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Tipps

Fehlende Vorlage

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Dieser Artikel soll Tipps und Hilfestellung bei Problemen im Umgang mit Java geben.

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Verwendete Java-Version einstellen

Es ist möglich mehrere verschiedene JREs und SDKs zu installieren. Welche Version systemweit benutzt wird (z.B. durch Eingabe von "java" in der Shell), kann man mit Hilfe des Alternativen-Systems einstellen. Diese Einstellung kann man mit java für die Java-Virtual-Machine (in JRE enthalten) und mit javac für den Java-Compiler (in JDK/SDK enthalten) vornehmen:

sudo update-alternatives --config java 

Java wird nicht gefunden

In manchen Fällen kann es vorkommen, dass Java-Programme nach der Installation nicht mehr ausgeführt werden können. Man erhält dann im Terminal nur die Nachricht

bash: java: command not found

Dies liegt an einer fehlerhaften Verknüpfung. Um dies zu beheben, öffnet man ein Terminal [3] und legt die Verknüpfung in /usr/bin korrekt an:

cd /usr/bin
sudo rm java
sudo ln -s /etc/alternatives/java java 

Danach sollte Java wieder starten.

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JAVA_HOME einstellen

Für manche Umgebungen wie z.B. Tomcat Jetty Geronimo (JSP, Servlets, JSF) muss die Umgebungsvariablen für alle Nutzer gesetzt werden. J2SE JDK muss installiert sein.

Zuerst muss man nachsehen, wo der bin-Ordner von Java für javac, javadoc u.a. ist:

ls -la /etc/alternatives/javac 

zum Beispiel

/etc/alternatives/javac -> /usr/lib/jvm/java-1.5.0-sun/bin/javac

Nun muss die Environment-Einstellung für alle Nutzer eingestellt werden. Dafür die Datei /etc/environment in einem Editor mit Root-Rechten öffnen [4] und dies eintragen:

#Pfad zum Java SDK-Basis-Ordner - kein Slash am Ende!
JAVA_HOME=/usr/lib/jvm/java-1.5.0-sun

Anschließend abmelden und neu anmelden.

Java & Desktop-Effekte

Es kann vorkommen, dass grafische Java-Applikationen nicht korrekt dargestellt werden, wenn die Desktop Effekte aktiviert sind. Die Applikation wird dabei zwar gestartet, jedoch wird außer einem leeren, grauen Fenster nichts angezeigt. Ruft man die selbe Java-Anwendung auf, wenn die Desktop Effekte deaktiviert sind, so wird auch der Inhalt (Buttons, Eingabefelder, ...) einwandfrei angezeigt. Dieses Problem lässt sich für alle Java Versionen leicht lösen:

Java 6

Für die neueste Version von Java gibt es einen einfachen Lösungsweg. Dazu öffnet man die Datei /etc/environment mithilfe eines Editors welcher Root-Rechte hat[4] und fügt am Ende der Datei die folgende Zeile hinzu:

AWT_TOOLKIT="MToolkit"

Um die Einstellung zu sofort übernehmen, kann entweder die Umgebungsvariable durch Eingabe von

export AWT_TOOLKIT="MToolkit"

sofort gesetzt werden, oder der X-Server neugestartet werden.

Hinweis:

Dadurch werden alle laufenden Programme beendet.

Andere Versionen

Das Beryl-Wiki 🇬🇧 bietet mehr Information und Lösungswege zu diesem Thema. Sollten alle oben stehenden Lösungen, als auch die Beryl-Wiki nicht weiterhelfen, so gibt es auch andere Wikis und Foren, wo dieses Thema behandelt wird. Die Google-Suche wohl ist der beste Weg dort hin.

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Java-Plugin für Browser aktivieren

Hinweis:

Dieses Verfahren ist nur dann notwendig, wenn man Java nicht als fertiges Ubuntu-Paket (mit Browser-Plugin) installiert.

