{{{#!vorlage Warnung Die Verwendung dieses Howto geschieht auf eigene Gefahr. Bei Problemen mit der Anleitung melde dies bitte in der dazugehörigen Diskussion und wende dich zusätzlich an den Verfasser des Howtos. }}} ## Bitte die Angaben zu dem letzten erfolgreichen Test dieser Anleitung eintragen: {{{#!vorlage Hinweis Diese Howto-Anleitung wurde zuletzt von [user:ole_pinelle:] am 18.11.2018 unter '''Ubuntu MATE 16.04''' erfolgreich mit einem Raspberry Pi 2B und 3B getestet. Die Installation wurde zuletzt von [user:march:] mit '''Ubuntu MATE 18.04''' auf einem Raspberry Pi 3B+ erfolgreich getestet. }}} {{{#!vorlage Wissen [:Packprogramme: Archive entpacken] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:sudo: Root-Rechte] }}} [[Inhaltsverzeichnis()]] [https://ubuntu-mate.org/raspberry-pi/ Ubuntu MATE für den Raspberry Pi] {en} ist eine Anpassung des Ubuntu MATE Desktop an die Prozessorarchitektur des [wikipedia:Raspberry_Pi: Rasberry Pi]. Als Grundlage dienen die armhf-Quellen von Ubuntu, die um eigene Programme erweitert werden. Unterstützt werden aktuell nur der Raspberry Pi 2 und 3. Da es sich bei der [wikipedia:ARM-Architektur:] des Raspberry Pi um eine andere Prozessorarchitektur als z.B. bei einem PC handelt, funktionieren auf diesem auch nur Programme, die speziell für ARM kompiliert wurden. Programme wie z.B. Google Chrome funktionieren daher nicht auf dem Raspberry Pi. Als Alternative gibt es aber den Browser [:Chromium:]. {{{#!vorlage Tabelle [[Bild(./desktop.jpg, 371)]] +++ Ubuntu MATE - Desktop }}} = SD-Karte vorbereiten = Bei dem Raspberry Pi wird das Betriebssystem von einer SD-Karte gestartet. Zur Vorbereitung der SD-Karte empfiehlt es sich, diese mit FAT32 zu formatieren und bootfähig zu machen. Danach muss das Image, welches auf der Seite von [https://ubuntu-mate.org/raspberry-pi/ Ubuntu MATE for the Raspberry Pi 2 and Raspberry Pi 3] {en} angeboten wird, heruntergeladen werden. Anschließend entpackt man die Datei, um sie auf die SD-Karte zu übertragen. Unter Linux kann dabei in der Konsole der Befehl "[:dd:]" genutzt werden. {{{#!vorlage Befehl sudo dd if=ubuntu-mate-xx.xx.x-desktop-armhf-raspberry-pi.img of=/dev/mmcblk0 bs=1M && sync }}} Der Parameter-Teil "of=dev/mmcblk0" bezieht sich dabei auf die SD-Karte. Die Bezeichnung "mmcblk0" ist im Bildbeispiel die SD-Karte ist. Mit dem Befehl [:lsblk:] kann man die Bezeichnung des Mediums herausfinden. {{{#!vorlage Tabelle <:>[[Vorlage(Bildunterschrift, ./sdkarte.png, 373 "SD-Karte beschreiben", left)]] }}} Falls ein Aufspielen des Images mit "dd" nicht funktioniert, kann wie auf der Projektseite von Ubuntu Mate [https://ubuntu-mate.org/raspberry-pi/ angegeben] {en}, "ddrescue" verwendet werden. {{{#!vorlage Befehl sudo ddrescue -D --force ubuntu-mate-xx.xx.x-desktop-armhf-raspberry-pi.img /dev/mmcblk0 }}} Alternativ kann die Installation des Images auch über die [:Laufwerksverwaltung:] ausgeführt werden. Dazu wird eine SD-Karte benötigt, die groß genug für das Quellimage ist. Für das Aufspielen des Images wird die SD-Karte ggf. gelöscht. Anschließend kann das Image über die zusätzlichen Partitionierungseinstellungen wiederhergestellt werden. {{{#!vorlage Tabelle <:>[[Bild(GD-U3.png, x200)]] <:>[[Bild(GD-U4.png, x200)]] <:>[[Bild(GD-U5.png, x200)]] +++ <:>Partitionsabbild aufspielen <:>Laufwerksabbild auswählen <:>SD Karte Beschreiben }}} = Installation = Beim ersten Start von Ubuntu MATE für den Raspberry Pi werden vier Punkte durchlaufen. Beim ersten Punkt kann die Systemsprache geändert werden. Beim zweiten Punkt kann die Zeitzone geändert werden, bevor man beim dritten Punkt das Tastaturlayout ändern kann. Abschließend wird beim vierten Punkt der Rechnername, der Benutzername und das Passwort angegeben. Danach läuft der Installationsprozess automatisch weiter. {{{#!vorlage Tabelle <:>[[Bild(system.png, x200)]] <:>[[Bild(ort.png, x200)]] <:>[[Bild(tastatur.png, x200)]] <:>[[Bild(name.png, x200)]] +++ <:>Willkommen <:>Zeitzone <:>Tastaturlayout <:>Benutzerdaten }}} = Einrichtung = Nach einem Neustart und dem Anmelden mit den Benutzerdaten startet der Desktop und das Willkommenfenster. Über dieses können Informationen zum System abgerufen werden. Abschließend sollte noch bei Bedarf die Sprachunterstützung für die Sprache "Deutsch" nachinstalliert werden. Dies erfolgt über den Menüpunkt "System" des Ubuntu MATE - Desktops. Über den "Software Updater" bzw. die Software - Aktualisierungsverwaltung wird Ubuntu MATE für den Raspberry Pi auf den neuesten Stand gebracht. Programme können neben der Möglichkeit über die Kommandozeile via [:apt/apt:apt] über die grafischen Oberflächen "Software Boutique" oder nach einer zusätzlichen Paketinstallation durch [:Synaptic:] installiert werden. {{{#!vorlage Tabelle <:>[[Bild(willkommen.png, x200)]] <:>[[Bild(boutique.png, x200)]] <:>[[Bild(synaptic.png, x200)]] +++ <:>Willkommen - Hauptmenü <:>Software Boutique <:>Synaptic }}} = Konfigurationsmöglichkeiten = == Kernelupdate == Der Kernel basiert auf den Quellen der Rasberry Pi Fondation und weicht somit vom normalen Ubuntu-Kernel ab. Daher kann dieser nur über das folgende Kommando separat auf den neuesten Stand gebracht werden. {{{#!vorlage Befehl sudo rpi-update }}} == Bildschirmrand == Nach dem ersten Booten wird der [http://www.gieseke-buch.de/raspberrypi/wenn-raspberry-nicht-gesamten-bildschirm-ausnutzt/ Bildschirm bei LCD-Monitoren nicht eventuell nicht vollständig ausgefüllt] {de}, wenn in der config.txt [https://de.wikipedia.org/wiki/Overscan/ Overscan] {de} auf den Wert Null gestellt ist. Diese Konfiguration ist eingestellt, damit bei Röhrenmonitoren die Oberfläche nicht unter den Blenden der überdeckten Bildränder verschwindet. Um den vollen Bildschirm zu nutzen editiert man Beispielsweise mit dem Editor nano die config.txt: {{{#!vorlage Befehl sudo nano /boot/config.txt }}} In der Datei sucht man den Eintrag disable_overscan und verändert ihn wie folgt: {{{#!vorlage Befehl disable_overscan=1. }}} Über „strg+o, Enter“ speichert man die Änderungen und rebootet das System. == Textmodus == Wer die grafische Oberfläche nicht dauerhaft braucht, kann Ubuntu MATE für den Rasberry Pi auch so einstellen, dass beim Start des Betriebssystems nur eine Textoberfläche erscheint. Dazu geht man in das Raspi-Konfigurationsprogramm {{{#!vorlage Befehl sudo raspi-config }}} und wählt dann die Option "2 Boot