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Paketquellen

Programme werden bei Ubuntu in Form sogenannter Pakete installiert. Diese Pakete werden in Paketquellen (Repositories) im Internet zur Verfügung gestellt. Natürlich können auch Datenträger wie CDs in eine Paketquelle verwandelt werden

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Aufstellung wichtiger Paketquellen

stabil und zuverlässig: die offiziellen Ubuntu-Quellen

Main

Die main-Sektion umfasst nur die Pakete, die den Ubuntu-Lizenzanforderungen entsprechen und die das Ubuntu-Team unterstützt. Damit soll ein allgemein nutzbares Linux-System zur Verfügung gestellt werden. Für alle Pakete in dieser Sektion garantiert das Ubuntu-Team technische Unterstützung und rechtzeitige Sicherheitspatches.

Restricted

Zu den restricted-Sektion gehört Software, die die Ubuntu-Entwickler wegen ihrer Wichtigkeit unterstützen, die aber nicht unter einer geeigneten freien Lizenz stehen, um sie in main zu implementieren. Es handelt sich um binäre Pakete für Grafikkarten-Treiber. Der Grad an Unterstützung ist eingeschränkter als für main, weil die Entwickler keinen Zugriff auf den Quellcode haben.

Universe

Die universe-Sektion umfassen ein breites Spektrum an freier Software, die unabhängig von ihrer Lizenz nicht vom Ubuntu-Team unterstützt wird. Damit hat der Benutzer die Möglichkeit, solche Programme innerhalb des Ubuntu-Paketverwaltungssystems zu installieren, aber sie sind getrennt von unterstützten Paketen wie in main und restricted.

Multiverse

Zur multiverse-Sektion gehört ein noch breiteres Spektrum an Software, die das Ubuntu-Team unabhängig von ihrer Lizenz nicht unterstützt. Hier sind Pakete zu finden, die nicht in den anderen Gruppen enthalten, aber als Debianpakete vorhanden sind.

Quelle: Wikipedia - die freie Enzyklopädie

Neuere Programme: Backports und Extras

In die offiziellen Ubuntu-Quellen fließen nach Veröffentlichung einer Ubuntu-Version keine neuen Programme mehr ein, und von neueren Versionen werden nur die Teile übernommen, die eventuelle Sicherheitslücken beheben.

Wer neuere Programme verwenden will, muß daher auf die sogenannten Backports ausweichen. Auch zusätzliche, nicht in Ubuntu vorhandene Programme können dort zu finden sein. Backportwuellen sind ebenfalls in die Sektionen Main, Restricted, Universe und Multiverse gegliedert, die auch einzeln aktiviert werden können.

offizielle Backports

In den offiziellen Backports finden sich zahlreiche neuere Programmversionen, die recht gut getestet und funktionsfähig sein sollten. Quelle sind:

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ hoary-backports main restricted universe multiverse

inoffizielle Backports und Extras

Neben den inoffiziellen Backports mit noch mehr neueren Programmversionen gibt es die "Extras" mit zusätzlichen Programmen. Diese Trennung ist ebenfalls wie die Einordnung in die Sektionen oft fehlerhaft umgesetzt, man sollte daher im Zweifelsfall auch in anderen Sektionen nachschauen, wenn ein Programm nicht zu finden ist.

Die inoffiziellen Backports sind weit weniger getestet, können teilweise nicht richtig funktionieren oder andere Probleme verursachen.

Nach der Installation eines Paketes aus den Backports ist die Quelle unbedingt zu deaktivieren, um eine unbeabsichtigte Aktualisierung des gesamten Systems zu verhindern.

deb http://ftp.inf.tu-dresden.de/os/linux/dists/ubuntu/ hoary-backports main universe multiverse restricted
deb http://ftp.inf.tu-dresden.de/os/linux/dists/ubuntu/ hoary-extras main universe multiverse restricted

weitere Quellen

Spezielle Pakete können aus weiteren Quellen installiert werden, diese sind meist bei der entsprechenden Software angegeben. Beispiele sind:

deb http://easynews.dl.sourceforge.net/sourceforge/linuxrpms/ ./

Pakete für die Paravirtualisierung des Systems mit Xen, siehe http://www.ubuntuforums.org/showthread.php?t=60833 und http://www.cl.cam.ac.uk/Research/SRG/netos/xen/

deb http://mirror.clarkson.edu/pub/distributions/xenophilia/xen-debs/ubuntu/ xen-stable main
Nach der Installation eines Paketes aus einer solchen Quelle sollte man diese wieder deaktivieren, um ungewollte Aktualisierungen anderer Programme auf die Version aus dieser Quelle zu verhindern.

