[[Vorlage(Getestet, general)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Paketquellen_freischalten: Bearbeiten von Paketquellen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] KDE-Input/Output-Slaves (kurz ''KIO-Slaves'') sind Module, die ein asynchrones virtuelles Dateisystem darstellen. Hinter diesem virtuellen Dateisystem stellen zahlreiche KIO-Slaves Zugriff auf unterschiedlichste Funktionalitäten bereit. Vereinfacht gesagt ist ein KIO-Slave der Vorbefehl für viele KDE-Programme, für die eine Datei/ein Verzeichnis geöffnet werden soll. Die Verwendung von Kioslaves ist denkbar einfach, sie geschieht genauso wie die Verwendung von Netzwerkprotokollen (`http` oder `ftp`) durch Eingabe in die Adressleiste des [:Konqueror:], [:Dolphin:], [:Krusader:] oder z.B. im KDE-Dateidialog (nur einige KIO-Slaves werden im Dateidialog unterstützt). So ist z.B. der KIO-Slave `http:/` ein Zugriff auf das Internet als Hypertext Transfer Protocol, `file:/` kann auf Datensysteme zugreifen und `ftp:/` z.B. auf FTP-Server. Die Aufgaben der KIO-Slaves werden in GTK-Benutzeroberflächen (GNOME, Unity usw.) weitgehend vom [:gio:] übernommen. = Installation = Zusätzliche KIO-Slaves können über das Paket {{{#!vorlage Paketinstallation kdesvn-kio-plugins }}} installiert [1] werden. Weitere Pakete finden sich durch die [https://packages.ubuntu.com/search?keywords=kio Keyword-Suche zu kio auf der Homepage von Ubuntu]. Die Installation der "Extras"-Pakete kann z.B. nach einer Kubuntu-Installation notwendig werden um Samba-Zugriff auf den Router zu bekommen. = Plugins = Für den Konqueror bestehen in der Regel nur 70 verschiedene KIO-Slaves, für andere KDE-Programme weniger (Dateidialog, Dolphin...). Diese können aber auch erweitert werden, so könnte man zum Beispiel mit entsprechender Anpassung des Quellcodes auch mit Dolphin im Web surfen (die KHTML-Engine muss dazu als KPart eingebunden werden). Hier ist eine Liste der wichtigsten KIO Slaves: ||<-2 rowclass="kde-titel">Wichtige KIO-Slaves|| || KIO Slave ||Funktion|| ||`audiocd:/` || Tool um auf Audio-CDs zugreifen zu können. Ermöglicht auch das Rippen der Dateien in '''MP3''' oder '''ogg'''. || || `ftp:/` || Zugriff auf FTP-Verzeichnisse. Für Anleitung siehe oben. Es gibt auch eine sichere Variante `ftps:/` || ||`fish:/` || Ermöglicht es, auch dann grafisch auf SSH-Verzeichnisse und Rechner zuzugreifen, wenn sftp auf dem Rechner nicht verfügbar ist|| || `http:/` || Ein vollwertiger Webbrowser mit Flash und Java. Basiert wie der MacOS Browser "Safari" auf KHTML (übrigens viele Handys auch). Es gibt auch eine Verschlüsselte Vairante `https:/`|| ||`man:/` || Erlaubt es, die Programm-Handbücher ("man pages") zu lesen, die auf dem System installiert sind. Ohne Zusatzangabe der gewünschten Manpage (z.B. man:/man) werden alle installierten Manpages gelistet. || || `settings:/` || Alternativer Zugriff auf die Einstellmöglichkeiten des KDE-Kontrollzentrums. || || `sftp:/` || Zugriff auf FTP-Verzeichnisse über eine gesicherte Verbindung. sftp ist eine Variante des ftp-Protokolls über ssh, siehe `fish:/` || || `smb:/` || Grafischer Zugriff auf Samba-Netzwerke. || || `network:/` || Grafischer Zugriff auf LAN-Netzwerke. || || [:WebDAV: webdav]:/ || Zugriff auf WebDAV Verzeichnisse. Es gibt auch eine sichere Variante `webdavs:/`|| Ein Liste aller verfügbaren KIO Slaves und dazugehörige Dokumentation kann über das ''"Infozentrum"'' (kinfocenter) im Unterpunkt ''"Ein-/Ausgabemodule"'' angezeigt werden. == audiocd == Mit Hilfe des Kioslaves `audiocd:/` ist das Rippen von CDs unter KDE ein Kinderspiel. Vor dem Gebrauch empfiehlt es sich, das Paket {{{#!vorlage Paketinstallation libmp3lame0, multiverse }}} zu installieren, falls man die Dateien als '''MP3''' speichern möchte. Im K-Menü findet sich unter ''"SystemSettings"'' (bzw. ''"Kontrollzentrum"'' bis KDE 3.4.3) der Bereich ''"Sound & Multimedia"''. Nachdem man auf die Grafik ''"Audio-CD"'' [[Vorlage(Tasten, lmt)]]-geklickt hat, kann man über die Reiter die ''"Qualität"'', den Dateinamen etc. anpassen. Bilder aus ''»Systemeinstellungen -> Einrichtung des Ein-/Ausgabemoduls für Audio-CDs (KDE 4.8.5)«'' {{{#!vorlage Tabelle <:>[[Bild(KIO-Slaves/kde-KIO-Slaves-audiocd-systemeinstellungen1.png, x150)]] <:>[[Bild(KIO-Slaves/kde-KIO-Slaves-audiocd-systemeinstellungen2.png, x150)]] <:>[[Bild(KIO-Slaves/kde-KIO-Slaves-audiocd-systemeinstellungen3.png, x150)]] <:>[[Bild(KIO-Slaves/kde-KIO-Slaves-audiocd-systemeinstellungen4.png, x150)]] +++ <:>Ansicht »Allgemein« <:>Ansicht »Namen« <:>Ansicht »MP3-Kodierer« <:>Ansicht »Ogg Vorbis-Kodierer« }}} Wenn man nun eine Audio-CD ins CD-Laufwerk legt und im Konqueror {{{ audiocd:/ }}} [[Bild(kde-KIO-Slaves-audiocd.png, align=right, 200, title="Beispielbild für KIO-Slaves bei Audio-CD", alt="Beispielbild für KIO-Slaves bei Audio-CD")]] eingibt, sieht man sogenannte "virtuelle Ordner" für MP3, OggVorbis, flac etc. Virtuell heißt, dass sie (noch) nicht existieren. Indem man den gewünschten Ordner auf einen beliebigen Platz auf der Festplatte zieht (Desktop / Musikordner) wird das Rippen gestartet. == fish/sftp == Der kioslave `fish:/` ermöglicht es, über SSH auf entfernte Dateien zuzugreifen. Generell ist `sftp://` zu bevorzugen, da `fish://` zum Funktionieren ein Perlskript auf den entfernten Rechner kopieren und ausführen muss. Nicht zu verwechseln mit `ftps`, dieses ist das verschlüsselte ftp-Protokoll. `sftp://` ist eine ssh-Verbindung, über die Dateien übertragen werden. Die Eingabe erfolgt in die Adressleiste des Konqueror im Stil von {{{ fish://username@serverip }}} oder von {{{ fish://username@serveradresse }}} Es folgt die Abfrage des Passwortes. Nach der korrekten Eingabe kann man mit dem Konqueror in dem entfernten Dateisystem navigieren. == WebDAV == WebDAV ist eine Technik, um Verzeichnisse eines Webservers als normale Verzeichnisse einzubinden. Es ist eine einfache Erweiterung der normalen http-Anfragen. Bekannte deutsche Mailprovider, wie gmx oder web.de bieten bis zu 1GB Platz via WebDAV an. Mehr dazu im Artikel über [:WebDAV:]. Wie bei fast jedem Protokoll existiert auch eine ssl- geschützte Variante `webdavs:/`. Die Eingabe erfolgt wie bei allen anderen Protokollen in der Adressleiste: {{{ webdav://username@server/verzeichnis }}} Natürlich kann `username` und `verzeichnis` auch weggelassen werden, dann fragt Dolphin/Konqueror nach Benutzername und Passwort. # tag: KDE