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LightDM

Hinweis:

Seit 2011 wurde die hier beschriebene Version 1.0 von LightDM kontinuierlich weiterentwickelt. Die meisten Informationen treffen zwar auch für jüngere Ubuntu-Versionen zu, allerdings kann es bei Details zu Abweichungen kommen.

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


Du möchtest den Artikel für eine weitere Ubuntu-Version testen? Mitarbeit im Wiki ist immer willkommen! Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/Oxygen/preferences-system-login.png LightDM 🇬🇧 (Light Display Manager) ist ein Displaymanager, der ab Ubuntu 11.10 den lange Jahre von Ubuntu und Xubuntu genutzten GDM ablöst. Die Neuentwicklung bricht mit der bisherigen Tradition, dass fast jede Desktop-Umgebung ihre eigene Anwendung für die grafische Anmeldung mitbringt (GNOME – GDM, KDE – KDM, LXDE – LXDM) und ermöglicht so (wieder) eine Desktop-übergreifende Lösung, die es in der Vergangenheit mit XDM bereits einmal gab.

Verwirklicht wird dies durch die Trennung der grafischen Gestaltung von der eigentlichen Funktionalität des Anmelde-Dienstes. Dadurch entfallen auch die GNOME- bzw. KDE-spezifischen Bibliotheken, die bisher installiert werden mussten, falls man GDM oder KDM unter einer anderen grafischen Desktop-Umgebung verwenden wollte. Für das Layout und das Design des "Greeters" werden stattdessen eigene Komponenten zur Unterstützung der unterschiedlichen Grafikbibliotheken wie GTK oder Qt eingesetzt.

Hinweis:

Ein Upgrade von einer älteren Ubuntu-Version ohne LightDM kann zu einem System ohne grafische Anmeldung führen. Statt eines Upgrades wird eine Neuinstallation empfohlen.

Installation

Wiki/Icons/synaptic.png Obwohl LightDM bereits in Ubuntu 11.04 enthalten ist, ist die dortige Version veraltet und nicht empfehlenswert. Unter noch älteren Ubuntu-Versionen ist die Installation nicht möglich.

Ab Ubuntu 11.10 ist LightDM bei Ubuntu, Xubuntu und inzwischen auch bei Ubuntu MATE bereits vorinstalliert. Lubuntu verwendet LightDM ab 12.04, Kubuntu dagegen nur von 12.10 bis 14.10, während Ubuntu GNOME auf GDM setzt.

Möchte man das Programm nachinstallieren, benötigt man das folgende Paket [1]:

  • lightdm

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install lightdm 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://lightdm

Dieses Paket allein reicht allerdings nicht aus, es wird zusätzlich noch die entsprechende Komponente für die gewünschte Desktop-Umgebung benötigt:

gewünschte Desktop-Umgebung
Unity Xfce, LXDE KDE
  • unity-greeter

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install unity-greeter 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://unity-greeter

  • lightdm-gtk-greeter

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install lightdm-gtk-greeter 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://lightdm-gtk-greeter

  • lightdm-kde-greeter

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install lightdm-kde-greeter 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://lightdm-kde-greeter

Während unter Kubuntu die Konfiguration via

  • "Systemeinstellungen → Systemverwaltung → Login Screen (LightDM)"

vorgenommen werden kann, wird für Unity noch das folgende Paket benötigt:

  • gnome-settings-daemon

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gnome-settings-daemon 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gnome-settings-daemon

Konfiguration

Wiki/Icons/settings.png Die Konfiguration ist auf drei Dateien verteilt:

  • /etc/lightdm/lightdm.conf

  • /etc/lightdm/users.conf

  • /etc/lightdm/keys.conf

die mit einem Texteditor [2] und Root-Rechten bearbeitet werden können. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Datei lightdm.conf.

