ubuntuusers.de

Du betrachtest eine alte Revision dieser Wikiseite.

Partitionierung

Fehlendes Makro

Das Makro „Getestet“ konnte nicht gefunden werden.

Vor der Benutzung der Programme bzw. der Neupartitionierung der Festplatte sollte __unbedingt__ eine Datensicherung aller wichtigen Daten gemacht werden! Soll eine Windows-Partition vergrößert, verkleinert etc. werden, so sollte vorab eine Defragmentierung der Festplatte unter Windows durchgeführt werden. Werden Partitionen formatiert oder verschoben so können Anpassungen an der [:fstab:] und [:menu.lst:] notwendig sein.

Unter Partitionierung versteht man die Einteilung einer Festplatte in verschiedene Bereiche, die dann mit diversen Dateisystemen belegt werden können, um Daten darauf zu speichern oder ein Betriebssystem zu installieren.

Grafische Werkzeuge

Für die Partitionierung gibt es in Ubuntu verschiedene Werkzeuge für KDE und GNOME, die beide eine grafische Benutzeroberfläche für das Programm GNU Parted bereitstellen. Man kann mit den Programmen bequem die Partitionierung einer Festplatte ändern, also z.B. Partitionen vergrößern oder verkleinern, neue anlegen, existierende verschieben oder neu formatieren.

  • GParted - GTK-basierte Oberfläche für GNOME

  • QtParted - Qt-basierte Oberfläche für KDE

  • Disk Manager (Partitionierung) - Alternative zu QtParted

  • parted - Partitionierungsprogramm für die Konsole

  • cfdisk - komfortableres Partitionierungsprogramm für die Konsole

Um die Partitionen einer Festplatte zu verändern, darf die Festplatte nicht [:mount#umount:eingehängt] sein. Zur Partitionierung der Festplatte, auf der das Root-Dateisystem liegt, benötigt man eine Live-CD wie z.B. die Ubuntu [:Downloads:Desktop-CD], [http://www.knoppix.org Knoppix] {de} oder im Idealfall eine auf Partitionierung spezialisierte Live-CD wie sie unter [:GParted:] aufgelistet sind.

Schematischer Ablauf einer Partitionierung

Im Folgenden als Beispiel der Ablauf einer Partitionierung. Dabei wird davon ausgegangen, dass bereits mindestens eine Partition angelegt ist.

  1. Datensicherung

  2. Partitionierung ändern:

    1. bestehenden Partition(en) verkleinern

    2. ggf. bestehende Partition(en) verschieben

    3. neue Partitionen(en) anlegen

    4. ggf. Boot-Flag für neue Partition setzen

    5. Änderungen durchführen

Wie gesagt ist dies nur ein - wenn auch typisches - Beispiel für den Ablauf einer Partitionierung.

Einteilung der Partitionen

Im Prinzip kann man ein Linux-Betriebssystem auf zwei Partitionen (einmal für das Wurzelverzeichnis / und einmal swap) installieren. Diese Art der Partitionierung wird auch standardmäßig vom Ubuntu Installationsprogramm angewendet. Es kann jedoch in Anbetracht der Datensicherheit im Falle einer Neuinstallation sinnvoll sein, sein bisschen mehr Aufwand treiben.

Man sollte sich vor der Partitionierung mit der Dateisystemhierarchie auseinandergesetzt haben. Tipps für das Partitionieren von Dualboot-Systemen (Windows/Ubuntu) finden sich außerdem hier.

Root (/)

Die Größe des Root-Verzeichnisses / hängt vom installierten System ab. Wird ein grafisches System mit X und GNOME, KDE oder Xfce genutzt und werden zusätzlich viele "große" Programme wie OpenOffice.org, Entwicklungsumgebungen zur Programmierung usw. installiert, sollte man eine Root-Partition von 6-10 GB einplanen. Ein "minimalistisches" System ohne grafische Oberflächen kommt mit 500 MB aus.

/home

Es ist bei einem Linux-System sinnvoll für /home eine eigene Partition zu wählen, auf der sämtliche persönliche Daten abgelegt werden. So können die Benutzer bei einer Neuinstallation des Betriebssystems ihre persönlichen Daten behalten, ohne dass Backups eingespielt werden müssen.

swap

Die swap-Partition (ähnlich zur Windows Auslagerungsdatei) sollte bei einem System mit wenig RAM Speicher (weniger als 512 MB) etwa die doppelte Größe des RAM haben. Bei mehr als 512 MB RAM ist als Swap-Speicher die einfache Größe des RAM in der Regel ausreichend.

andere Partitionen

Man kann unter Linux noch weitere Teile des Systems auf einzelne Partitionen ausgliedern. Am verbreitetsten sind noch eine extra '''/boot''' Partition, genauso wie eine extra Partition für '''/tmp''' oder bisweilen auch '''/var''' .

So etwas ist auf einem Standard-Desktop-System meist mehr als überflüssig, sondern nur nötig, wenn man etwas ganz spezielles will, wie einzelne Partitonen mit einem ganz bestimmten Dateisystem laufen zu lassen wie die '''/boot''' - Partition mit XFS oder die '''/var''' - Partition mit reiserfs, während der Rest des Systems mit ext3 laufen soll.

Wenn man soetwas machen möchte, sollte man immer daran denken, dass diese Partitionen genügend Platz haben müssen, sonst kann es passieren, dass man sein System unbenutzbar macht. Eine extra Boot-Partition sollte zum Beispiel mindestens 150MB gross sein.  

Weitere Information

Bei unpartitionierten Festplatten kann man eine einzige den gesamten freien Speicherbereich umfassende erweiterte Partition erstellen, welche alle anderen Partitionen als logische Partition aufnimmt. Wenn bei einer Bootloaderinstallation, bei einem GRUB-/Kernelupdate der seltene Fall eintritt, dass die Partitionsliste im Bootsektor beschädigt wird, genügt es, die erweiterte Partition wieder herzustellen, um die Daten auf der Festplatte zu retten. Windows kann selbstverständlich in eine der logischen Partitionen installiert werden, üblicherweise vor Linux. Bei einer beschädigten Partitionsliste erscheint die betreffende Festplatte oft als unpartitioniert.
Hinweise:
 1. Es ist möglich, mit geeigneten Programmen das/die betroffene(n) Partitionsjournal(e) wieder herzustellen, dazu müssen aber die erforderlichen Daten bekannt sein. [http://www.cgsecurity.org/wiki/TestDisk TestDisk] {en} kann möglicherweise beschädigte Partitionstabellen wiederherstellen. (Das Tool ist z.B. enthalten auf der [http://www.ultimatebootcd.com/ Ultimate Boot CD] {en} .
 1. Es ist NICHT ausreichend, mit gparted die erweiterte Partition neu zu erstellen.
 1. Es ist unter Umständen NICHT ausreichend, ein Backup des Boot-Sektors, der 1. Spur oder der Partitionstabelle im Boot-Sektor zurückzuspielen.
 1. Es ist möglich, mit dem Zurückspielen eines PARTITIONSBACKUPS eine Datenrettung auszuführen.


Diese Revision wurde am 20. Juni 2008 11:50 von Rorschach erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: System, Einsteiger, Partitionierung, Festplatte, Übersicht, Notfall, Hardware, Datenträger