{{{#!vorlage Warnung Die Verwendung dieses Howto geschieht auf eigene Gefahr. Bei Problemen mit der Anleitung melde dies bitte in der dazugehörigen Diskussion und wende dich zusätzlich an den Verfasser des Howtos. }}} {{{#!vorlage Hinweis Diese Howto-Anleitung wurde zuletzt von [user:Ulfzibis:] am 26.09.2021 unter '''Ubuntu 16.04.6''' und '''Ubuntu 18.04.4''' erfolgreich getestet. }}} Auf Systemen [topic:wieviel-resourcen-mehr-braucht-ein-64-bit-syst:mit mäßigen Ressourcen kann es vorteilhaft sein], das leichtgewichtigere 32-Bit Ubuntu zu verwenden. Da dies auf 64-Bit-UEFI auf normalem Weg [bug:1648278:nicht möglich] ist, wird hier eine Anleitung dafür gegeben. Diese wurde auf einem ASUS F200MA mit einem Ubuntu 16.04.6 32-Bit Installationsmedium ('''-i386.iso''') auf einem MultiSystem-USB-Medium getestet, funktioniert aber sehr wahrscheinlich auch mit anderen Versionen, solange die darin enthaltene GRUB-Version vor dem März 2020 erstellt wurde. Ansonsten bekommt man [bug:1876737:dieses Problem]. Sollte das [:Desktop-CD:Live-System] nicht starten, kann das an '''secure boot''' liegen, das man im [:EFI_Grundlagen/#Starten-der-Installations-Medien:UEFI-BIOS-Setup] temporär deaktivieren kann. {{{#!vorlage Hinweis Man kann sich die Durchführung dieser Anleitung erleichtern in dem man nach dem Start des Live-Systems den Firefox aufruft und diese Wiki-Seite öffnet. Dann kann man die einzelnen Befehle mittels [[Vorlage(Tasten,strg+c)]] und [[Vorlage(Tasten,umschalt+strg+v)]] direkt ins Terminal kopieren. }}} {{{#!vorlage Hinweis Von einem Benutzer [post:8929900:wurde berichtet], dass `ubiquity` in diesem Setup nicht formatieren und danach installieren kann. Es kann deshalb empfehlenswert sein, die gewünschten Partitionen zuerst mit [:GParted:] (vom Live-System) zu erstellen und zu formatieren und dann bei der Installation die Variante "[:Ubuntu_Installation/#Manuelle-Partitionierung:Etwas Anderes]" zu wählen und da nichts mehr zu verändern oder zu formatieren, sondern nur die Partitionen für die Einhängepunkte '''/''', '''/home''', evtl. '''swap''' etc. festzulegen. }}} Zunächst [:Ubuntu_Installation/#Start-der-Desktop-CD:startet man den Rechner mit dem 32-Bit-Installationsmedium] ([#GNOME-und-Unity-unter-Ubuntu-18-04 Hinweis bzgl. GNOME oder Unity] beachten) und wählt dann "''Ubuntu ausprobieren''" __statt__ "''... installieren''". Um [bug:1944385:dieses Problem] zu vermeiden, ist unbedingt darauf zu achten, __dass keine Internetverbindung besteht__. Dann öffnet man z.B. mit [[Vorlage(Tasten,strg+alt+t)]] ein [:Terminal:] und startet darin eine __Installation ohne Bootmanager__: {{{#!vorlage Befehl ubiquity -b }}} Nun installiert man Ubuntu [:Ubuntu_Installation/#Installation:wie gewöhnlich]. Sollte nach dem Aushängen der Installationspartition gefragt werden, sollte man dies mit Ja beantworten. Andernfalls kann es vorkommen, dass [:Ubiquity:] hängen bleibt. Sobald die Installation abgeschlossen ist, wechselt man mittels "''Ausprobieren fortsetzen''" wieder ins Terminal des Live-Systems, bindet die nötigen Partitionen und Verzeichnisse ein und legt eine [:Apt-Pinning:]-Datei mit unten aufgeführtem Inhalt an (sie verhindert späteres Überschreiben mit GRUB-Versionen, die den Systemstart vereiteln können): {{{#!vorlage Befehl sudo mount /dev/sdaX /mnt # Ubuntu 32-Bit Zielpartition: sdaX, z.B. sda7 sudo mount /dev/sdaY /mnt/boot/efi # FAT-32 EFI-Partition: sdaY, meist sda1 for dir in /dev /dev/pts /proc /sys /run; do sudo mount --bind $dir /mnt/$dir; done sudo -H gedit /mnt/etc/apt/preferences.d/grub.pref }}} {{{ Package: grub-pc Pin: release v=*, l=* Pin-Priority: -1 Package: grub* grub*:amd64 shim* shim*:amd64 Pin: release a=*-security Pin-Priority: -1 Package: grub* grub*:amd64 shim* shim*:amd64 Pin: release a=*-updates Pin-Priority: -1 }}} Ggf. ist noch empfohlen, die [:GRUB_2/Konfiguration/#ltere-Installationen:GRUB-Konfigurationsdatei zu aktualisieren] mit: {{{#!vorlage Befehl sudo -H gedit /mnt/etc/default/grub }}} Dann [:chroot:wechselt] man in die [:Shell:] des Zielsystems: {{{#!vorlage Befehl sudo chroot /mnt /bin/bash }}} [[Anker(Bootmanager_ersetzen)]] Nun ersetzt man [packages:grub-pc:] durch einen der EFI-Bootmanager nach Wahl: * auf '''secure boot'''-Möglichkeit verzichten{{{#!vorlage Befehl apt install grub-efi-amd64 }}} (Auf einem 32-Bit UEFI-System kann man es alternativ mit [packages:grub-efi-ia32:] versuchen.) * für '''secure boot''' vorbereiten (das geht auch, wenn das Installationsmedium nicht