Mit LightDM 1.8 bzw. ab Ubuntu 13.10 sind die Einstellungen dagegen in zwei Ordnern zu finden:

  • /usr/share/lightdm/lightdm.conf.d/ - systemweite Vorgaben

  • /etc/lightdm/lightdm.conf.d/ - benutzerdefinierte Anpassungen

Innerhalb der beiden Ordner legt die Nummerierung der Dateien fest, in welchen Reihenfolge diese abgearbeitet werden (aufsteigend, also 01 vor 99). Praktisch findet mal also bei Ubuntu 14.04 die Datei /usr/share/lightdm/lightdm.conf.d/50-unity-greeter.conf mit den systemweiten Vorgaben, während Xubuntu 14.04 die eigenen Anpassungen in der Datei /etc/lightdm/lightdm.conf.d/10-xubuntu.conf festlegt. Um eigene Einstellungen umzusetzen, erstellt man mit Root-Rechten eine Datei /etc/lightdm/lightdm.conf.d/XX-ZWECK.conf, also z.B. /etc/lightdm/lightdm.conf.d/90-autologin.conf für eine automatische Anmeldung.

Experten-Info:

Statt dieser recht aufwendigen Methode mit mehreren Konfigurationsdateien kann auch einfach weiterhin die Datei /etc/lightdm/lightdm.conf für benutzerdefinierte Anpassungen verwendet werden.

Prinzipiell sind die Konfigurationsdateien in [Abschnitte] gegliedert, die jeweils ein oder mehrere Zeilen in der Form Option=Wert enthalten. Angaben hinter dem Kommentarzeichen # werden nicht berücksichtigt. Zuerst ein einfaches Beispiel, wie es von Ubuntu 12.04 verwendet wird:

1
2
3
[SeatDefaults]
user-session=ubuntu
greeter-session=unity-greeter

Darüber hinaus sind weitere Abschnitte in der Form [Seat:n] möglich. Diese entsprechen zusätzlichen XServer-Sitzungen, werden einfach durchnummeriert und überschreiben die Vorgaben aus [SeatDefaults]. Beispiel: seats=Seat:0, Seat:1 (siehe auch Starten von zwei graphischen Sitzungen).

Experten-Info:

Ab Ubuntu 15.10 heißt es [Seat:*] statt [SeatDefaults].

Automatische Anmeldung

Achtung!

Wer ein verschlüsseltes Homeverzeichnis verwendet, sollte auf eine automatische Anmeldung verzichten, weil dadurch der Aspekt der Datensicherheit unterlaufen und die Funktionsweise erheblich beeinträchtigt wird.

Für eine automatische Anmeldung müssen die folgenden Zeilen bearbeitet werden. Beispiel:

1
2
3
4
autologin-user=Benutzername
autologin-user-timeout=0
#autologin-session=(bisher nicht implementiert)
#user-session=ubuntu

Als Benutzername wird das gewünschte Benutzerkonto eingetragen, hinter user-session= die gewünschte Sitzung (Desktop-Umgebung), falls man nicht die zuletzt benutzte verwenden möchte. Nach dem nächsten Neustart sollte die automatische Anmeldung funktionieren.

Alternativ kann die automatische Anmeldung mittels folgendem Befehl für das Benutzerkonto BENUTZERNAME aktiviert werden:

sudo /usr/lib/lightdm/lightdm-set-defaults --autologin BENUTZERNAME 

Benutzerliste

Normalerweise ist die Anzeige der auf dem System vorhandenen Benutzer aktiv. Da dies unter Umständen sicherheitsrelevant ist, kann man die Benutzerliste deaktivieren:

1
greeter-hide-users=true

Themen

./lightdm_xubuntu1204.png
Greeter von Xubuntu 12.04

Bisher gibt es kaum fertige Themen zur Auswahl. Da für den "Greeter" verschiedene Grafikbibliotheken benutzt werden können, muss als Grundvoraussetzung das jeweilige Paket wie

  • unity-greeter, ab Ubuntu 11.10

  • lightdm-gtk-greeter, ab Ubuntu 11.10, MATE, Xfce und LXDE

  • lightdm-kde-greeter, ab Ubuntu 11.10, KDE

installiert sein. Die Konfiguration des Aussehens bzw. Verhaltens des Greeters erfolgt je nach Desktop-Umgebung unterschiedlich. Informationen zur Situation unter Unity sind dem nächsten Abschnitt zu entnehmen, während sich Xubuntu und Lubuntu über eine Konfigurationsdatei anpassen lassen (siehe übernächster Abschnitt).

