[[Vorlage(Getestet, precise, oneiric, lucid)]] {{{#!vorlage Wissen [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Einen Editor öffnen] [:chmod: Dateirechte setzen] [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(Wiki/Icons/Oxygen/X.png, 48, align=left)]] RandR steht für "'''R'''esize '''and''' '''R'''otate" und dient bereits ab [:Intrepid:Ubuntu 8.10] als Standardwerkzeug zur Konfiguration von Grafikkarten und [:Bildschirmauflösung:Bildschirmauflösungen]. Der moderne [:XServer:] erkennt viele Monitore beim Anstecken an die Grafikkarte automatisch und passt die Konfiguration dynamisch an. Über RandR lässt sich die Auflösung mehrerer angeschlossener Monitore bzw. Beamer sowie ein erweiterter Desktop recht einfach konfigurieren. Darüber hinaus kann man die evtl. vorhandene [wikipedia:Pivot-Funktion:] eines Bildschirms nutzen. RandR wird von den freien Grafiktreibern für den XServer in der Regel in vollem Umfang unterstützt. Diese Aussage gilt jedoch nur bedingt für herstellereigene (proprietäre) Kernelmodule (Treiber). Insbesondere das unfreie Kernelmodul von [:Grafikkarten/Nvidia:NVidia-Grafikkarten] unterstützt nur einen älteren RandR-Standard (bzw. neuere nur unvollständig). Wichtig wird dies bei mehreren Monitoren, da die Konfiguration eines erweiterten Desktops die vollständige Unterstützung von RandR 1.2 voraussetzt, wie sie der herstellereigene Treiber von [:Grafikkarten/ATI:ATI/AMD] seit geraumer Zeit bieten kann. Nvidia stellt daher als Alternative das Programm [:nvidia-settings:] und für einen erweiterten Desktop den Betriebsmodus TwinView zur Verfügung. Twinview deaktiviert allerdings die RandR-Unterstützung komplett. {{{#!vorlage Hinweis * Bildschirm klonen: alle Monitore zeigen das gleiche Bild * Erweiterter Desktop: Verteilung auf zwei oder mehr Monitore (zeigen ein unterschiedliches Bild) }}} = Grundlagen = Zwischen den ersten Linux-Versionen, wo man die Bildschirmeinstellungen noch direkt in den Kernel kompilieren musste, bis zur Situation in der Gegenwart liegen Welten, was den Konfigurationskomfort angeht. Trotzdem kann das Einrichten mehrerer Bildschirmen unter Linux noch immer eine Herausforderung für Einsteiger sein. Wenn die Einrichtung nicht auf Anhieb (automatisch) klappt, ist das auch der Ort, wo der Linux-Schuh nach dem ersten Anziehen am meisten drückt. In der jüngeren Vergangenheit wurden unter Linux die meisten Problemfälle über das Editieren der Datei [:xorg.conf:/etc/X11/xorg.conf] gelöst. Die modernere Variante über RandR hat jedoch mehrere Vorteile: Bildschirmeinstellungen können auch ohne [:sudo:Root-Rechte] geändert werden und nicht jede Änderung macht einen Neustart des XServers erforderlich. Prinzipiell ist in allen Ubuntu-Varianten und Desktop-Umgebungen ein grafisches Werkzeug (GUI) für das [:XServer_grafisch_einrichten:Einrichten von Bildschirmen] vorhanden. Dieses findet man meist in den ''"Systemeinstellungen"'', z.B. unter ''"Bildschirm"''. Neu angeschlossene Monitore müssen zuerst aktiviert werden. Es kommt leider vor, dass auch nach einem Neustart des System die angeschlossenen Monitore nicht erkannt werden. Somit erscheint der zusätzliche Monitor auch nicht in den diversen grafischen Werkzeugen. Erst nach der Aktivierung werden dort alle Monitore sichtbar. Dies geschieht im einfachsten Fall in einem Terminal-Fenster [1] mit dem Befehl: {{{#!vorlage Befehl xrandr --auto }}} Falls die