Option". Hier gibt es dann den Punkt "B1 Desktop / CLI Choose whether to boot a desktop inviroment or the command line". Hier lässt sich auswählen, ob beim nächsten Start die Desktopöberfläche oder der Text-Modus gestartet wird. ==SSH Konfiguration == Um im Raspi die SSH Verbindung zu aktivieren, muss im Terminal der Befehl {{{#!vorlage Befehl raspi-config }}} eingegeben werden Über das Konfigurationstool im Terminal, wird dann die Option „3 Interfacing Options“ gewählt. Der Eintrag P2 aktiviert die SSH verbindung, wenn im Dialog die Abfrage mit Yes bestätigt wird. {{{#!vorlage Tabelle <:>[[Bild(interfacing-options.png, x200)]] <:>[[Bild(p2-ssh.png, x200)]] <:>[[Bild(enable-ssh.png, x200)]] +++ <:>Interfacing Options <:>Auswahl Remote Command Line <:>SSH Aktivieren }}} == VNC Konfiguration == Wer sich mit VNC auf den Rasperry Pi verbinden möchte, kann x11vnc verwenden. Als Vorlage für diesen Teil des Howto's dient eine Anleitung des [https://www.elektronik-kompendium.de/sites/raspberry-pi/2011121.htm Elektronik Kompendiums] {de}, die in ähnlicher Form aber auch im Artikel [:VNC#VNC-Server-bei-jedem-Bootvorgang-starten:] und anderen Quellen zu finden ist. {{{#!vorlage Befehl sudo apt-get install x11vnc }}} Die Verbindung kann dann mit folgender Eingabe im Terminal getestet werden. {{{#!vorlage Befehl x11vnc -usepw -forever -display :0 }}} Die Option -forever bewirkt, dass die Verbindung bei trennen der SSH Verbindung weiter läuft. ==VNC Verbindung permanent einstellen== Damit der VNC Server nach einem Reboot sofort zur Verfügung steht, werden zwei Konfigurationen benötigt. Die erste Konfiguration beschreibt den Autostart von VNC nach dem User Login, die zweite Konfiguration stellt ein, wie man VNC einrichtet, um sich vor dem Login mit dem Raspberry Pi zu verbinden. ===Autostart von VNC nach User Login=== Zuerst wird der Autostart des VNC Servers nach dem User Login eingestellt. {{{#!vorlage Befehl nano /home/piuser/.config/autostart/x11vnc.desktop }}} In die Datei trägt man folgende Zeilen ein: {{{#!vorlage Befehl [Desktop Entry] Type=Application Name=X11VNC Exec=x11vnc -usepw -forever -display :0 StartupNotify=false }}} Anschließend startet man den Raspi neu und testet die VNC Verbindung nach dem User Login. ===Autostart von VNC vor User Login=== Um den Autostart von VNC einzustellen legt man zuerst das Verbindungspasswort in der Datei x11vnc.pass an. {{{#!vorlage Befehl sudo x11vnc -storepasswd /etc/x11vnc.pass }}} Danach wird in systemd der zugehörige Service angelegt. {{{#!vorlage Befehl sudo nano /lib/systemd/system/x11vnc.service }}} In dem folgende Konfigurationen festgelegt werden. {{{#!vorlage Befehl [Unit] Description=Start X11VNC After=multi-user.target [Service] Type=simple ExecStart=/usr/bin/x11vnc -display :0 -auth guess -forever -loop -noxdamage -repeat -rfbauth /etc/x11vnc.pass -rfbport 5900 -shared [Install] WantedBy=multi-user.target }}} Der Service wird dann aktiviert. {{{#!vorlage Befehl sudo systemctl enable x11vnc.service }}} Danach erfolgt ein Reboot. Anschließend kann die VNC Verbindung vor dem User Login aufgebaut werden. == Hardwarebeschleunigung für Videos == Für die meisten Videos ist mittlerweile die