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Nautilus

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datei.png "Dateien", besser bekannt als Nautilus 🇬🇧, ist der Standard-Dateimanager der Desktop-Umgebung GNOME und der Desktop-Oberfläche Unity. Seine Funktionen umfassen unter anderem das Anlegen und Verwalten von Dateien, Voransichten für ausgewählte Dateitypen und den Zugriff auf entfernte Freigaben. Zudem besitzt er eine Schnittstelle für Erweiterungen, die es erlaubt, den Funktionsumfang zu erhöhen.

Mit der Version 3.6 wurde der Funktionsumfang von Nautilus radikal auf wesentliche Funktionen reduziert. Als Antwort wurde mit Nemo eine Abspaltung (Fork) auf Basis von Nautilus 3.4 entwickelt, die an den reichen Funktionsumfang früherer Nautilus-Versionen anknüpft.

Programmstart

Eine Verknüpfung zu Nautilus ist standardmäßig im Unity Startmenü zu finden. Zudem lässt sich eine Verknüpfung zum Dateimanager über die Dash-Startseite durch die Eingabe verschiedener Schlüsselwörter wie „Nautilus“, „Datei“ oder „Persönlich“ finden. In den "Systemeinstellungen" kann man unter "Tastatur" auch eine Tastenkombination zum Start von Nautilus konfigurieren.

Hauptfenster

nautilus_ansicht.png
Nautilus Hauptfenster

Das Nautilus-Hauptfenster enthält in der linken Seitenleiste Verknüpfungen zu bestimmten Verzeichnissen. Dies sind einerseits vom System vorgegebene Verknüpfungen wie der „Persönliche Ordner“, dessen wichtigsten Unterordner sowie die Netzwerkverzeichnisse, andererseits selbst erstellte Verknüpfungen auf wichtige Verzeichnisse, die „Lesezeichen“. Ordner lassen sich als Lesezeichen hinzufügen indem man sie öffnet und dann die Tastenkombination Strg-D drückt.

Der Hauptbereich des Fensters stellt alle Verzeichnisse und Dateien des Verzeichnisses dar, in dem man sich gerade befindet. Darüber ist die Werkzeugleiste zu sehen, in der neben der Suchfunktion und den Vor- und Zurück-Tasten auch der aktuelle Dateisystempfad in Form von Schaltflächen angezeigt wird.

Hinweis:

Versteckte Dateien zeigt Nautilus nur an, wenn man diese Funktion mit der Tastenkombination Strg + H („H“ für hidden) oder über das Menü "Ansicht → Verborgene Dateien anzeigen" aktiviert.

Ansichtsmodus

Nautilus kennt drei verschiedene Ansichtsmodi:

  • Die Browser-Ansicht, wie sie im Abschnitt Hauptfenster zu sehen ist

  • Die Einzel-Ansicht, die im Menü "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten → Jeden Ordner in seinem eigenen Fenster öffnen" aktiviert werden kann. Ist unter 18.04 nicht verfügbar.

nautilus_spalten.png nautilus_mit_tabs.png
Zwei-Spalten-Ansicht nur bis 16.04 verfügbar Ansicht mit Reitern
  • In jedem der zwei Ansichtsmodi lässt sich mit der Tastenkombination Strg + T ein neuer Reiter öffnen, so dass eine Ansicht mit mehreren Reitern entsteht.

  • Mit F9 kann die Seitenleiste ein- und ausgeblendet werden.

Adressleiste ein- und ausschalten

  • Mit der Tastenkombination Strg + L lässt sich die Adressleiste einschalten.

  • Nach Betätigen von Esc werden wieder die Navigationsknöpfe angezeigt.

Möchte man die Adressleiste permanent aktiviert lassen, muss man entweder im dconf-editor im Schema "org.gnome.nautilus.preferences" den Wert des Schlüssels "always-use-location-entry" auf "true" setzen oder im Terminal den folgenden Befehl eingeben (der Wechsel auf die normale Navigation ist dann allerdings nicht mehr möglich):

gsettings set org.gnome.nautilus.preferences always-use-location-entry true 

⚓︎

Dateiverknüpfungen

nautilus_rechtsklick.png

Bei einem Doppelklick auf eine Datei, deren Format Nautilus bekannt ist, wird diese mit einem Standardprogramm geöffnet. Klickt man mit der rechten Maustaste rechte Maustaste auf eine Datei, öffnet sich das Kontextmenü, das (je nach Dateityp) weitere Anwendungen zum Öffnen der Datei vorschlägt. Soll eine andere Anwendung zur Standardanwendung für einen Dateityp gemacht werden, geschieht dies über den Menüpunkt "Mit anderer Anwendung öffnen".

