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Metapakete

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Hinweis:

Die parallele Installation mehrerer Desktopumgebungen aus den Metapaketen kann zu ungewünschten Nebeneffekten führen. Einstellungen des Themas, Schriftbildes, Panels, der Icons usw. können andere Desktopumgebungen negativ beeinflussen. Für das reine Ausprobieren einer alternativen Desktopumgebung empfiehlt sich deshalb die Nutzung eines LIVE Systems per CD/DVD oder USB-Stick!

Wiki/Icons/package.png Software wird bei Ubuntu oft in vielen kleinen Häppchen installiert. Oft möchte man aber ein ganzes Menü haben und nicht jede Zutat einzeln anfordern. Das ist ein Grund für die Existenz von Metapaketen.

Ein Metapaket verhält sich praktisch wie ein Programmbündel: enthalten ist keine eigene Software, sondern nur definierte Abhängigkeiten von anderen Paketen. Installiert man das Metapaket, werden automatisch alle direkten und indirekten Abhängigkeiten installiert. Der Haken an der Sache ist die Deinstallation. Da Metapakete selber keinerlei Daten enthalten, können sie gefahrlos entfernt werden. Die enthaltenen Programme müssen dagegen manuell deinstalliert werden. Es sei denn, man verwendet folgenden Befehl:

sudo apt-get autoremove --purge METAPAKET  

Beispiele

  • ubuntu-desktop - verweist auf alles, was bei der Installation von Ubuntu für die komplette Unity-Desktopumgebung mit dazugehörigen Programmen installiert wird.

  • ubuntu-gnome-desktop - siehe oben, nur gilt dies für GNOME 3.x bzw. die GNOME Shell

  • kubuntu-desktop - siehe oben, nur gilt dies für KDE

  • xubuntu-desktop - siehe oben, nur gilt dies für Xfce

  • edubuntu-desktop - verweist auf alles, was bei der Installation von Edubuntu installiert wird.

  • build-essential - Enthält die wichtigsten Pakete zum Übersetzen von Programmen (Kompilieren)

und

Sonderfall Kernel

Es gibt noch einen weiteren Einsatzzweck von Metapaketen. Der zentrale Bestandteil von Ubuntu, der Linux-Kernel, soll zwar stets in der neuesten Version installiert sein, aber es wäre riskant, die alte Version immer gleich automatisch zu deinstallieren. Sollte der neue Kernel aus irgendeinem Grund nicht richtig funktionieren, so wäre das System vollkommen unbenutzbar.

Deshalb wird bei einer neuen Kernelversion nicht einfach die Versionsnummer des Kernelpaketes geändert, sondern ein ganz neues Paket erstellt. Durch die Metapakete wie

  • linux bzw. linux-image-386 usw...

wird sichergestellt, dass man stets den neuesten Kernel wie z.B. linux-image-2.6.24-16-generic erhält, während der alte linux-image-2.6.24-14-generic installiert bleibt.

Man sollte Kernel immer über diese Metapakete installieren. Das gilt besonders auch für "Kernelzubehör" wie die linux-restricted-modules oder die linux-headers-Version. Installiert man nämlich beispielsweise die linux-restricted-modules ausdrücklich in einer bestimmten Version, wird eine neue Version nicht automatisch nachinstalliert. Nach einem Kernelupdate fehlen dann u.U. wichtige Treiber für Netzwerk oder Grafikkarte.

  • linux-restricted-modules-generic bzw. linux-restricted-modules-386 usw...

  • linux-headers-generic bzw. linux-headers-386

  • usw...

Um Platz zu sparen, kann man gelegentlich über die Paketverwaltung alte Versionen deinstallieren, wenn man sicher ist, dass man sie nicht mehr benötigt.

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Kernel, Header und Module: Welche Version?

Die Metapakete

  • linux-image-generic

  • linux-headers-generic

  • linux-restricted-modules-generic

sind für alle x86 Prozessoren (Intel Pentium und Core2, AMD Prozessoren etc.) geeignet, auf denen Ubuntu eingesetzt wird. Für Server, virtuellen Maschinen und ähnliches gibt es weitere speziell angepasste Metapakete.

Will man ein für den gerade verwendeten Kernel passendes Paket der Header oder Restricted-Modules installieren, so muss man eine exakt zum Kernel passende Version wählen. Am einfachsten geschieht dies über folgende Befehle:

  • sudo apt-get install linux-headers-$(uname -r) 
  • sudo apt-get install linux-restricted-modules-$(uname -r) 

Architekturen

Ubuntu kann man auf verschiedenen "Computerarchitekturen" installieren. Je nach installierter Architektur und Ubuntu Version stehen unterschiedliche Kerneltypen zur Verfügung.

32-Bit

32-Bit
Kerneltyp Beschreibung
generic-pae Der neue Standardkernel ab Ubuntu 12.04. Dieser unterstützt SMP und ist für diejenigen Prozessoren geeignet, die PAE unterstützen.
generic Der ehemalige Standardkernel. Dieser unterstützt SMP und ist für alle Prozessoren (auch ohne PAE) geeignet.
386 Läuft auf allen Rechnern ab i486.

64-Bit

Für Athlon64, Pentium 4 oder neuere Prozessoren, auch als amd64, emt64 oder x86_64 bezeichnet. Normalerweise sollte man wegen des besseren Softwareangebots die 32-bit-Variante vorziehen. Nur bei sehr wenigen Programmen bietet 64-Bit Vorteile und der Prozessor muss die Architektur unterstützen (siehe 64bit-Architektur).

Hier gibt es effektiv gesehen nur noch den generic-pae bzw. generic-Kernel. Alle anderen Kernelpakete verweisen nur auf diese Kernel.

Server

Server
Kerneltyp Beschreibung
server nur bis Ubuntu 11.10: wie generic, jedoch mit speziellen Optimierungen für Systeme mit zwei oder mehr CPUs. Läuft aber nicht auf Via-Epia-686-Boards! Dieser Kernel wird automatisch bei der Server-Installation installiert.

Metapakete selber erstellen

Das Erstellen von eigenen Metapaketen wird in einem eigenen Artikel beschrieben:

Diese Revision wurde am 21. Dezember 2014 23:28 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung