[[Vorlage(getestet, hardy, maverick)]] {{{#!vorlage Wissen [:Editor: Einen Editor öffnen] [:Rechte: Rechte von Ordnern und Dateien ändern] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] Der NetworkManager kann mehr als nur eine Verbindung auf- und wieder abbauen. Der NetworkManager kann bei Verbindungsauf- und abbau Skripte ausführen. Diese Funktionen sind jedoch nicht von der grafischen Oberfläche aus erreichbar. Dies macht der NetworkManager über die Dispatcher-Skripte, die ausgeführt werden, wenn der NetworkManager eine Aktion durchführt, z.B. wenn er sich zu einem WLAN verbindet oder davon trennt. = Was ist ein Dispatcher-Skript = {{{#!vorlage Warnung Das Skript '''/etc/NetworkManager/dispatcher.d/01ifupdown''' sollte man niemals löschen oder modifizieren. Es ist ein grundlegender Bestandteil der Funktionalität des NetworkManagers und wird in unveränderter Form für die Funktion des NetworkManagers benötigt. }}} Grundsätzlich ist ein Dispatcher-Skript ein ganz normales Shellskript, das in dem Ordner '''/etc/NetworkManager/dispatcher.d/''' liegt. Diese Skripte werden dann vom NetworkManager bei einer Änderung an den Netzwerken mit zwei Parametern aufgerufen: Netzwerkschnittstelle und Aktion. In dem Ordner können mehrere Skripte liegen, diese werden in alphabetischer Reihenfolge abgearbeitet. Ein Skript liegt bereits in dem Ordner, '''01ifupdown''', dieses ist das Grundskript des NetworkManagers und sorgt dafür, dass die Netzwerkschnittstellen richtig initialisiert werden. == Aktionen == ||<-3 tablestyle="width: 95%;" cellstyle="text-align: center; background-color: #E2C890;">'''Dispatcher Aktionen'''|| ||'''Aktion'''||'''Bedeutung'''||'''Anwendungsbeispiel'''|| || ''pre-up'' || Aktionen, die vor dem Aufbau der Netzwerkverbindung ausgeführt werden || Üblicherweise führt man [:iptables:] Regeln aus, bevor ein Verbindung aufgebaut wurde, so ist beispielsweise ein Netzwerkdienst nie aus dem Netz erreichbar. || || ''up'' || Aktionen, die nach dem Aufbau der Netzwerkverbindung ausgeführt werden || Mountet man Netzwerkfreigaben über ein Netzwerk, so kann man dieses an dieser Stelle ausführen lassen. || || ''down'' || Aktionen, die vor dem Abbau der Netzwerkverbindung ausgeführt werden || Hat man Netzwerkfreigaben eingebunden, so sollte man diese vor dem Verbindungsabbau aushängen. Erst dann kann man sicher gehen, dass alle Daten korrekt geschrieben wurden. || || ''post-down'' || Aktionen, die nach dem Abbau der Netzwerkverbindung ausgeführt werden || Hier kann man beispielsweise die bei ''"pre-up"'' ausgeführten iptables Regeln wieder rückgängig machen, || = Was kann man damit machen? = Eigentlich alles was ein Skript so kann... man sollte aber nur sinnvolle Dinge wie z.B. automatischer Uhrzeitabgleich, Starten eines VPN-Clients oder Umschalten der [:iptables: iptables-Konfiguration] machen. == Beispiele == === VPNC starten === Man kann auch bei wechselnden WLAN-Umgebungen für einzelne Netze bestimmte Funktionen durchführen lassen. Dies wird hier gezeigt mit dem Beispiels "VPNC in der Uni". {{{ #!