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PC-Direktverbindung per WLAN

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Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte teste diesen Artikel für eine Ubuntu-Version, welche aktuell unterstützt wird. Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/Oxygen/network-wireless.png Nicht nur mit Hilfe einer direkten Kabelnetzwerk-Verbindung, sondern auch via WLAN und mittels eines Ad-hoc-Netzwerks lassen sich Daten zwischen zwei mobilen Rechnern austauschen. Ein WLAN-Router bzw. -Acess-Point (AP) wird in diesem Fall nicht benötigt.

Eine solche Direktverbindung lässt sich über den bei Ubuntu und allen offiziellen Varianten vorinstallierten Netzwerk-Manager relativ unkompliziert einrichten. Da die Konfiguration gespeichert wird, lässt sie sich später zu jedem beliebigen Zeitpunkt wieder aufrufen.

Bei bestehender Verbindung können die beiden Rechner dank Avahi nicht nur über ihre IP-Adressen, sondern auch bequem über RECHNERNAME.local angesprochen werden. Haben die Rechner z.B. die Namen "Notebook" und "Netbook", können sie jeweils mit Notebook.local und Netbook.local angesprochen werden.

Konfiguration

  • Rechner A:

    1. im NetworkManager eine neue WLAN-Verbindung hinzufügen: Linksklick linke Maustaste auf das Symbol im Panel und "Neues Funknetzwerk erstellen". Einen beliebigen Verbindungsnamen eingeben, z.B. "WLAN_Direkt", und bei Sicherheit des Funknetzwerks "Keine" auswählen (auf Wunsch kann man eine Ad-Hoc-Verbindung auch verschlüsseln).

    2. Die neue WLAN-Verbindung "WLAN_Direkt" bearbeiten:

      • Unter "Funknetzwerk" eine SSID für das Funknetzwerkwerk vergeben, z.B. "WLAN_Direkt", und als Modus "Ad-hoc" auswählen

      • Unter "IPv4-Einstellungen" die Methode "nur Link-Local" auswählen. Alternativ "Manuell" einstellen und eine feste IP-Adresse einrichten (siehe unten).

      • Einstellungen speichern und das Fenster "Netzwerkverbindungen" schließen

    3. das Ad-hoc-Netzwerk aktivieren: "Mit einem verborgenen Funknetzwerk verbinden..." und als Verbindung "WLAN_Direkt" auswählen

  • Rechner B: Wie bei Rechner A. Falls man feste IP-Adressen nutzt, darf die IP-Adresse nicht identisch sein und muss sich im selben Netzwerk befinden.

IP-Adressen

Da nicht alle offiziellen Ubuntu-Varianten Avahi nutzen, kann man auf feste IP-Adressen ausweichen. Benötigt werden zwei IP-Adressen aus einem privaten Adressbereich. Beispiel:

Manuelle Vergabe von IP-Adressen
Rechner IP-Adresse Netzwerkmaske (netmask)
Rechner A 10.0.1.1 255.255.255.0
Rechner B 10.0.1.2 255.255.255.0

Test

Normalerweise erhält man vom NetworkManager eine Rückmeldung zum Verbindungsaufbau. Um die Verbindung praktisch zu testen, kann der Befehl ping genutzt werden. Der Test erfolgt hier vom Notebook zum Netbook [1]:

ping -c 3 Netbook.local 

oder unter Verwendung der IP-Adresse:

ping -c 3 10.0.1.2 

Eine erfolgreiche Verbindung sieht z.B. so aus:

PING Netbook.local (169.254.6.130) 56(84) bytes of data.
64 bytes from netbook.local (169.254.6.130): icmp_seq=1 ttl=64 time=0.904 ms
64 bytes from netbook.local (169.254.6.130): icmp_seq=2 ttl=64 time=0.979 ms
64 bytes from netbook.local (169.254.6.130): icmp_seq=3 ttl=64 time=0.967 ms

Sicherheitshalber sollte der Test auch in umgekehrter Richtung, also von Rechner B zu Rechner A, durchgeführt werden.

Eine erfolglose Verbindung sieht dagegen so aus:

PING 10.0.1.2 (10.0.1.2) 56(84) bytes of data.

--- 10.0.1.2 ping statistics ---
3 packets transmitted, 0 received, 100% packet loss, time 1999ms

Verwendung

Wenn die Ad-Hoc-Netzwerkverbindung aktiv ist, kann man sich nun praktischen Dingen zuwenden. In der Regel wird der Austausch von Dateien gewünscht sein. Dieser ist auf vielfältige Art und Weise möglich. So kann man beispielsweise mit net_usershare Freigaben einrichten, die mit den meisten Dateimanagern genutzt werden können. Allerdings müssen Installation und Einrichtung vorab erfolgen. Ohne Vorbereitung nutzbar ist ein temporärer Webserver mit Python. Weitere Anregungen geben die unter Links genannten Artikel.

Problembehebung

Leider erlauben nicht alle WLAN-Karten bzw. deren Kernelmodule (Treiber) die Konfiguration eines Ad-Hoc-Netzwerks, was in der Praxis aber selten vorkommt. Falls die Einrichtung nicht wie beschrieben funktioniert, sollte man den Hersteller und das Modell des verwendeten WLAN-Adapters ermitteln und eine Internetrecherche mit dem zusätzlichen Stichwort ad-hoc starten.

Diese Revision wurde am 26. April 2019 11:42 von ubot erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: WLAN, Netzwerk