Grafikkarten/AMD

Unter Ubuntu werden abhängig vom verbauten Grafikprozessor unterschiedliche Möglichkeiten angeboten, den XServer mit ATI- bzw. AMD-Grafikkarten (ATI wurde 2006 von AMD gekauft) zu betreiben:

• ati: Dieser Treiber ist ein Wrapper, der sich den richtigen und normalerweise bereits vorinstallierten Treiber entsprechend dem Grafikkartenmodell sucht. Er sollte mit allen Grafikkarten funktionieren, die von einem der drei folgenden Treiber unterstützt werden:

  • radeon - für die ATI/AMD-Grafikkarten basierend auf den Radeon-Chipsätzen mit 3D-Beschleunigung (siehe unten)

  • r128 - für ATI-Grafikkarten basierend auf den Rage-128-Chipsätzen

  • mach64 - für noch frühere ATI-Grafikkarten, wie eben jene mit Mach64-Chipsätzen

• radeon: Dieser freie und quelloffene Treiber funktioniert für die meisten Radeon-Chipsätze von der ATI-Radeon-7000-Serie bis zur AMD-Radeon-R200-Serie mit stabiler Unterstützung für 2D- wie 3D-Beschleunigung. Für neuere Chipsätze mit GCN-1.2-Architektur kann ab Ubuntu 16.04 alternativ auch der neue Treiber amdgpu getestet werden (siehe unten).

• amdgpu (seit 16.04): Das ist der neue, freie und quelloffene Treiber für Chipsätze mit GCN-Architektur, der sich aber noch mit aktiver Beteiligung von AMD selbst in der Entwicklung befindet. Die Unterstützung setzt GCN 1.2 (ab Radeon R9 285) voraus. Eine experimentelle Unterstützung für GCN 1.0 besteht erst ab Kernel 4.7; für GCN 1.1 ist sie schon vorhanden, aber nur optional und unter Ubuntu nicht standardmäßig aktiviert. Für GCN 1.3 gibt es derzeit noch keine Implementierung. Chipsätze mit GCN 1.0 und 1.1 können mit dem radeon-Treiber (siehe oben) betrieben werden.

• AMD GPU-PRO (ab 16.04): Als Ersatz für den fglrx-Treiber entwickelt AMD ihren neuen, offiziellen Treiber aufgesetzt auf dem freien amdgpu-Treiber (siehe oben). Allerdings stehen damit zusätzliche, proprietäre Funktionen zur Verfügung, wie z. B. die Vulkan-Schnittstelle. Auch dieser Treiber befindet sich noch in der Entwicklung und unter Ubuntu 16.04 kann eine Beta-Version 🇬🇧 getestet werden. Damit werden ebenfalls ausschließlich Chipsätze mit GCN 1.2 unterstützt.