{{{#!vorlage Warnung Die Verwendung dieses Howto geschieht auf eigene Gefahr. Bei Problemen mit der Anleitung melde dies bitte in der dazugehörigen Diskussion und wende dich zusätzlich an den Verfasser des Howtos. }}} {{{#!vorlage Hinweis Diese Howto-Anleitung wurde zuletzt von [user:Limag:] am 07.04.2018 unter '''Ubuntu 18.04''' erfolgreich getestet. }}} {{{#!vorlage Wissen [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:sudo: Root-Rechte] }}} [[Vorlage (Getestet, bionic)]] [[Inhaltsverzeichnis(1)]] = Motivation = Es gibt diverse Anleitungen [http://www.tvdr.de/ VDR (Video Disk Recorder)] {en} zu installieren bzw. zu erweitern. Was dem Einsteiger aber fehlt ist die Übersicht der einzelnen Komponenten und ihr Zusammenspiel. Dieser Artikel stellt exemplarisch eine Installation vor, die die Möglichkeiten heutiger Smart-TVs einbindet. In der Konsequenz wird VDR nicht direkt für die Wiedergabe benutzt, VDR wird "headless" betrieben. [[Bild(setting.svg.png)]] Folgende Ziele sollten mit der Installation erreicht werden {{{#!vorlage Tabelle Ziel Erläuterung +++ Geplante Aufnahme Aktuelle TVs nehmen die Sendungen in einem proprietären Format auf, eine Archivierung ist nicht möglich![[BR]]Weiterhin werden bei der Programmierung über das eingebaute EPG oft die genauen Sendungszeiten programmiert, was häufig zu einem fehlenden Anfang oder Ende führt.[[BR]][[BR]]VDR archiviert im TS-Format und fügt jeder Aufnahme eine konfigurierbare Vor- und Nachlaufzeit hinzu. +++ Automatische Aufnahmen Wenn im EPG vorher konfigurierte Schlüsselwörter im Sendungstext gefunden werden, wird automatisch eine Aufnahme programmiert. Bei kommerziellen Geräten ein sehr selten vorhandenes Feature. +++ Mehrere Aufnahmen gleichzeitig Live-TV soll auch während einer Aufnahme möglich sein! Übliche TVs haben nur einen SAT-Tuner, welcher durch die Aufnahme blockiert wird.[[BR]]Der VDR im Beispiel ist mit einer TWIN-Sat Karte ausgestattet. Durch die Tatsache, dass mehrere TV-Kanäle gemeinsam auf einem Transponder gesendet werden, ist oft auch der gleichzeitige Empfang von mehr als 2 Sendern möglich. +++ Streamen auf verschiedene Geräte Aufnahmen oder Live-TV eines Android-TVs sind [https://play.google.com/store/apps/details?id=com.google.android.tv.remote&hl=de nur auf diesem] {en} anzuschauen. Auch sonst ist mir kein TV bekannt der auf andere Geräte streamt. VDR streamt zu [https://www.videolan.org/vlc/ VLC] {de}, [https://kodi.tv/ Kodi] {en} und Ähnlichem. +++ Sekundärziel: Den alten PC nutzen In unserm Haushalt gibt es einen PC welcher lokal benutzt wird und auch über Samba ein Netzlaufwerk bereitstellt. Hier soll nun auch der VDR gehostet werden. Dabei ist aufgrund des eingeschränkten Bedarfs im Haushalt ein [wikipedia:24/7:24/7-Betrieb] zu vermeiden. }}} = Installation = Zwingend benötigt wird ein SAT-Empfänger, gern benutzt werden preiswerte Empfänger in Form eines USB-Sticks. Zu diesen Geräten fehlt mir die Erfahrung, ich erwarb 2015 eine [https://www.digital-devices.eu/shop/de/tv-karten/tv-karte-fuer-pcie/285/twin-tuner-tv-karte-dvb-s/s2-pci-express-karte-dd-cine-s2-v7a Cine S2] {de} welche seither auch zuverlässig ihren Dienst versieht. Der nötige Treiber '''`cxd2099.m`''' ist in Ubuntu enthalten. Der PC ist ein handelsübliches Modell. == WOL aktivieren == Für die Aktivierung von [wikipedia:Wake_On_LAN:WOL] gibt es keinen Standardweg. Der Grund ist, dass der Aufweckvorgang selbstständig vom Ethernet-Chip auf dem Motherboard eingeleitet werden muss. Ist WOL im Chip aktiviert und hört dieser, vereinfacht gesagt, 5 mal hintereinander seine [wikipedia:MAC-Adresse:MAC-Adresse], veranlasst der Chip das Starten des PCs; kein Betriebssystem ist involviert. Die MAC-Adresse des Chips und die Aktivierung von WOL kann man dem Konfigurationsdialog entnehmen. [[Bild(connection.png)]] Für die obrige Schnittstelle gibt man auf einem fernen PC (im gleichen Netzwerk) folgendes Kommando zum Aufwecken ein: {{{#!vorlage Befehl $ wakeonlan 00:24:1d:86:7b:47 }}} `Wakeonlan` ist im gleichnamigen Paket enthalten: {{{#!vorlage Paketinstallation wakeonlan }}} Funktioniert das Aufwecken nicht wie erwartet sollte man Informationen zum Motherboard und den entsprechenden BIOS-Einstellungen einholen. == VDR Basisinstallation == Für VDR muss folgendes Paket installiert werden: {{{#!vorlage Paketinstallation vdr }}} In der Installation startet ein Konfigurator:[[BR]] [[Bild(vdr-package-config.png)]] Die Frage nach der Fernbedienung ist in unserem Fall mit '''None''' gut beantwortet. Auch wird das Verzeichnis festgelegt, in welchem VDR die Aufnahmen ablegen soll. Hier sollte man sich überlegen, ob man den Vorschlag `/var/lib/video/` übernimmt. Die SAT-Karte findet VDR selbst, dazu werden keine Angaben benötigt Wird ein LNB nach dem Unicable-Standard benutzt ist nach der Installation noch etwas Handarbeit gefragt, man kann unter [http://wiki.easy-vdr.de/index.php?title=Unicable] {de} die entsprechenden Schritte nachlesen. Der VDR läuft als systemd Service, die Statusabfrage erfolgt mit: {{{#!vorlage Befehl $ systemctl status vdr.service ● vdr.service - Video Disk Recorder Loaded: loaded (/lib/systemd/system/vdr.service; enabled; vendor preset: enabled) Active: active (running) since Sat 2018-03-10 16:07:02 CET; 18min ago Main PID: 1133 (vdr) Status: "Ready" Tasks: 12 (limit: 4915) CGroup: /system.slice/vdr.service └─1133 /usr/bin/vdr Mär 10 16:07:10 Webkontor vdr[1133]: [1133] connect from 127.0.0.1, port 59096 - accepted Mär 10 16:07:12 Webkontor vdr[1133]: [1133] closing SVDRP connection }}} Bei Problemen ist das Logfile eine gute Quelle für die Fehleranalyse {{{#!vorlage Befehl $ journalctl -u vdr.service }}} === LIRC deaktivieren === Einen Fehler sieht man sehr wahrscheinlich{{{ Mär 10 19:04:32 Webkontor vdr[4951]: [4969] ERROR (lirc.c,43): /var/run/lirc/lircd: No such file or directory}}} Grund ist, dass der VDR gern Verbindung zu seiner Fernbedienung aufnehmen möchte, im hier vorgestellten Headless-Betrieb unnötig.[[BR]] Wie man {{{#!vorlage Befehl $ man vdr }}} entnehmen kann liest VDR seine Kommandozeilenargumente aus dem Verzeichnis `/etc/vdr/conf.d/`, unter Ubuntu genauer der Datei `/etc/vdr/conf.d/00-vdr.conf`. Dort ist die Option `--lirc` auzukommentieren ('''#''' voranstellen). === Channellist === Per Default scannt VDR im Hintergrund und legt gefundene Kanäle in der `/var/lib/vdr/channels.conf` ab. {{{#!vorlage Hinweis Clients wie Kodi oder VDRAdmin arbeiten deutlich performanter mit einer kurzen Kanalliste! }}} Soll VDR nicht mehr nach Kanälen suchen ist in der `/var/lib/vdr/setup.conf` der Parameter '''`UpdateChannels`''' zu verändern. {{{#!vorlage Tabelle Bedeutung Wert +++ kein Update 0 +++ Update der Kanal-Namen 1 +++ Update der PIDs 2 +++ Update von Kanal-Namen und PIDs 3 +++ Update von Kanal-Namen, PIDs und neu gefundenen Kanälen 4 +++ Default[[BR]]Update von Kanal-Namen, PIDs sowie neu gefundenen Kanälen und Transpondern 5 }}} Eine Änderung von 5 auf 3 scheint hier sinnvoll. {{{#!vorlage Hinweis Zum Bearbeiten der Konfigurationsdateien wird in dieser Anleitung der [:VIM:Editor vi] benutzt. Er ist in seiner Bedienung effektiv, aber auch sehr speziell. Möchte man sich nicht mit dem Konzept von `vi` auseinandersetzen, kann man auch einen andern Editor benutzen. Entscheidet man sich z.B. für den Editor [:Nano:Nano], so ersetzt man jedes Vorkommen von `vi` durch `nano`. }}} {{{#!vorlage Hinweis Werden Konfigurationsdateien des VDR bearbeitet (z.B. `setup.conf`, `channels.conf`) ist der VDR '''vorher''' mit '''`systemctl stop vdr.service`''' zu beenden. Ansonsten werden Veränderungen durch VDR überschrieben. }}} {{{#!vorlage Befehl # systemctl stop vdr.service # vi /var/lib/vdr/setup.conf # systemctl start vdr.service }}} Möchte man diese Kanalliste verkleinern oder sortieren muss die `channels.conf` bearbeitet werden. Eine Bearbeitung im Texteditor ist möglich aber nicht sinnvoll, besser ist ein spezielles Programm, z.B. [https://sourceforge.net/projects/channeleditor/ Kanaleditor für VDR] {de}. Nach dem Download der '''ChannelEditor_1.9.2.1.jar''' ist der Editor bereit, eine Installation des Programms ist nicht nötig. Die Änderungen nimmt man am Besten auf einer Kopie der Kanalliste vor: {{{#!vorlage Befehl $ cp /var/lib/vdr/channels.conf . $ chmod a+rw channels.conf $ java -jar ./ChannelEditor_1.9.2.1.jar }}} In der GUI ist nun die kopierte `channels.conf` zu öffnen und zu bearbeiten. Da man auf der Kopie gearbeitet hat, ist die neue `channels.conf` zum VDR zu kopieren. {{{#!vorlage Befehl # systemctl stop vdr.service # cp ~/channels.conf /var/lib/vdr/channels.conf # systemctl start vdr.service }}} Die Clients des VDR (Kodi, VDRAdmin, ...) sind auch neu zu starten, um die Änderungen zu übernehmen. == VDRAdmin-AM == Folgende Pakete stellen die Funktionalität bereit. {{{#!vorlage Paketinstallation vdradmin-am vdr-plugin-epgsearch vdr-plugin-streamdev-server vlc }}} Die tägliche Schnittstelle zum VDR soll in diesem Howto eine Webseite sein, bereit gestellt durch das Paket `vdradmin-am`. VDRAdmin benutzt das Plugin `vdr-plugin-epgsearch` für Timer die aufgrund von EPG-Texten generiert werden, der Menüpunkt wird in der Oberfläche schlicht '''EPG Search''' genannt. Das Plugin `vdr-plugin-streamdev-server` wird benutzt um Live-TV zu streamen; die Wiedergabe erfolgt jedoch nicht im VDRAdmin, sondern im von VDRAdmin aufgerufenen VLC-Player. Der IP-Bereich, der streamen darf, wird in der Datei '''`/var/lib/vdr/plugins/streamdev-server/streamdevhosts.conf`''' festgelegt. Die letzte Version von VDRAdmin-AM ist Version 3.6.10 von 2014, trotz des Alters handelt es sich um eine leistungsfähige Weboberfläche.