[[Fortgeschritten]] [[Getestet(gutsy, hardy)]] {{{#!Wissen * [1]: [:Pakete installieren: Installation von Programmen] * [2]: [:Terminal:Ein Terminal öffnen] * [3]: [:Programme starten: Ein Programm starten] * [4]: [:Packprogramme: Archive entpacken] * [5]: [:Rechte:Rechte für Dateien und Ordner ändern] * [6]: [:Editor: Einen Editor öffnen] }}} [[TableOfContents]] Dieser Artikel beschreibt, wie man seinen Monitor mit Hilfe von [http://www.argyllcms.com/ Argyllcms] {en} farbverbindlich kalibrieren kann. Argyllcms ist ein Kommandozeilen-Programm, welches mit Hilfe eines [wiki:Wikipedia/Kolorimeter Kolorimeters] {de} Farbwerte, Kontrast und Gamma des Monitors misst. Es speichert die Abweichungen der Norm und verändert danach den Monitor so, dass die Farben korrekt wiedergegeben werden. {{{#!Hinweis Um den Monitor mit dieser Anleitung zu kalibrieren, wird ein Messgerät (Kolorimeter) benötigt (z.B. ein [http://www.datacolor.eu/de/ Spyder] {de} ). }}} = Installation = == Benötigte Pakete == Zuerst, muss man folgende Pakete installieren [1]: * '''build-essential''' * '''linux-headers-generic''' * '''libxxf86dga-dev''' * '''libxxf86misc-dev''' * '''libxxf86vm-dev''' * '''libxss-dev''' * '''libxinerama-dev''' * '''jam''' (''universe'', [2]) Jam ist ein Entwicklungstool und man benötigt dieses, um Argyllcms zu kompilieren. = Installation = Man lädt den [http://www.argyllcms.com/downloadsrc.html Source Code] {en} der Beta-Version (Stand Juni 2008) von der [http://www.argyllcms.com/ Argyllcms Webseite] {en} herunter. Dann muss man das Verzeichnis '''/usr/local/argyllcms''' erstellen, wozu [:sudo:Root-Rechte] erforderlich sind. Dorthin kopiert man die heruntergeladene zip Datei und entpackt sie [4]. Nun muss man zwei Dateien noch ausführbar machen [5], und zwar '''makeall.ksh''' und '''makeinstall.ksh''' [5]. Dann führt man beide Programme mit Root Rechten aus [3], zuerst '''makeall.ksh''' und danach '''makeinstall.ksh''' {{{#!Befehl sudo sh makeall.ksh }}} erscheint nach diesem Befehl eine Meldung, dass Pakete geskippt wurden, so liegt das daran, dass noch ein paar Abhängigkeiten nicht erfüllt sind. Erscheint keine Fehlermeldung, fährt man fort: {{{#!Befehl sudo sh makeinstall.ksh }}} Nachdem das Kompilieren ohne Fehler durchgelaufen ist, kopiert man alle Argyllcms Programme welche im Verzeichnis '''/usr/local/argyllcms/bin''' sind in das Verzeichnis '''/usr/local/bin'''. [[Bild(./kalib.jpg,300,rechts)]] = Kalibrieren = Nachdem man Argyllcms installiert hat, kann man nun den Monitor kalibrieren. Dazu wechselt man in das Verzeichnis, in welches die Profildaten abgespeichert werden sollen. Der Standart unter Ubuntu ist '''/usr/share/color/icc'''. Es kann zwar auch ein beliebiges anderes Verzeichnis gewählt werden, was aber nicht empfohlen wird, da einige Programme wie z.B. [:Inkscape:] die Profildaten nur aus dem Standart Verzeichnis auslesen. Um die Kalibrierung zu beginnen, schließt man als erstes das Kalibrierungsgerät an. === Sonderfall Spyder 2 === Möchte man ein Spyder 2 Gerät benutzten, so benötigt man die Firmware von der Original Windows Installations CD. Um die Firmware zu installieren, legt man die CD ins Laufwerk und gibt im Terminal folgenden Befehl ein [2]: {{{#!Befehl sudo spyd2en -v }}} Damit sollte die Firmware automatisch von der CD ausgelesen werden. Eine ausführlichere Beschreibung bietet die Argyllcms Webseite unter [http://www.argyllcms.com/doc/spyd2en.html Spyd2en] {en} . Besitzt man keinen Spyder 2 kann man diesen Schritt überspringen und fährt mit der eigentlichen Kalibrierung fort: {{{#!Warnung Unbedingt den Bildschirmschoner ausschalten bevor man fortfährt. Das Ausmessen des Bildschirms kann einige Zeit in Anspruch nehmen. }}} Dazu dienen die Befehle {{{#!Befehl # Falls man eine CRT Monitor hat sudo dispcal -v -y c -q h -o TargetA # Falls man eine LCD Monitor hat sudo dispcal -v -y l -q h -o TargetA }}} `-q h` steht für "High Quality". Bevorzug man eine schnellere Kalibrierung kann man