[[Inhaltsverzeichnis(2)]] Die Arbeit mit Videodateien ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Um den kompletten Themenkomplex etwas zu vereinfachen, soll dieser Grundlagenartikel ausschließlich wichtige Begriffe klären und auf einige Hilfsmittel hinweisen. Wenn es um Videobearbeitung im weitesten Sinne geht, dann sollte man zunächst genau wissen, was man eigentlich erreichen will und wie man am besten zum Ziel kommt. Zum Themenbereich Video gibt es bereits einige hervorragende Anleitungen: * [:VideoPlayer:Video-Player] - Abspielen von Video-Dateien jeglicher Art * [:Videobearbeitung:] - Eine Übersicht über Programme zur Bearbeitung von Videodateien * [:DVDs_rippen:] - Den Inhalt einer DVD auf die Festplatte kopieren * [:Video-DVD_kopieren:DVDs kopieren] - Eine DVD auf eine andere DVD kopieren (inkl. Komprimierung) * [:DVD-Authoring:] - Erstellen von Video-DVDs * [:Videograbbing:] - Ansehen und Aufzeichnen von analogen Video-Quellen (VHS, USB-Geräte etc.) Auch das Themengebiet Audio ist interessant, da der Ton bei den meisten Videodateien ein wichtiger Faktor ist. * [:Tonstudio:] - Programme für den guten Ton; auch im Video * [:mp3splt:Audiodateien schneiden] - Dateien im Format MP3 oder OGG einfach schneiden * [:Audiodateien_umwandeln:] - Audiodateien von einem Format in ein anderes Format umwandeln Hat man oft mit Video- bzw. Audiobearbeitung oder -verarbeitung zu tun, so empfiehlt es sich, als Distribution [:Ubuntu Studio:] zu verwenden, da diese Ubuntu-Version speziell auf die Bedürfnisse von Anwendern im Bereich Multimedia zugeschnitten ist. = Grundbegriffe = Als erstes eine kleine Einführung mit wichtigen Begriffen für Videobearbeitung unter Linux. Wer sich damit schon auskennt, kann diesen Abschnitt einfach überspringen. Eine Videodatei besteht in der Regel aus Videodaten und Audiodaten. Diese können jeweils in unterschiedlichen Formaten gespeichert werden. Zum Encodieren und Decodieren der Video- und Audiodaten (z. B. für ein Abspielprogramm) wird ein entsprechender [:Codecs:Codec] benötigt. Manche Dateiformate stehen für sog. [wikipedia:Containerformat:Containerformate], die verschiedene Kombinationen von Audio- und Videoformaten enthalten können. Eine Videodatei besteht meist aus einer Videospur und einer Audiospur. Diese Spuren können in den unterschiedlichsten [wikipedia:Videoformat:Videoformaten] und [wikipedia:Audioformat:Audioformaten] vorliegen. Diese Formate sind immer eine eindeutige Implementierung einer eher allgemein gehaltenen Spezifikation, die einen Standard beschreibt. So gibt es z.B. von dem Standard [wikipedia:MPEG-4:] viele verschiedene Implementierungen wie [wikipedia:DivX:] oder [wikipedia:H.263:] und andere, die entweder frei und quelloffen oder [:unfreie_Software:unfrei] sein können. Ein [wikipedia:Codec:] wiederum ist für die Codierung bzw. Decodierung einer Datei verantwortlich, d.h. er bringt die Datei in die Form, die in der Spezifikation des Dateiformates festgelegt ist. >Häufig tragen Codecs zwar denselben Namen wie das Format, das sie erstellen [...], insbesondere für MPEG-Codecs ist dies aber nicht der Fall. Daher ist es wichtig, zwischen Codecs einerseits und Audio-, Video- und Containerformaten andererseits zu unterscheiden."'' (aus Wikipedia, Artikel [wikipedia:Codec:]) Bei der Kodierung einer Datei mittels eines entsprechenden Codecs wird diese oft auch [wikipedia:Videokompression:komprimiert], was in den meisten Fällen auch gewollt ist. Nur wenige Codecs erzeugen eine verlustfreie Datei. Dies gilt sowohl für Audiocodecs als auch für Videocodecs. Als Containerformat bezeichnet man ein Dateiformat, das verschiedene Kombinationen von Audio- und Videodateien enthalten kann. Bekannte Containerformate sind z. B. [wikipedia:Quicktime:] und [wikipedia:Audio_Video_Interleave:AVI]. Bei einem solchen Format kann man nicht direkt erkennen, welche Codecs verwendet wurden, weshalb es durchaus möglich ist, dass man die eine AVI-Datei abspielen und/oder bearbeiten kann, während eine andere AVI-Datei Probleme macht, weil in diesem Container ein Dateiformat verwendet wird, für das kein passender Codec zur Verfügung steht. Nicht jede Kombination von Formaten ist für jeden Container erlaubt, nicht jede erlaubte ist sinnvoll. Hat man die Wahl, so empfiehlt sich die Verwendung von [:Matroska:], denn dieser Container erlaubt vielerlei Formate und bereitet nur selten Probleme. Zudem können mittlerweile viele Geräte mit diesem Container umgehen. = Dateiformat herausfinden = Um einen passenden Codec zu installieren oder eine Datei konvertieren zu können, muss man manchmal zunächst herausfinden, welches Dateiformat sich darin versteckt. Dies ist besonders bei Containerformaten (siehe oben) wichtig. Deshalb ist es für Problemlösungen in diesem Bereich wichtig, dass man ermittelt - und gegebenenfalls im Forum (per [:Codeblock:]) mitteilt - welche Spuren das Bild- und Tonmaterial hat. Die Dateiformate für Video- und Audiospuren kann man über verschiedene Wege herausfinden. == Dateimanager == Markiert man die Datei im [:Dateimanager:], z. B. Nautilus, und wählt aus dem Kontextmenü (rechte Maustaste) ''"Eigenschaften -> Audio/Video"'', dann werden einige Details über die Datei angezeigt (funktioniert nur, wenn Totem installiert ist). Das sind zwar leider nicht sehr viele, aber die wichtigsten Angaben sind vorhanden, nämlich die zu den verwendeten Codecs und der Größe der Datei in Bildpunkten. == Bearbeitungsprogramme == Über Programme zur Bearbeitung von Videodateien, z. B. [:Avidemux:] kann man sich ebenfalls Informationen über die Datei anzeigen lassen. Dazu öffnet man die Datei mit Avidemux und wählt aus dem Menü ''"Datei -> Eigenschaften"'' aus. Nun erscheint ein Fenster, das im Vergleich zum Dateimanager noch einige zusätzliche Informationen anzeigt. Die neueren Versionen von Avidemux können auch Dateien im Format WMV und MOV öffnen. == MediaInfo == [:MediaInfo:] ist ein Programm zur Anzeige von Informationen über Multimedia-Dateien. Es gibt das Programm sowohl mit grafischer Oberfläche als auch für die Kommandozeile. == Terminal == In den allermeisten Fällen kann das Programm [:FFmpeg:] weiterhelfen. Beispiel: für die Datei '''test.avi''' werden die Formate so ermittelt: {{{#!vorlage Befehl ffmpeg -i test.avi }}} Das Ergebnis sieht beispielsweise so aus (auf relevante Zeilen gekürzt): {{{ ... Input #0, avi, from 'test.avi': Duration: 01:51:28.76, start: 0.000000, bitrate: 873 kb/s Stream #0:0: Video: mpeg4 (Advanced Simple Profile) (XVID / 0x44495658), yuv420p, 688x448 [SAR 1:1 DAR 43:28], 732 kb/s, 25 fps, 25 tbr, 25 tbn, 25 tbc Stream #0:1: Audio: mp3 (U[0][0][0] / 0x0055), 48000 Hz, stereo, s16p, 128 kb/s ... }}} Man sieht anhand der Stream-Angaben: die Videospur wurde mit dem Codec MPEG4/XVID komprimiert, die Audiospur ist im Format MP3. Mit Hilfe dieser Angaben kann man wesentlich gezielter nach Lösungen suchen, um zum Beispiel fehlende [:Codecs:] nachzuinstallieren. = Links = ## * [:Archiv/Untertitel:] erstellen * [https://cre.fm/cre061-medienformate-und-codecs Chaosradio Express 61] {de} - Audiopodcast zum Thema Medienformate und Codecs * [https://encodingwissen.de/ Brother Johns Videoencoding-Kompendium] {de} - Umfangreiche Informationen zum Encoding, auch zum Download * [wikipedia:Video-Fachbegriffe:Liste mit Fachbegriffen zum Thema Video] #tag: Multimedia, Einsteiger, Video