Für Spezialisten: Gewichtung der Quellen durch Apt-Pinning

Apt pinning nennt man eine Technik, bei der in der Sourcelist verschiedene repositories "gewichtet" werden. So kann man getrost bei hoary bleiben, kann aber Pakete gezielt aus universe oder mutliverse ziehen.

So gehts: /etc/apt/preferences mit folgendem Inhalt mit einem Editor[1] anlegen:

Package: *
Pin: release a=hoary
Pin-Priority: 700
 
Package: *
Pin: release a=universe
Pin-Priority: 650
 
Package: *
Pin: release a=multiverse
Pin-Priority: 600

Package: *
Pin: release a=testing
Pin-Priority: 100

Package: *
Pin: release a=unstable
Pin-Priority: 50

Editieren der Listen in /etc/apt/sources.list (siehe oben):

deb 	http://ftp.inf.tu-dresden.de/os/linux/dists/ubuntu/ hoary main restricted universe multiverse
deb 	http://ftp.inf.tu-dresden.de/os/linux/dists/ubuntu/ hoary-security main restricted  universe multiverse 
deb 	http://ftp.inf.tu-dresden.de/os/linux/dists/ubuntu/ hoary-updates main restricted universe multiverse 
  
deb 	http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ hoary main restricted universe multiverse
deb-src http://archive.ubuntu.com/ubuntu/ hoary main restricted universe multiverse

Von nun an werden alle Pakete aus 'hoary' gezogen, und nur die Pakete, die es dort nicht gibt, aus 'universe'. Gibt es auch dort das Paket nicht, dann wird 'mulitverse' abgefragt.

Ich kann die Prioritäten aber auch gezielt umgehen. Folgender Aufruf z.B. zieht gezielt mplayer aus dem 'multiverse' Paketbereich. Dabei werden Abhängigkeiten nach der Priorität erfüllt: zuerst 'hoary', dann 'universe' usw.

apt-get -t multiverse install mplayer-custom

Ausführlichere Informationen hierzu finden sich in der Man-Page zu apt-preferences, die im Terminal mit

man apt_preferences

aufgerufen werden kann.

Backports und Pinning

Habt ihr eine Möglichkeit gefunden die Backports zu pinnen? Ich finde keine. release a=hoary-backports klappt nicht. Das würde mich auch mal interessieren. Warum funktioniert das pinning mit dem Backports nicht? Das Release File auf den Mirrors sieht eigentlich ganz normal aus. Trotzdem bringt eine /etc/apt/preferences bei mir nichts. ☹

Quellen, die nicht für Ubuntu gedacht sind

In ganz seltenen Fällen ist ein Programm in keiner Paketquelle für Ubuntu zu finden. Wenn diese Software aber in einer anderen Distribution wie Debian "testing" oder "unstable" oder einem neueren Ubuntu-Release enthalten ist, scheint es verlockend, sie einfach aus diesen Quellen zu installieren. Das kann aber leicht zu Problemen führen. Warum?

Eine Linux-Distribution setzt sich aus einer Vielzahl von Paketen zusammen, die "Hand in Hand" arbeiten, und dadurch voneinander abhängig sind. Diese Abhängigkeiten können bei verschiedenen Distributionen sehr unterschiedlich sein.

Durch die Installation von Paketen aus einer anderen Distribution, wie Debian "testing" oder "unstable" oder einem anderen Ubuntu-Release kann es deshalb zu verschiedenen Problemen kommen:

  • Möglicherweise harmoniert das installierte Paket nicht mit einem der anderen installierten Pakete. Wenn eine selten genutzte Software betroffen ist, fällt das vielleicht erst einmal gar nicht auf.

  • Außerdem ist es üblich, daß ein Paket die Installation anderer Pakete voraussetzt. Wenn nun eines dieser Pakete in der "fremden" Distribution in einer neueren Version vorhanden ist, kann es sein, daß die im Basissystem bereits installierte Version ersetzt wird. Besonders heimtückisch ist das bei Paketen aus Distributionen, die sich regelmäßig ändern, wie Debian "testing" und "unstable" oder der jeweiligen Entwicklerversion von Ubuntu. Wo heute die Installation eines einzelnem Paketes noch keine Probleme bereitet, können morgen schon durch eine neue Version Dutzende weiterer Pakete benötigt werden. Ob die mit dem Basissystem funktionieren, ist reine Glückssache.

Aus diesem Grund sollte man beim Eintragen von Quellen einer anderen Distribution sehr vorsichtig sein.

Wer schon etwas Erfahrung hat, sollte lieber auch die Installation aus dem Quellcode in Erwägung ziehen.

UbuntuLinux - Offizielle Stellungnahme von Ubuntulinux.org zu diesem Thema


["Kategorie/Installation"]

Diese Revision wurde am 20. September 2005 11:40 von ip-54-21.travedsl.de erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung