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Laufwerksverwaltung

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

./laufwerksverwaltung_logo.png Die Laufwerksverwaltung (ehemaliger Programmname: Palimpsest) ist das grafische Stan­dard­pro­gramm von GNOME zum Verwalten von Laufwerken und Partitionen. Als Werkzeug zur Konfiguration aller internen und externen Datenträger erfüllt es mehrere Aufgaben:

Insbesondere für Linux-Einsteiger wird dadurch das Formatieren, Einbinden und Benennen externer Datenträger wie z.B. USB-Sticks sowie das Verschlüsseln von bestehenden oder neuen Laufwerken erheblich vereinfacht.

Achtung!

Das Programm sollte nur mit äußerster Vorsicht genutzt werden! Falsche oder unbedachte Einstellungen können zum Datenverlust führen oder das System irreversibel beschädigen! Vor der Neupartitionierung einer Festplatte sollte unbedingt eine Datensicherung aller wichtigen Daten erfolgen!

Installation

Falls noch nicht vorhanden, kann das Programm über folgendes Paket installiert werden [1]:

  • gnome-disk-utility

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gnome-disk-utility 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gnome-disk-utility

Benutzung

Hinweis:

Je nach Ubuntu-Version und -Variante können die in dieser Beschreibung aufgeführten Bezeichnungen/Benennungen abweichen!

Die Laufwerksverwaltung befindet sich bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü unter "System → Laufwerke" oder "Einstellungen → Laufwerksverwaltung". Unter Unity wird sie über ubuntu-icon-0.png und die Eingabe von "Laufwerksverwaltung" bzw. "Laufwerke" gestartet, auf der Kommandozeile mit dem Befehl gnome-disks.

Datenträger-Informationen

Wenn man das Programm gestartet hat, erscheint ein Fenster, welches sich in zwei Spalten teilt. In der Geräteliste (linke Fensterhälfte) findet man eine Auflistung der angeschlossenen, eingebauten und peripher (extern) angeschlossenen Geräte, nach Anbindung ("Controller", "USB") untergliedert. Die jeweilige Bezeichnung und Speicherkapazität sind mit angegeben.

Sobald man eines der Geräte anklickt, erscheinen im Informationsfeld (rechte Fensterhälfte) alle verfügbaren Informationen zu dem ausgewähltem Datenträger/Gerät, jeweils unterteilt in

  • Laufwerksinformationen und

  • Datenträgerinformationen (Informationen zur Partition, Format etc.)

Je nachdem, ob es sich um Festplatten, CDs oder DVDs handelt, erhält man etwas unterschiedliche Informationen:

Laufwerk
Info Beispielangabe
Modell ATA xxx
Firmware Version 1AGxxxx
Ort Port X von SATA Host Adapter
Schreibpuffer Eingeschaltet
Kapazität 1,5 TB (1.500.299.265.024 Bytes)
Partitionierung Master Boot Record
Seriennummer 0815xxxx
Weltweiter Name 0x500xxxx
Gerät /dev/sd...
Drehgeschwindigkeit 5400 RPM
Verbindung ATA
SMART-Status Laufwerk ist funktionstüchtig

An Funktionen stehen hier zur Verfügung:

  • Medium öffnen

  • Medium auswerfen (bitte nur bei externen Laufwerken!)

  • Vergleichstest (Laufwerksleistung messen)

  • Laufwerk formatieren

  • SMART-Werte anzeigen (Achtung: Genaue SMART Dateninterpretation ist gerätetyp-abhängig, siehe smartctl)

Datenträger
Info Beispielangabe
Aufruf Dateisystem
Partitionstyp Linux (0x83)
Partitions-Flag bootfähig
Typ Ext4 (Version 1.0)
Bezeichnung abcde
Gerät /dev/sdaN (N=Zahl)
Partitionierungsbezeichnung abcde
Kapazität 1.5 TB (1.500.299.265.024 Bytes)
Verfügbar -
Einhängepunkt Eingehängt in /

An Funktionen stehen zur Verfügung:

  • Datenträger überprüfen

  • Datenträger aushängen

  • Datenträger formatieren

  • Dateisystembezeichnung ändern

  • Partition bearbeiten

  • Partition löschen

Die Aufteilung (Partitionierung) des Datenträgers wird grafisch angezeigt.

SMART-Werte

Laufwerksverwaltung2.png
S.M.A.R.T.-Status

S.M.A.R.T. ist die Abkürzung für Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology. Hierbei handelt es sich um eine Selbstüberwachungstechnik, die von allen modernen Festplatten beherrscht wird. Man sollte allerdings darauf achten, dass S.M.A.R.T. nicht im BIOS deaktiviert wurde.

Die Werte (RAW_VALUE) geben die aktuellen Daten der Platte an, welche den Grenzwert (TRESH) nicht über- bzw. unterschreiten sollen (je nach Wert). Ein grünes Lämpchen ist ein gutes Zeichen.

Es öffnet sich ein Fenster, in welchem

  • Betriebsdauer

  • Anzahl der Einschaltvorgängen

  • Temperatur

  • Zahl fehlerhafter Sektoren

  • Selbsteinschätzung grün/gelb/rot

sowie zahlreiche Attribute aufgelistet werden. Einzelheiten zu den diversen SMART-Meldungen liefert das Programm in Form von Tooltipps. Eine genauere Erklärung der Parameter findet man z.B. unter Übliche Parameter in der deutschen Ausgabe der Wikipedia.

Hinweis:

Die genaue SMART-Dateninterpretation ist geräteabhängig und die in der Laufwerksverwaltung angezeigten generellen Texte können für manche Geräte unzutreffend sein. SMART-Daten sind mit dem Kommandozeilenprogramm smartctl – ggf. nach Update der Gerätedatenbank – im Detail besser interpretierbar.

Vergleichstest

Hier kann man zwischen "nur lesend" oder "Lese- und Schreibvergleichstest" wählen. Ersteres ergibt neben einer grafischen Darstellung die mittlere, kleinste und größte Lesegeschwindigkeit und die mittlere Zugriffszeit. Für den Lese- und Schreibvergleichstest muss der Datenträger komplett leer sein, darf also keine Partitionstabelle enthalten! Das ist normalerweise nur bei fabrikneuen Laufwerken der Fall.

Hinweis:

Für die vier nächsten Funktionen darf der jeweilige Datenträger nicht eingehängt sein, sonst erhält man eine Fehlermeldung. Aber bitte nicht Aushängen mit Auswerfen verwechseln, denn dann ist er gar nicht mehr erreichbar.

Laufwerk formatieren

Nach dem Aushängen ist ein Schema auszuwählen. Hier ist "Master Boot Record" bei älteren Geräten richtig, während bei neueren bzw. größer als 2 TiB eine "GUID-Partitionstabelle" die bessere Wahl ist. Danach ist der Datenträger leer und enthält keine Partition. Er wird also nicht formatiert.

Partition erstellen / Datenträger formatieren

Nach dem im Hinweis beschriebenen Aushängen ist der Typ des Dateisystems auszuwählen. USB-Sticks verwenden meistens FAT bzw. FAT32, das problemlos auch unter Mac OS X und Windows gelesen werden kann. Weitere Informationen im Artikel Formatieren.

Dateisystem überprüfen

Nur noch mit der in Ubuntu 12.04 enthaltenen Version des Programms kann man das jeweilige Dateisystem überprüfen. Im Idealfall erhält man die Mitteilung:

"Datenträger ist sauber."

Ansonsten hilft – bei internen Festplatten – ein Neustart, bei dem automatisch Routinen zur Laufwerksüberprüfung ausgeführt werden.

Datenträger umbenennen

Um die Bezeichnung (Label) eines Datenträgers zu ändern, wählt man ihn links in der Auflistung aus und klickt auf "Bezeichnung ändern → Change".

Partitionen erstellen

Erst nachdem eine Partition gelöscht und als nicht zugeteilter Platz markiert ist, bietet die Laufwerksverwaltung die Möglichkeit, eine neue Partition mit den Dateisystemen ext2, ext3, ext4, swap, FAT(32) oder NTFS zu formatieren. Eine Erläuterung und Hintergründe zu den verschiedenen Dateisystemen befindet sich im Artikel Dateisysteme.

