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JWM

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jwm-blue-logo.png JWM 🇬🇧 (Joe's Window Manager) ist ein von Joe Wingbermuehle aktiv in C entwickelter Fenstermanager für den XServer mit Stacking-/Floating-Prinzip. Der Fokus der Entwicklung liegt auf geringer Systemauslastung, was JWM besonders aber nicht nur für leistungsschwächere Systeme interessant macht. Der Fenstermanager präsentiert sich mit übersichtlichem Funktionsumfang, bietet aber neben der ICCCM-konformen 🇬🇧 Fensterverwaltung samt Unterstützung für MWM 🇬🇧 und EWMH 🇬🇧 zeitgemäße Eigenschaften und flexible Einstellungsmöglichkeiten:

JWM ist freie Software unter MIT-Lizenz 🇬🇧.

Installation

JWM kann direkt aus den offiziellen Paketquellen installiert werden: [1]

  • jwm (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install jwm 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://jwm

Der Fenstermanager kann vor der Anmeldung im Displaymanager ausgewählt oder entsprechend der weiteren Erläuterungen in dem verlinkten Wiki-Artikel beim Start des XServers aufgerufen werden.

Bedienung

Wie die meisten Fenstermanager wird auch JWM über Maus und Tastatur gesteuert. Vordefiniert sind standardmäßig allerdings nur einige wenige Tastenkürzel in der systemweiten Konfigurationsdatei (siehe auch Problembehandlung).

Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass sich ein Nutzer die Umgebung nach eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen einrichtet. Deswegen kommt JWM in der Standardkonfiguration auch vergleichsweise schlicht daher.

jwm-standard.png
Standardkonfiguration (Ubuntu 14.04)

jwm-2.3.6-standard.png
Standardkonfiguration (Ubuntu 16.10)

jwm-modifiziert.png
Angepasste Konfiguration (Ubuntu 14.04)

jwm-2.3.6-modifiziert.png
Angepasste Konfiguration (Ubuntu 16.10)

Einstellungen werden über eine Konfigurationsdatei nach festem XML-Schema in einem Texteditor vorgenommen [2]:

  • /etc/jmw/system.jwmrc (systemweit)

  • ~/.jwmrc (benutzerspezifisch)

Die benutzerspezifische Konfiguration überschreibt dabei immer die systemweite und sollte für die Einrichtung bevorzugt werden. Die Datei ~/.jwmrc muss dafür manuell angelegt werden. Eine Beispielkonfiguration ist in der komprimierten Datei /usr/share/doc/example.jwmrc.gz enthalten. Alternativ kann die systemweite Konfigurationsdatei als Vorlage genommen werden [3]:

cp /etc/jmw/system.jwmrc ~/.jwmrc 

Weiteres zur Konfiguration findet man im Leitfaden zur Einrichtung 🇬🇧 und der Dokumentation der Konfiguration 🇬🇧 auf der offiziellen Projektseite. Zusätzlich existiert eine Manpage.

Änderungen der Konfiguration können im Anwendungsmenü über den Standardeintrag "Restart" direkt übernommen werden.

Hinweis:

Der Link zur „Dokumentation der Konfiguration“ führt immer zur Übersicht für die aktuelle Version von JWM. Da der Fenstermanager aktiv entwickelt wird, können sich die Einstellungsmöglichkeiten verändern. Deswegen sollte man oben auf der Seite die jeweilige Dokumentation für die tatsächlich verwendete Version auswählen. Beispielsweise Dokumentation der Konfiguration Version 2.1 🇬🇧 oder Dokumentation der Konfiguration Version 2.2 🇬🇧.

Compositing

JWM selbst besitzt keine Compositing-Erweiterung, setzt aber für eine Fenstertransparenz (<Opacity>) eine voraus. In der Dokumentation wird dafür auf Compton als Beispiel für ein solches Zusatzprogramm hingewiesen.

Tiling (ab Ubuntu 16.04)

Auch wenn JWM primär das Stacking-/Floating-Prinzip umsetzt, unterstützt der Fenstermanager ab Version 2.3 einfaches Tiling. Dafür können Tastenkürzel mit den internen Befehle maxtop, maxbottom, maxleft und maxright belegt [2] werden. Ab Version 2.3.6 (ab Ubuntu 16.10) kann zusätzlich eine allgemeine Fenstergruppe mit der Eigenschaft aerosnap eingerichtet [2] werden, damit Tiling und Maximieren durch das Ziehen der Fenster an den Bildschirmrand ausgelöst wird.

1
2
3
<Group>
    <Option>aerosnap</Option>
<Group

Diese Einstellung ist bereits in der systemweiten Standardkonfiguration unter Ubuntu 16.10 vorhanden.

Problembehebung

Überschneidung von Tastenkürzel

Zum Maskieren einer Tastenkombination unterstützt JWM nur eine Sondertaste, also bspw. Alt + E , aber nicht Strg + Alt + E . Da Kombinationen mit einer Sondertaste auch in vielen anderen Anwendungen definiert sind, sollte man Super ( Windows ) verwenden, um Überschneidungen zu vermeiden. Diese Taste gehört unter JWM zu den mod#-Tasten, deren Standardbelegung man sich mit Xmodmap ansehen kann:

xmodmap 

Die gekürzte Ausgabe könnte wie folgt aussehen:

mod4        Super_L (0x42),  Super_R (0x86),  Super_L (0xce),  Hyper_L (0xcf)

Entsprechend wäre Super in diesem Fall mod4 und könnte mit mask="4" in der Konfiguration verwendet werden.

Intern

Extern

Diese Revision wurde am 9. Dezember 2016 23:20 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Desktop, System, Fenstermanager