[[Inhaltsverzeichnis(2)]] Installierte Programme können je nach genutzter grafischer Benutzeroberfläche auf unterschiedliche Weise gestartet werden. Weit verbreitet ist die Nutzung eines Menüs bzw. Menü-Eintrags (Programmstarter). Bei der Desktop-Oberfläche [:Unity:] und der [:GNOME_Shell:] wurde dieses Konzept durchbrochen, da die Seitenleiste nur noch eine begrenzte Anzahl von Programmstartern enthält. Bei Unity sind weitere Programme nur noch über das [:Unity/Unity_Startmenü#Schnellstart:] - auch "Dash" genannt- verfügbar. Dabei handelt es sich praktisch um eine Mini-Kommandozeile, in der man den Namen eines Programms eingibt. Alternativ können Programme auch über einen [:Dateimanager:] oder die Kommandozeile gestartet werden. = Menüeintrag = Installierte Programme sind bei [:KDE:], [:LXDE:], [:MATE:] und [:Xfce:] im Menü zu finden und werden in aller Regel dort automatisch eingetragen, sobald man ein Programm nachinstalliert. Falls nicht, kann man sich einen Eintrag mit einem [:Menüeditor:] erstellen. Auch eine individuelle Gestaltung des Menüs ist möglich. = Suchfunktion der Dash = Wie über die Dash mit der Suchfunktion ein Programm gestartet werden kann, ist für Unity ausführlicher im Artikel [:Unity/Unity Startmenü:] und für die GNOME Shell im Artikel [:GNOME_Shell#Suchbegriff-eingeben:] erklärt. = Anwendungsstarter = Der Anwendungsstarter wird unabhängig von der Desktop-Umgebung durch die Tastenkombination [[Vorlage(Tasten, Alt+F2)]] aufgerufen. == GNOME 3 == Der Anwendungsstarter der [:GNOME_Shell:] ist sehr einfach gehalten und bietet nur die Möglichkeit, den Namen eines Programms oder einen Befehl einzugeben. Bestätigt man diesen mittels [[Vorlage(Tasten, enter)]] wird das Programm ohne Terminal gestartet. Nutzt man hingegen die Tastenkombination [[Vorlage(Tasten, ctrl+enter)]], wird das Programm in einem neuen Terminal gestartet. [[Bild(./gnome-start.png, align=center)]] == KDE (Kubuntu) == Unter [:KDE:] gibt es zusätzlich im Kontextmenü der Arbeitsfläche den Menüpunkt ''"Befehl ausführen..."''. [[Bild(./krunner-treffer.png, align=center)]] Über den Knopf ''"Einstellungen"'' (links oben) kann man sich die erweiterten Einstellungen anzeigen lassen. Eine ausführliche Beschreibung findet man im Artikel [:KRunner:]. == Xfce (Xubuntu) == Der Anwendungsstarter war bis Xfce 4.8 recht spartanisch geraten. Zur Auswahl stand lediglich die Option ''"Im Terminal ausführen"'', mit der man ein Programm, z.B. ein [:Shell:Shellskript], im Terminal ausgeführt werden konnte, und ein Auswahl-Feld der zuletzt gestarteten Befehle. Allerdings beherrscht die Eingabezeile Autovervollständigen, wenn ein Programmname erkannt wird. [[Bild(./xfce-start.png, align=center)]] Mit Xfce 4.10 bzw. ab [:Quantal:Ubuntu 12.10] wurde das Programm überarbeitet und mit dem Anwendungsfinder zusammengelegt. Die frühere Option zum Starten im Terminal entfällt und bei Programmen wird das Symbol vor dem Namen eingeblendet. Optisch präsentiert sich der neue Anwendungsstarter nun wie bei LXDE (siehe nächster Abschnitt). Eine weitere, recht komfortable Möglichkeit zum Starten von Programm ist das [:Xfce_Panel_Plugins:Verve Plugin] für das [:Xfce_Panel:Xfce Panel]. == LXDE (Lubuntu) == Auch LXDE beherrscht eine Autovervollständigung, wie man der nachfolgenden Abbildung entnehmen kann. [[Bild(./lxde-start.png, align=center)]] === Lubuntu 14.04 === In [:Trusty:Lubuntu 14.04] funktioniert die Tastenkombination [[Vorlage(Tasten, alt+f2)]] erst wieder, wenn man eine Änderung in der versteckten Datei [:Openbox#Tastenkuerzel:~/.config/openbox/lubuntu-rc.xml] im Homeverzeichnis vorgenommen hat. Andere Lubuntu-Versionen sind nicht betroffen. == Andere Fenstermanager == Will man mit einem anderen [:Fenstermanager:] wie z.B. IceWM ein Programm starten, das im Terminal läuft, reicht es nicht aus, den Startbefehl ins Menü zu schreiben. Es wird eigentlich nie die Option der großen Desktop-Umgebungen (''"Im Terminal ausführen"'') geboten. Deswegen muss man das selbst übernehmen. Dazu startet man ein Terminal, das dann wiederum den gewünschten Befehl ausführt. Anbei das Beispiel für '''xterm''': {{{#!vorlage Befehl xterm -e Programmname }}} == Docks und andere Anwendungsstarter == Im Artikel [:Desktop#Docks-und-andere-Anwendungsstarter:] findet man eine Übersicht über Docks und alternative Anwendungsstarter. = Terminal = Ein Aufruf direkt aus dem [:Terminal:] bzw. der Konsole ist bei jeder Ubuntu-Version unabhängig von der installierten Benutzeroberfläche möglich. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass man bei Problemen Fehlermeldungen angezeigt bekommt. {{{#!vorlage Hinweis In manchen Fällen benötigt man zum Ausführen eines Programms oder zum Bearbeiten einer Datei Root-Rechte. Wie man diese unter den verschiedenen Systemen erlangt, ist im Artikel [:sudo:] erklärt. }}} Zum Starten von Programmen gibt es mehrere Möglichkeiten, je nachdem, wo sich ein Programm befindet. So startet man Programme im aktuellen Verzeichnis anders als systemweit installierte Programme, was als Hintergrund Sicherheitsaspekte hat. Programme, die man aus den Quellen installiert hat, befinden sich automatisch in der [:Umgebungsvariable:] `PATH` und können von überall durch die Eingabe des Programmnamens gestartet werden: {{{#!vorlage Befehl programmname }}} Sonstige Programme startet man durch Eingabe des vollständigen Pfad- und Dateinamens, z.B. {{{#!vorlage Befehl /home/benutzername/skripte/programmname }}} Ein Programm, das im aktuellen Verzeichnis innerhalb des Homeverzeichnisses liegt, muss mit einem '''./''' am Anfang gestartet werden: {{{#!vorlage Befehl ./programmname }}} Mehr zu dem Thema findet man in der Einführung zur [:Shell/Einführung:Shell]. Es gibt noch weitere nicht Binär-Programme, wie z.B. [:Shell:]- oder [:Python:]-Skripte, die man auf die gleiche Art ausführen oder ggf. an das jeweilige Programm, also z.B. '''sh''' oder '''python''', übergeben kann. == Java == Immer wieder nachgefragt: der Start von [:Java:]-Programmen, die nicht aus den offiziellen Paketquellen stammen. Die einfachste Möglichkeit ist ein Befehl auf der Kommandozeile: {{{#!vorlage Befehl java -jar programmname.jar }}} Eine andere Möglichkeit ist der Start über einen [:Dateimanager:]. Dazu muss die '''.jar'''-Datei je nach Desktop-Umgebung zuerst [:Rechte#Datei-ausfuehrbar-machen:ausführbar] gemacht werden. Nun kann man via ''"Rechte Maustaste [[Vorlage(Tasten, rmb)]] -> Öffnen mit..."'' ein vorhandenes Java (in der Regel '''/usr/bin/java''') auswählen. Welche Java-Version - es können mehrere gleichzeitig installiert sein - wird über das [:Alternativen-System:] festgelegt (siehe auch [:Java/Tipps:]). Die dritte Variante ist das Erstellen eines Programmstarters. Die konkrete Vorgehensweise ist im Artikel [:.desktop-Dateien#Java-Programm:] beschrieben. = Speicherorte für Programme = Obwohl sich Programme fast an beliebigen Stellen befinden dürfen, gibt es doch bevorzugte Ordner (siehe auch [:Verzeichnisstruktur:]): {{{#!vorlage Tabelle Speicherorte von Programmen +++ Verzeichnispfad Beschreibung +++ '''/bin/''' während des Bootvorgangs benötigte Programme +++ '''/sbin/''' während des Bootvorgangs benötigte Programme (Root-Rechte erforderlich) +++ '''/usr/bin/''' der Standard-Ordner für die meisten Programme +++ '''/usr/local/bin/''' unabhängig von der Paketverwaltung installierte (= selbst kompilierte) Programme +++ '''/opt/''' Programme, die ihre eigenen Bibliotheken mitbringen (siehe auch [:opt:]) +++ '''~/bin/''' Programme, die keine Root-Rechte benötigen und im [:Homeverzeichnis#Benutzer-Programme-wie-Root-Programme-starten:] gespeichert werden sollen. Das Verzeichnis muss von Hand angelegt werden. }}} Normalerweise befinden sich fast alle diese Ordner bereits im Pfad (Ausnahme: '''/opt/'''), so dass man sich im Regelfall keine Gedanken machen muss, wo ein Programm gespeichert ist. {{{#!vorlage Experten Systemweite [:Programmstarter:] für alle Desktop-Umgebungen befinden sich unter '''/usr/share/applications/'''. }}} # tag: Einsteiger, System, Übersicht