[[Vorlage(Fortgeschritten)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Editor: Einen Editor öffnen] [:Rechte: Rechte für Dateien und Ordner ändern] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(Wiki/Icons/sound.png, 48, align=left)]] Als Computer- und Musikliebhaber sammelt man seine Musik natürlich auf dem Computer. Jede neue Audio-CD wird sofort als '''OGG''' oder '''MP3''' [:CDs_rippen:gerippt] und in die eigene Sammlung aufgenommen. Oder man schneidet [:Internetradio#Mitschnitt:]-Sendungen mit. So haben sich schnell hunderte oder tausende von Songs angesammelt und die Übersicht fällt schwer. Also muss eine vernünftige Software her, die hilft, den Überblick zu bewahren. Der einfachste Weg für einen einzelnen Rechner ist ein [:AudioPlayer:Audio-Player] mit integrierter Musikverwaltung (auf Wunsch mit Datenbank). Hier geht es um einige weniger bekannte Spezialisten, die den Aufbau eines Musikservers mit [:Streaming:] im lokalen Netzwerk ermöglichen. Prinzipiell kann man einen Musikserver auch auf dem eigenen Rechner einrichten – der Rechner ist dann gleichzeitig Server und Client. Zum Abspielen kann dann fast jeder beliebige Audio-Player genutzt werden, sofern 1. die passenden [:Codecs:] installiert sind und 1. das Abspielprogramm mit [wikipedia:Wiedergabeliste:Wiedergabelisten] umgehen kann Aber selbst das beste Programm scheitert, wenn man bei den [:Metadaten:] schlampt. Korrekte Tags sind das A und O jeder Musiksammlung! = Musikserver = [[Bild(Wiki/Icons/service.png, 48, align=right)]] Auch wenn sich die nachfolgend beschriebenen Programme auf dem eigenen Rechner installieren lassen, liegt ihr Schwerpunkt im Aufbau eigenständiger (dezidierter) Musikserver. Basis ist meist ein [:LAMP:]-Server (Linux – [:Apache:] – [:MySQL:] – [:PHP:]), der dann die Musikstücke an Clients im lokalen Netzwerk (LAN) oder im Internet als [wikipedia:Streaming_Media:Stream] verteilt. Hauptaufgabe der hier beschriebenen Musikserver ist das Ausliefern von Playlisten (via HTTP oder [wikipedia:Digital_Audio_Access_Protocol:DAAP]). Verwaltet werden diese in der Regel über eine Web-Oberfläche, die sich mit einem beliebigen Browser ansteuern lässt. Wer mehr braucht, schaut im Artikel [:Internetradio:] nach. Eine weitere Alternative sind spezielle [#DLNA-Server DLNA-Server], die ebenfalls ein Streaming von Audiodateien ermöglichen. Diese eignen sich aber aufgrund der verwendeten Technologie eher als Server für Hardware-Player (Smartphones, Internetradios, netzwerkfähige Fernseher). Auch manche [:Multimedia#Media-Center:Multimedia-Center] können über ein Netzwerk genutzt werden. Insbesondere die Möglichkeit, Streams über das Internet zu verteilen, setzt eine intensive Beschäftigung mit der Copyright-Problematik voraus und erfordert unter Umständen eine integrierte Benutzerverwaltung. Zum Betreiben eines öffentlich verfügbaren [wikipedia:Internetradio:Internetradios] – dazu zählt auch ein frei zugänglicher Musikserver – braucht man in Deutschland im Gegensatz zu einem Rundfunksender bei weniger als 500 Nutzern keine Sendelizenz. Allerdings fallen Gebühren an, wenn man "abgabepflichtige" Musik sendet (zu den Details siehe [:Internetradio#Server:Live Streaming]). Besonders unangenehm ist, dass diese Gebühren auch nachträglich fällig werden können. Umgehen kann man dies nur, indem man ausschließlich Beiträge oder Titel mit einer Lizenz, die ausdrücklich die weitere Verbreitung gestattet (z.B. [wikipedia:Creative_Commons:Creative Commons]), sendet. Unterschiede zwischen den hier genannten Lösungen bestehen in der Unterstützung verschiedener Audio-Formate, einer integrierten Benutzerverwaltung, der Möglichkeit, zwischen verschiedenen Formaten/Bitraten zu konvertieren oder in der nicht unwichtigen Möglichkeit, die Web-Oberfläche (mittels Skins) anzupassen. Nachfolgend eine alphabetische Liste. {{{#!vorlage Hinweis Auch [#Sockso Sockso] und [#Subsonic Subsonic] sind empfehlenswert, beide benötigen aber [:Java:]. }}} [[Bild(./ampache_logo.png, x32, align=right)]] == Ampache == [:Ampache:] zählt zu den ältesten Streaming-Servern und wird immer noch aktiv entwickelt. Ampache basiert auf PHP und MySQL. Zu den unzähligen Funktionen zählen eine integrierte Benutzerverwaltung und ein Flash-Audioplayer. Weiterer Vorteil: das Programm ist bequem aus den offiziellen Paketquellen zu installieren. == Ample == Auch [sourceforge2:ample:Ample] {en} zählt zum Urgestein, allerdings wird es nicht mehr weiterentwickelt und ist auf MP3s beschränkt. Das Programm lässt sich aber immer noch bequem aus den offiziellen Paketquellen installieren, erfordert keine komplexe Konfiguration und keinen besonders leistungsfähigen Rechner. ##aasche: Entwicklung eingestellt ##== Cool MP3 == ##Auch [http://coolmp3.sourceforge.net/ CoolMP3] {en} ist eine PHP-Applikation, die auf Apache und MySQL basiert. Die Administration der Datenbank erfolgt vollständig über ein Web-Interface. Einmal installiert, finden sich auch Laien sehr schnell zurecht. Die letzte Version stammt allerdings aus dem Jahr 2004. == DLNA-Server == [wikipedia:Digital Living Network Alliance:DLNA]-Server können neben Musik auch weitere Multimedia-Inhalte (Videos, Bilder) zur Verfügung stellen. Eine (unvollständige) Auswahl (siehe auch [archwiki:streaming_media:Streaming media] {en}): * [:Mediatomb:] * [:ReadyMedia:] (ehemals miniDLNA) ## * [:Archiv/uShare:] * [:Plex_Media_Server:] * [gnomeprojects:Rygel:Rygel] {en} * [#Tangerine Tangerine] (siehe unten) * [sourceforge:unimediaserver:Universal Media Server] {en} Obwohl zur Wiedergabe DLNA-fähige Hardware bzw. Endgeräte benötigt werden, beherrschen auch manche Audio- oder Videoplayer den Zugriff auf die so zur Verfügung gestellten Inhalte (je nach Programm unter Umständen aber erst nach Installation einer entsprechenden Erweiterung). Eine Benutzerverwaltung ist nicht vorhanden. Als Clients können z.B. [:Rhythmbox:], [:Banshee:] oder [:Amarok:] (ab Version 1.4.2) genutzt werden. Auch [:Kodi:] enthält einen DAAP-Client. ##Der ist eine Alternative zum Darwin Streaming Server (DSS). Genau wie der DSS besonders interessant für iTunes-Nutzer (Mac OS X, Windows), aber auch [:Rhythmbox:], [:Banshee:] und [:Amarok:] (ab Version 1.4.2) können als Clients genutzt werden. Als Einstieg kann der Artikel [http://www.linux-community.de/Internal/Artikel/Print-Artikel/LinuxUser/2008/06/Musik-liegt-in-der-Luft Musik liegt in der Luft - Multimedia-Streaming im lokalen Netz mit Firefly] {de} dienen, der im LinuxUser 06/2008 veröffentlicht wurde. == forked-daapd == [http://ejurgensen.github.io/forked-daapd/ forked-daapd] {en} ist eine Abspaltung (Fork) des inzwischen eingestellten [wikipedia_en:Firefly_Media_Server:Firefly Media Servers], die noch aktiv weiterentwickelt wird und ab [:Xenial:Ubuntu 16.04] Bestandteil der offiziellen Paketquellen ist. DAAP steht für [wikipedia:Digital_Audio_Access_Protocol:Digital Audio Access