[[Vorlage(Getestet, focal)]] {{{#!vorlage Wissen [:Editor: Einen Editor öffnen] [:sudo: Bearbeiten von Dateien mit Root-Rechten] [:xorg.conf.d: Konfiguration des XServers] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(3)]] [https://01.org/linuxgraphics Intel Grafikchips] {en} werden nur als [wikipedia:Integrierter_Grafikprozessor:integrierte Grafikprozessoren] „onboard“ und nicht als dedizierte Grafikkarten vertrieben. Die Treiberunterstützung ist in der Regel unter Ubuntu bzw. Linux im Allgemeinen sehr gut (einzige Ausnahme: [wikipedia:Intel_GMA#GMA_500:GMA500]). Da Intel sich aktiv an der Treiberentwicklung beteiligt, werden auch neuere Grafikchips zeitnah vom [:XServer:] unterstützt. Der Intel-Treiber ist freie und quelloffene Software und im Gegensatz zu AMD- oder Nvidia-Grafikkarten gibt es keinen proprietären bzw. Closed-Source-Treiber. Im Vergleich zu Grafikkarten anderer Hersteller sind die Intel-Chipsatzsätze relativ leistungsschwach. Selbst dedizierte Grafikkarten aus dem sogenannten „Einsteigersegment“ oder [wikipedia:Accelerated_Processing_Unit:APUs] von AMD haben in der Regel eine bessere Leistung vorzuweisen. Dass spielt aber erst dann eine Rolle, wenn aufwändige grafische Berechnungen durchgeführt werden müssen (Live Rendering, hochauflösende 3D-Spiele-Grafik etc.). Für alle normalen, grafischen Anwendungen und auch für die unter Linux gängigen [:3D-Desktop:3D-Desktops] ist die Grafikleistung mehr als ausreichend. = Installation und Benutzung = Intel-Grafikchips werden normalerweise problemlos vom [:XServer:] erkannt und der Treiber automatisch aktiviert. Es sind keine weiteren Konfigurationsschritte mehr notwendig. Der Treiber ist in der Standardinstallation automatisch installiert. Falls dieser entfernt wurde kann man ihn durch {{{sudo apt install xserver-xorg-video-intel}}} installieren. Für weitere Einstellungen, wie z.B. das Aktivieren des zweiten Monitorausgangs, kann [:RandR:] benutzt werden, das von den Intel-Chipsätzen sehr gut unterstützt wird. Gleichermaßen können dazu auch die entsprechenden grafischen Hilfsprogramme der [:Desktop:Desktopumgebungen] genutzt werden, die darauf aufsetzen (siehe [:Bildschirmauflösung:]). Wie die beschleunigte Video-Dekodierung für Intel-Grafikkarten eingerichtet werden kann, ist im Wiki-Artikel [:Video-Dekodierung_beschleunigen#Systeme-mit-Intel-Grafik:Video-Dekodierung beschleunigen - Systeme mit Intel-Grafik] beschrieben. = Problembehebung = {{{#!vorlage Warnung Das gesamte grafische System kann durch manuelle Änderungen an der Konfiguration ggf. instabil werden oder gar nicht mehr starten. Einträge in die Konfigurationsdateien sollte man grundsätzlich zwei- oder besser dreimal auf ihre Richtigkeit und Vollständigkeit hin überprüfen. Ein Verständnis der [:Terminal#Virtuelle-Konsole:Virtuellen Konsole] kann im Notfall sehr hilfreich sein. }}} == Leistungs- oder Darstellungsprobleme == Seit Ubuntu 13.04 verwendet der Intel-Treiber standardmäßig die neue Beschleunigungsarchitektur SNA (Sandybridge's New Acceleration), die UXA ersetzen soll. Obwohl eigentliche eine bessere Leistung erzielt werden sollte, kann die Verwendung - neben generellen Leistungseinbrüchen - insbesondere bei älteren Chipsätzen (Intel Extreme Graphics, GMA und Intel HD (Westmere)) auch zu verschiedenen Darstellungsproblemen beim Rendern der Bildschirmausgabe führen (siehe auch [bug:1178982:]). UXA wird weiterhin unterstützt und kann bei Bedarf statt SNA verwendet werden. Dafür ist ein entsprechender Eintrag in der Datei '''/etc/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf''' oder '''/etc/X11/xorg.conf''' notwendig (Unterverzeichnis und Datei müssen ggf. erst angelegt werden). [1][2][3] {{{ Section "Device" Identifier "Intel Graphics" Driver "intel" Option "AccelMethod" "uxa" EndSection }}} Nach dem Ab- und wieder Anmelden sollten die Änderungen übernommen worden sein. ## TODO:2015-08-16:mrkramps:Zusammenhang? Multi-Monitorbetrieb? Gültigkeit? In der Standardkonfiguration nicht vorhanden. ## Eine hohe "virtual"-Auflösung kann zu einem Leistungsrückgang führen. Abhilfe schafft eine Verringerung der definierten Auflösung oder das Entfernen des Eintrags `virtual` in der `SubSection "Display"` der '''xorg.conf'''. == Helligkeitsprobleme == === Kernel-Optionen === Wenn das Verändern der Bildschirmhelligkeit nicht funktioniert, kann es helfen in der Datei '''/etc/default/grub''' folgende Zeile um [:Bootoptionen:] zu erweitern. Eventuell reicht schon die erste acpi-Option, und falls nicht, sollten beide Optionen ergänzt werden: [1][2] {{{ GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash acpi_osi=Linux acpi_backlight=vendor" }}} Zum Übernehmen dieser Änderung muss man [:GRUB 2:] aktualisieren: [5] {{{#!vorlage Befehl sudo update-grub }}} Und anschließend den Rechner neustarten. === XServer-Konfiguration === Wenn das Eintragen der Bootoptionen keine Verbesserung bringt, kann es auch helfen die XServer-Konfiguration anzupassen. Diese Änderung kann auch dann greifen, wenn Helligkeitsprobleme erst nach dem Bereitschaftsmodus auftreten. Als erstes sollte geprüft werden, über welche Schnittstellen die Helligkeit geregelt wird: {{{#!vorlage Befehl ls /sys/class/backlight/ }}} Wenn die Ausgabe dieses Befehls folgendes enthält: {{{ intel_backlight }}} Dann ist dies ein Hinweis darauf, dass die Helligkeitssteuerung tatsächlich über die Intel-Grafikkarte selber gesteuert wird. Aus der Ausgabe des folgenden Befehls kann man die hier ebenfalls benötigte `BusID` der Grafikkarte ermitteln: {{{#!vorlage befehl lspci | grep VGA }}} Beispielsweise: {{{ 00:02.0 VGA compatible controller: Intel Corporation 3rd Gen Core processor Graphics Controller (rev 09) }}} Mit diesen Informationen kann dann ein Eintrag in der Datei '''/usr/share/X11/xorg.conf.d/20-intel.conf''' oder '''/etc/X11/xorg.conf''' erstellt werden (Datei und Unterverzeichnis müssen ggf. erst angelegt werden): [1][2][3] {{{ Section "Device" Identifier "Intel Graphics" Driver "intel" Option "Backlight" "intel_backlight" BusID "PCI:0:2:0" EndSection }}} Nach dem Ab- und wieder Anmelden sollten die Änderungen übernommen worden sein. Funktioniert damit die Helligkeitsregelung softwareseitig, aber die Funktionstasten werden nicht erkannt, dann kann man wiederum zusätzlich die [:Bootoption:] `acpi_osi=Linux` oder `acpi_osi=` (also ohne Angabe) testen. == Spezifische Probleme == === 945GM (82945GM) === Einige Effekte der [:3D-Desktop:3D-Desktops] sind nicht an diesen Chipsatz angepasst, verursachen eine starke CPU-Last und machen den Desktop unbenutzbar. Ab [:KDE:] 4.6 kommt es mit dem „Verwischen“-Effekt (`blur`) zu Problemen. Dieser sollte auf Geräten mit diesen Chipsätzen deaktiviert werden. Das Ändern der ''Scale Method'' zu einer anderen Einstellung als `accurate` kann zusätzlich einige Verbesserung bringen. ===GMA450/500 Blackscreen=== In Kombination mit einem Intel Atom N270/280 treten vermehrt