[[Vorlage(Getestet, bionic, jammy)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Programme starten: Ein Programm starten] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Autostart: Autostart] [:sudo : Root-Rechte] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] [[Bild(redshift_logo.png, 48, align=left)]] [http://jonls.dk/redshift/ Redshift] {en} ist ein kleines Programm, das automatisch die [wikipedia:Farbtemperatur:] des Bildschirms dem aktuellen Umgebungslicht anpasst. Das gewöhnlich weiß-grelle, kalte Licht des Bildschirms ändert sich tageszeitabhängig in ein warmes, rot-braunes. Das soll insbesondere Arbeiten vor dem Bildschirm bei Nacht und dunklen Arbeitsbereichen erleichtern und die Augen auf Dauer erheblich entlasten, so dass einer schnellen Ermüdung vorgebeugt wird. Redshift kann aber auch problemlos bei Tage benutzt werden. Auf der Entwicklerseite steht über das Programm weiter (übersetzt): >"Die Farbtemperatur wird entsprechend der Position der Sonne eingestellt. Die Farbtemperatur ist am Tag und in der Nacht verschieden. Bei Dämmerung und am frühen Morgen geht die Farbtemperatur sanft von Nacht- zur Tagzeit über, damit sich die Augen langsam eingewöhnen können. Bei Nacht sollte die Farbtemperatur mit dem Zimmerlicht angeglichen sein. Das ist normalerweise eine niedrige Farbtemperatur um die 3000K-4000K (Standard 3700K). Am Tag sollte die Farbtemperatur an das Licht von draußen angepasst sein, normalerweise etwa 5500K-6500K (Standard 5500K). Das Licht hat an bewölkten Tagen eine höhere Farbtemperatur." Aus der [:man:Manpage] ist noch zu entnehmen, dass die neutrale Farbtemperatur 6500K beträgt (auf diesen Unterschied wird weiter unten noch eingegangen). Laut Entwickler nutzt Redshift eine X-Servererweiterung, so dass der Grafikkartentreiber und X-Server mindestens RANDR in der Version 1.3 oder die VidMode-Erweiterung unterstützen muss. Die RandR-Version kann in einem Terminal [1] durch Eingabe des Befehls: {{{#!vorlage Befehl xrandr --version }}} herausgefunden werden. {{{#!vorlage Hinweis Seit Ubuntu 17.04 gibt es nativ in GNOME einen sogenannten Nachtmodus, der die selbe Aufgabe hat wie Redshift. }}} = Installation = Das Programm ist in den offiziellen Paketquellen enthalten [1]: {{{#!vorlage Paketinstallation redshift, universe }}} = Benutzung = == Konfiguration == Redshift kann nach der Installation über ein Terminalfenster [3] gestartet werden, ohne weitere Konfiguration allerdings auch am Tag mit einem leichten Rotstich. Das ergibt sich aus der Differenz der neutralen Einstellung des Bildschirms und der Standardeinstellung von Redshift. Dieser Unterschied kann aufgehoben werden, denn die Farbtemperatur von Redshift lässt sich nach Bedarf anpassen. Dies erfolgt mit der Option `-t` nach dem Schema: {{{#!vorlage Befehl redshift -t TAGWERT:NACHTWERT }}} Hier ein Beispiel (tagsüber neutral, nachts ein ganz leichter Rotstich): {{{#!vorlage Befehl redshift -t 6500:6200 }}} Um überhaupt zu starten, braucht Redshift zwingend die Längen- und Breitengrade eines Aufenthaltsortes. Diese Werte werden normalerweise automatisch durch '''geoclue''' bestimmt. {{{#!vorlage Hinweis Das Paket [packages:geoclue:] ist in einer Ubuntu-Standardinstallation enthalten, aber nicht in anderen Ubuntu-Varianten wie Kubuntu, Xubuntu und Lubuntu. Dann wird empfohlen, das Paket nachzuinstallieren oder auf eine manuelle Angabe der Längen- und Breitengrade zurückzugreifen. }}} Alternativen zur Standortbestimmung sind die GNOME-Uhr, sofern dort ein Ort vom