vorkommen, dass rechts oben kein Indicator-Symbol erscheint. Abhilfe schafft die Installation des Pakets:

  • python-appindicator

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install python-appindicator 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://python-appindicator

Diese Revision wurde am 8. Oktober 2015 00:12 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Desktop, System