Hinweis:

Das daraufhin erscheinende Fenster bietet auch die Möglichkeit, Anwendungen aus der Liste der vorgeschlagenen Anwendungen zu entfernen (Rechtsklick rechte Maustaste auf den Eintrag) und andere Anwendungen hinzuzufügen. Dieses Fenster lässt sich auch über den Kontextmenü-Eintrag "Eigenschaften → Öffnen mit" erreichen.

Hinweis:

Über den Kontextmenü-Eintrag "Eigenschaften → Öffnen mit" kann man ein Programm auswählen und "Als Vorgabe wählen", sodass es standardmäßig beim Öffnen mit Doppelklick für diesen Dateityp genutzt wird. Dieser Button fehlt im Fenster, dass über das Kontextmenüeintrag "Mit anderer Anwendung öffnen" erscheint.

Benutzerdefinierte Dateiverknüpfungen

Benutzer vorheriger Ubuntu-Versionen werden die Funktion "Andere Anwendung" vermissen, bei der man einen Terminal-Befehl zum Öffnen bestimmter Dateitypen angeben konnte. Diese Funktion ist dem Wechsel von GTK2 auf GTK3 zum Opfer gefallen, wodurch man nur noch die Anwendungen auswählen kann, die in der vorgegebenen Liste stehen.

Steht die gewünschte Anwendung nicht in der Liste, kann man sie aber auf zwei Arten hinzufügen:

  • Anlegen einer modifizierten Version einer .desktop-Datei: Dies ist sinnvoll, wenn die Anwendung in der Liste nicht auftaucht, obwohl sie ordnungsgemäß installiert wurde.

  • Anlegen einer neuen Desktop-Datei: Dies ist sinnvoll, wenn man bei der Installation des Programms die Paketverwaltung umgangen hat oder wenn man einen benutzerdefinierten Befehl oder ein Skript ausführen möchte.

Beide Ansätze sind im Abschnitt Problembehebung erklärt.

Lesezeichen

Jeden beliebigen gerade geöffneten Ordner kann man mittels entsprechendem Knopf im Menü rechts oben als Lesezeichen in der linken Leiste verankern.

Papierkorb

Datei/Ordner in den Papierkorb verschieben

Eine Datei oder ein Ordner lässt sich mit Entf oder rechte Maustaste "Rechtsklick → Löschen" in den Papierkorb verschieben.

Papierkorb leeren

Über das Kontextmenü rechte Maustaste des Papierkorbsymbols lässt sich der komplette Papierkorb leeren.

Papierkorb umgehen

Will man, dass Dateien sofort gelöscht werden und nicht erst in den Papierkorb verschoben werden, so kann man in den Optionen von Nautilus unter nautilus-direkt-löschen.png

  • "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten"

die Option "Aktion zum dauerhaften Löschen anzeigen" aktivieren. Ist die Option aktiviert und klickt man mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner, so sieht man anstelle von "Löschen" nun "Verschieben in den Papierkorb" und die jetzt zusätzliche Wahlmöglichkeit "Löschen". Wählt man nun letztere Aktion aus, so wird die Auswahl an Dateien sofort und unwiderruflich gelöscht.

Alternativ kann man auch mit + Entf angewählte Dateien nach Rückfrage sofort löschen. Die obige Option braucht dazu nicht aktiviert zu sein.

Dateivorschau

Mit Hilfe der Erweiterung Sushi ist es möglich, sich von Nautilus Inhalte von Dateien und Ordnern in einer Vorschauansicht (Thumbnail) anzeigen zu lassen, ohne dass dafür ein separates Programm geöffnet werden muss. GNOME Sushi ist in einer Standardinstallation von Ubuntu nicht enthalten. Es kann über folgendes Paket installiert werden [4]:

  • gnome-sushi (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gnome-sushi 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gnome-sushi

Ist das Programm installiert, muss eine Audio-, Video-, Text- oder Bilddatei mit der linken Maustaste linke Maustaste markiert und die Vorschau mit der Taste          gestartet werden. Die Vorschau kann mit der derselben Taste oder mit Esc beendet werden.

Standardmäßig werden für Freigaben im Netzwerk und andere entfernte Dateien keine Vorschaubilder angezeigt. Das ist besonders lästig, wenn man eine digitale Fotosammlung auf einem Server abgelegt hat und ein bestimmtes Foto sucht. Dieses Verhalten lässt sich in den Einstellungen ändern. Dazu wird im Reiter "Einstellungen → Vorschau" oben "Immer" ausgewählt. Außerdem kann festgelegt werden, ab welcher Dateigröße keine Vorschaubilder mehr erzeugt werden, um die Ladezeiten zu reduzieren.