Protocol]. Ursprünglich für iTunes entwickelt werden Audioplayer mit DAAP-Support ([:Banshee:], [:Rhythmbox:], [:Amarok:]), [:MPD:]-Clients, Chromecast, [:Spotify:], [:LastFM:] und Internetradio unterstützt. ##[[Bild(./gnump3d_logo.jpg, x32, align=right)]] ##== GNUMP3d == ##Der [http://www.gnu.org/software/gnump3d/ GNUMP3d] {en} basiert ausnahmsweise nicht auf PHP, sondern auf Perl. Beherrscht auch die Wiedergabe von Videos, eine Datenbank ist nicht erforderlich. Letzte Version aus 2007, die Weiterentwicklung wurde eingestellt. ##[[Bild(./jinzora_logo.png, x32, align=right)]] ##== Jinzora == ##[sourceforge:jinzora:Jinzora Media Server] {en} benötigt prinzipiell nur PHP, empfiehlt aber eine (MySQL-)Datenbank. Beherrscht die Wiedergabe von Audio- und Videodateien. ##[[Bild(./kplaylist_logo.gif, x32, align=right)]] ##== kPlaylist == ##[http://www.kplaylist.net/ kPlaylist] {en} ist eine weitere Streaming-Applikation, die eine MySQL-Datenbank benötigt. Besonders interessant ist die Möglichkeit, auch sehr große Musikstücke (> 32 MB) zu streamen (hier versagen Projekte wie [#Jinzora Jinzora] oder [#zina zina]). Ferner bietet kPlaylist eine integrierte Benutzerverwaltung, mit der sich der Zugriff auf die Musiksammlung detailliert konfigurieren lässt. [http://www.kplaylist.net/demo/ Online-Demo] {en} verfügbar (Benutzer/Kennwort: `demo/demo`). ##aasche: keine Homepage, Entwicklung eingestellt ##== mp3act == ##[http://sourceforge.net/projects/mp3act/ mp3act] {en} ist wie Cool MP3 eine Musik-Verwaltung auf Datenbank- und PHP-Basis. Alle eingelesenen Musikdateien werden nach ihren ID3-Tags in einer MySQL-Datenbank gespeichert und können dann über ein Web-Interface abgerufen werden. Man kann online Playlisten erstellen und bei entsprechenden Einstellungen auch Streaming über den Webserver aktivieren. Neben diesen Möglichkeiten setzt mp3act auf nette Ajax-Effekte und ist dadurch optisch sehr ansprechend und lässt sich intuitiv bedienen. [[Bild(./mpd_logo.png, x32, align=right)]] == MPD == Der [:MPD:Music Player Daemon] (MPD) stellt einen Datenbank-Server und Audio-Player mit optionalem Streaming-Server plus Webfrontend bereit. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Client-Programme, die auf den MPD zugreifen können. Interessant insbesondere für den Fall, dass Musik direkt auf dem Server abgespielt werden soll und Clients quasi nur als Fernsteuerung dienen. [[Bild(./njb_logo.png, x32, align=right)]] == netjukebox == [http://www.netjukebox.nl/ netjukebox] {en} reiht sich in die Liste der LAMP-Systeme ein. Eine erwähnenswerte Funktion stellt die Möglichkeit dar, Cover für CD-Hüllen direkt als PDF-Datei auszugeben. [http://www.netjukebox.nl/screenshot.php Screenshots] {en} und [http://live.netjukebox.nl/ Online-Demo] {en} verfügbar. [[Bild(./plexmediamanager_logo.png, 32, align=right)]] == Plex Media Server == [:Plex_Media_Server:] (PMS) ist ein kommerzieller Allround-Medienserver, der für verschiedene Betriebssysteme verfügbar ist. Enthalten ist ein Webplayer, der Video- und Audio-Dateien sowie Bilder über den Browser wiedergeben kann, und ein integrierter DLNA-Server. [[Bild(./sockso_logo.png, x32, align=right)]] == Sockso == [http://sockso.pu-gh.com/ Sockso] {en} fällt im Vergleich mit den anderen hier aufgeführten Musikservern völlig aus dem Rahmen. Zum Betrieb wird weder ein Webserver noch eine Datenbank benötigt, einzige Voraussetzung ist ein installiertes [:Java:]. Damit ist das Programm