Festplattenfehler suchen

Hierzu eignet sich das bereits in der Standardinstallation enthaltene Kommandozeilenprogramm badblocks, welches eine Festplatte oder Partition nach defekten Datenblöcken durchsucht. Um eine Festplatte zu überprüfen, auf der sich noch Daten befinden, empfiehlt sich der "nicht-überschreibende" Modus:

sudo badblocks -vsn /dev/sda 

Da es passieren kann, dass ein Datenträger zwar noch gelesen, aber nicht mehr geschrieben werden kann, gibt es noch die Option -w ("überschreibender Modus"). Aber Vorsicht: betroffene Datenbereiche werden als defekt markiert und stehen anschließend nicht mehr zur Verfügung - enthaltene Daten sind verloren.

Laufwerksabbild wiederherstellen

Unter diesem Menüpunkt kann man u.a. schnell und sicher einen USB-Stick mit einer beliebigen ISO-Datei beschreiben und diesen anschließend als USB Live-System benutzen. Anstatt im Terminal [2] mit dd (Abschnitt „Live-USB-Stick-erstellen“) zu arbeiten, kann man diese Arbeiten auch grafisch wie folgt ausführen:

  1. Man öffnet die Laufwerksverwaltung

  2. Man steckt den USB-Stick in den Rechner ein

    • Noch vorhandene Daten sollte man jetzt extern sichern

  3. Oben links unter "Geräte" den USB-Stick auswählen

  4. Das Dateisystem unterhalb der Partition mittels der Schaltfläche "Stop" auswerfen

    • Aber nicht oben rechts das Medium auswerfen!

  5. Oben rechts mit der linken Maustaste linke Maustaste auf die Schaltfläche "Option" (Zahnrad) klicken

    • "Laufwerksabbild wiederherstellen" mit der linken Maustaste linke Maustaste auswählen

  6. Mit dem Ordner-Symbol wählt man ein "Abbild zur Wiederherstellung" aus

    • Die angezeigten Parameter jetzt sorgfältig überprüfen

    • "Wiederherstellung starten"

    • Passwort in die Abfragemaske eingeben

  7. Nach Abschluss der Übertragung kann man den USB-Stick von Rechner entfernen

Dieser USB-Stick entspricht einer DVD/CD und kann nur als Live-System benutzt werden - Änderungen kann man ebenfalls nur in den jeweiligen Bootmenüs einbringen.

  • Im BIOS-Modus in die Bootzeile mit der F6 -Taste

  • Im EFI-Modus durch Editieren des GRUB 2-Menü mit der E -Taste

Problembehebung

Laufwerk könnte versagen

Bei dieser Selbsteinschätzung des Laufwerkes unter Zugrundelegen der SMART-Daten erscheint sowohl diese Meldung beim SMART-Status als auch ein gelbes Warnlicht über den Benachrichtigungsdienst.

Eventuell droht wirklich ein baldiges Versagen der Festplatte oder die Warnung ist unberechtigt, beispielsweise weil das Dateisystem Informationen zeitversetzt schreibt. Meist genügt ein Vergleichstest, um – für einige Zeit – den Warnstatus wieder auf „grün“ zu setzen. Unter Umständen ist ein Festplattentausch oder eine Neupartitionierung besser geeignet, um das Problem zu beseitigen.

SMART-Daten werden nicht angezeigt

Im Regelfalle werden SMART-Werte nur für Festplatten angezeigt. Für CD-/DVD-Laufwerke und externe Speichermedien wie via USB angeschlossene Festplatten, USB-Sticks oder SD-Karten steht diese Funktion nicht zur Verfügung.

GSmartControl

Als Alternative zur Prüfung des SMART-Status kann das Programm GSmartControl 🇬🇧, eine grafische Oberfläche für smartctl, genutzt werden. Weitere Informationen finden sich im Artikel Festplattenstatus (Abschnitt „GSmartControl“).

Intern

Extern

Diese Revision wurde am 7. Oktober 2017 12:24 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: GNOME, Hardware, System, Festplatte, Datenrettung, Datenträger