Nautilus
Achtung!
Dieser Artikel beschreibt Nautilus in der Version 3.2 oder neuer, die ab Ubuntu 11.10 ausgeliefert wird. Für ältere Ubuntu-Versionen gilt der Artikel Nautilus.
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Nautilus 🇬🇧 ist der Dateimanager der Desktop-Umgebung GNOME. Seine Funktionen umfassen unter anderem das Anlegen und Verwalten von Dateien, Voransichten für ausgewählte Dateitypen und den Zugriff auf entfernte Freigaben. Zudem besitzt er eine Schnittstelle für Erweiterungen, die es erlaubt, seinen Funktionsumfang zu erhöhen.
Programmstart¶
Eine Verknüpfung zu Nautilus ist standardmäßig im Unity Startmenü zu finden. Zudem lässt sich eine Verknüpfung zum Dateimanager über die Dash-Startseite durch die Eingabe verschiedener Schlüsselwörter wie „Nautilus“, „Datei“ oder „Persönlich“ finden. In den "Systemeinstellungen" kann man unter "Tastatur" auch eine Tastenkombination zum Start von Nautilus konfigurieren.
Hauptfenster¶
Nautilus Hauptfenster |
Das Nautilus-Hauptfenster enthält in der linken Seitenleiste Verknüpfungen zu bestimmten Verzeichnissen. Dies sind einerseits vom System vorgegebene Verknüpfungen wie der „Persönliche Ordner“, dessen wichtigsten Unterordner sowie die Netzwerkverzeichnisse, andererseits selbst erstellte Verknüpfungen auf wichtige Verzeichnisse, die „Lesezeichen“.
Der Hauptbereich des Fensters stellt alle Verzeichnisse und Dateien des Verzeichnisses dar, in dem man sich gerade befindet. Darüber ist die Werkzeugleiste zu sehen, in der neben der Suchfunktion und den Vor- und Zurück-Tasten auch der aktuelle Dateisystempfad in Form von Schaltflächen angezeigt wird.
Hinweis:
Versteckte Dateien zeigt Nautilus nur an, wenn man diese Funktion mit der Tastenkombination Strg + H („H“ für hidden) oder über das Menü "Ansicht → Verborgene Dateien anzeigen" aktiviert.
Ansichtsmodus¶
Nautilus kennt drei verschiedene Ansichtsmodi:
Die Browser-Ansicht, wie sie im Abschnitt Hauptfenster zu sehen ist
Die Zwei-Spalten-Ansicht, die mit F3 aktiviert werden kann
Die Einzel-Ansicht, die im Menü "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten → Jeden Ordner in seinem eigenen Fenster öffnen" aktiviert werden kann
In jedem der drei Ansichtsmodi lässt sich mit der Tastenkombination Strg + T ein neuer Reiter öffnen, so dass eine Ansicht mit mehreren Reitern entsteht.
Mit F9 kann die Seitenleiste ein- und ausgeblendet werden.
Adressleiste ein- und ausschalten¶
Mit der Tastenkombination Strg + L lässt sich die Adressleiste einschalten.
Nach Betätigen von Esc werden wieder die Navigationsknöpfe angezeigt.
Möchte man die Adressleiste permanent aktiviert lassen, muss man im dconf-editor im Schema "org.gnome.nautilus.preferences" den Wert des Schlüssels "always-use-location-entry" auf "true" setzen oder im Terminal den folgenden Befehl eingeben (der Wechsel auf die normale Navigation ist dann allerdings nicht mehr möglich):
gsettings set org.gnome.nautilus.preferences always-use-location-entry true
Der dconf-editor ist in einer Standardinstallation von Ubuntu nicht enthalten. Er kann über folgendes Paket installiert [4] werden:
dconf-tools (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install dconf-tools
Oder mit apturl installieren, Link: apt://dconf-tools
Dateiverknüpfungen¶
Bei einem Doppelklick auf eine Datei, deren Format Nautilus bekannt ist, wird diese mit einem Standardprogramm geöffnet. Klickt man mit der rechten Maustaste auf eine Datei, öffnet sich das Kontextmenü, das (je nach Dateityp) weitere Anwendungen zum Öffnen der Datei vorschlägt. Soll eine andere Anwendung zur Standardanwendung für einen Dateityp gemacht werden, geschieht dies über den Menüpunkt "Mit anderer Anwendung öffnen".
Hinweis:
Das daraufhin erscheinende Fenster bietet auch die Möglichkeit, Anwendungen aus der Liste der vorgeschlagenen Anwendungen zu entfernen (Rechtsklick auf den Eintrag) und andere Anwendungen hinzuzufügen. Dieses Fenster lässt sich auch über den Kontextmenü-Eintrag "Eigenschaften → Öffnen mit" erreichen.