\\ Die Seite ist erreichbar unter der IP des VDR Servers, Port 8001, Bsp: `http://192.168.178.55:8001/`. Der Default-Login ist '''linvdr / linvdr'''. Vorher ist der Dienst noch zu aktivieren, in dem man in folgender Datei `ENABLED="1"` setzt und den Dienst neu startet: {{{#!vorlage Befehl # vi /etc/default/vdradmin-am # systemctl restart vdradmin-am.service }}} === VDRAdmin-AM Konfiguration === Nach dem erfolgreichen Aufruf der Seite ist der Menüpunkt '''Configuration''' aufzurufen. Eine ausführlichere Beschreibung der Konfiguration findet man rechts oben unter dem Icon [[Bild(qtag.png)]]. Hat man eine TWIN-Sat Karte im VDR sollte man auch '''Number of DVB cards''' auf 2 setzen. Möchte man über den Webbrowser Live-TV streamen ist das Live-Streaming zu aktivieren. Tatsächlich übernimmt diese Aufgabe dann VLC, der Browser stellt nur eine Playlist zu Verfügung die die Stream-URL enthält: [[Bild(playlist.png)]] Läuft ein Samba-Server auf dem VDR, kann man auch '''Path to recordings''' auf die Freigabe des `/var/lib/video` Verzeichnises des VDR setzen. Denn Aufnahmen werden nicht, wie Live-Streaming, über `vdr-plugin-streamdev-server` abgehandelt. Vielmehr wird eine VLC-kompatible Playlist mit dem Pfad zur Datei aus der angegebenen Freigabe angelegt. === Kodi === Kodi ist ein beliebter Multimedia-Client, in diesem Szenario wird er benutzt für * Live TV * Aufnahmen wiedergeben * EPG anzeigen * Timer setzen Vor der Kodi Installation muss man VDR mit dem passenden Plugin `vdr-plugin-vnsiserver` ausstatten. {{{#!vorlage Paketinstallation vdr-plugin-vnsiserver }}} (Die bei Ubuntu mitgelieferte Version V1.5.2 sollte ausreichen, wenn man aber das neuste Kodi benutzt kann es nötig sein das Plugin selbst neu zu kompilieren, die Quellen sind unter [github:FernetMenta/vdr-plugin-vnsiserver:] {en} zu finden. Auch dieses Plugin benötigt eine Konfiguration über die erlaubten IP-Adressen für den Zugriff, diese sind in `allowed_hosts.conf` anzugeben. {{{#!vorlage Befehl # systemctl stop vdr.service # vi /var/lib/vdr/plugins/vnsiserver/allowed_hosts.conf # systemctl start vdr.service }}} Kodi läuft unter sehr vielen Betriebssystemen. Bei Adroid TV erfolgt die Installation über den '''Google PlayStore für Android TV'''. Die Verbindung zum VDR wird über ein im Installationsumfang enthaltenes Kodi-Addon vorgenommen. '''Addons->Benutzer Addons->PVR-Clients->VDR VNSI Client''' [[Bild(vdr-vnsi.png)]] Möchte man beim Start von Kodi den VDR aufwecken, muss noch unter '''Einstellungen->System->Energiesparen''' die entsprechende Option gesetzt werden. [[Bild(wol1.png)]] = VDR Manager = [[Bild(vdr-manager.png)]] Für ein nicht ganz so leistungsstarkes Tablett kann man statt Kodi den VDR Manager benutzen. Funktional sind diese beiden Programme ähnlich, zumindest im Bezug auf VDR. Weitere Details kann man dem [https://projects.vdr-developer.org/projects/vdr-manager/wiki