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Paketinstallation DEB

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/package.png Manchmal sind Programme nicht über die offiziellen Paketquellen oder ein "Personal Package Archiv" (PPA) verfügbar, sondern werden einzeln zum Download angeboten – für Ubuntu idealerweise als sog. .deb-Pakete. Allerdings sollte man beachten, ob diese Pakete für Debian oder Ubuntu erstellt worden sind: nicht jedes Debian-Paket ist zwangsläufig auch für Ubuntu geeignet. In vielen Fällen spielt diese Unterscheidung zwar praktisch keine Rolle. Auskünfte dazu sollten sich auf der Homepage des gewünschten Programms finden lassen.

Solche Pakete kann man auf verschiedene Weisen installieren, die nachfolgend beschrieben werden. Um ein solches manuell installiertes Paket wieder zu entfernen, kann man es wie gewohnt mit einer Paketverwaltung wie z.B. Synaptic deinstallieren. Das ist auch der große Vorteil gegenüber Archivdateien (.tar.gz, .tar.bz2). Deren Deinstallation kann meist nur von fortgeschrittenen Anwendern und Anwenderinnen erfolgreich gemeistert werden. Daher sollten – sofern man die Wahl hat – immer Paketdateien bevorzugt werden.

Wer sehr viele einzelne .deb-Pakete hat, sollte sich auch die Seite zur Erstellung einer lokalen Paketquelle anschauen.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Installation

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gdebi.png
gdebi

Ubuntu (GNOME) / Xubuntu (Xfce)

Für Ubuntu gibt es ein grafisches Installationsprogramm für Einzelpakete namens gdebi. Dieses ist bis einschließlich Ubuntu 10.04 automatisch vorinstalliert. Neuere Ubuntu-Versionen verwenden stattdessen automatisch das Software-Center.

gdebi kann über das folgende Paket wieder hinzugefügt werden [1]:

  • gdebi (ab Ubuntu 11.10 in universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gdebi 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gdebi

Nun kann man .deb-Pakete mit einem Doppelklick auf die Datei installieren. Dabei muss grundsätzlich - wie bei jeder Installation - das root-Passwort (Administrator-Kennwort) eingegeben werden. Abhängigkeiten werden ggf. überprüft und automatisch nachinstalliert.

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Kubuntu (KDE)

Einzelne .deb-Pakete können über die Softwareverwaltung KDE installiert werden. Durch einen Klick auf ein .deb-Paket im Dateimanager wird die Softwareverwaltung automatisch geöffnet und es wird nach Abhängigkeiten geprüft und ggf. nachinstalliert.

Lubuntu (LXDE)

Bis Ubuntu 11.10 ist gdebi (siehe oben) unter Lubuntu vorinstalliert.

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Terminal

Für das Terminal [2] bzw. die Textkonsole dient zur Installation eines .deb-Paketes der folgende Befehl:

sudo dpkg -i Paketname 

Öffnet man das Terminal, ist das Homeverzeichnis des jeweiligen Benutzers geladen. Deswegen muss man zuerst in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das jeweilige Paket befindet. Wie man im Terminal in ein beliebiges Verzeichnis wechselt, wird im Artikel cd beschrieben.

Wenn Pakete gegenseitige Abhängigkeiten haben oder wenn alle Pakete in einem Ordner installiert werden sollten und man sie nicht nacheinander installieren kann, ist folgender Befehl hilfreich:

sudo dpkg -i *.deb 

Abhängigkeiten auflösen

dpkg löst im Gegensatz zu den oben beschriebenen graphischen Methoden Abhängigkeiten der zu installierenden Pakete nicht automatisch auf. Installiert man also ein Paket, das von anderen abhängt, so kommt es unter Umständen zu Fehlermeldungen im Stil von

sudo dpkg -i skype-debian_2.0.0.63-1_i386.deb

Wähle vormals abgewähltes Paket skype.
(Lese Datenbank ... 112977 Dateien und Verzeichnisse sind derzeit installiert.)
Entpacke skype (aus skype-debian_2.0.0.63-1_i386.deb) ...
dpkg: Abhängigkeitsprobleme verhindern Konfiguration von skype:
 skype hängt ab von libqt4-core (>= 4.2.1); aber:
  Paket libqt4-core ist nicht installiert.
 skype hängt ab von libqt4-gui (>= 4.2.1); aber:
  Paket libqt4-gui ist nicht installiert.
dpkg: Fehler beim Bearbeiten von skype (--install):
 Abhängigkeitsprobleme - lasse es unkonfiguriert
Fehler traten auf beim Bearbeiten von:
 skype 

Das Paket wird installiert, jedoch nicht konfiguriert. Mittels

sudo apt-get install -f 

lassen sich die fehlenden Abhängigkeiten anschließend automatisch installieren.

Pakete sperren

Um ein bestimmtes Paket nicht automatisch zu aktualisieren:

echo <paketname> hold | dpkg --set-selections 

Möchte man die Sperre wieder aufheben:

echo <paketname> install | dpkg --set-selections 

Als <paketname> ist der "reine" Paketname - ohne Versionsnummer - zu verwenden.

Hinweis:

Die Paketverwaltung aptitude ignoriert so gesetzte Sperren, apt und dselect wiederum durch aptitude gesetzte Sperren.

Problembehebung

Falls ein Paket, dass nicht zur separaten Installation gedacht ist, weitere Pakete benötigt oder in anderer Weise nicht in die bestehende Installation passt, werden beim nächsten Start der Paketverwaltung Synaptic "defekte Pakete" gemeldet. Diese kann man mit

  • "Bearbeiten → Defekte Pakete reparieren"

reparieren lassen. Dies führt entweder zur Installation weiterer Pakete oder zur Entfernung des manuell installierten Pakets. In letzterem Fall sollte man sich vergewissern, ob das Paket wirklich für Ubuntu geeignet ist. Manchmal sind die Angaben zu den erforderlichen Abhängigkeiten bei der Paketerstellung falsch erstellt worden. Dann sollte man die Dokumentation des jeweiligen Programms zu Rate ziehen.

Diese Revision wurde am 28. März 2012 14:52 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung, Shell, KDE, Unity, Xfce, LXDE, GNOME 3