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Installation von 32-Bit Ubuntu auf EFI-System

Achtung!

Die Verwendung dieses Howto geschieht auf eigene Gefahr. Bei Problemen mit der Anleitung melde dies bitte in der dazugehörigen Diskussion und wende dich zusätzlich an den Verfasser des Howtos.

Hinweis:

Diese Howto-Anleitung wurde zuletzt von Ulfzibis am 23.06.2018 unter Ubuntu 16.04 und Ubuntu 18.04 erfolgreich getestet.

Auf Systemen mit mäßigen Ressourcen kann es vorteilhaft sein, das leichtgewichtigere 32-Bit Ubuntu zu verwenden. Da dies auf 64-Bit-UEFI auf normalem Weg nicht möglich ist, wird hier eine Anleitung dafür gegeben. Diese wurde auf einem ASUS F200MA mit einem Ubuntu 16.04.1 32-Bit Installationsmedium (-i386.iso) auf einem MultiSystem-USB-Stick getestet, funktioniert aber sehr wahrscheinlich auch mit anderen Versionen. Sollte das Live-System nicht starten, kann das an secure boot liegen, das man im UEFI-BIOS-Setup temporär deaktivieren kann.

Hinweis:

Man kann sich die Durchführung dieser Anleitung erleichtern in dem man nach dem Start des Live-Systems den Firefox aufruft und diese Wiki-Seite öffnet. Dann kann man die einzelnen Befehle mittels Strg + C und + Strg + V direkt ins Terminal kopieren.

Hinweis:

Von einem Benutzer wurde berichtet, dass ubiquity in diesem Setup nicht formatieren und danach installieren kann. Es kann deshalb empfehlenswert sein, die gewünschten Partitionen zuerst mit GParted (von der Life-CD) zu erstellen und zu formatieren und dann bei der Installation die Variante "Etwas Anderes" zu wählen und da nichts mehr zu verändern oder zu formatieren, sondern nur die Partitionen für die Einhängepunkte /, /home, evtl. swap etc. festzulegen.

Zunächst startet man den Rechner mit dem 32-Bit-Installationsmedium und wählt dann "Ubuntu ausprobieren" statt "... installieren". Dann öffnet man z.B. mit Strg + Alt + T ein Terminal und startet darin eine Installation ohne Bootmanager:

ubiquity -b 

Nun installiert man Ubuntu wie gewöhnlich. Sobald dies abgeschlossen ist, wechselt man mittels "Ausprobieren fortsetzen" wieder ins Terminal des Live-Systems und bindet die nötigen Partitionen ein und wechselt in die Shell des Zielsystems:

sudo mount /dev/sdax /mnt           # Ubuntu 32-Bit Zielpartition: sdax
sudo mount /dev/sday /mnt/boot/efi  # FAT-32 EFI-Partition: sday, meist sda1
for dir in /dev /dev/pts /proc /sys /run; do sudo mount --bind $dir /mnt/$dir; done
sudo chroot /mnt /bin/bash 

⚓︎ Nun ersetzt man grub-pc durch einen der EFI-Bootmanager nach Wahl:

Nun muss GRUB 2 noch in die EFI-Partition installiert (erstaunlicherweise wird dabei auch der nötige Menü-Eintrag im NVRAM gesetzt obwohl man unter 32-Bit-Ubuntu wegen fehlendem efivarfs-Treiber im Kernel mittels efibootmgr nicht darauf zugreifen kann) und konfiguriert werden, und dann verläßt man die chroot-Umgebung wieder:

grub-install    # Bei Fehler mit Option versuchen: --efi-directory /boot/efi
update-grub
exit 

Nun kann der Rechner neu gestartet werden, und dann sollte automatisch das neu installierte Ubuntu 32-Bit in Erscheinung treten. Ist dies nicht der Fall, sollte man zunächst die UEFI-Boot-Reihenfolge überprüfen, und falls der signed-Bootloader installiert wurde, kann secure boot nun auch wieder aktiviert werden.

⚓︎ Nach erfolgreichem Start sollte man auch einmal überprüfen, ob für zukünftige Aktualisierungen von GRUB alles ordnungsgemäß konfiguriert ist:

sudo apt-get install  

GNOME und Unity unter Ubuntu 18.04

Da es für die Desktop-Umgebungen GNOME und Unity seit Ubuntu 18.04 kein eigenes 32-Bit-Installationsmedium mehr gibt, führt man diese Anleitung zunächst mit einem Lubuntu-32-Bit-Installationsmedium als Minimalinstallation aus. Die gewünschte Desktop-Umgebung installiert man dann anschließend mit:

sudo apt-get install ubuntu-gnome-desktop 

oder

sudo apt-get install ubuntu-unity-desktop 

Nach dem Neustart kann man die gewünschte Desktop-Umgebung dann im Displaymanager auswählen.

Probleme

Nach obiger Vorgehensweise sind schon mal Probleme mit der automatischen Aktualisierung aufgetreten, deren Ursache nicht abschließend geklärt werden konnte. Bei Verwendung der secure boot-Variante kann es bei der Installation von weiteren Programmen auch mal zur fehlerhaften Installation von unpassenden 64-Bit-Paketen kommen. Z.B. muss man aufgrund dieses Fehlers im Fall von Wine dann das wine32-Paket statt wine-stable installieren. Man beachte auch:

Achtung!

Es kann passieren, dass grub-efi-amd64 automatisch wieder durch grub-pc überschrieben wird. Wenn dies über das Terminal veranlasst wurde, kann man das der entsp. Ausgabe entnehmen. Mögliche Ursachen:

  • Automatische Aktualisierung (apt-get dist-upgrade)

  • Installation eines Kernels

Solange kein grub-install ausgeführt wird, sollte das System weiterhin bootfähig bleiben. Das kann aber automatisch passieren, wenn eine neuere Version von GRUB erscheint und dadurch installiert wird. Um einem Boot-Problem vorzubeugen, sollte man deshalb vor dem Neustart nach einer Aktualisierung oder Kernel-Installation den Bootmanager nochmal manuell ersetzen und ggf. auch installieren.

Diese Revision wurde am 23. Juni 2018 02:33 von UlfZibis erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Howto