Konfiguration dann immer noch nicht möglich ist, muss man sich eingehender mit der Materie beschäftigen. Die möglichen Fehlerquellen sind so vielfältig wie die unter Linux betriebene Hardware. Beispielsweise kann es passieren, dass ein Monitor seine technischen Kenndaten nicht wie sonst üblich an das System übermittelt. Oder der zusätzliche Monitoranschluss wurde im BIOS des Geräts deaktiviert. Manchmal tritt auch ein spezielles Problem mit einem proprietären Grafiktreiber auf (siehe auch [#Problembehebung Problembehebung]). = Hilfe zur Selbsthilfe = == Abfrage der Hardware == Falls man Hilfe braucht, sollte man zumindest die aktuelle Situation angemessen beschreiben können. Dazu gehört die Ausgabe des folgenden Befehls, der prüft, ob alle Anschlüsse korrekt erkannt wurden [1]: {{{#!vorlage Befehl xrandr --query }}} Die Ausgabe sieht in etwa so aus: {{{ Screen 0: minimum 320 x 200, current 1280 x 800, maximum 3200 x 1200 VGA-0 disconnected (normal left inverted right) S-video disconnected (normal left inverted right) DVI-0 disconnected (normal left inverted right) LVDS connected 1280x800+0+0 (normal left inverted right) 0mm x 0mm 1280x800 60.2*+ 60.0 1280x768 60.0 1024x768 60.0 800x600 60.3 640x480 59.9 }}} ||<-2 rowclass="titel" tablestyle="width: 40%; text-align: left; float: right; margin-left: 15px"> Beispiele|| || Bezeichnung || Anschluss || || `VGA` || analoge [wikipedia:VGA-Anschluss:VGA]-Buchse (D-Sub) || || `DisplayPort` || digitale [wikipedia:DisplayPort:]-Buchse || || `DVI` oder `TMDS` || digitale [wikipedia:Digital_Visual_Interface:DVI]-Buchse || || `HDMI` || digitale [wikipedia:High_Definition_Multimedia_Interface:HDMI]-Buchse || || `LVDS` || interner Monitor bei Notebooks || ||`S-video, TV` oder `DIN`|| TV-Ausgang|| In der Beispielausgabe sind die erkannten Anschlüssen aufgelistet. Automatisch benutzt wird bei diesem Notebook das eingebaute Display (`LVDS connected`) mit der Auflösung 1280x800. Der Stern '''*''' steht dabei für die aktuell verwendete Auflösung, das Pluszeichen '''+''' für die bevorzugte Auflösung. Weitere Ausgänge werden nicht benutzt (`disconnected`). Darüber hinaus kann man erkennen, dass das Gerät keinen HDMI-Anschluss besitzt. {{{#!vorlage Hinweis Die konkrete Anschluss-Bezeichnung hängt von der Grafikkarte bzw. vom verwendeten Kernelmodul ab. Beispiel: der Intel-Treiber verwendet `VGA`, der freie ATI-Treiber stattdessen `VGA-0`. Des Weiteren findet man auch `default` als Platzhalter für den aktuell genutzten Anschluss bzw. Bildschirm. }}} == Praxisbeispiele == In diesem Abschnitt sollen kurz drei häufige Fragen/Probleme behandelt werden: 1. Wie nutze ich 2 Bildschirme gleichzeitig? 1. Wie behalte ich Einstellungen nach dem Neustart? 1. Wie füge ich die richtige Auflösung meines Bildschirms hinzu? === 2 Monitore gleichzeitig nutzen === Sobald ein zweiter Monitor angeschlossen wird, kann man ihn mit folgendem Befehl aktivieren: {{{#!vorlage Befehl xrandr --auto }}} Wenn die Verbindung zum zweiten Monitor wieder getrennt wird, kann man damit auch einen erweiterten Desktop wieder auf die Größe des primären Bildschirms bringen. Falls man damit nicht den gewünschten Effekt erzielt, kann man die Parameter von Hand eingeben, beispielsweise über: {{{#!vorlage Befehl xrandr --output DVI-0 --auto --right-of LVDS }}} Dabei wird der DVI-Ausgang automatisch konfiguriert (`--output DVI-0 --auto`) und rechts (`--right-of`) neben dem internen Bildschirm angeordnet. Die Anordnung spielt allerdings nur dann eine Rolle, wenn man den Desktop über mehrere Bildschirme erweitern möchte. Bei der Nutzung eines Beamers bzw. für [:Präsentationen:] ist eine solche Anweisung eher kontraproduktiv, falls beide Bildschirme das gleiche Bild zeigen sollen. [[Bild(./xrandr-kde.png, 200, right)]] === Einstellungen wiederherstellen === Einmal auf der Kommandozeile aktivierte und eingerichtete Monitore verlieren ihre Konfiguration beim Neustart des Rechners wieder. Dieses Problem löst man am einfachsten durch die Einrichtung eines entsprechenden Befehls im [:Autostart:]. Unter KDE sieht das z.B. wie im Bild rechts aus. Andere Desktop-Umgebungen verwenden dagegen den Mechanismus, einen [:Menue:Programmstarter] im Ordner '''~/.config/autostart''' zu erstellen. Alternativ kann man auch die Datei [#xprofile ~/.xprofile] verwenden. Allerdings gelten alle genannten Möglichkeiten immer nur für den jeweiligen Benutzer, aber nicht systemweit. Falls das erforderlich sein sollte, wählt man besser den Weg über die [#Manuelle-statische-Konfiguration manuelle (statische) Konfiguration]. === Auflösung === Falls die [wikipedia:Grafikmodus#Bildaufl.C3.B6sung:Auflösung] und Frequenz eines Bildschirms nicht richtig erkannt wird, kann man diese manuell hinzufügen. Dazu muss man die für den Bildschirm spezifischen technischen Daten kennen. Falls Auflösungen und Bildfrequenzen nicht dem Benutzerhandbuch entnommen oder über den Hersteller ermittelt werden können, hilft der folgende Weg weiter. {{{#!vorlage Warnung Alle hier aufgeführten Werte sind Beispielwerte und dürfen nicht 1:1 übernommen werden. Das Ansteuern eines Bildschirms mit falschen Parametern kann im ungünstigsten Fall zu dessen Zerstörung führen, auch wenn sich viele Monitore heutzutage selbst abschalten, um Beschädigungen zu vermeiden. }}} xrandr akzeptiert neue Modi über die Option `--newmode ...`. Die konkreten Parameter können mit dem Befehl `cvt` ermittelt werden. Die Syntax für die Auflösung 1024x768 bei 60Hz: {{{#!vorlage Befehl cvt 1024 768 60 }}} Die Ausgabe sieht dann so aus: {{{ # 1024x768 59.92 Hz (CVT 0.79M3) hsync: 47.82 kHz; pclk: 63.50 MHz Modeline "1024x768_60.00" 63.50 1024 1072 1176 1328 768 771 775 798 -hsync +vsync }}} In der zweiten Zeile befindet sich nach dem Wort `Modeline` die gesuchte Zeichenfolge, die man dem erwähnten `xrandr --newmode` mitgeben muss. Wenn der neue Modus erstellt wurde, muss man xrandr auch noch sagen, dass er hinzugefügt und aktiviert werden soll. Die vollständigen Befehle: {{{#!vorlage Befehl xrandr --newmode "1024x768_60.00" 63.50 1024 1072 1176 1328 768 771 775 798 -hsync +vsync xrandr --addmode DVI-0 "1024x768_60.00" xrandr --output DVI-0 --mode "1024x768_60.00" }}} Wenn alles geklappt hat, zeigt der angesteuerte Bildschirm nun die gewünschte Auflösung. Falls das Bild im neuen Modus nicht exakt zentriert ist, kann man zumindest bei externen Flachbildschirmen (TFT) die dort vorhandene Taste zur automatischen Einstellung (Auto-Adjust) betätigen. Auch hier gilt: neue Modi gehen beim Neustart des Computers verloren – bitte den Hinweis unter [#Einstellungen-wiederherstellen Einstellungen wiederherstellen] lesen. Werden wie im obigen Beispiel mehrere Befehle benötigt, legt man am einfachsten ein [:Shell:]-Skript an, das sich dann über einen Befehl aufrufen lässt. {{{#!code bash #!