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Programme starten

Installierte Programme können je nach genutzter graphischer Benutzeroberfläche auf unterschiedliche Weise gestartet werden. Weit verbreitet ist die Nutzung eines Menüs bzw. Menü-Eintrags (Programmstarter). Mit Unity wurde dieses Konzept erstmals durchbrochen. Da die Seitenleiste nur noch eine begrenzte Anzahl von Programmstartern enthält, sind weitere Programme nur noch über den Anwendungsstarter verfügbar. Dabei handelt es sich praktisch um eine Mini-Kommandozeile, in der man den Namen eines Programms eingibt.

Alternativ können Programme auch über einen Dateimanager oder die Kommandozeile gestartet werden.

Installierte Programme sind bei GNOME wie auch bei KDE, Xfce und LXDE im Menü zu finden und werden in aller Regel dort automatisch eingetragen, sobald man ein Programm nachinstalliert. Falls nicht, kann man sich einen Eintrag mit einem Menüeditor erstellen. Auch eine individuelle Gestaltung des Menüs ist möglich, aber zeitaufwendig.

Anwendungsstarter

Der Anwendungsstarter wird in der Regel durch die Tastenkombination Alt + F2 aufgerufen. ./gnome_start_fire.png

Das Programm merkt sich je nach verwendeter Desktop-Umgebung die Liste der zuletzt ausgeführten Befehl, die man in dem Auswahl-Feld auswählen kann. Möchte man ein Programm, z.B. ein Shellskript, im Terminal ausführen, aktiviert man das Kästchen "Im Terminal ausführen".

Über die "Liste der bekannten Anwendungen" wird ein Großteil der installierten Programme zur Vorauswahl angezeigt. Diese ist auch sehr nützlich, falls man den Startbefehl zu einem Programm nicht kennt.

./gnome-start-thunder.png

In diesem Beispiel führt die Eingabe des Begriffs "thunderbird" zu zwei Optionen: dem Programm selbst (das eigentlich über "mozilla-thunderbird" gestartet wird) und dessen Profilmanager.

Xfce (Xubuntu)

./xfce-start.png

Die Oberfläche hierzu ist unter Xfce recht spartanisch geraten. Zur Auswahl stehen zusätzlich lediglich die Optionen "Im Terminal ausführen", mit der man ein Programm, z.B. ein Shellskript, im Terminal ausführen kann, und ein Auswahl-Feld der zuletzt gestarteten Befehle.

Eine weitere, recht komfortable Möglichkeit zum Starten von Programm ist das Verve Plugin für das Xfce Panel.

LXDE (Lubuntu)

Lubuntu enthält diese Funktion erst ab Ubuntu 11.10. Möchte man in früheren Versionen diese Funktion nutzen, müssen Programme nachinstalliert werden. Siehe Ausführen-Dialog 🇩🇪.

Unity

Über die Dash kann mit der Suchfunktion ein Programm gestartet werden. Das ist ausführlicher in Unity/Unity Startmenü erklärt.

Andere Fenstermanager

Will man mit einem anderen Fenstermanager wie z.B. IceWM ein Programm starten, das im Terminal läuft, reicht es nicht aus, den Startbefehl ins Menü zu schreiben. Es wird eigentlich nie die Option der großen Desktop-Umgebungen ("Im Terminal ausführen") geboten. Deswegen muss man das selbst übernehmen. Dazu startet man ein Terminal, das dann wiederum den gewünschten Befehl ausführt. Anbei das Beispiel für xterm:

xterm -e Programmname 

Kontextmenü/Befehl ausführen

Unter KDE gibt es im Kontextmenü der Arbeitsfläche den Menüpunkt "Befehl ausführen...". KRunner/krunner-treffer.png

Über den Knopf "Einstellungen" (links oben) kann man sich die erweiterten Einstellungen anzeigen lassen. Eine ausführliche Beschreibung des Programmstarters findet man im Artikel KRunner.

Direkt im Terminal/in der Konsole

Ein Aufruf direkt aus dem Terminal bzw der Konsole ist in jeder Ubuntu-Version unabhängig von der installierten Benutzeroberfläche möglich. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass man bei Problemen Fehlermeldungen angezeigt bekommt.

Hinweis:

In manchen Fällen benötigt man zum Ausführen eines Programms oder zum Bearbeiten einer Datei Root-Rechte. Wie man diese unter den verschiedenen Systemen erlangt, ist im Artikel sudo erklärt.

Beim Starten von Programmen gibt es mehrere Möglichkeiten, je nach dem, wo sich ein Programm befindet. So startet man Programme im aktuellen Verzeichnis anders als systemweit installierte Programme, was einen Sicherheitsaspekt als Hintergrund hat.

Programme, die man aus den Quellen installiert hat, befinden sich automatisch in der Umgebungsvariable PATH und können von überall durch die Eingabe des Programmnamens gestartet werden:

programmname 

Sonstige Programme startet man durch Eingabe des vollständigen Pfad- und Dateinamens, z.B.

/home/benutzername/skripte/programmname 

Ein Programm, das im aktuellen Verzeichnis liegt, kann mit einem ./ am Anfang gestartet werden:

./programmname 

Mehr zu dem Thema findet man in der Einführung zur Shell.

Es gibt noch weitere nicht Binär-Programme, wie z.B. Shell- oder Python-Skripte, die man auf die gleiche Art ausführen oder ggf. an das jeweilige Programm, also z.B. sh oder python, übergeben kann.

Java

Immer wieder nachgefragt: der Start von Java-Programmen, die nicht aus den offiziellen Paketquellen stammen. Die einfachste Möglichkeit ist ein Befehl auf der Kommandozeile:

java -jar programmname.jar 

Eine andere Möglichkeit ist der Start über einen Dateimanager. Dazu muss die .jar-Datei zuerst ausführbar gemacht werden. Nun kann man via "Rechte Maustaste rechte Maustaste → Öffnen mit..." ein vorhandenes Java (/usr/bin/java) auswählen, beispielsweise das "OpenJDK Java Runtime 6".

Die dritte Variante ist das Erstellen eines Programmstarters. Die konkrete Vorgehensweise ist im Artikel Menü beschrieben.

Speicherorte für Programme

Obwohl sich Programme fast an beliebigen Stellen befinden dürfen, gibt es doch bevorzugte Ordner (siehe auch Verzeichnisstruktur):

Speicherorte von Programmen
Verzeichnispfad Beschreibung
/bin/ während des Bootvorgangs benötigte Programme
/sbin/ während des Bootvorgangs benötigte Programme (Root-Rechte erforderlich)
/usr/bin/ der Standard-Ordner für die meisten Programme
/usr/local/bin/ unabhängig von der Paketverwaltung installierte (= selbst kompilierte) Programme
/opt/ Programme, die ihre eigenen Bibliotheken mitbringen (siehe auch opt)

Normalerweise befinden sich diese Ordner bereits im Pfad (siehe unten), so dass man sich im Regelfall keine Gedanken machen muss, wo ein Programm gespeichert ist (Ausnahme: /opt/).

Experten-Info:

Systemweite Programmstarter für die meisten Desktop-Umgebungen befinden sich unter /usr/share/applications/.

Diese Revision wurde am 5. August 2012 23:35 von Lasall erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Einsteiger, System, Übersicht