Probleme auf, sodass nur ein Teil des Bildes sichtbar ist. Abhilfe schafft Folgendes: Man editiert die Datei '''/etc/default/grub''' mit root-Rechten. Dort fügt man die Zeile {{{GRUB_GFXPAYLOAD_LINUX=text}}} hinzu. Sollte {{{GRUB_GFXPAYLOAD_LINUX=xxxx}}} schon vorhanden sein, einfach xxxx durch text ersetzen. Anschließend muss noch GRUB mit {{{#!vorlage Befehl update-grub}}} aktualisiert werden. Nach einem Neustart sollte die Grafik problemlos funktionieren. === Prozessorgrafik Core i5 650 === Möglicherweise erscheint nach dem Bereitschaftsmodus keine Bildschirmausgabe mehr. Der Rechner ist jedoch nicht abgestürzt und bspw. noch per [:ping:] oder [:SSH:] erreichbar. In der Datei '''/etc/default/acpi-support''' sollte dafür die Ändernung folgenden Eintrags von `true` auf `false` Abhilfe schaffen: [1][2] {{{ # Should we attempt to warm-boot the video hardware on resume? POST_VIDEO=false }}} Nach einem Neustart sollte der Rechner dann wieder mitsamt der Bildschirmausgabe aus dem Bereitschaftsmodus aufwachen. = Installation neuer Treiberversionen = {{{#!vorlage Warnung Die folgenden Änderungen sollten __nur__ von fortgeschrittenen Benutzern vorgenommen werden und __nur__ dann, wenn entweder schwerwiegende Probleme mit einem Chipsatz oder die ernsthafte Absicht aktuellere Treiber zu testen vorliegen. \\ \\ Es kann das System in Mitleidenschaft gezogen, die Desktopumgebung unbenutzbar und das Entfernen dieser Treiber kompliziert werden! }}} == Herstellertreiber == Intel selbst bietet seit dem 10.02.2014 auf ihrer [https://01.org/linuxgraphics/downloads/ Downloadseite] {en} die aktuellen Treiber mit einem grafischen Installer an. Dieser ermöglicht es, den Treiber per Mausklicks zu installieren. == Installation == Man navigiert dazu in den Ordner der heruntergeladenen Datei und installiert diese mit dem Befehl: {{{#!vorlage Befehl sudo dpkg -i intel-graphics-update-tool-VERSION_architectur }}} Zusätzlich erforderliche Pakete werden bei bestehender Internetverbindung geladen. == Konfiguration überprüfen == Bevor nach der Installation aus einer der oben genannte Fremdquellen der neue Treiber durch einen Neustart des [:XServer:] (bspw. Ab- und Anmelden) übernommen wird, sollten unbedingt vorhandene Konfigurationsdateien in '''/etc/X11/xorg.conf.d/''' sowie die '''/etc/X11/xorg.conf''' überprüft werden. Ein Blick in die [:man:Manpage] des neuen Treibers sollte Aufschluss darüber geben, welche Optionen verändert worden sind, welche nicht mehr unterstützt werden oder welche neu sind: [5] {{{#!vorlage befehl man intel }}} Um Probleme bei der Kompatibilität und damit dem Start der grafischen Umgebung zu vermeiden, sollten fragwürdige Einträge vorerst auskommentiert oder die Konfigurationsdateien ggf. einfach in ein Backup umbenannt oder ganz gelöscht werden. = Links = * [wikipedia:Intel_GMA:Intel Grafikchipsätze] - Wikipedia * [https://keithp.com/blogs/Sharpening_the_Intel_Driver_Focus/ Sharpening the Intel Driver Focus] {en} - Hintergrundinformationen zu den neuen Intel-Treibern ab Kernel 2.6.28 * [ubuntu:X/Troubleshooting/IntelPerformance: Troubleshooting] {en} für Intel Grafikkarten * [https://www.datenteiler.de/ubuntu-auf-dem-sony-vaio-p/ Ubuntu auf dem Sony Vaio P] {de} - Blog-Artikel auf Daten|teiler (GMA500) * [:Video-Dekodierung_beschleunigen#Systeme-mit-Intel-Grafik:Video-Dekodierung beschleunigen] - Wiki-Artikel über die Einrichtung der beschleunigten Video-Dekodierung # tag: Hardware, Grafikkarten, Intel