Unity

Ab Ubuntu 12.04 erfolgt die Konfiguration des Unity-Greeters über den grafischen dconf-editor. Da LightDM eine eigene Benutzerkennung verwendet, kümmern sich die ersten beiden Befehle um einen Benutzerwechsel:

xhost +SI:localuser:lightdm
sudo su lightdm -s /bin/bash
dconf-editor 

Die relevanten Einträge befinden sich unterhalb von "com -> canonical -> unity-greeter". Außerdem sollte man beachten, dass nun das eigene Hintergrundbild automatisch an das des Anmeldebildschirms angepasst werden kann. Nach Abschluss der Bearbeitung sollte man die aufgerufene Shell wieder verlassen:

exit 

Alternativ zum grafischen Konfigurationswerkzeug kann man alle gewünschten Einstellungen mit dem GSettings configuration tool ("man gsettings") im Terminal bzw. auf der Kommandozeile ändern und/oder prüfen. Hier nur 2 Beispiele: das Gitter (Weiße Punkte) auf dem Anmeldebildschirm entfernen und den Anmeldesound (Trommeln) abschalten.

  1. Dem Benutzer lightdm eine Verbindung zum XServer gestatten:

    sudo xhost +SI:localuser:lightdm 
  2. Wechseln zum Benutzer lightdm:

    sudo su lightdm -s /bin/bash 
  3. Konfiguration:

    • Deaktivieren das Punktegitter im Unity-Greeter:

      gsettings set com.canonical.unity-greeter draw-grid false 

      Kontrolle:

      gsettings get com.canonical.unity-greeter draw-grid 
    • Trommelwirbel abschalten (bei Problemen siehe auch Akustische Rückmeldung):

      gsettings set com.canonical.unity-greeter play-ready-sound false 

      Kontrolle:

      gsettings get com.canonical.unity-greeter play-ready-sound 
    • Schriftgröße anpassen (Originalgröße: 10):

      gsettings set com.canonical.unity-greeter font-name "Ubuntu Sans 12" 

      Kontrolle:

      gsettings get com.canonical.unity-greeter font-name 
  4. Die Shell des Benutzers lightdm verlassen:

    exit 

Andere Desktop-Umgebungen

Um das Aussehen anzupassen, bearbeitet man die Konfigurationsdatei /etc/lightdm/lightdm-gtk-greeter.conf mit Root-Rechten [3]. Alternativ steht der grafische LightDM-GTK+ Einstellungseditor zur Verfügung.

Auch Unity benutzte bis 11.10 eine solche Datei (/etc/lightdm/unity-greeter.conf), die hier als Beispiel benutzt wird:

 1
 2
 3
 4
 5
 6
 7
 8
 9
10
[greeter]
background=/usr/share/backgrounds/Hintergrund.jpg
logo=/usr/share/unity-greeter/logo.png
theme-name=Ambiance
icon-theme-name=ubuntu-mono-dark
font-name=Ubuntu 11
xft-antialias=true
xft-dpi=96
xft-hintstyle=hintslight
xft-rgba=rgb

Durch Änderung der jeweiligen Zeilen lassen sich so beispielsweise das Hintergrundbild, das (GTK-/Qt-)Thema, der verwendete Symbolsatz oder die Schrift bzw. Schriftgröße anpassen.

Testmodus

Um nicht jedes Mal den Rechner neu starten zu müssen, kann bei eigenen Anpassungen der folgende Befehl zur optischen Kontrolle verwendet werden:

lightdm --test-mode 

Voraussetzung ist die Installation des folgenden Pakets:

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install xserver-xephyr 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://xserver-xephyr

Der Testmodus wird mit Strg + C beendet. Bei einer automatischen Anmeldung funktioniert er nicht.