mit secure boot gestartet wurde){{{#!vorlage Befehl dpkg --add-architecture amd64 && apt update apt install grub-efi-amd64-signed }}}Optional mit [wikipedia:Shim_(Informatik):Shim]-Bootloader (Vorsicht: [wikipedia:Unified_Extensible_Firmware_Interface#Secure_Boot:unterwandert das UEFI-Sicherheitskonzept]):{{{#!vorlage Befehl apt install shim-signed }}} Nun muss [:GRUB_2/Installation:GRUB 2] noch in die EFI-Partition installiert (erstaunlicherweise wird dabei auch der nötige Menü-Eintrag im [#NVRAM-testen NVRAM] gesetzt obwohl man unter 32-Bit-Ubuntu wegen [bug:1650337:fehlendem `efivarfs`-Treiber] im Kernel mittels [:EFI_Problembehebung/#NVRAM-auslesen:`efibootmgr`] nicht darauf zugreifen kann) werden: {{{#!vorlage Befehl grub-install }}} Dabei sollte ungefähr folgendes ausgegeben werden (die Fehler können ignoriert werden):{{{ x86_64-efi wird für Ihre Plattform installiert. EFI variables are not supported on this system. EFI variables are not supported on this system. grub-install: Fehler: efibootmgr schlug beim Registrieren des Boot-Eintrags fehl: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden. }}} Bei anderem Fehler mit dieser Option versuchen: `--efi-directory /boot/efi` Nun noch [:GRUB_2/Konfiguration: GRUB konfigurieren], und dann verläßt man die [:chroot:]-Umgebung wieder: {{{#!vorlage Befehl update-grub exit }}} Nun kann der Rechner neu gestartet werden, und dann sollte automatisch das neu installierte Ubuntu 32-Bit in Erscheinung treten. Ist dies nicht der Fall, sollte man zunächst die [:EFI_Problembehebung/#Mein-Ubuntu-startet-nicht:UEFI-Boot-Reihenfolge überprüfen], und falls der '''signed'''-Bootloader installiert wurde, kann '''secure boot''' nun auch wieder aktiviert werden. [[Anker(Bootmanager_ueberpruefen)]] Nach erfolgreichem Start sollte man auch einmal überprüfen, ob für zukünftige Aktualisierungen von GRUB alles ordnungsgemäß konfiguriert ist: {{{#!vorlage Befehl sudo apt install }}} == GNOME und Unity unter Ubuntu 18.04 == Da es für die Desktop-Umgebungen [:GNOME:] und [:Unity:] seit Ubuntu 18.04 kein eigenes 32-Bit-Installationsmedium mehr gibt, führt man diese Anleitung zunächst mit einem [:Downloads/Bionic_Beaver:Lubuntu-32-Bit-Installationsmedium] als Minimalinstallation aus. Die gewünschte Desktop-Umgebung installiert man dann anschließend mit: {{{#!vorlage Befehl sudo apt install ubuntu-gnome-desktop }}} oder {{{#!vorlage Befehl sudo apt install ubuntu-unity-desktop }}} Nach dem Neustart kann man die gewünschte Desktop-Umgebung dann im [:Displaymanager:] auswählen. == Probleme == * Nach obiger Vorgehensweise sind schon mal [topic:nicht-alle-aktualisierungen-koennen-installier-3:Probleme mit der automatischen Aktualisierung] aufgetreten, deren Ursache nicht abschließend geklärt werden konnte. * Bei Verwendung der '''secure boot'''-Variante kann es bei der Installation von weiteren Programmen auch mal zur [topic:auf-32-bit-lubuntu-wurden-hunderte-amd64-paket:fehlerhaften Installation von unpassenden 64-Bit-Paketen] kommen. Z.B. muss man aufgrund [bug:1773703:dieses Fehlers] im Fall von [:Wine:] dann das [packages:wine32:]-Paket statt [packages:wine-stable:] installieren. * Bei der Installation von 18.04 als Zweitsystem neben 16.04 trat ein [bug:1767522:weiterer Fehler] auf. Ob dieser auch bei einer singulären Installation von 18:04 auftritt wurde noch nicht getestet. In dem Fall ist es ratsam, [topic:grub-installation-bei-aktualisierung-verhinder:die Installation von GRUB zu verhindern]. * Man beachte auch: {{{#!vorlage Warnung Es kann passieren, dass [packages:grub-efi-amd64:] '''automatisch''' wieder durch [packages:grub-pc:] '''überschrieben wird'''. Wenn dies über das Terminal veranlasst wurde, kann man das der entsp. Ausgabe entnehmen. Mögliche Ursachen: * Automatische Aktualisierung (`sudo apt dist-upgrade`) * Installation eines Kernels Solange kein `grub-install` ausgeführt wird, sollte das System weiterhin bootfähig bleiben. Das kann aber automatisch passieren, wenn eine neuere Version von GRUB erscheint und dadurch installiert wird. Um einem Boot-Problem vorzubeugen, sollte man deshalb __vor dem Neustart__ nach einer Aktualisierung oder Kernel-Installation den [#Bootmanager_ersetzen Bootmanager nochmal manuell ersetzen] und ggf. auch [#Bootmanager_ueberpruefen installieren]. }}} == Alternative == Im [https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/grub2-signed/+bug/1648278/comments/4 Fehlerbericht] wird noch eine weitere Möglichkeit aufgezeigt. #tag: Howto