/bin/sh ## Kommentar, was macht das Skript usw. befehl1 befehl2 befehl3 }}} Weitere Informationen und Problemlösungen speziell für ältere Röhrenmonitore findet man im Artikel [:Bildschirmauflösung#Bildwiederholraten-setzen:]. == Manuelle (statische) Konfiguration == Falls man Einstellungen systemweit für alle Benutzer automatisch setzen möchten, empfiehlt sich eine feste Konfiguration. In vielen älteren Anleitungen zu Grafik-Konfigurationen unter Linux ist von '''/etc/X11/xorg.conf''' die Rede. Dies war und ist eine zentrale Konfigurationsdatei, die man nutzen kann, aber nicht muss. Ab [:Jaunty_Jackalope:Ubuntu 9.04] übernimmt normalerweise RandR die gesamte Verwaltung des XServers. Die Datei, die diese Funktion übernimmt, ist '''/etc/X11/Xsession.d/45custom_xrandr-settings'''. === 45custom_xrandr-settings == Diese Datei ist optional und daher nicht zwingend vorhanden. Sollte man die Datei benötigen, muss man sie mit [:sudo:Root-Rechten] erstellen [2]. {{{#!vorlage Hinweis Für [:Precise:Ubuntu 12.04] gibt es Berichte, nach denen die Datei in manchen Fällen ignoriert wird (Grafikkarten mit Intel Chipsatz?). Dann kann man auf die Variante mit [#xprofile .xprofile] ausweichen. }}} Folgendes Beispiel erweitert den Desktop um einen externen Bildschirm und plaziert diesen nach Wunsch. Bildschirm-Bezeichnungen bitte entsprechend anpassen: {{{ #Erweiterter Desktop beim Start des XServers # Hier die Bezeichner der Bildschirme eintragen INTERNAL_OUTPUT="LVDS" EXTERNAL_OUTPUT="VGA" # EXTERNAL_LOCATION kann sein: left, right, above, oder below EXTERNAL_LOCATION="right" case "$EXTERNAL_LOCATION" in left|LEFT) EXTERNAL_LOCATION="--left-of $INTERNAL_OUTPUT" ;; right|RIGHT) EXTERNAL_LOCATION="--right-of $INTERNAL_OUTPUT" ;; top|TOP|above|ABOVE) EXTERNAL_LOCATION="--above $INTERNAL_OUTPUT" ;; bottom|BOTTOM|below|BELOW) EXTERNAL_LOCATION="--below $INTERNAL_OUTPUT" ;; *) EXTERNAL_LOCATION="--left-of $INTERNAL_OUTPUT" ;; esac xrandr |grep $EXTERNAL_OUTPUT | grep " connected " if [ $? -eq 0 ]; then xrandr --output $INTERNAL_OUTPUT --auto --output $EXTERNAL_OUTPUT --auto $EXTERNAL_LOCATION else xrandr --output $INTERNAL_OUTPUT --auto --output $EXTERNAL_OUTPUT --off fi }}} Die Datei muss nicht ausführbar gemacht werden. Dies gilt für alle Dateien in '''/etc/X11/Xsession.d/'''. RandR steuert nun den externen Monitor automatisch korrekt an – falls dieser beim Start des XServers angeschlossen ist. Weitere Befehle/Optionen können vor oder nach dem obigen Code eingefügt und so weitere Einstellungen vorgenommen werden. Nützlich sind zum Beispiel: * falls die Schriftgrößen nicht passen (logische Platzierung: nach dem obigen Code): {{{ xrandr --dpi xxx }}} * nicht erkannte [#Aufloesung Auflösungen und Frequenzen] (logische Platzierung: vor dem obigen Code): {{{ xrandr --newmode "1024x768_60.00" 63.50 1024 1072 1176 1328 768 771 775 798 -hsync +vsync xrandr --addmode DVI-0 "1024x768_60.00" xrandr --output DVI-0 --mode "1024x768_60.00" }}} === .xprofile === Man legt im [:Homeverzeichnis:] die Datei '''.xprofile''' an und kann nun dieselben Befehle wie oben eintragen. Während der eben beschriebene Weg über '''45custom_xrandr-settings''' systemweit berücksichtigt wird, gelten die Einstellungen hier nur für den jeweiligen Benutzer. === xorg.conf === Weitere Hinweise sind in den Artikeln [:Xserver:] sowie [:Xserver/Problembehebung:] zu finden. = xrandr = Grundsätzlich gibt es beim