Lautstärke der Audiovorschau

Läuft eine Vorschau, klickt man auf das Lautsprechersymbol im Unity-Panel und wählt "Klangeinstellungen". Unter dem Reiter "Anwendungen" kann nun die Lautstärke für sushi angepasst werden.

Weitere Funktionen

Daten auf Medium brennen

Nautilus ermöglicht es im Zusammenspiel mit Brasero, Daten direkt auf ein Medium wie eine CD oder DVD zu brennen. Hierzu wählt man im Kontextmenü (rechte Maustaste) einer Datei oder eines Ordners "Senden an…" und benutzt als Zielort "CD/DVD-Ersteller". Die hinzugefügten Dateien erscheinen daraufhin im virtuellen Ordner burn:/// (siehe nächster Abschnitt), dem auch weitere Daten hinzugefügt werden können.

Virtuelle Verzeichnisse

Nautilus kann bestimmte Verzeichnisse und Dateien zusammenfassen und als virtuelle Ordner darstellen. Diese lassen sich über folgende Adressen direkt aufrufen:

Virtuelle Ordner
Ordner Beschreibung
burn:/// Daten, die für das Brennen auf ein Medium vorgemerkt sind
network:/// Anzeige der Netzwerkumgebung
trash:/// Papierkorb
computer:/// Übersicht der eingehängten Dateisysteme
admin:/// Zugriff auf das Wurzelverzeichnis und alle Unterordner mit root-Rechten (seit 18.04)

Entfernte Dateisysteme

Nautilus kann auch mit Dateien auf entfernten Computern umgehen. Diese Dateien werden wie lokale Dateien in einem Verzeichnis dargestellt. Dazu öffnet man die Adresszeile in Nautilus und orientiert sich an folgenden Schemata:

nautilus_entfernte.png

Entfernte Dateisysteme
Protokoll Beispiel Beschreibung
Samba smb://rechnername/freigabe Linux-Pendant zur Windows-Dateifreigabe. Über Samba kann man auf Freigaben anderer Windows- und Linuxrechner zugreifen.
FTP ftp://192.168.0.1 Beliebtes Protokoll zum Dateitransfer
WebDAV dav://login@example.com/ordner bzw. davs://login:passwort@example.com Protokoll zur Bereitstellung von Dateien über das Internet
SSH ssh://benutzer@server:port/pfad/ordner Protokoll zur sicheren und unkomplizierten Datenübertragung zwischen Linux/Unix-Systemen (Angabe der Portnummer nur erforderlich, wenn diese vom Standardport 22 abweicht)
sftp sftp://benutzer:passwort@server:port Siehe SSH

Wie man erkennen kann, ist es möglich, gleich Zugangsdaten und Pfade entfernter Dateisysteme mit anzugeben.

Alle im System per Nautilus eingehängten Dateisysteme werden als ~/.gvfs/DATEISYSTEM abgebildet. Dies ist z.B. für Programme interessant, die auf eingehängte Dateisysteme nicht direkt zugreifen können. Da manche Programme Probleme mit versteckten Verzeichnissen haben, kann es hilfreich sein, zusätzlich eine Verknüpfung anzulegen:

ln -s ~/.gvfs ~/VERZEICHNIS 

Erweiterungen

Der Funktionsumfang von Nautilus lässt sich traditionell durch viele verschiedene Erweiterungen vergrößern. In der folgenden Übersicht sind diejenigen Erweiterungen angegeben, die erfolgreich getestet wurden:

  • nautilus-admin (universe, Nautilus-admin fügt dem Rechtsklick-Kontextmenü den Eintrag "Als Administrator öffnen" hinzu)

  • nautilus-sendto (universe, Nautilus-sendto- Integration von E-Mail-Client und Pidgin)

  • nautilus-image-converter (universe, Nautilus Image Converter 🇬🇧 - Bildgröße per Rechtsklickmenü ändern)

  • nautilus-compare (universe, Datei/Ordner-Vergleich.Eine Erweiterung, in der man ein Vergleichsprogramm von Nautilus aus starten kann. Als Standard wird Meld verwendet. Mit dem Befehl nautilus-compare-preferences kann ein anderes Programm eingetragen werden.)

