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Programme starten

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

In der Regel findet man die installierten Programme im Menü - und falls nicht, kann man sich einen Eintrag mit einem Menüeditor erstellen. Wenn man dies nicht möchte, kann man viele Programme auch direkt starten. Dieser Artikel erklärt, wie man in den größeren Umgebungen ein Programm auf diese Art startet und auf was man achten muss.

Da für die grafischen Befehlsstarter beim Ausführen von Programmen die gleichen Regeln gelten wie für das Terminal, werden die Regeln für das Terminal zuerst erklärt.

Hinweis:

In manchen Fällen benötigt man zum Ausführen eines Programmes oder z.B. zum Bearbeiten einer Datei Root-Rechte. Wie man diese unter den verschiedenen Systemen erlangt, ist im Artikel sudo erklärt.

Speicherorte für Programme

Obwohl sich Programme fast an beliebigen Stellen befinden dürfen, gibt es doch bevorzugte Ordern (siehe auch Verzeichnisstruktur):

  • /bin/ - während des Bootvorgangs benötigte Programme

  • /sbin/ - während des Bootvorgangs benötigte Programme (Root-Rechte erforderlich)

  • /usr/bin/ - der Standard-Ordner für die meisten Programme

  • /usr/sbin/

  • /usr/local/bin/ - unabhängig von der Paketverwaltung installierte (= selbst kompilierte) Programme

  • /opt/ - Programme, die ihre eigenen Bibliotheken mitbringen (siehe auch opt)

Normalerweise befinden sich diese Ordner bereits im Pfad (siehe unten), so dass man sich im Regelfall keine Gedanken machen muss, wo ein Programm gespeichert ist (Ausnahme: /opt/).

Experten-Info:

Systemweite Programmstarter für die meisten Desktop-Umgebungen befinden sich unter /usr/share/applications/.

Terminal

Beim Starten von Programmen gibt es mehrere Möglichkeiten, je nach dem, wo sich ein Programm befindet. So startet man Programme im aktuellen Verzeichnis anders als systemweit installierte Programme, was einen Sicherheitsaspekt als Hintergrund hat.

Programme, die installiert wurden und sich in der Umgebungsvariable PATH befinden, können von überall durch die Eingabe des Programmnamens gestartet werden:

programmname 

Sonstige Programme startet man durch Eingabe des vollständigen Pfad- und Dateinamens, z.B.

/home/benutzername/skripte/programmname 

Ein Programm, das im aktuell Verzeichnis liegt, kann mit einem ./ am Anfang gestartet werden, also per

./programmname 

Mehr zu dem Thema findet man in der Einführung zur Shell, auch wie man Argumente an Programme übergibt.

Es gibt noch weitere nicht Binär-Programme, wie z.B. Shell- oder Python-Skripte, die man auf die gleiche Art ausführen oder ggf. an das jeweilige Programm, also z.B. sh oder python, übergeben kann.

Unity/GNOME (Ubuntu)

Unter Unity und GNOME startet man ein Programm am einfachsten per Alt + F2 .

./gnome_start_fire.png

Das Programm merkt sich die Liste der zuletzt ausgeführten Befehl, die man in dem DropDown-Feld auswählen kann. Möchte man ein Programm, z.B. ein Shellskript, im Terminal ausführen, aktiviert man das Kästchen "Im Terminal ausführen".

Über die "Liste der bekannten Anwendungen" wird ein Großteil der installierten Programme zur Vorauswahl angezeigt. Diese ist auch sehr nützlich, falls man den Startbefehl zu einem Programm nicht kennt:

./gnome-start-thunder.png

In diesem Beispiel führt die Eingabe des Begriffs "thunderbird" zu zwei Optionen: dem Programm selbst (welches eigentlich über "mozilla-thunderbird" gestartet wird) und dessen Profilmanager.

Seit Ubuntu 7.10 bietet GNOME Do eine komfortable und mächtige Möglichkeit, Programme zu starten. Ein Alternative dazu ist Launchy.

KDE (Kubuntu)

In KDE startet man ein Programm am einfachsten per Alt + F2 oder über das Kontextmenü auf der Arbeitsfläche und dem Menüpunkt "Befehl ausführen..."

KRunner/krunner-treffer.png

Über den Knopf "Einstellungen" (links oben) kann man sich die erweiterten Einstellungen anzeigen lassen. Eine ausführliche Beschreibung des Programmstarters findet man im Artikel KRunner.

Xfce (Xubuntu)

Unter Xfce startet man ein Programm am einfachsten per Alt + F2 .

./xfce-start.png

Die Oberfläche hierzu ist unter Xfce recht spartanisch geraten. Zur Auswahl stehen zusätzlich lediglich die Optionen "Im Terminal ausführen", mit der man ein Programm, z.B. ein Shellskript, im Terminal ausführen kann, und ein DropDown-Menü zur Auswahl der zuletzt gestarteten Befehle.

Eine weitere, recht komfortable Möglichkeit zum Starten von Programm ist das Verve Plugin für das Xfce Panel.

LXDE (Lubuntu)

Der Programmstart via Alt + F2 ist bei LXDE erst nach Installation weiterer Programme möglich (siehe auch Ausführen-Dialog 🇩🇪). Lubuntu enthält diese Funktion erst ab Ubuntu 11.10.

Andere Fenstermanager

Will man mit einem anderen Fenstermanager wie z.B. IceWM ein Programm starten, das im Terminal läuft, reicht es nicht aus, den Startbefehl ins Menü zu schreiben. Es wird eigentlich nie die Option der großen Desktopumgebungen ("Im Terminal ausführen") geboten. Deswegen muss man das selbst übernehmen. Dazu startet man ein Terminal, das dann wiederum den gewünschten Befehl ausführt. Anbei das Beispiel für xterm:

xterm -e Programmname 

Diese Revision wurde am 11. Dezember 2011 22:38 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Einsteiger, System, Übersicht