VDR Manager Wiki] {en} entnehmen. Die Installation des Clients erfolgt, wie üblich, über den Google Playstore: [https://play.google.com/store/apps/details?id=de.bjusystems.vdrmanager VDR Manager] {de}. Das Programm benötigt noch einen externen Video-Player, als geeignet hat sich [https://play.google.com/store/apps/details?id=video.player.videoplayer Videoplayer Für Alle Formate] {de} erwiesen. Der Author des VDR Managers hat sich entschlossen über ein eignes Plugin mit dem VDR zu kommunizieren. Dieses ist nicht als Paket vorhanden, man muss es selbst bauen, bevor der VDR Manager konfiguriert werden kann. {{{#!vorlage Befehl $ git clone http://projects.vdr-developer.org/git/vdr-manager.git $ cd vdr-vdrmanager/ }}} In dem `Makefile` wird SSL deaktiviert: `VDRMANAGER_USE_SSL := 0`. Dann benötigen wir noch einige Libs und die VDR Header: {{{#!vorlage Befehl $ sudo apt-get install zlib1g-dev libssl-dev vdr-dev pkg-config }}} Und können nun das Plugin bauen: {{{#!vorlage Befehl $ make }}} Als Ergebnis bekommen wir die Datei '''`libvdr-vdrmanager.so`''', das Plugin. Sollen Plugins geladen werden, muss die Konfig-Datei in '''`/etc/vdr/conf.d`''' referenziert sein. Dazu legen wir eine, im wesentlichen leere, Datei an: {{{#!vorlage Befehl # cat /etc/vdr/conf.avail/vdrmanager.conf [vdrmanager] # }}} Die Konfigurationsdatei wird nun verlinkt und dadurch als aktiv markiert. {{{#!vorlage Befehl # cd /etc/vdr/conf.d # ln -s ../conf.avail/vdrmanager.conf 50-vdrmanager.conf # ls -l lrwxrwxrwx 1 root root 29 Sep 3 2017 50-vdrmanager.conf -> ../conf.avail/vdrmanager.conf }}} Das Plugin selbst kommt in das gemeinsame Plugin-Verzeichnis, dabei ergänzen wir im Dateinamen `.2.3.8` für die VDR Version: {{{#!vorlage Befehl $ cd /usr/lib/vdr/plugins $ ls -l ... -rwxr-xr-x 1 root root 1240632 Apr 6 15:51 libvdr-vdrmanager.so.2.3.8 }}} Nun ist der VDR neu zu starten und zu überprüfen, ob das Plugin geladen wurde. {{{#!vorlage Befehl # systemctl restart vdr.service # vdr -V vdr (2.3.8/2.3.8) - The Video Disk Recorder ... vdrmanager (0.14) - VDR-Manager plugin }}} Der "VDR Manager" kann nun auf dem Tablet/Telefon konfigueriert werden. = Shutdown/Wakeup = VDR hat einen eigenen Mechanismus um nach einer Leerlaufzeit herunterzufahren, diesen kann man auch über Skripte (shutdown-hooks) anpassen. '''Dieser Mechanismus wird hier nicht verwendet!''' Es wird das Skript [[Anhang(vdrhelper.py)]] benutzt, die Einbindung ist im Folgenden beschrieben. == Shutdown == VDR ist auf dem hier beschriebenen Server nur '''ein''' Dienst, die Lösung sollte daher allgemeiner sein. Die Lösung besteht aus einem Script, dass über einen Crontab halbstündlich Bedingnungen prüft. Nur wenn folgende Bedingungen zutreffen gibt das Script als Rückgabewert 0 zurück, ansonsten 1. * Keine Samba-Verbindungen * Keine SSH-Verbindungen * Keine laufende VDR Aufnahme * Keine geplante Aufnahme in den nächsten 20min * Keine Verbindung zum vnsiserver und streamdevserver * Kein Prozess "firefox" * Uptime größer 30min Folgender Befehl bearbeitet die Crontabs {{{#!vorlage Befehl # crontab -e }}} Für das oben beschriebene Script muss dazu