  • nautilus-wipe (universe, Sicheres Löschen von Dateien)

  • seahorse-nautilus (universe, seahorse-nautilus🇬🇧 - Verschlüsselung mit Seahorse und GnuPG. Achtung: Zum Entschlüsseln gibt es eine Beschreibung im Abschnitt Problem-Behebung.)

  • nautilus-gtkhash (universe, Einbinden von GtkHash)

  • nautilus-share (universe, Erstellenpersönlicher Freigaben mit Samba und net_usershare)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install nautilus-admin nautilus-sendto nautilus-image-converter nautilus-compare nautilus-wipe seahorse-nautilus nautilus-gtkhash nautilus-share 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-admin,nautilus-sendto,nautilus-image-converter,nautilus-compare,nautilus-wipe,seahorse-nautilus,nautilus-gtkhash,nautilus-share

Erweiterungen, die nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten sind:

  • Nautilus-Renamer 🇬🇧 - Gleichzeitige Umbenennung mehrerer Dateien (Version 3.0 oder neuer verwenden; funktioniert nicht mit Dateien im Netzwerk)

  • Nautilus-columns 🇬🇧 - erweiterte Spaltenansicht für Audiodateien (MP3, WAV, FLAC), Bilder (Exif-Daten) und PDF-Dateien

  • Cover Thumbnailer - Symbolanzeige des Inhalts von Ordnern

  • Arronax - Anwendungsstarter erstellen, ab Nautilus 3.x

  • Folder Color 🇬🇧 - Ordnersymbole einfärben

Wer weitere Erweiterungen kennt, die problemlos funktionieren, kann diese Liste gerne ergänzen. Damit die installierten Erweiterungen verfügbar sind, muss Nautilus neu gestartet werden.

Werkzeugleiste anpassen

Möchte man bestimmte Symbole/Funktionen in der Werkzeugleiste ausblenden, so muss man die entsprechende Funktion in einer XML-Datei kommentieren oder löschen. Diese befindet sich unter /usr/share/nautilus/ui/nautilus-toolbar-ui.xml und muss mit Root-Rechten editiert werden.

Achtung!

Fehlerhaftes Editieren der Datei kann zu Funktionsfehlern in Nautilus führen. Daher sollte vor Änderungen unbedingt eine Sicherheitskopie erstellt werden.

In der Nautilus-Version 3.2.1 sieht der Inhalt der Datei folgendermaßen aus:

1
2
3
4
5
6
7
<ui>
<toolbar name="Toolbar">
	<toolitem name="Back" action="Back"/>
	<toolitem name="Forward" action="Forward"/>
        <toolitem name="Search" action="Search"/>
</toolbar>
</ui>

Jeder <toolitem […] />-Eintrag bezeichnet eine Schaltfläche in der Werkzeugleiste. Unerwünschte Schaltflächen können durch Einfassung in <!-- und --> auskommentiert werden. Im folgenden Beispiel ist die Suchen-Schaltfläche (Zeile 5) ausgeblendet:

1
2
3
4
5
6
<ui>
<toolbar name="Toolbar">
	<toolitem name="Back" action="Back"/>
	<toolitem name="Forward" action="Forward"/>
        <!-- <toolitem name="Search" action="Search"/> -->
</toolbar>

Hinweis:

Die Änderungen werden erst nach einem Neustart von Nautilus übernommen. Zudem können bestimmte Schaltflächen, die es in früheren Nautilus-Versionen gab (Beispiel: den übergeordneten Ordner aufrufen), derzeit nicht hinzufügt werden.

Nautilus neu starten

Um Nautilus neu zu starten, öffnet man zunächst ein Terminal [1] und beendet Nautilus mit folgendem Befehl:

nautilus --quit 

Gleichwertig ist

nautilus -q 

Achtung!

Dieser Befehl beendet Nautilus komplett und ohne Nachfrage. Er erstreckt sich auch auf laufende Dateioperationen. Man sollte also vorher sicher stellen, dass Nautilus gefahrlos beendet werden kann!