Benutzer eingestellt wurde, oder eine manuelle Eingabe. Welche Möglichkeiten zur Bestimmung der Längen- und Breitengrade zur Verfügung stehen, kann in einem Terminal mittels folgendem Befehl herausgefunden werden: {{{#!vorlage Befehl redshift -l list }}} Derzeit erscheint daraufhin ''"geoclue"'' , ''"gnome-clock"'' und ''"manual"''. Soll Redshift die Koordinaten aus der GNOME-Uhr benutzen, erfolgt man dies über folgenden Befehl: {{{#!vorlage Befehl redshift -l gnome-clock }}} Die Längen- und Breitengrade können dem Programm beim Starten auch als Parameter in der folgenden Form mitgeben werden: {{{ redshift -l BREITENGRAD:LÄNGENGRAD }}} Es reicht, die Längen- und Breitengrade mit einer Stelle nach dem Komma genau anzugeben. Danach startet man das Programm in einem Terminal wie folgt (Beispiel für Berlin): {{{#!vorlage Befehl redshift -l 52.5:13.4 }}} == Konfigurationsdatei anlegen == Es gibt die Möglichkeit, die gewünschten Optionen in der Konfigurations-Datei '''~/.config/redshift.conf''' festzulegen. Diese muss allerdings manuell angelegt werden. Ein vollständiges Beispiel dazu inklusiver (englischsprachiger) Erklärungen befindet sich auf der [http://jonls.dk/redshift/#configuration-file Entwicklerseite im Abschnitt "Configuration File"] {en}. == Weitere Einstellungen == Des Weiteren ist es möglich, mit der Option `-b` die Helligkeit anzupassen. Da diese Anpassung lediglich eine Korrektur der Gammakurve ist, bringt sie keine tatsächliche Energieeinsparung mit sich. Hier ein Beispiel mit einer Helligkeit von 80% (der akzeptierte Wert liegt zwischen 0 und 1): {{{#!vorlage Befehl redshift -b 0.8 }}} == Redshift-gtk == Um Redshift bei [:GTK:]-basierenden Desktop-Umgebungen wie Ubuntu, Xubuntu und Lubuntu zusätzlich mit einem Symbol im [:GNOME_Shell/Bedienung/#Benachrichtigungsfeld: Benachrichtigungsfeld] zu starten, muss das folgende Paket installiert werden: {{{#!vorlage Hinweis Das Programm gtk-Redshift hat ab Version 1.8 nun den Namen Redshift-gtk. }}} {{{#!vorlage Paketinstallation redshift-gtk, universe }}} Der Aufruf des Programms erfolgt mit den gleichen Optionen wie bei Redshift: {{{#!vorlage Befehl redshift-gtk OPTIONEN }}} Der einzige Unterschied ist, dass man mit redshift-gtk die Anpassung der Farbtemperatur bequem grafisch ein- und ausschalten kann. Es bietet sich daher an, das Programm mit diesem Befehl den Startprogrammen hinzuzufügen [4]. {{{ redshift-gtk -l BREITENGRAD:LÄNGENGRAD -t TAGWERT:NACHTWERT }}} Falls geoclue zur Standortbestimmung verwendet wird, ist gegebenenfalls darauf zu achten, wann sich Ubuntu mit dem Internet verbindet. Wird zum Beispiel ein UMTS-USB-Sticks über den [:NetworkManager:] aktiviert, kann es einige Sekunden dauern, bis die Internetverbindung hergestellt ist. In so einem Fall ist es hilfreich, Redshift zusammen mit [:sleep:] in die Startprogramme einzutragen. Hier ein Beispiel mit neutralem Tages- und deutlich weicherem Nachtwert (alle Werte können natürlich entsprechend angepasst werden): {{{#!vorlage Befehl sh -c 'sleep 60 && redshift-gtk -t 6500:5000' }}} === Andere Symbole verwenden === Das monochrome Symbol fügt sich gut in das System-Thema ein, aber wer will, kann es durch ein anders ersetzen. Eine Suche nach „redshift“ bei [https://www.gnome-look.org/search?projectSearchText=redshift gnome-look.org] {en} befördert mittlerweile zahlreiche alternative Icons für Redshift zu Tage. Eine Auswahl aus den Ergebnissen: * [https://gnome-look.org/content/show.php?content=125662 Redhift mono-tray