Damit die gewünschte Java-Version benutzt werden kann, muss ein Link zu einem entsprechenden Plugin für den verwendeten Browser gesetzt werden. Möglicherweise ist noch das Plugin einer älteren/anderen Java-Version vorhanden. Daher sollte man zunächst das Plugin-Verzeichnis des Browsers überprüfen und veraltete Links löschen.

Ein Java Browser-Plugin hat immer die Endung .so (Shared Object), was bedeutet, dass dies eine Programmbibliothek ist, die sich mehrere Programme teilen können. In der Regel heißt das Java-Plugin libjavaplugin_oji.so. Je nach verwendeter Java-Version (Sun, Blackdown ...) befindet sich das Plugin an anderer Stelle im Dateisystem. Am leichtesten lässt sich der Speicherort mit dem folgenden Befehl im Terminal [3] herausfinden:

update-alternatives --list java 

Die Ausgabe sieht dann beispielsweise so aus:

/usr/bin/gij-wrapper-4.1
/usr/lib/jvm/java-6-sun/jre/bin/java
/usr/lib/j2se/1.4/bin/java

Der erste Eintrag zeigt den Pfad zum standardmäßig installierten GNU-Java. Die beiden weiteren Pfade zeigen jeweils auf die JVM. Pfad Nummer 2 zeigt auf die JVM von Sun Java 6 und der dritte Pfad steht für die JVM von Blackdown Java. Für den Browser wird aber nicht die JVM, sondern ein Plugin benötigt. Am einfachsten ist es, den Dateimanager zu öffnen und hier dem angegebenen Pfad zu folgen, bis man auf das Verzeichnis plugin stößt. Hier befindet sich in der Regel die o.g. Datei. Vollständige Pfade zum Plugin kann man den unten angegebenen Befehlen entnehmen.

Möchte man nun eines der Plugins mit dem Browser Firefox verlinken, so muss man zunächst den korrekten Pfad heraussuchen und anschließend mit dem Befehl ln im Terminal [3] den Link zum Plugin-Verzeichnis des Browsers setzen.

Für Sun Java 6 sieht der Link unter Edgy Eft 6.10 so aus:

sudo ln -sf /usr/lib/jvm/java-6-sun/jre/plugin/i386/ns7/libjavaplugin_oji.so /usr/lib/firefox/plugins/ 

Für Blackdown Java sieht der Link folgendermaßen aus:

sudo ln -sf /usr/lib/j2se/1.4/jre/plugin/i386/mozilla/libjavaplugin_oji.so /usr/lib/firefox/plugins/ 

Für OpenJDK Java sieht der Link folgendermaßen aus:

sudo ln -sf /usr/lib/jvm/java-6-openjdk/jre/lib/i386/gcjwebplugin.so /usr/lib/firefox/plugins/ 

Dies sind natürlich nur Beispiele. Bei anderen Versionen von Java und/oder Ubuntu muss der Befehl angepasst werden.

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Ubuntu 64 Bit

Wiki/Icons/ubuntu64.png Für die Integration von Java in Browsern zur Anzeige von Java-Applets oder Start von Java Web Start Applikationen muss bis dato noch die 32 Bit Version von Java verwendet werden. Dies kann jedoch parallel zur 64 Bit Version erfolgen, d.h. für Java-Anwendungen die nicht im Browser laufen, kann die 64 Bit Version genutzt werden.

Eine Möglichkeit ist, auf der Sun Java Downloadseite die aktuelle "Linux (selbst extrahierende Datei)" (nicht RPM) herunterzuladen und auszuführen. Wird man nach dem Zielpfad gefragt, wählt man ein separates (beliebiges) Verzeichnis - so können auch bereits bestehende Java-Versionen nebeneinander installiert werden.

Die Konfiguration im Browser ist hier am Beispiel von Opera gezeigt: im Menü "Tools → Preferences → Advanced → Content" gibt man mit "Java options..." den Pfad der zuvor installierten Java-Version an (z.B. /home/apps/jre1.5.0_06/lib/i386) und setzt danach das Häkchen bei "Enable Java". Nach einem Neustart des Browsers sollten dann Java-Applets funktionieren.