Optionen

Nachfolgend eine Liste der möglichen Abschnitte und Wertepaare für die Datei /etc/lightdm/lightdm.conf der Version 1.0 vom LightDM. Eine vollständige Auflistung aller möglichen Optionen erhält man mit dem Befehl:

zless /usr/share/doc/lightdm/lightdm.conf.gz 

lightdm.conf

lightdm.conf
[LightDM] allgemeine Angaben
start-default-seat= Voreinstellungen aktiviert (true) oder deaktiviert (false). Standard: true
greeter-user= Benutzer, unter dem der Greeter ausgeführt wird. Standard: lightdm
minimum-display-number=n ?? Standard: 0.
minimum-vt=n erstes virtuelles Terminal. Standard: 7
user-authority-in-system-dir= Standard: false
guest-account-script= Standard: guest-account
log-directory= Standard: /var/log/lightdm
run-directory= Standard: /var/run/lightdm
cache-directory= Standard: /var/cache/lightdm
xsessions-directory Standard: /usr/share/xsessions
xgreeters-directory Standard: /usr/share/xgreeters
[SeatDefaults] Standardeinstellungen
xserver-command= Standard: X
xserver-layout=
xserver-config=
xserver-allow-tcp= Standard: false
greeter-session=... Möglich sind unter Ubuntu unity-greeter, lightdm-gtk-greeter oder lightdm-kde-greeter (siehe auch Themen)
greeter-hide-users= Anzeige der Benutzerliste (siehe auch users.conf). Standard: false
greeter-show-manual-login= Anzeige der manuellen Eingabemaske für den Benutzernamen. Standard: false (ab Version 1.2)
user-session=... Sitzungsauswahl
allow-guest= Standard: true
guest-session= (bisher nicht implementiert)
autologin-user=... Siehe auch Automatische Anmeldung.
autologin-user-timeout= Vorgabe: 0
autologin-session= (bisher nicht implementiert)
autologin-guest= Standard: deaktiviert (false)
session-wrapper= Standard: lightdm-session
exit-on-failure= Displaymanager bei Fehlern beenden. Standard: false
xdmcp-manager= Programm
xdmcp-port= Standard: 177
xdmcp-key= Schlüssel
An-/Abmelde-Skripte
display-setup-script= Skript, das beim Start der Anmeldungssitzung ausgeführt wird (mit Rootrechten!)
greeter-setup-script= Skript, das beim Start der Anmeldung ausgeführt wird (mit Rootrechten!) Beispiel: greeter-setup-script=/usr/bin/numlockx on (Nummernblock aktivieren (Abschnitt „Anmeldebildschirm“))
session-setup-script= Skript, das beim Start einer Benutzersitzung ausgeführt wird (mit Rootrechten!) Beispiel: /usr/share/lightdm/guest-session/guest-session-setup.sh
session-cleanup-script= Skript, das beim Beenden einer Benutzersitzung ausgeführt wird (mit Rootrechten) Beispiel: /usr/share/lightdm/guest-session/guest-session-cleanup.sh
[XDMCPServer] Anmeldung von entfernten Rechnern
enabled= aktiviert (true) oder deaktiviert (false). Standard: (false)
port=n Standard: 177
key=0x0123456789ABCD 56-Bit DES Schlüssel in hexadezimaler Schreibweise für XDM-AUTHENTICATION-1 oder leer, wenn nicht genutzt. Alternativ ein beliebiger Begriff, dessen 7 erste Stellen verwendet werden.
[VNCServer] Anmeldung von entfernten Rechnern via VNC
enabled= aktiviert (true) oder deaktiviert (false). Standard: (false)
port=xxx Standard: 5900

users.conf

users.conf
[UserAccounts] Allgemeine Angaben zu Benutzern
minimum-uid=n Benutzerkennungen (UIDs) kleiner als n nicht anzeigen. Vorgabe: 500
hidden-users=... Liste (weiterer) nicht anzuzeigender Benutzerkennungen. Beispiel: nobody noaccess Funktioniert aktuell nur mit Benutzern, dessen UID < 1000 ist. How do I hide a particular user from the LightDM login screen? 🇬🇧
hidden-shells=... Liste von Shells, deren Benutzer ebenfalls nicht angezeigt werden. Beispiel: /bin/false /usr/sbin/nologin