Falls Nautilus nicht selbstständig neu startet, kann dieser Vorgang durch den Aufruf eines Ordners über die Unity-Startleiste erfolgen. Alternativ kann man im Terminal auch folgenden Befehl eingeben:

nautilus &  

Problembehebung

Statt Nautilus startet ein anderes Programm

Es kann passieren, dass die Definition von Nautilus als Standard-Programm zum Öffnen von Ordnern verloren geht. Dann startet statt des Dateimanagers irgendein anderes Programm. Folgender Befehl schafft Abhilfe:

xdg-mime default nautilus.desktop inode/directory 

Shell-Skripte werden nicht ausgeführt, sondern angezeigt

Nautilus führt Shell-Skripte und andere ausführbare Text-Dateien bei einem Doppelklick nicht aus, sondern zeigt sie nur an. Das Verhalten lässt sich in den Einstellungen von Nautilus im Reiter "Verhalten" unter "Ausführbare Textdateien" ändern:

  • "Ausführbare Textdateien ausführen, wenn sie geöffnet werden" bedeutet, dass Shell-Skripte usw. bei einem Doppelklick direkt ausgeführt werden. Da man so sehr schnell versehentlich ein Skript ausführt, wenn man es eigentlich bearbeiten will, ist diese Option nicht empfehlenswert.

  • "Ausführbare Textdateien anzeigen, wenn sie geöffnet werden" bewirkt, dass Shell-Skripte usw. bei einem Doppelklick nicht ausgeführt, sondern mit Hilfe eines Editors angezeigt werden. Dies ist seit Ubuntu 13.10 die Standard-Einstellung.

  • "Jedes Mal nachfragen" veranlasst Nautilus, bei einem Doppelklick nachzufragen, ob das Skript geöffnet oder ausgeführt werden soll.

Anwendung fehlt in der Liste Öffnen mit

Welche Programme in der "Öffnen mit"-Liste erscheinen, wird über Programmstarter geregelt. Diese Starter sind spezielle Dateien mit der Erweiterung .desktop, die auch für das Menü unter Kubuntu, Lubuntu und Xubuntu verwendet werden. Im Artikel .desktop-Dateien wird ausführlich beschrieben, wie man einen eigenen Starter für ein Programm erstellt, das bei "Öffnen mit" nicht aufgeführt ist. Wenn der neue Eintrag nicht verfügbar ist (und kein Fehler in der .desktop-Datei vorliegt), muss man sich ab- und wieder neu anmelden, um diesen nutzen zu können.

Nautilus-Starter in Unity öffnet neues Fenster

Falls sich beim Klicken auf den Nautilus-Starter in der Unity-Seitenleiste ein neues Fenster öffnen, obwohl es bereits ein offenes gibt, bearbeitet man die Datei /usr/share/applications/nautilus.desktop mit Root-Rechten und entfernt aus der Zeile:

Exec=nautilus --new-window %U

die Zeichenkette --new-window. Anschließend abspeichern und Nautilus neu starten.

Eintrag für "Entschlüsseln" im Kontextmenü fehlt

Wenn nach der Installation der Erweiterung seahorse-nautilus zum Verschlüsselung mit GnuPG im Kontext-Menü nur der Verschlüsseln-Eintrag sichtbar ist, beim Rechts-Klick auf eine verschlüsselte PGP-Datei jedoch kein Eintrag fürs Entschlüsseln, muss man das Standard-Programm ändern, das verschlüsselten PGP-Dateien zugeordnet ist:

  1. Eine beliebige Datei mit PGP verschlüsseln (mit Nautilus)

  2. Rechts-Klick auf die verschlüsselte Datei (mit der Endung .pgp)

  3. Es erscheint kein Eintrag zum Entschlüsseln (Öffnen mit "Datei entschlüsseln"): Daher den Eintrag "Eigenschaften" auswählen

  4. Den Reiter "Öffnen mit" auswählen

  5. Dort auf die Schaltfläche "Zurücksetzen" (Reset) klicken

Leider muss man diese Schritte jedesmal erneut ausführen, wenn man die verschlüsselte Datei mit einem anderen Programm (wie z. B. gedit) über Nautilus öffnet.

Quelle: Askubuntu 🇬🇧

Versteckte Dateien werden stets angezeigt

Wenn Nautilus bei jedem Start immer wieder versteckte Ordner und Dateien anzeigt - egal, was man zuvor eingestellt hatte - dann behebt man diesen Fehler in einem Terminal mit folgendem Befehl:

gsettings set org.gtk.Settings.FileChooser show-hidden false 

Video-Miniaturansichten werden nicht angezeigt

In der Standardinstallation ist das kein Problem. Sobald allerdings der Standard-Videoplayer Totem bei Ubuntu deinstalliert wird, dann können auch keine Miniaturansichten von Videos mehr angezeigt werden. Dies lässt sich mit der Installation von ffmpegthumbnailer beheben:

  • ffmpegthumbnailer

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install ffmpegthumbnailer 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://ffmpegthumbnailer

Diese Revision wurde am 10. Mai 2020 16:30 von der_Beueler erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: GNOME 3, Dateimanager