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Programme beschleunigen

Man sollte zuerst die Dokumentation des Programms studieren, und die Entwickler fragen, wie man mit Performanceproblemen am besten umgeht. Nur in wenigen Fällen mögen die folgenden Tipps wirksam sein. Ein Wundermittel gibt es nicht.

Als Beispielaufruf sei der Befehl

java -jar myFancyGuiApp.jar 

gegeben. Auf unixoiden Systemen wird nicht automatisch die OpenGL-Beschleunigung verwendet. Um diese einzuschalten - das ist nur bei 2D oder 3D-Grafik sinnvoll - verwendet man den Parameter -Dsun.java2d.opengl=true (siehe System Properties for All Platforms 🇬🇧 / Support for Hardware-Accelerated Rendering Using OpenGL 🇬🇧 ):

java -Dsun.java2d.opengl=true -jar myFancyGuiApp.jar 

Je nach Rechnerarchitektur (z.B. 64bit-System) wird als Standard (siehe Server-Class Machine Detection 🇬🇧 ) die Server-VM verwendet. Um die für Client-Anwendungen optimierte VM zu verwenden, muss man auf solchen Systemen explizit den Parameter -client angeben:

java -client -jar myFancyGuiApp.jar 

Es hängt dabei von der verwendeten VM ab, ob eine Client-VM für 64bit verfügbar ist. Suns 5.0 64bit VM scheint noch keine Client-VM zu unterstützen, der Parameter schadet aber nicht. Insofern sollte jede grafische Anwendung mit dem Parameter -client gestartet werden.

In wenigen Fällen, in denen der Speicherbedarf an der Grenze dessen ist, was die Defaulteinstellungen sind - 64 MB - kann man Geschwindigkeit herausholen, indem man der Anwendung mehr als die maximalen 64 MB zur Verfügung stellt. Hierzu dient der Parameter -Xmx:

java -Xmx256m -jar myFancyGuiApp.jar 

Das hat aber nur einen Effekt, wenn das System durch häufiges Laufen der Garbage Collection belastet wird, und diese läuft nur, wenn es nötig ist. Benötigt die Anwendung in Wahrheit viel weniger Speicher, so entzieht man nur sinnlos dem restlichen System Speicher.

Natürlich kann man auch alle miteinander kombinieren:

java -client -Xmx256m -Dsun.java2d.opengl=true -jar myFancyGuiApp.jar 

Diese und weitere Parameter sind auch noch einmal in den Java options 🇬🇧 erläutert. Es gibt noch zahlreiche weitere Parameter, um die Java VM zu tunen, aber die hier vorgestellten sind die einfachsten, welche auch meist die größte Wirkung bringen. Natürlich ist eine spürbare Beschleunigung damit nicht zwingend garantiert, aber man sollte es mal ausprobieren und staunen, warum das nicht als Standard so schnell geht.

Problemlöser Startscript

Bei einigen Java-Programmen findet die Java-Umgebung nicht den richtigen Pfad zum Programmverzeichnis. Es kommt dann zu sehr kuriosen Fehlern. Abhilfe schafft hier ein kleines Startscript. Vorraussetzung: Der Ordner mit dem Java-Programm sollte sich direkt im Homeverzeichnis befinden. Der Startscript sorgt dafür, dass das Programm immer direkt aus dem Programmordner gestartet wird. Der Startscript lässt sich komfortabel einer Desktopverknüpfung oder einem Starter im GNOME Panel zuweisen.

#!/bin/bash
#start.sh - Der Java-Programm-Starter
#In den Programmordner wechseln
cd ~/javaprgrammordner/
#Java-Programm starten
java -jar programmname.jar
exit 0

Dieses Script als start.sh direkt in den Java-Programmordner speichern und in der Konsole mit folgendem Befehl ausführbar machen:

chmod u+x start.sh 

Diese Revision wurde am 19. Januar 2010 01:06 von user_unknown erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Internet, Programmierung, Java, ungetestet