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Grafiktabletts

Fehlendes Makro

Das Makro „Getestet“ konnte nicht gefunden werden.

 * [1]: [:Terminal: Ein Terminal öffnen]
 * [2]: [:Editor: Einen Editor öffnen]
 * [3]: [:Programme kompilieren: Pakete aus dem Quellcode erstellen] (optional)

./grafiktablett.png

Wacom ist einer der führenden Hersteller für Grafiktabletts zur Bild- und Graphikbearbeitung. Wacom unterstützt offiziell Linux als Betriebssystem nicht. Auf den Webseiten von Wacom finden sich jedoch Links zum Linux Wacom Project 🇬🇧 , das Treiber für den XServer bereit stellt.

Diese Treiber sind bereits in Ubuntu enthalten und ermöglichen praktisch alle Funktionen solcher Tabletts zu nutzen. Nur die Unterstützung der "ExpressKeys" am oberen Rand der neueren Modelle ist noch nicht ausgereift.

Installation

Alles nötige zum Betrieb des Tabletts ist bei Ubuntu schon vorinstalliert. Für die wichtigsten Funktionen muss keine zusätzliche Software installiert werden. Allerdings ist Ubuntu Feisty Fawn noch für Tabletts ausgelegt, die über den seriellen Port angeschlossen werden.

Standardgeräte

Üblicherweise wird heutzutage jedoch der USB Anschluss genutzt. Daher muss man meist in der Konfigurationsdatei des XServers /etc/X11/xorg.conf alle Einträge von /dev/wacom in /dev/input/wacom ändern [2]. Am Ende sieht eine Konfiguration für ein Grafiktablett, das per USB angeschlossen ist, so aus:

Section "ServerLayout"
...
    InputDevice    "stylus" "SendCoreEvents"
    InputDevice    "cursor" "SendCoreEvents"
    InputDevice    "eraser" "SendCoreEvents"
...
EndSection

...

Section "InputDevice"
    Identifier     "stylus"
    Driver         "wacom"
    Option         "Device" "/dev/input/wacom"
    Option         "Type" "stylus"
    Option         "USB" "on"
    Option         "PressCurve" "0,0,100,100"
EndSection

Section "InputDevice"
    Identifier     "eraser"
    Driver         "wacom"
    Option         "Device" "/dev/input/wacom"
    Option         "Type" "eraser"
    Option         "USB" "on"
EndSection

Section "InputDevice"
    Identifier     "cursor"
    Driver         "wacom"
    Option         "Device" "/dev/input/wacom"
    Option         "Type" "cursor"
    Option         "USB" "on"
EndSection

Express Keys

Besitzer eines Intuos3, Cintiq 21UX oder Graphire 4 Tablets können noch ein zusätzliches Gerät hinzufügen. Diese Tabletts besitzen ein Scrollrad bzw. zusätzlichen Tasten, so genannte ExpressKeys. Dieses Gerät ist nicht in den Standardeinstellungen enthalten. Mann muss es über die Einträge

Section "ServerLayout"
...
    InputDevice    "pad"
...
EndSection

...

Section "InputDevice"
    Identifier	   "pad"
    Driver         "wacom"
    Option         "Device" "/dev/input/wacom"
    Option         "Type" "pad"
    Option         "USB" "on"
EndSection

von Hand hinzufügen und auch noch das Programm ExpressKeys 🇬🇧 zusätzlich installieren [3]. Ohne diese Einträge und ohne ExpressKeys kann man das Scrollrad und die Tasten nicht benutzen. Allerdings scheint ExpressKeys nicht unproblematisch zu sein. So kommt es nach dem Start von ExpressKeys zu Problemen im Zusammenspiel Grafiktablett und Maus. Beispielsweise war es mit ExpressKeys nicht mehr möglich innerhalb von GIMP mit der Maus zu zeichnen. Daher wird auf ExpressKeys in diesem Artikel nicht weiter eingegangen.

Weitere Optionen

Der Waxom-Treiber bietet noch zahlreiche weitere Optionen, die in der xorg.conf definiert werden. Informationen hierzu findet man auf der Projektseite 🇬🇧 . Die wichtigsten Optionen sollen hier kurz erklärt werden. Alle Optionen können für jedes Gerät einzeln definiert werden.

Section "InputDevice"
    Identifier     "stylus"
    Driver         "wacom"
    ...
    Option         "name" "wert1" "wert2"
EndSection

Positionierung

Das Tablett kennt zwei Positionierungsmodi: "Absolut" und "Relativ". Bei Absolut entsprechen die Ecken des Tabletts den Ecken des Bildschirmes. Bei Relativ fährt das Tablett in der höchsten Auflösung und die Cursorposition wird immer relativ zur Stiftbewegung gerechnet.

# Allgemein
    Option "Mode" "Relative"|"Absolute"
# Beispiel
    Option "Mode" "Relative"

Dualscreen

Nutzt man das Tablett mit einer Dual-Screen Lösung am Arbeitsplatz, so passt das Format des Tabletts nicht mehr. Da der Desktop nicht mehr ein Format von 4:3 sondern 8:3 besitzt, entsteht beim Zeichnen eines Kreises auf dem Tablett eine Ellipse auf dem Bildschirm. Daher kann man mit der Option Twinview einen Modus für zwei Bildschirme aktivieren. Hebt man nun bei absoluter Positionierung am Rand des Tabletts den Stift ab und setzt den Griffel neu auf, so wechselt man den Bildschirm.

# Allgemein
    Option "Twinview" "horizontal"|"vertical"|"none"
# Beispiel
    Option "Twinview" "horizontal"

Besitzen die eingesetzten Bildschirme eine unterschiedliche Auflösung, so kann man diese über die Option TVResolution jeweils definieren.

# Allgemein
    Option "TVResolution" "res1,res2"
# Beispiel
    Option "TVResolution" "1024x768,1280x1024"

Schließlich kann festgelegt werden, dass das Tablett nur auf einem Bildschirm aktiv sein soll.

# Allgemein
    Option "ScreenNo" "n"
# Beispiel
    Option "ScreenNo" "1"

Orientierung

Besitzt man einen Bildschirm, den man rotieren kann, so lässt sich auch das Tablett dieser Rotation anpassen. Dazu muss die Option Rotate genutzt werden.

# Allgemein
    Option "Rotate" "CW"|"CCW"|"HALF"|"NONE"
# Beispiel
    Option "Rotate" "CW"

Inbetriebnahme

Nun schließt man das Grafiktablett an und startet den Xserver neu. Anschließend sollte das Tablett als Maus funktionieren. Berührt man mit dem Stift die Oberfläche des Tabletts, so gilt dies als linker Mausklick. Die Tasten auf dem Stift dienen zusätzlich als linke und rechte Maustaste.

Leider kann der XServer 1.3 noch keine Geräte per "Hotplug" einbinden. Schließt man es an, nachdem der XServer gestartet wurde, so funktioniert das Tablett zwar als Maus, doch z.B. die Druckempfindlichkeit funktioniert nicht. Erst nach einem Neustart des XServers funktioniert das Tablett komplett.

./gimp_tablet_konfiguration.png

Die Konfiguration

Zwei populäre Anwendungen unterstützen drucksensitive Grafiktabletts voll. Dies ist die Bildverarbeitung GIMP und das vektororientierte Zeichenprogramm Inkscape. In beiden Programmen muss kontrolliert werden, dass das Grafiktablett auch korrekt genutzt wird.