auch `-q l` für "Low" oder `-q m` für "Medium" angeben Jetzt erscheint ein schwarzes Feld in der Mitte des Monitors. Nun befestigt man das Kalibrierungsgerät so, dass es mit dem Auge auf Höhe des weißen schwarzen Feldes hängt. Dann drückt man [[Tasten(enter)]]. Jetzt hat man sieben Auswahlmöglichkeiten. Als Erstes wählt man ''"5) Check all"'' um Farbwerte, Kontrast und Gamma des Monitors zu bestimmen. Nun ändert das Feld mehrere Male seine Farbe. Nach einiger Zeit kommt man wieder zu den sieben Einstellungspunkten. Weiter geht es mit ''"6) Continue on to calibration"''. Wieder werden verschiedene Farben auf dem Bildschirm eingeblendet. Dieser Vorgang wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach Abschluss erhält man den Hinweis, dass man nun das Kalibrierungsgerät entfernen kann. Allerdings wird es in Kürze wieder benötigt, deshalb kann man es auch einfach am Bildschirm lassen. Als nächstes gibt man folgendes im Terminal ein: {{{#!Befehl sudo targen -v -d3 -f836 DisplayA }}} `-d3` steht für Video RGB, `-f836` für die Anzahl der anzuwendenden Farbpatches, wobei 836 der höchstmögliche Wert und somit die besten Qualität ist. Ausführliche Informationen liefert die Docs von [http://www.argyllcms.com/doc/targen.html targen] {en} . Dieser Befehl erstellt eine Datei '''DisplayA'''. Nun kommt der dritte Schritt: {{{#!Befehl # Falls man eine CRT hat sudo dispread -v -y c -k TargetA.cal DisplayA # Falls man eine LCD hat sudo dispread -v -y l -k TargetA.cal DisplayA }}} Dispread arbeitet dabei die Patches ab, die das Programm '''targen''' erstellt hat. Die Anzahl dieser Patches wurde mit dem Parameter `-f` gemacht. Jetzt muss noch ein .icc File erstellt werden, welches man nachher benutzen kann: {{{#!Befehl sudo profile -v -D"Display A" -qm -as DisplayA }}} Als letztes muss man nur noch die Veränderung aufrufen. Dies macht man mit dem Programm '''dispwin'''. {{{#!Hinweis Alternativ kann man diesen Schritt weglassen. Dann wird der Monitor nicht allgemein kalibriert, die soeben erstellte *.icc Datei lässt sich aber in Programmen mit Farbverwaltung als Bildschirmprofil einstellen. }}} {{{#!Befehl # Dieser Befehl funktioniert auch ohne Root Rechte, allerdings wird das Farbprofil dann nur für den aktuell angemeldeten Benutzer geändert. sudo dispwin DisplayA.icc }}} Nun sollte sich der Monitor in der Farbe ändern. Im ersten Moment wirkt die neue Farbwiedergabe "falsch", allerdings nur weil man sich an die ursprünglichen, falschen Farben gewöhnt hat. Achtung: Nach einem Neustart ist das neue Profil nicht mehr aktiv und muss neu geladen werden. Man kann sich hierfür ein Autostart Skript erstellen. = Farbprofil beim Start automatisch setzen = Damit das soeben erstellte Farbprofil beim Anmelden automatisch gesetzt wird, muss man sich ein kleines Skript z.B. im Verzeichnis '''/usr/local/argyllcms''' erstellen: Dazu erstellt man mit einem Text Editor die Datei '''/usr/local/argyllcms/set_icc''' [6] und schreibt folgenden Inhalt in die Datei: {{{#!Text #!/bin/bash dispwin /usr/share/color/icc/DisplayA.icc }}} wobei die Pfadangabe angepasst werden muss, je nach dem wo man sein Profil gespeichert hat und wie man die Datei benannt hat. Nachdem die Datei abgespeichert ist, muss sie noch ausführbar gemacht werden [5]. Jetzt kann man im GNOME Menü unter ''"System -> Einstellungen -> Sitzungen"'' mit ''"Hinzufügen"'' ein neues Startprogramm hinzufügen. Als Name wählt man ''"Bilschirm Profil"'' und als Befehl '''sh /usr/local/argyllcms/set_icc'''. Nun wird bei jedem Anmelden das neu erstellte Farbprofil geladen. {{{#!Warnung Trotzdem nicht vergessen, bei Programmen mit Farbverwaltung, wie [:Gimp:], [:Inkscape:] oder [:Scribus:] unter den Farbverwaltungs-Optionen, als Bildschirm Profil die neue *.icc Datei anzugeben. }}} = Links = * [http://en.wikipedia.org/wiki/Linux_color_management Wikipedia Linux und Colormanagment] {en} ## [[Diskussion(164492,Anregungen und Kritik)]] ---- * ["Kategorie/Grafik"] * ["Kategorie/Hardware"]