Hardwarebeschleunigung in Ubuntu MATE für die Videowiedergabe verfügbar. Für MPEG-2 und VC-1 Video Dateien müssen entsprechende Lizenzen erworben werden. ===Lizenzen=== Sofern man Lizenzen für den Raspberry Pi besitzt ergänzt man diese im im Bereich Licensed Codecs der config.txt, wie im folgenden Beispiel. {{{#!vorlage Befehl ################################################################################ ## Licensed Codecs ## ## Hardware decoding of additional codecs can be enabled by purchasing a ## license that is locked to the CPU serial number of your Raspberry Pi. ## ## Up to 8 licenses per CODEC can be specified as a comma seperated list. ## ################################################################################ ## decode_MPG2 ## License key to allow hardware MPEG-2 decoding. ## decode_MPG2=0x12345678 ## decode_WVC1 ## License key to allow hardware VC-1 decoding. ## decode_WVC1=0x12345678 }}} Um die zu prüfen, ob die Codecs angezogen werden gibt man im Terminal die folgenden beiden Befehle ein, um den Status zu überprüfen. {{{#!vorlage Befehl vcgencmd codec_enabled MPG2 vcgencmd codec_enabled WVC1 }}} Wenn die Codecs korrekt geladen wird der Status als enabled angezeigt. {{{#!vorlage Befehl MPEG2=enabled WVC1=enabled }}} ===VLC === Unter VLC kann ebenfalls die Hardwarebeschleunigung für Videos eingestellt werden. Dies ist unter den VLC Tools möglich. {{{#!vorlage Befehl Tools > Preferences > Video möglich }}} {{{#!vorlage Tabelle [[Bild(vlc-hdmi-config.png, x200)]] +++ VLC Hardwarebeschleunigung }}} Dort muss die Option „OpenMax IL“ eingestellt werden. ===OMX Player=== Eine weitere nützliche Verwendung ist die Verwendung des OmxPlayer. Die Verwendung ist Terminal basiert, und wird wie folgt gestartet: {{{#!vorlage Befehl omxplayer -o hdmi video.mp4 }}} So ist es beispielsweise möglich beliebige Videos oder Streams per SSH auf dem Rasperry Pi zu starten. = Ubuntu Pi Flavour Maker = Der [https://ubuntu-pi-flavour-maker.org/ Ubuntu Pi Flavour Maker] {en} stellt alternative Desktop-Umgebungen bereit. So können über die Projektseite Varianten für den Xfce-Desktop (Xubuntu), den LXDE-Desktop (Lubuntu) oder eine ganz ohne eine Desktop-Umgebung, die dann als Server fungieren kann, heruntergeladen werden. = Links = * [https://ubuntu-mate.org/raspberry-pi/ Ubuntu MATE für den Raspberry Pi] {en} - Projektseite * [:MATE:Wikiseite zum MATE-Desktop] - ubuntuusers.de * [https://www.raspberrypi.org/downloads/ Alternative Systeme für den Raspberry Pi] {en} * [https://blog.dustinkirkland.com/2016/06/howto-classic-apt-based-ubuntu-server.html HOWTO: Classic, apt-based Ubuntu 16.04 LTS Server on the rpi2!] {en} - Blogbeitrag, 06/2016 * [wikipedia:Overscan:] * [https://www.gieseke-buch.de/raspberrypi/wenn-raspberry-nicht-gesamten-bildschirm-ausnutzt/ Wenn der Raspberry Pi nicht den gesamten Bildschirm ausnutzt] {de} - Blogbeitrag ca. 2015 * [https://blog.helmutkarger.de/raspberry-media-center-teil-15-mpeg-2-lizenz-schluessel/ Raspberry Media Center – Teil 15: MPEG-2 Lizenz Schlüssel] {de} - Blogbeitrag 07/2015 * [https://www.elektronik-kompendium.de/sites/raspberry-pi/2011121.htm VNC-Server auf dem Raspberry Pi einrichten (X11VNC)] {de} #tag: Howto