Experten-Info:

Wenn das Paket accountsservice installiert ist, werden Einstellungen in /etc/lightdm/users.conf ignoriert. Diese sind dann über die Benutzerverwaltung vorzunehmen.

keys.conf

keys.conf
[keyring] Angaben zum Schlüsselbund
a=0x0123456789ABCD Schlüssel in hexadezimaler Schreibweise
b=... weiterer Schlüssel (secret)

Verwendung

./lightdm_ubuntu1110.jpg
Greeter von Ubuntu 11.10

Die Benutzung von LightDM unterscheidet sich nicht von der anderer Displaymanager. Zuerst gibt man den Benutzernamen ein (oder wählt ihn aus der Benutzerliste aus), bestätigt mit und wiederholt den Vorgang für das Kennwort. Nach einem zweiten wird die zuletzt benutzte Sitzung gestartet – wenn die Angaben korrekt waren. Bei Fehlern darf die Anmeldung beliebig oft wiederholt werden.

Möchte man die Sitzung (die gewünschte Desktop-Umgebung) oder die Sprache der Sitzung ändern, kann dies nach der Eingabe oder Auswahl des Benutzernamens über ein Zahnrad-Symbol ./lightdm_gear_black.png erfolgen. Zusätzlich wird die Möglichkeit geboten, den Rechner auszuschalten oder neu zu starten.

Gastsitzung

Ab Ubuntu 11.10 ist eine Gastsitzung vorhanden, die bei jeder Neuanmeldung vollständig zurückgesetzt wird. Die dazugehörigen Einstellungen werden im Ordner /etc/guest-session/skel/ gespeichert. Wer diese abschalten möchte, verwendet die Option

allow-guest=false

im Abschnitt [SeatDefaults] in der Datei /etc/lightdm/lightdm.conf.

Hinweis:

Wird "allow-guest=false" gesetzt, wird in einem Einzel-Benutzer-System die Anzeige des Applets indicator-session deaktiviert.

Ab Ubuntu 13.10

Bedingt durch die Änderungen ab Ubuntu 13.10 wird die Gastsitzung nun auf andere Weise deaktiviert. Man erstellt mit Root-Rechten die Datei /etc/lightdm/lightdm.conf.d/99-disable-guest-session.conf und folgendem Inhalt:

[SeatDefaults]
allow-guest=false

Entscheidend sind beim Dateinamen die Zahl am Anfang und die Endung .conf. Der Rest dazwischen kann beliebig angepasst werden.

Remote-Login

Ab Ubuntu 12.10 ist ein Remote-Login vorhanden, mit dem man sich direkt über das Netzwerk an verschiedenen Systemen aus der Ferne (remote) anmelden kann. Wer diese Funktion abschalten möchte, verwendet die Option:

greeter-show-remote-login=false

im Abschnitt [SeatDefaults] in der Datei /etc/lightdm/lightdm.conf.

Problembehebung

Wiki/Icons/help.png

Displaymanager ändern

Um bei Problemen den Displaymanager (wieder) auszutauschen, kann man den folgenden Befehl nutzen, der in diesem Beispiel einen installierten GDM (re)aktiviert:

sudo dpkg-reconfigure gdm 

Bei Kubuntu ersetzt man gdm durch kdm. Ab Ubuntu 12.10 verwenden alle Ubuntu-Varianten LightDM.

Man kann die Änderung des Displaymanagers alternativ auch in der Datei /etc/X11/default-display-manager vornehmen. Dort ist das jeweilige Programm inklusive des vollständigen Pfads einzutragen.

Beenden und (Neu-)Starten samt XServer

Manchmal kommt es vor, dass man bestimmte Aufgaben ohne laufenden XServer bzw. auf der Konsole durchführen möchte. Mit den Tastenkombinationen Tasten Strg + Alt + F1 bis Strg + Alt + F6 kann man in sechs unabhängige Textkonsolen wechseln. Befindet man sich erst einmal auf einer Textkonsole, reicht beispielsweise Alt + F2 , um zur zweiten Textkonsole zu wechseln. Zurück zur laufenden Sitzung bzw. der graphischen Oberfläche gelangt man mit Alt + F7 .