folgende Zeile hinzugefügt werden. {{{#!code bash # m h dom mon dow command */30 * * * * /opt/vdrhelper/vdrhelper.py --shutdowncheck&&/sbin/shutdown -h now }}} Die Erkennung von einer aktuell laufenden Aufnahme kann man vereinfachen durch einen VDR Hook. In dem mitgelieferten Hook-Frame wird eine "Marker-Datei" beim Starten der Aufzeichnung angelegt und beim Beenden gelöscht. Die geschieht mittels `touch` und `rm`. {{{#!vorlage Befehl # vi /usr/share/vdr/recording-hooks/R90.custom }}} {{{#!code bash # # Custom VDR Recording Action Hook # ---------------------------------- # # This is a custom Recording Action Hook. It gets called by vdr # before a recording starts, after a recording ended and after a # recording has been edited. It is maintained as a config file in the vdr # package. All other recording hooks get executed before this one! uline_name=`echo $2|sed 's/\//_/g'` case $1 in before) # do here whatever you would like to do right BEFORE # the recording $2 STARTS touch "/tmp/vdrec_$uline_name" ;; started) # do here whatever you would like to do right AFTER # the recording $2 STARTED ;; after) # do here whatever you would like to do right AFTER # the recording $2 ENDED rm -f "/tmp/vdrec_$uline_name" ;; edited) # do here whatever you would like to do right AFTER # the recording $2 has been EDITED # $3 is the original recording ;; deleted) # do here whatever you would like to do right AFTER # the recording $2 has been DELETED ;; esac }}} == Timer Wakeup == Neben dem Shutdown muss der VDR auch selbstständig booten wenn eine Aufnahme kurz bevor steht. Dazu kann man einen Timer in der Uhr des Motherboards setzen. Zum Einschaltzeitpunkt bootet der PC dann selbstständig. Zu beachten ist, dass dieser Timer jedoch gelöscht wird wenn die BIOS-Uhr (hwclock) gesetzt wird. Und Linux speichert beim Shutdown die (genaue) aktuelle Uhrzeit in der BIOS-Uhr, um beim nächsten Systemstart eine Uhrzeit zur Verfügung zu haben. Diese Aufgabe soll durch eine [:systemd/Service Units:Service Unit] für [:systemd:] erreicht werden, auszuführen beim Shutdown. Im [http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/Debian_-_ACPI_Wakeup_mit_sysvinit_oder_systemd VDR-Wiki] {de} kann man die Details dazu lesen. In diesem Howto wurde das durch den Service auszuführende Script ersetzt und die Service-Unit wurde in `/etc/systemd/system/` angelegt, `/lib/systemd/system/` ist für Service-Units der Distribution vorgesehen. {{{#!vorlage Befehl # vi /etc/systemd/system/acpi-rtcwakeup.service }}} und füllt ihn mit folgendem Code: {{{#!code bash [Unit] Description=write alarm time to rtc Before=ntp.service vdr.service ConditionPathExists=/sys/class/rtc [Service] Type=oneshot RemainAfterExit=true ExecStart=/bin/true #/etc/init.d/hwclock.sh is disabled because setting the clock after a timer would disable the timer! #so set the hwclock here at shutdown ExecStop=/bin/bash -c '/sbin/hwclock --systohc;sleep 3;/opt/vdrhelper/vdrhelper.py --nexttimer > /sys/class/rtc/rtc0/wakealarm' [Install] RequiredBy=vdr.service }}} {{{#!vorlage Befehl # systemctl enable /etc/systemd/system/acpi-rtcwakeup.service # systemctl start acpi-rtcwakeup.service }}} Wie man erkennt wird ERST die BIOS Uhr gestellt und dann der Alarm gesetzt. Das originale `hwclock.sh` Script wird deaktiviert durch Einfügen eines `exit 0`. {{{#!vorlage Befehl # sudo vi /etc/init.d/hwclock.sh }}} {{{#!code bash #!/bin/sh exit 0 ... }}} = Komponenten = Tabellarische Zusammenfassung der verwendeten Komponenten und Versionen, Details sind im Howto selbst beschrieben. {{{#!vorlage Tabelle Gerät/Softeware Version Beschreibung +++ SAT-Karte Karte mit 2 LNB-Anschlüssen, PCIe, Digital Devices Cine S2 V6.5 Twin Tuner DVB-S/S2[[BR]]02:00.0 Multimedia controller: Digital Devices GmbH Octopus DVB Adapter +++ TV Philips 43PUS6551 AndroidTV, "Betriebssystem" für Kodi. +++ Kodi V17.6 "Krypton" oder V18 "Leia" Umfangreicher Streaming Client für VDR. Verfügbar für viele Betriebssysteme. +++ VDR 2.3.8-2 Video Disc Recoder +++ streamdev-server 0.6.1-git VDR-Plugin, welches Aufnahmen und Live-TV als Stream bereit stellt. Nutzbar z.B. mit VLC-Player. +++ vnsiserver 1.5.2-2 VDR-Plugin, welches die Schnittstelle zu Kodi bietet. +++ VDRAdmin-AM 3.6.10-4 Weboberfläche zum Verwalten und Benutzen des VDR. +++ vdr-plugin-epgsearch 2.2.0+git20170817-1 VDR-Plugin, welches für die Funktionalität der automatische Aufnahmen in VDRAdmin-AM bereit stellt. VDRAdmin-AM bezeichnet dies schlicht als '''EPG Search'''. +++ vdrmanager 0.14 VDR-Plugin über welches die Android-Software '''VDR Manager''' den VDR anspricht. +++ VDR Manager V12.71 Streaming Client für VDR. Geeignet auch für Tablets nicht die Performance für Kodi aufweisen. [https://play.google.com/store/apps/details?id=de.bjusystems.vdrmanager&hl=de Google Play Store] {de} +++ Videoplayer Für Alle Formate XPlayer 1.3.6.2 VDR Manager benötigt einen externen Videoplayer. Dieser Player ist eine von vielen möglichen Optionen. [https://play.google.com/store/apps/details?id=video.player.videoplayer&hl=de Google Play Store] {de} +++ GT-S3SCR4 LNB mit 3 normalen (Legacy)-Ausgängen und einem [wikipedia:Unicable:]-Ausgang. }}} = Probleme = * Das Live-Streaming über Kodi führt '''in der oben genannten Kombination''' zu einer hohen CPU-Last und dem Einbrechen der Framerate auf 30fps. Zeichnet man dagegen die Sendung auf gibt Kodi sie korrekt wieder. Gleiches Problem trat auch mit VDR 2.2.0 auf. Die Wiedergabe auf einem PC, mit den aus den Quellen von [:Bionic Beaver:] installierten Kodi, funktioniert dagegen einwandfrei. '''Update:''' Seit Kodi V18 "Leia" funktioniert auch Live-Streaming auf dem TV. * Das Herunterfahren des VDR-Rechners durch einen Benutzer wird nicht verhindert. * Ist das WLAN oder der Client zu langsam gibt es, mindestens beim Live-TV Buffer, underruns im Client. Auf dem Server ist das das dann ein Buffer overrun und sieht etwa so aus: {{{ $ journalctl -fu vdr.service Mär 10 17:55:41 Webkontor vdr[1133]: [3947] buffer usage: 70% (tid=3946) Mär 10 17:55:42 Webkontor vdr[1133]: [3947] buffer usage: 80% (tid=3946) Mär 10 17:55:42 Webkontor vdr[1133]: [3947] buffer usage: 90% (tid=3946) Mär 10 17:55:42 Webkontor vdr[1133]: [3947] ERROR: 1 ring buffer overflow (188 bytes dropped) }}} #tag: Howto