The Gimp

Konfiguration

In Gimp ruft man dazu unter

"Datei → Einstellungen → Eingabegeräte → Erweiterte Eingabegeräte konfigurieren" die Einstellungen für die Eingabegeräte auf. Als Modus muss immer "Bildschirm" eingestellt sein. Hier kann man auch Details zum Grafiktablett einstellen. Leider verhindert ein Bug 🇬🇧 in Ubuntu 7.04 Feisty Fawn, dass dieser Dialog korrekt funktioniert. Doch auch so lässt sich mit dem Grafiktablett problemlos arbeiten. ./gimp_drucksensitiv.png === Bedienung === Wie schon angesprochen funktioniert das Tablett mit Gimp vollständig. Mit dem Stylus kann man die gewünschte Zeichenfunktion auswählen und dann im Bild zeichnen. Nutzt man z.B. den Pinsel, so wird der Pinselstrich um so deckender je fester man aufdrückt. Die Funktionalität der Druckempfindlichkeit lässt sich auch ändern, so kann man beim Pinsel die Deckkraft, Härte, Größe oder Farbe variieren lassen. Andere Werkzeuge bieten ähnliche Möglichkeiten. Dreht man den Stylus um und nutzt den "Radiergummi", so steht ein komplett unabhängiger Stift bereit. Der Radiergummi muss nicht zwangsläufig als "Radiergummi" dienen. Man kann die Funktion - wie beim normalen Stylus frei wählen. == Inkscape == Das vektororientierte Zeichenprogramm Inkscape bringt eine Unterstützung für druckempfindliche Grafiktabletts mit, wie sie von der Firma Wacom hergestellt werden. Besonders das "Kalligrafiewerkzeug" entfaltet sein wahres Potenzial erst mit der Verwendung eines Grafiktabletts. Weitere Informationen hierzu findet man im Wiki unter Inkscape. === Bedienung === Inkscape besitzt das Werkzeug "Kalligrafische Linien zeichnen", auch Füller genannt. Selektiert man den Füller und aktiviert die Druckempfindlichkeit in der Iconleiste des Füllerwerkzeuges, so wird die Dicke der gezeichneten Linie dem Druck auf den Stift nachempfunden. == Gogh == Gogh ist ein Grafikprogramm entwickelt für den Einsatz speziell mit Grafiktabletts. Das pixelbasierte Programm befindet derzeit noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Nichts desto trotz verhält es sich schon sehr stabil in der Anwendung und ist mit dem richtigen Tablett ein mächtiges Werkzeug für den Grafikdesigner oder Hobbygrafiker. Es bietet derzeit die Möglichkeit multipler Ebenen, die in ihrer Deckkraft angepasst werden können, mehrere Pinsel sowie eine Radierfunktion. = Das Tablett individuell einstellen = Für die Konfiguration des Tabletts ist das Programm xsetwacom verantwortlich. Es ist Teil des Paketes wacom-tools und ist von Haus aus bei Ubuntu installiert. Leider existiert keine graphische Oberfläche, so dass man es von einem Terminal aus bedienen muss. Der Befehl [1] {{{#!Befehl xsetwacom set stylus mode absolute }}} stellt das Tablett auf absolute Positionierung ein. D.h. die linke obere Ecke des Tabletts entspricht der linken oberen Ecke des Bildschirms, die rechte untere Ecke des Tabletts der rechten unteren Ecke des Bildschirms. Dies funktioniert nur gut wenn das Format des Bildschirms zum Tablett passt. Nutzt man z.b. ein System mit zwei Bildschirmen, wo der Desktop über beide Bildschirme ausgedehnt ist, so ist die vertikale Auflösung viel höher, als die horizontale. Zeichnet man z.b. einen Kreis auf dem Tablett, so erscheint eine liegende Ellipse auf dem Bildschirm. Für diesen Fall kann man das Tablett auf relative Positionierung stellen {{{#!Befehl xsetwacom set stylus mode relative }}} xsetwacom bietet darüber hinaus noch zahlreiche Optionen um das Verhalten des Tabletts anzupassen. Auf der Webseite des Treiber Projektes findet man zahlreiche Informationen 🇬🇧 hierzu. = Links = * The Linux Wacom Project 🇬🇧 * Wacom ExpressKeys 🇬🇧

Diese Revision wurde am 31. August 2007 15:06 von cornix erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, Grafik, Übersicht, Grafiktablett