Von einer virtuellen Textkonsole (ttyX) aus kann man LightDM mitsamt Xserver wie folgt beenden, starten oder neu starten.

Aktion Befehl
Beenden
sudo service lightdm stop 
Starten
sudo service lightdm start 
Neustarten
sudo service lightdm restart 

Starten von zwei graphischen Sitzungen

Es ist möglich, LightDM so zu konfigurieren, dass zwei graphische Sitzungen gestartet werden. Dies kann z.B. für Media-Server von Interesse sein. In die Datei /etc/lightdm/lightdm.conf fügt man dazu folgende Einträge hinzu:

[LightDM]
seats=Seat:0, Seat:1
...
[Seat:0]
user-session=ubuntu
autologin-user=

[Seat:1]
user-session=ubuntu
autologin-user=

Die Einstellungen in den jeweiligen [Seat:x]-Abschnitten überschreiben Konfigurationseinstellungen des Abschnitts [SeatDefaults] für die jeweilige Sitzung. Die Ausgabe der zweiten Sitzung erfolgt auf dem zweiten Bildschirm. Ist nur ein Monitor angeschlossen, kann mit Strg + Alt + F8 und Strg + Alt + F7 zwischen den Sitzungen umgeschaltet werden.

Benutzerbild

Um das vor dem Benutzernamen befindliche Bild zu ändern, kopiert man beispielsweise eine Symboldatei aus /usr/share/pixmaps/ in das eigene Homeverzeichnis und benennt diese Datei in ~/.face um. Inwieweit das Bildformat eine Rolle spielt, ist nicht bekannt. Aber zumindest mit .png und .jpg-Dateien und neueren Versionen von LightDM klappt es einwandfrei.

Nutzt man ein verschlüsseltes Homeverzeichnis, kann LightDM die verschlüsselten Daten des Benutzers (logischerweise) nicht lesen, da der Benutzer lightdm keinen Zugriff auf diese Ressourcen hat. Dies gilt auch für den nächsten Abschnitt.

Hintergrundbild

Ab Ubuntu 12.04 wird unter Unity der Hintergrund des Anmeldebildschirms automatisch an das eigene Hintergrundbild angepasst. Das funktioniert aber nur, wenn die Bilder direkt unterhalb von ~/Bilder/ im Homeverzeichnis (nicht in einem Unterverzeichnis!) oder im Ordner /usr/share/backgrounds/ liegen. Verantwortlich für dieses Verhalten ist der Eintrag "draw-usr-backgrounds=true". Zur Konfiguration siehe oben.

Akustische Rückmeldung

Man kann bei Erscheinen der grafischen Anmeldung auch eine Audiodatei abspielen, um zu signalisieren, dass der Rechner hochgefahren und einsatzbereit ist. Eine allgemeine Anleitung, die nicht nur bei Xubuntu funktioniert, findet sich im Artikel Xfce Systemklänge (Abschnitt „LightDM“). Wer dagegen einen Weg sucht, eine akustische Rückmeldung zu deaktivieren, sei How do I disable the drum beat sound on the login screen? 🇬🇧 empfohlen.

LightDM startet nicht auf SSD

Auf Rechnern mit sehr kurzem Startvorgang kann es zu Problemen mit LightDM kommen, siehe 969489. Ein Workaround ist das erzwungene Verlangsamen des Starts von LightDM. Dazu muss die Datei /etc/init/lightdm.conf mit einem Editor [2] mit Root-Rechten [3] bearbeitet werden. Vor der Zeile:

exec /usr/bin/lightdm 

wird dazu folgende Zeile eingefügt, um eine Verzögerung von 2 Sekunden (bei Bedarf erhöhen) zu erhalten:

sleep 2 

Anmeldung scheitert ("failed to load session")

Eine Problembeschreibung und -lösung befindet sich im Artikel Displaymanager (Abschnitt „Anmeldung-scheitert-failed-to-load-session“).

Diese Revision wurde am 24. April 2016 13:39 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Desktop, Xfce, System, MATE, Unity, Budgie