Netplan
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Netplan 🇬🇧 dient zur Konfiguration der Netzwerkschnittstellen für die Desktop-Version und Ubuntu Server ab 17.10. Netplan ersetzt die bisherige Konfiguration über die Datei /etc/network/interfaces.
Die Konfiguration von Netplan erfolgt über Dateien im YAML-Format. Die Dateien können in den Verzeichnissen /run/netplan (wird zur Laufzeit des Systems anlegt), /lib/netplan/ (Dateien der Distribution) und /etc/netplan liegen, wobei letzteres der richtige Ort ist, um eigene Konfigurationsdateien abzulegen.
Wer keine statische IP-Konfiguration, virtuelle Netzwerkschnittstellen und ähnliches benötigt, kommt mit Netplan gar nicht direkt in Berührung, weil Netplan die Kontrolle an den NetworkManager (für Desktop-Systeme) bzw. system-networkd (für Server-Systeme) übergibt.
Netplan wird maßgeblich von Canonical entwickelt.
Installation¶
Netplan ist in der Grundinstallation von Ubuntu im Paket
netplan.io
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install netplan.io
Oder mit apturl installieren, Link: apt://netplan.io
enthalten[1].
Nutzung¶
Wie in der Einleitung bereits erwähnt wird, sofern keine manuelle Konfiguration vorgenommen wird, eine Konfigurationsdatei automatisch erzeugt. Für Desktop-Systeme ist dies /etc/netplan/01-network-manager-all.yaml, mit folgendem Inhalt:
# Let NetworkManager manage all devices on this system network: version: 2 renderer: NetworkManager
network
ist der oberste Knoten, also alle physischen Netzwerkschnittstellen. version: 2
gibt die YAML-Version an, wobei version: 2
bedeutet, dass YAML 1.1 benutzt wird, was der Standard für Netplan ist. renderer: NetworkManager
besagt, dass die Kontrolle über die Netzwerkschnittstellen an den NetworkManager abgegeben wird. Der zweite mögliches ist networkd
. Dies wäre auch der Standardrenderer, wenn keiner angegeben wird.
Möchte man eigene Konfigurationsdateien schreiben, sind diese in /etc/netplan/ abzulegen. Der Name der Datei darf beliebig sein, muss aber die Endung .yaml haben. Zu beachten ist, dass die Dateien in lexikalische Reihenfolge gelesen werden. Hat man z.B. zwei Dateien 01-foo.yaml und 02-bar.yaml, würde zuerst 01-foo.yaml gelesen, dann 02-bar.yaml. Sind in den Dateien widersprüchliche / überlappenden Konfigurationen enthalten, wird immer die Konfiguration der später gelesenen Datei genutzt.
Hat man eigene Dateien angelegt, muss man anschließend noch den Befehl
netplan apply
ausführen.
Beispiel: statische Netzwerkkonfiguration¶
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 | network: version: 2 renderer: networkd ethernets: eth0: addresses: - 10.10.10.2/24 dhcp4: no gateway4: 10.10.10.1 nameservers: addresses: [10.10.10.1,1.1.1.1] |
Im Beispiel wird der Ethernetschnittstelle eth0
die IP-Adresse 10.10.10.2
zugewiesen, DHCP deaktiviert, als Gateway 10.10.10.1
und als DNS-Server 10.10.10.1
und 1.1.1.1.
festgelegt. Für die Netzwerkschnitte ist dann systemd-networkd zuständig.
Links¶
Projektseite 🇬🇧 inklusive Dokumentation
Manpage 🇬🇧 für Ubuntu 18.04 für Netplan
Launchpad-Seite zu Netplan
Blogeintrag 🇬🇧 zum Entfernen von Netplan