icons] {en} * [https://gnome-look.org/content/show.php/Redshift+Mono-Icons?content=125680 Redshift Mono-Icons] {en} * [https://gnome-look.org/content/show.php/redshift+Ambience+icons?content=126567 redshift Ambience icons] {en} * [https://gnome-look.org/content/show.php/Redshift+for+Elementary+%235?content=134260 Redshift for Elementary #5] {en} Das Symbol von Redshift liegt unter '''/usr/share/icons/hicolor/scalable/apps''' und die Symbole für das Panel liegen als '''redshift-status-off.svg''' und '''redshift-status-on.svg''' unter '''/usr/share/icons/hicolor/scalable/apps''', '''/usr/share/icons/ubuntu-mono-light/scalable/apps''' und '''/usr/share/icons/ubuntu-mono-dark/scalable/apps''' (Standard-Thema). Je nachdem, welches Symbol-Thema zum Einsatz kommt, müssen diese Symbole durch die Heruntergeladenen ersetzt werden, wofür man Root-Rechte [5] braucht. Danach muss für GNOME der Icon-Cache neu generiert werden, damit die neuen Symbole zum Einsatz kommen. Je nachdem, in welchen Ordnern die Symbole ersetzt wurden, werden dazu die folgenden Befehle ausgeführt: {{{#!vorlage Befehl sudo gtk-update-icon-cache -f /usr/share/icons/hicolor sudo gtk-update-icon-cache -f /usr/share/icons/ubuntu-mono-light sudo gtk-update-icon-cache -f /usr/share/icons/ubuntu-mono-dark }}} == Plasmoid für Kubuntu == Für Plasma 5 gibt es das Plasmoid [https://kde-apps.org/content/show.php/Redshift+Control?content=170746 Redshift Control] {en} mit einem Konfigurations-Fenster und diversen Konfigurationsmöglichkeiten als natives KDE-Programm. {{{#!vorlage Paketinstallation plasma-applet-redshift-control, universe }}} = Erweiterungen = Mit sogenannten "Hooks" ist es möglich, abhängig von der aktuellen Einstellung (tags, nachts, Übergang) ein benutzerdefiniertes Skript zu starten. Diese müssen ausführbar (chmod +x) im Ordner (vorher anlegen) `~/.config/redshift/hooks/` liegen. Für mehr Details sei auf die [http://jonls.dk/2015/01/redshift-1-10-released/#hooks Entwicklerseite] verwiesen. Zum Testen kann ein Skript mit dem Inhalt {{{#!code bash #!/bin/bash notify-send "Redshift" "$1 , $2 , $3" }}} angelegt werden und unter `~/.config/redshift/hooks/debug-notify.sh` ausführbar abgespeichert werden. Ein praktisches Beispiel, das die Helligkeit sowohl des externen Monitor wie auch des internen Monitor bei einem Laptop tagesabhängig ändert, findet sich [https://gist.github.com/pas-calc/b50bb7f59482d72aa85167e735a474bf hier]. Mit der aktuellsten Version von Redshift sollten die Hooks nicht nur beim Wechsel, sondern auch beim Start des Programms aktiviert werden, was sehr nützlich ist. Das Protokoll kann live eingesehen werden: `tail -f -n100 .redshift-hooks.log`. Falls etwas nicht funktioniert, ist ein kompletter Neustart sinnvoll: `killall redshift && killall redshift-gtk && redshift-gtk &`. Dabei kann das Protokoll offen gelassen werden, um die Aktualisierungen zu prüfen. = Problembehebung = == Hardware-Cursor == Redshift beeinflusst die Farbe des Mauszeigers nicht, wenn der Grafiktreiber so konfiguriert ist, dass ein Hardware-Cursor verwendet wird. = Links = * [http://jonls.dk/redshift/ Entwicklerwebsite] {en} * [omgubuntu:2010/05/alleviate-tired-eyes-in-ubuntu-with-redshift:Alleviate tired eyes in Ubuntu with Redshift] {en} - OMG!Ubuntu, 05/2010 * [:f.lux_Monitor_dimmen:f.lux] - alternatives Programm * [https://lkubuntu.wordpress.com/2015/08/23/using-openlux-to-help-your-sleep-andor-relax-your-eyes-2/ Using Openlux to help your sleep and/or relax your eyes] {en} - Blogbeitrag, 08/2015 #tag: System, Desktop