Benutzerdefinierte Dateiverknüpfungen¶
Benutzer vorheriger Ubuntu-Versionen werden die Funktion "Andere Anwendung" vermissen, bei der man einen Terminal-Befehl zum Öffnen bestimmter Dateitypen angeben konnte. Diese Funktion ist dem Wechsel von GTK2 auf GTK3 zum Opfer gefallen, wodurch man nur noch die Anwendungen auswählen kann, die in der vorgegebenen Liste stehen.
Steht die gewünschte Anwendung nicht in der Liste, kann man sie aber auf zwei Arten hinzufügen:
Anlegen einer modifizierten Version einer Desktop-Datei: Dies ist sinnvoll, wenn die Anwendung in der Liste nicht auftaucht, obwohl sie ordnungsgemäß installiert wurde.
Anlegen einer neuen Desktop-Datei: Dies ist sinnvoll, wenn man bei der Installation des Programms die Paketverwaltung umgangen hat oder wenn man einen benutzerdefinierten Befehl oder ein Skript ausführen möchte.
Beide Ansätze sind im Abschnitt Probleme und Lösungen erklärt.
Dateivorschau¶
Mit Hilfe der Erweiterung Sushi ist es möglich, sich von Nautilus Inhalte von Dateien und Ordnern in einer Vorschauansicht anzeigen zu lassen, ohne dass dafür ein separates Programm geöffnet werden muss. GNOME Sushi ist in einer Standardinstallation von Ubuntu nicht enthalten. Es kann über folgendes Paket installiert werden [4]:
gnome-sushi (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install gnome-sushi
Oder mit apturl installieren, Link: apt://gnome-sushi
Ist das Programm installiert, muss eine Audio-, Video-, Text- oder Bilddatei mit der linken Maustaste markiert und die Vorschau mit der Taste gestartet werden. Die Vorschau kann mit der derselben Taste oder mit Esc beendet werden.
Ähnliches gilt für die Vorschau von RAW-Dateien (Fotos). Wie man vorgehen muss, damit Nautilus auch hier ein Vorschaubild anzeigt, steht im Artikel RAW Fotografie (Abschnitt „Nautilus-zeigt-keine-Vorschaubilder-an“).
Lautstärke der Audiovorschau¶
Läuft eine Vorschau, klickt man auf das Lautsprechersymbol im Unity-Panel und wählt "Klangeinstellungen". Unter dem Reiter "Anwendungen" kann nun die Lautstärke für sushi angepasst werden.
Weitere Funktionen¶
Daten auf Medium brennen¶
Nautilus ermöglicht es im Zusammenspiel mit Brasero, direkt aus Nautilus heraus Daten auf ein Medium wie eine CD oder DVD zu brennen. Hierzu wählt man im Kontextmenü () einer Datei oder eines Ordners "Senden an…" und benutzt als Zielort "CD/DVD-Ersteller". Die hinzugefügten Dateien erscheinen daraufhin im virtuellen Ordner (siehe Abschnitt Ordner) burn:///, dem auch weitere Daten hinzugefügt werden können.
Virtuelle Verzeichnisse¶
Nautilus kann bestimmte Verzeichnisse und Dateien zusammenfassen und als virtuelle Ordner darstellen. Diese lassen sich über folgende Adressen direkt aufrufen:
Virtuelle Ordner | |
Ordner | Beschreibung |
burn:/// | Daten, die für das Brennen auf ein Medium vorgemerkt sind |
network:/// | Anzeige der Netzwerkumgebung |
trash:/// | Mülleimer |
computer:/// | Übersicht der eingehängten Dateisysteme |
Entfernte Dateisysteme¶
Nautilus kann auch mit Dateien auf entfernten Computern umgehen. Diese Dateien werden wie lokale Dateien in einem Verzeichnis dargestellt. Dazu öffnet man in Nautilus die Adresszeile und orientiert sich an folgenden Schemata:
Entfernte Dateisysteme | ||
Protokoll | Beispiel | Beschreibung |
Samba | smb://rechnername/freigabe | Linux-Pendant zur Windows-Dateifreigabe. Über Samba kann man auf Freigaben anderer Windows- und Linuxrechner zugreifen. |
FTP | ftp://192.168.0.1 | Beliebtes Protokoll zum Dateitransfer |
WebDAV | dav://login@example.com/ordner bzw. davs://login:passwort@example.com | Protokoll zur Bereitstellung von Dateien über das Internet |
SSH | ssh://benutzer@server:port/pfad/ordner | Protokoll zur sicheren und unkomplizierten Datenübertragung zwischen Linux/Unix-Systemen (Angabe der Portnummer nur erforderlich, wenn diese vom Standardport 22 abweicht) |
sftp | sftp://benutzer:passwort@server:port | Siehe SSH |
Wie man erkennen kann, ist es möglich, gleich Zugangsdaten und Pfade entfernter Dateisysteme mit anzugeben.
Alle im System per Nautilus eingehängten Dateisysteme werden als ~/.gvfs/DATEISYSTEM abgebildet. Dies ist z.B. für Programme interessant, die auf eingehängte Dateisysteme nicht direkt zugreifen können. Da manche Programme Probleme mit versteckten Verzeichnissen haben, kann es hilfreich sein, zusätzlich eine Verknüpfung anzulegen:
ln -s ~/.gvfs ~/VERZEICHNIS
Erweiterungen¶
Der Funktionsumfang von Nautilus lässt sich traditionell durch viele verschiedene Erweiterungen vergrößern. In der folgenden Übersicht sind diejenigen Erweiterungen angegeben, die mit Nautilus ab Ubuntu 11.10 erfolgreich getestet wurden:
Nautilus-sendto - Integration von E-Mail-Client und Pidgin
nautilus-sendto (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-sendto
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-sendto
Nautilus Image Converter 🇬🇧 - Bildgröße per Rechtsklickmenü ändern. Hierfür benötigt man [1]:
nautilus-image-converter (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-image-converter
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-image-converter
Öffnen eines Terminals aus Nautilus
nautilus-open-terminal (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-open-terminal
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-open-terminal
Sicheres Löschen von Dateien
nautilus-wipe (universe, ab Ubuntu 12.04)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install nautilus-wipe
Oder mit apturl installieren, Link: apt://nautilus-wipe
seahorse-nautilus 🇬🇧 - Verschlüsselung mit GnuPG
seahorse-nautilus (universe, ab Ubuntu 12.04)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install seahorse-nautilus
Oder mit apturl installieren, Link: apt://seahorse-nautilus
Erweiterungen, die nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten sind:
Nautilus-Renamer 🇬🇧 - Gleichzeitige Umbenennung mehrerer Dateien (Version 3.0 oder neuer verwenden; funktioniert nicht mit Dateien im Netzwerk)
Nautilus-columns 🇬🇧 - erweitere Spaltenansicht für Audiodateien (MP3, WAV, FLAC) und Bilder (Exif-Daten)
Cover Thumbnailer - Symbolanzeige des Inhalts von Ordnern
OpenDocument Thumbnails - Symbolanzeige des Inhalts von OpenDocument-Dateien
Arronax - Anwendungsstarter mit Nautilus ab 3.x erstellen
Wer weitere Erweiterungen kennt, die problemlos funktionieren, kann diese Liste gerne ergänzen. Damit die installierten Erweiterungen verfügbar sind, muss Nautilus neu gestartet werden.
Erweiterter Starter¶
Mit Hilfe eines Skripts kann man für Nautilus einen Starter in der Unity-Schnellstartleiste anlegen, der nach einem Rechtsklick ein Menü anzeigt, in dem alle Nautilus-Lesezeichen aufgeführt sind.
Hierzu erstellt man zunächst, sofern noch nicht geschehen, den Ordner ~/.local/share/applications/. Anschließend erstellt man mit einem Texteditor [2] die Datei ~/bin/nautilus-starter-update.sh (der Name kann beliebig verändert werden) mit dem folgenden Inhalt:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 | #!/bin/bash # tabsize: 4, encoding: utf8 # # © 2011 con-f-use@gmx.net. Use permitted under MIT license: # http://www.opensource.org/licenses/mit-license.php # # CONTRIBUTORS: Chris Druif <cyber.druif@gmail.com> # Scott Severance <http://www.scottseverance.us/> # # This script updates the unity quicklist menu for nautilus to contain the user # bookmarks. The updates will have efect after unity is restarted (either on # the next login or by invoking 'unity --replace'). # location of template and unity bar launchers nautempl="/usr/share/applications/nautilus-home.desktop" target="$HOME/.local/share/applications/nautilus-home.desktop" bookmarks="$HOME/.gtk-bookmarks" # backup if file already exists if [ -e "$target" ]; then echo "Creating backup of: $target." mv -n "$target" "$target.bak" fi # copy template cp "$nautempl" "$target" sed -i "s/\(OnlyShowIn=GNOME;\)/\1Unity;/" "$target" echo "X-Ayatana-Desktop-Shortcuts=" >> $target bmcount=0 while read bmline; do bmcount=$(($bmcount+1)) # number of current bookmark bmname=${bmline#*\ } # name of the bookmark bmpath=${bmline%%\ *} # path the bookmark leads to # deal with bookmarks that have no name if [ "$bmname" = "$bmpath" ]; then bmname=${bmpath##*/} fi # fix spaces in names and paths bmname="$(echo "$bmname" | sed 's/%20/ /g')" bmpath="$(echo "$bmpath" | sed 's/%20/ /g')" # extend shortcut list with current bookmark sed -i "s/\(X-Ayatana-Desktop-Shortcuts=.*\)/\1Scg${bmcount};/" "$target" # write bookmark information cat - >> "$target" <<EOF [Scg$bmcount Shortcut Group] Name=$bmname Exec=nautilus "$bmpath" OnlyShowIn=Unity EOF done < "$bookmarks" # Add a root file manager entry sed -i "s/\(X-Ayatana-Desktop-Shortcuts=.*\)/\1RootFM;/" "$target" cat - >> "$target" <<EOF [RootFM Shortcut Group] Name=Root Exec=gksudo nautilus OnlyShowIn=Unity EOF exit 0 |
Nachdem man der Datei Ausführungsrechte gegeben hat [3], sollte nach der Ausführung im Ordner ~/.local/share/applications/ die Datei nautilus-home.desktop erstellt worden sein (Nautilus zeigt die Datei ohne Erweiterung an). Diesen Starter kann man nun mit gedrückter linker Maustaste in die Unity-Schnellstartleiste ziehen und dort den alten Nautilus-Starter löschen. Dazu muss nach einem Rechtsklick das Häkchen vor "Im Starter behalten" entfernt werden.)
Die Einträge im Starter werden nur aktualisiert, wenn man das Script ausführt. Wer die Ausführung automatisieren möchte, kann dies beispielsweise mit einem Autostart-Eintrag oder einem Cron-Job realisieren.
Werkzeugleiste anpassen¶
Möchte man bestimmte Symbole/Funktionen in der Werkzeugleiste ausblenden, so muss man die entsprechende Funktion in einer XML-Datei kommentieren oder löschen. Diese befindet sich unter /usr/share/nautilus/ui/nautilus-toolbar-ui.xml und muss mit Root-Rechten editiert werden.
Achtung!
Fehlerhaftes Editieren der Datei kann zu Funktionsfehlern in Nautilus führen. Daher sollte vor Änderungen unbedingt eine Sicherheitskopie erstellt werden.
In der Nautilus-Version 3.2.1 sieht der Inhalt der Datei folgendermaßen aus:
1 2 3 4 5 6 7 | <ui> <toolbar name="Toolbar"> <toolitem name="Back" action="Back"/> <toolitem name="Forward" action="Forward"/> <toolitem name="Search" action="Search"/> </toolbar> </ui> |
Jeder <toolitem […] />
-Eintrag bezeichnet eine Schaltfläche in der Werkzeugleiste. Unerwünschte Schaltflächen können durch Einfassung in <!--
und -->
auskommentiert werden. Im folgenden Beispiel ist die Suchen-Schaltfläche (Zeile 5) ausgeblendet:
1 2 3 4 5 6 | <ui> <toolbar name="Toolbar"> <toolitem name="Back" action="Back"/> <toolitem name="Forward" action="Forward"/> <!-- <toolitem name="Search" action="Search"/> --> </toolbar> |
Hinweis:
Die Änderungen werden erst nach einem Neustart von Nautilus übernommen. Zudem können bestimmte Schaltflächen, die es in früheren Nautilus-Versionen gab (Beispiel: den übergeordneten Ordner aufrufen), derzeit nicht hinzufügt werden.
Nautilus neu starten¶
Um Nautilus neu zu starten, öffnet man zunächst ein Terminal [1] und beendet Nautilus mit folgendem Befehl:
nautilus --quit
Gleichwertig ist
nautilus -q
Achtung!
Dieser Befehl beendet Nautilus komplett und ohne Nachfrage. Er erstreckt sich auch auf laufende Dateioperationen. Man sollte also vorher sicher stellen, dass Nautilus gefahrlos beendet werden kann!
Falls Nautilus nicht selbstständig neu startet, kann dieser Vorgang durch den Aufruf eines Ordners über die Unity-Startleiste erfolgen. Alternativ kann man im Terminal auch folgenden Befehl eingeben:
nautilus &
Probleme und Lösungen¶
Eine Anwendung fehlt in „Öffnen mit“-Liste¶
Welche Programme in der "Öffnen mit"-Liste erscheinen, wird über Programmstarter geregelt. Starter sind spezielle Dateien mit der Erweiterung .desktop, die auch für das Menü unter Kubuntu, Lubuntu und Xubuntu verwendet werden (siehe Menü). Manchmal kommt es vor, dass ein Programm in der Liste nicht aufgeführt ist. Folgend werden Möglichkeiten beschrieben, mit der man der Liste eine Anwendung hinzufügen kann.