Befehl xrandr zwei verschiedene Arten von Optionen: * allgemeine und * monitorspezifische Letztere beziehen sich auf den Monitor, der durch das vorangestellte `--output GERÄT` bezeichnet wird. Dabei können mehrere monitorspezifische Optionen hintereinander geschaltet werden, ohne jedesmal den `--output` Befehl wiederholen zu müssen. Ein komplexer Befehl sieht z. B. so aus: {{{#!vorlage Befehl xrandr --output LVDS1 --auto --scale 1x1 --output VGA1 --scale 1x1 --below LVDS1 --auto }}} Die folgende Tabelle geht kurz auf die wichtigsten Befehle ein. Eine vollständige Beschreibung erhält man mit dem Befehl {{{#!vorlage Befehl xrandr --help }}} und in der [:man:Manpage] zu xrandr. {{{#!vorlage Tabelle Allgemeine Optionen +++ Parameter Beschreibung +++ `-q` Zeige Statusinformationen (dasselbe passiert bei Aufruf ohne Parameter) +++ `--auto` xrandr aktiviert alle angeschlossenen Monitore und versucht eine Auflösung zu finden, die auf alle Monitore passt +++ `--dryrun` Testlauf ohne Änderungen +++ `--fb BREITExHÖHE` Die Größe des dargestellten Screens in Pixeln (dies ist nicht die Bildschirmauflösung, siehe unten) +++ Monitorspezifische Optionen +++ Parameter Beschreibung +++ `--mode MODUS` Hier kann die Auflösung angegeben werden. Meist kann auf diesen Befehl verzichtet werden, weil `--auto` gute Ergebnisse erzielt. +++ `--panning BREITExHÖHE` Es wird die Umgebung der Maus dargestellt. Die Angabe von BREITExHÖHE bestimmt den Bereich, in dem die Maus verfolgt wird. Hier sollte meist das gleiche wie bei `--fb` stehen). +++ `--scale XxY` Verkleinert oder vergrößert den Bildschirm um die Faktoren X und Y (siehe unten) +++ `--auto` Der Bildschirm wird mit einer automatisch gewählten Auflösung aktiviert. Wenn ein Bildschirm nicht aktiviert wird, kann es helfen, diese Option zur Kommandozeile hinzuzufügen. +++ `--off` Schaltet den Bildschirm aus +++ `--above DEVICE` Bildschirm über Bildschirm DEVICE anordnen +++ `--below DEVICE` Bildschirm unter Bildschirm DEVICE anordnen +++ `--left-of DEVICE` Bildschirm links von Bildschirm DEVICE anordnen +++ `--right-of DEVICE` Bildschirm rechts von Bildschirm DEVICE anordnen }}} == Ansicht skalieren (scale) oder schwenken (panning) == Hat man mehrere Monitore mit unterschiedlichen Auflösungen, stellt sich die Frage, was die einzelnen Monitore anzeigen sollen. Ein solcher Fall tritt etwa auf, wenn neben einem üblichen Monitor mit einer Auflösung von 1280x1024 ein HD-Fernseher mit 1920x1080 als Zweitmonitor zum Einsatz kommen soll. Oder wenn ein Netbook mit der nativen Auflösung von 800x480 einen Beamer/Projektor mit 1024x768 ansteuern soll. Man hat dann grundsätzlich drei Möglichkeiten: 1. ''"Kleinster gemeinsamer Nenner"'': Beide Geräte benutzen die geringere Auflösung. Der größere Monitor kann seine Auflösung nicht ausnutzen. 1. ''"Skalieren/scale"'': Durch die Option `--scale XxY` für den kleineren Monitor wird das Bild vom großen Monitor auf die niedrigere Auflösung skaliert ("zusammengestaucht") dargestellt. Der größere Monitor kann so seine volle Auflösung nutzen. Die Anzeige auf dem kleineren Monitor ist verzerrt, aber reicht meist aus, um ein Video zu starten oder die Präsentations-Folien auf dem Beamer weiterzublättern. 