/bin/bash ## INITIALISIERUNG #Diese Werte werden vom NetworkManager an das Skript übergeben INTERFACE=$1 ACTION=$2 ## ESSID des Universitäts-Netzwerkes ESSID_VPN="VPN/WEB" ## ESSID des verbundenen Netzwerks bestimmen ESSID=$(iwconfig $INTERFACE | grep ESSID | cut -d":" -f2 | sed -e 's/"//g') ## Funktionen durchführen, je nach Aktion eine andere case "$2" in up) if [ "$ESSID" = "$ESSID_VPN" ]; then vpnc /etc/vpnc/uni.conf fi ;; down) if [ "$(pidof vpnc)" ]; then vpnc-disconnect killall vpnc fi ;; pre-up) ;; post-down) ;; *) echo $"Usage: $0 {up|down|pre-up|post-down}" exit 1 esac }}} Bei dieser Art, zu einem VPN-gesicherten WLAN zu verbinden, muss das Passwort im Klartext in der Datei '''/etc/vpnc/uni.conf''' gespeichert werden. Die Datei sollte daher root gehören und darf für andere nicht lesbar sein [2]: {{{#!vorlage Befehl sudo chown root:root /etc/vpnc/uni.conf sudo chmod 700 /etc/vpnc/uni.conf }}} Das Skript '''/etc/NetworkManager/dispatcher.d/02uni-vpnc''' muss außerdem noch ausführbar gemacht werden [2]. Nun wird beim Verbindungsaufbau überpüft, ob man sich zu einem WLAN mit dem Namen ''"VPN/WEB"'' verbindet und fer alls dies der Fall ist automatisch eine VPN-Verbindung mittels [:VPNC:] ausgeführt. === Setzen von Mode/Rate === Das folgende Skript setzt das Protokoll eines Atheros Devices auf 802.11b und auf 11M. Dies ist sinnvoll wenn der Router nur 802.11b unterstützt hilft aber auch bei einer größeren Entfernung zum Router oder bei Interferenzen. Der Router sollte dann nur auf 802.11b gesetzt sein. Mixed mode b/g gilt es im Allgemeinen sowieso zu vermeiden. Das ganze sollte auch für andere Arten von Wlankarten funktionieren, diese unterstützen unter Umständen dann sogar die wlan-extension: {{{#!vorlage Befehl iwconfig modu 11b }}} cat /etc/NetworkManager/dispatcher.d/03iwconfig_iwpriv: {{{ #!/bin/sh INTERFACE=$1 ACTION=$2 RATE=11M if [ "$ACTION" = "pre-up" -a "$(echo $INTERFACE|grep ath)" ];then iwpriv $INTERFACE mode 2 iwconfig $INTERFACE rate $RATE fi }}} === VPN netzwerkabhängig starten und automatischer Reconnect (mittels NetworkManager) === Möchte man, dass eine bestimmte VPN-Verbindung gestartet wird, sobald eine bestimmte WLAN-, LAN, oder sonstige Verbindung hergestellt wurde, kann man dies mit der in Ubuntu 10.10 neu eingeführten API des NetworkManager leicht realisieren: {{{ #! /bin/bash REQUIRED_CONNECTION_NAME="" VPN_CONNECTION_NAME="" activ_con=$(nmcli con status | grep "${REQUIRED_CONNECTION_NAME}") activ_vpn=$(nmcli con status | grep "${VPN_CONNECTION_NAME}") if [ "${activ_con}" -a ! "${activ_vpn}" ]; then nmcli con up id "${VPN_CONNECTION_NAME}" fi }}} In diesem Skript müssen noch die Namen der erforderlichen Verbindung '''''' und der Name der VPN-Verbindung '''''' eingetragen werden. Das Skript wird unter beliebigen Namen (z.B. '''02VPN1''') in den Ordner des Dispacher '''/etc/NetworkManager/dispatcher.d/''' kopiert und ausführbar gemacht. Natürlich lassen sich mit gleichem Aufwand auch Skripte erstellen, die bei Fehlen einer LAN- und WLAN-Verbindung eine UMTS-Verbindung automatisch aufbauen und diese bei Aktivierung einer Verbindung auch wieder abschalten.