ideal, um ohne große Vorbereitungen Musik ins (lokale) Netzwerk zu streamen. [http://www.heise.de/software/download/sockso/57976a Weitere Informationen] {de} und ein [http://samiux.wordpress.com/2009/07/17/howto-sockso-1-1-8-music-server-on-ubuntu-9-04-server/ How-To] {en} für Ubuntu erleichtern den Einstieg. [[Bild(./vortexbox_logo.png, x32, align=right)]] == Squeezebox == [http://wiki.slimdevices.com/index.php/SlimServer Logitech Media Server] {en} (ursprünglich Squeezebox Server oder Slim Server) ist nicht nur die Softwarekomponente spezieller (Logitech-)Hardware, sondern kann auch separat eingesetzt werden. Mit [http://vortexbox.org/ VortexBox] {en} gibt es eine eigene Distribution zur Installation des Musikservers, die ab Version 1.4 auch [wikipedia:Digital_Living_Network_Alliance:DLNA]-fähig ist. [[Bild(./subsonic_logo.png, x32, align=right)]] == Subsonic == [http://www.subsonic.org/ Subsonic] {en} basiert ebenfalls auf Java und ist damit eine Alternative zu [#Sockso Sockso]. Neben einer universell einsetzbaren Archivdatei (.tar.gz) steht auch ein Fremdpaket ('''.deb''') für die Installation zur Verfügung. [http://www.subsonic.org/pages/demo.jsp Online-Demo] {en} verfügbar. [[Bild(./tangerine_logo.png, x32, align=right)]] == Tangerine == [launchpad:tangerine:Tangerine] {en} ist ein eigenständiger DLNA-Server, der schnell und einfach aus den offiziellen Paketquellen installiert werden kann. Das Programm benötigt keinen vorinstallierten Webserver, aber die Laufzeitumgebung [wikipedia:Mono-Projekt:Mono]. Musiktitel werden über das Prokoll DAAP verteilt (siehe [#Musikserver Einleitung]). [[Bild(./tincanjukebox_logo.gif, x32, align=right)]] == Tin Can Jukebox == [sourceforge:tincanjukebox:Tin Can Jukebox] {en} basiert wie üblich auf PHP und MySQL. Nette Ajax-Effekte der Web-Oberfläche und eine integrierte Benutzerverwaltung machen dieses Projekt interessant. [[Bild(./vlc_logo.png, x32, align=right)]] == VLC == enthält neben dem '''V'''ideo '''L'''an '''C'''lient eine Serverkomponente und kann trotz des Namens auch Audiodateien streamen. Siehe [:VLC:]. ##[[Bild(./zina_logo.png, x32, align=right)]] ##== zina == ##[http://www.pancake.org/zina/ zina] {en} (''zina is not [http://www.turnstyle.com/andromeda/ andromeda]'') verwendet ebenfalls Apache und PHP. Eine MySQL-Datenbank wird nicht zwingend vorausgesetzt, kann aber bei Bedarf genutzt werden. Interessant ist auch die mögliche Integration in verschiedene [:Content_Management_Systeme:] (TYPO3, Drupal, Joomla, Wordpress, Xoops) und das Abspielen nach Genre. Das Web-Interface kann auf Deutsch eingestellt werden. Die Version 2.x befindet verwendet auf Wunsch eine Datenbank, die ältere Version 1.0 stellt geringere Ansprüche an Hard- und Software. [http://www.pancake.org/zina/demos Online-Demos] {en} verfügbar. Die Weiterentwicklung wurde aufgrund der Heirat des Autors eingestellt. = Links = * [http://www.pro-linux.de/berichte/musikverwaltung.html Musikverwaltung unter Linux] {de} - ein Vergleich verschiedener Audio-Player, Pro-Linux, 04/2008 * [https://wiki.vortexbox.org/ VortexBox] {en} - Distribution zur Installation eines SqueezeCenter-Musikservers (ab Version 1.4 DLNA-fähig) * [http://www.amahi.org/ Amahi] {en} - Homeserver mit wahlweiser Integration von Ampache, Jinzora oder SqueezeCenter * [:Überprüfung_MP3-Sammlung:] {Übersicht} fehlerhafte Dateien aufspüren # tag: Multimedia, Server, Netzwerk, Audio, Streaming, Übersicht, UPnP, DLNA