1. ''"Schwenken/panning"'': Die Option `--panning` stellt den kleineren Bildschirm auf eine Art "Verfolgungsmodus" um. Dort wird nur ein Ausschnitt der größeren Auflösung angezeigt. Die Position des Mauszeigers beeinflusst dann, welchen Ausschnitt der kleinere Monitor zeigt. Diese Variante dürfte die idealste sein, da beide Monitore ihre volle Auflösung ausreizen. Falls bei alledem der sichtbare Ausschnitt ungünstig verschoben ist, kann man ihn mittels der Option `--pos XxY` verschieben, also z.B. `--pos 0x0` für die linke obere Ecke. === Skalieren/scale === Mit der Option `scale` wird das Bild vom größeren Monitor auf die geringere Auflösung des kleineren zusammengestaucht. Beispiel: Der kleinere Monitor namens "LVDS", Auflösung von 1280x1024, soll das Bild des größeren, 1920x1080, darstellen: {{{#!vorlage Befehl xrandr --output LVDS --scale 1.5x1.05 }}} Die Faktoren berechnen sich aus gewünschter Auflösung, geteilt durch die Auflösung, die im Bildschirm eingestellt ist (in diesem Fall 1920/1024=1,5 und 1080/1024=1,05). Da die beiden Faktoren (einer für die X-, der andere für die Y-Achse) nicht identisch sind, wird die Anzeige in diesem Fall verzerrt. === Schwenken/panning === Mit der Option `--panning` lässt sich der kleinere Monitor in den "Verfolgungsmodus" stellen, in dem nur ein Ausschnitt der größeren Auflösung angezeigt wird. Die Position des Mauszeigers beeinflusst dann, auf welchen Ausschnitt des größeren Bildschirms der kleinere Monitor "schwenkt". Beispiel: Der kleinere Monitor namens "LVDS", Auflösung von 1280x1024, soll das Bild des größeren, 1920x1080, im panning-Modus darstellen: {{{#!vorlage Befehl xrandr --output LVDS --panning 1920x1080 }}} == Rotation / Ansicht drehen == Mit der Option `--orientation` oder `--rotate` kann die Ausrichtung der Anzeige geändert werden. Typischer Fall ist, dass man einen drehbaren Monitor hat, den man um 90 Grad drehen kann (vom Quer- zum Hochformat). Diese Pivot-Funktion beherrschen aber nicht alle Bildschirme. xrandr zeigt an, an welchem Grafikkartenanschluss der Monitor hàngt: Beispiel: DVI-D-1 connected 1024x1280+0+0 left (normal left inverted right) Ein externer LCD-Monitor, der via DVI angeschlossen ist, wird folgendermassen um 90 Grad gedreht: {{{#!vorlage Befehl xrandr --output DVI-D-1 --rotate left }}} {{{#!vorlage Befehl xrandr --output LVDS --orientation inverted }}} Sollte die Meldung kommen, dass die Auflösung nicht unterstützt wird, muss man ggf. in der '''/etc/X11/xorg.conf''' eine Zeile mit ''"Virtual x y"'' einfügen, in der man die maximale [:XServer/Problembehebung#Virtuelle-Aufloesung:virtuelle Auflösung] hochsetzen muss: {{{ Section "Screen" Identifier "Default Screen" Device "ATI Technologies, Inc. Radeon X700 Pro (RV410)" Monitor "Externer" DefaultDepth 24 SubSection "Display" Depth 24 Modes "1920x1080@50" "1024x768" "800x600" [mark]Virtual 1920 1920[/mark] EndSubSection EndSection }}} Normalerweise errechnet der Monitor eine maximale vertikale Auflösung von (hier) 1080 Pixeln. Durch eine Drehung der Ansicht mit xrandr würde die gewünschte neue vertikale Auflösung darüber liegen. Daher muss die maximale virtuelle Auflösung hochgesetzt werden. == Alternative grafische Werkzeuge == Neben den integrierten Werkzeugen des Desktop-Umgebungen gibt es weitere, die man bei Bedarf nutzen kann. === GRandR === Für den Einsatz unter [:GNOME:GNOME 2] wurde GRandR entwickelt. Es wird folgendes Paket benötigt [4]: {{{#!vorlage Paketinstallation grandr, universe, nur bis [:Oneiric:Ubuntu 11.10] }}} Allerdings muss die Einrichtung nach jedem Neustart erneut erfolgen. Es ist möglich, dass sich die Umschalttaste [[Vorlage(Tasten, Shift)]] nicht mehr betätigen lässt, wenn man die Standard-Tastenkombinationen aktiviert (''"Hot Keys -> enable Hot Keys"''). Dann lassen sich keine Großbuchstaben und Umlaute mehr erzeugen. Oft wird vermutet, dass dieser Fehler an [:Compiz:] liegt (weil der Fehler nicht mehr auftritt, wenn dieses deaktiviert wird). Deaktiviert man jedoch die Tastenkombinationen von GRandR, kann Compiz aktiv bleiben und es funktioniert wieder normal. === ARandR === Teilweise funktioniert GRandR trotzdem nicht einwandfrei. Externe Monitore können beispielsweise nicht geklont, sondern nur erweiternd angeschlossen werden. Hier kann das Programm [http://christian.amsuess.com/tools/arandr/ ARandR] {en} weiterhelfen, das ebenfalls über die offiziellen Paketquellen verfügbar ist: {{{#!vorlage Paketinstallation arandr, universe }}} Aber auch hier gibt es das Problem, dass die Einstellungen mit der Abmeldung bzw. dem Herunterfahren verloren geht. Allerdings lassen sich die Einstellungen speichern und mit dem Befehl: {{{#!vorlage Befehl arandr Pfad/zur/Datei }}} wiederherstellen. Man kann das Programm daher auch via [:Autostart:] ausführen. Da beide der genannten Programme auf [:GTK:GTK+] basieren, kann man sie auch unter [:Xubuntu:] und [:Lubuntu:] verwenden (falls man mit den dort integrierten Werkzeugen - siehe [:Xfce-Einstellungen#Anzeige:hier] und [:LXDE_Einstellungen#Monitor:hier] - nicht zufrieden ist). ===myKrandr=== {{{#!vorlage Warnung Dieses Programm ist eine frühe Entwicklerversion, die nicht mehr gepflegt wird. }}} Für KDE gibt es das kleine Programm [http://kde-apps.org/content/show.php/MyKrandr?content=117906 myKrandr] {en} zur Einrichtung mehrerer Monitore. Wie bei GrandR muss die Einrichtung nach jedem Neustart erneut erfolgen. = Problembehebung = Weitere Problemlösungen sind im Artikel [:XServer/Problembehebung:] zu finden. == 4:3 Auflösung auf Breitbild-Laptops == 4:3 skalierte Auflösungen auf 16:9 Bildschirmen werden nicht mehr mit zwei schwarzen Bereichen rechts und links der Anzeige dargestellt, sondern werden über die verfügbare Breite gedehnt. Abhilfe schafft der Befehl: {{{#!vorlage Befehl xrandr --output LVDS --set "scaling mode" "Full aspect" }}} Wer dies permanent einstellen will, erstellt eine Datei '''/etc/xdg/autostart/4-3Auflösung.desktop''' mit folgendem Inhalt: {{{ [Desktop Entry] Type=Application Name=4-3Auflösung Exec=xrandr --output LVDS --set "scaling mode" "Full aspect" }}} Der korrekte Anzeigename (`--output xxx`) muss gegebenenfalls angepasst werden und kann über den Befehl {{{#!vorlage Befehl xrandr --query }}} ermittelt werden. Um die Änderungen nur für einen Benutzer auszuführen, genügt der Eintrag des Befehls im [:Autostart:]. = Links = * [http://www.thinkwiki.org/wiki/Xorg_RandR_1.2 RandR-Wiki auf thinkwiki.org] {en} * [debian:XStrikeForce/HowToRandR12:RandR-Wiki auf Debian.org] {en} * [ubuntu:X/Config:XServer Online-Handbuch] {en} * [http://www.tug.org/pracjourn/2010-1/dohmen/dohmen.pdf LaTeX/Beamer-Präsentationen mit RandR] {en} {dl} (PDF) * [post:1780754: Zwischen Notebookbildschirm und externem Monitor hin- und herwechseln] - Skript ggf. anpassen! * [http://www.intellinuxgraphics.org/dualhead.html DualHead-Einrichtung für Intel-Karten mit RandR] {en} * [:Bildschirmauflösung:] * [:XServer:] {Übersicht} Grundlagen # tag: Multimedia, System, XServer, Hardware