Hierzu werden zwei Lösungen vorgestellt. Die erste (einen Starter modifizieren) sollte bevorzugt werden, wenn eine Anwendung über das Softwarecenter, die Paketverwaltung oder als separates .deb-Paket installiert wurde und die Anwendung trotzdem nicht in der Liste auftaucht.
Die zweite Lösung (einen Starter erstellen) sollte bevorzugt werden, wenn zu erwarten ist, dass zu der Anwendung keine .desktop-Datei existiert. Das ist normalerweise der Fall, wenn man ein Programm selbst kompiliert hat, wenn das Programm ohne Installation funktioniert oder wenn man einen bestimmten Konsolenbefehl oder ein Skript ausführen möchte.
Einen Starter modifizieren¶
Der Hintergrund dieser Aktion ist das Problem, dass der Starter eines Programms bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss, um in der Liste der Anwendungen aufzutauchen. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass dies nicht der Fall ist.
Zunächst öffnet man ein Terminal [1] und navigiert in den Ordner /usr/share/applications/. Dort muss man den Starter des Programms finden. Normalerweise hat die Datei den gleichen Namen wie das Programm. Nun öffnet man die Datei mit einem Editor [2]. Als Beispiel ist folgend der Starter des Programms "Texstudio" (texstudio.desktop) gelistet.
[Desktop Entry] Categories=Office;Publishing;Qt;X-SuSE-Core-Office;X-Mandriva-Office-Publishing;X-Misc; Encoding=UTF-8 Exec=texstudio GenericName=LaTeX Editor GenericName[fr]=Editeur LaTeX Comment=LaTeX development environment Comment[fr]=Environnement de développement LaTeX Icon=/usr/share/texstudio/texstudio48x48.png MimeType=text/x-tex; Name=TeXstudio StartupNotify=false Terminal=false Type=Application
Wichtig ist hier vor allem die Zeile mit "Exec=texstudio
". Hinter diesem Eintrag fehlt ein %F
, was eine Variable für den Dateinamen ist, der von Nautilus überreicht wird. Der Editor kann geschlossen werden. Die .desktop-Datei kopiert man nun in den Ordner ~/.local/share/applications/ (evtl. muss dieser erst angelegt werden) und fügt das erwähnte %F
ein. Anschließend sollte der Inhalt wie folgt aussehen:
[Desktop Entry] Categories=Office;Publishing;Qt;X-SuSE-Core-Office;X-Mandriva-Office-Publishing;X-Misc; Encoding=UTF-8 Exec=texstudio %F GenericName=LaTeX Editor GenericName[fr]=Editeur LaTeX Comment=LaTeX development environment Comment[fr]=Environnement de développement LaTeX Icon=/usr/share/texstudio/texstudio48x48.png MimeType=text/x-tex; Name=TeXstudio StartupNotify=false Terminal=false Type=Application
Anschließend sollte das Programm in der "Öffnen mit"-Liste auftauchen (eventuell muss man sich ab- und wieder neu anmelden).
Starter erstellen¶
Diese manuelle Prozedur ist notwendig, wenn man eine Datei mit einem Programm öffnen möchte, das manuell installiert wurde und deshalb keine eigene .desktop-Datei mit sich bringt. Hierbei kann es sich auch um ein selbst erstelltes Skript handeln.
Hierzu erstellt man im Ordner ~/.local/share/applications/ mit einem Text-Editor [2] eine leere Datei und fügt den nötigen Text ein. Der Dateiname sollte so gewählt werden, dass sich ein sinnvoller Bezug auf das ausgeführte Programm ergibt. Es empfiehlt sich der Name des Programms, das später ausgeführt werden soll. Folgend ist ein Minimalbeispiel für einen Starter zu sehen:
[Desktop Entry] Type=Application Version=1.0 Name=Name der Anwendung Comment=Tooltip der Anwendung (optional) Icon=/Pfad/zum/Symbol/symbol.png Exec=/Pfad/zum/Programm/Dateiname %F
Weitere Einträge sind in der Dokumentation auf freedesktop.org 🇬🇧 aufgeführt und erklärt.
Links¶
Nautilus - Wikipedia
Dateimanager Übersichtsartikel
Metadaten von Bildern, Musik etc. in der Listenansicht anzeigen lassen