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Gerätemanager

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/pci.png Oftmals ist der Rechner eine schwarze Box. Über den eigentlichen Inhalt hat man wenig Ahnung. Um z.B. herauszufinden, was für eine Netzwerkkarte im Rechner verbaut ist, müsste man den Rechner aufschrauben und nachsehen, ob man eine Beschriftung mit der Bezeichnung der Hardware findet. Doch auch ohne Schraubendrehen kann man reichlich Informationen zum Rechner und der verbauten Hardware herausbekommen. Dieser Artikel zeigt, wie man Informationen über die Hardware seines Computers erhalten kann.

Grafische Werkzeuge

Die Desktopumgebung KDE bringt von Haus aus einen Gerätemanager mit, der ausführliche Informationen zur Hardware des Rechners übersichtlich ausgeben kann. Für andere Oberflächen sowie auf Kommandozeilenebene lassen sich eine Reihe von Anwendungen installieren.

Einen Sonderfall stellt der sog. restricted-manager dar. Er listet die Hardware auf, für die ein unfreier, proprietärer Treiber zur Verfügung steht und zeigt an, ob dieser Treiber verwendet wird.

./kde4_infozentrum.png

KDE (Infozentrum)

KDE beinhaltet ein Werkzeug, um ausführliche Information zur Hardware im Rechner zu erhalten. Das Werkzeug ist bei Kubuntu nicht vorinstalliert, was man aber mit dem folgenden Paket nachholen [1] kann:

  • kinfocenter

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install kinfocenter 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://kinfocenter

Danach kann es unter "K-Menü → Anwendungen → System → Infozentrum" aufgerufen werden. Hier finden sich dann Informationen vom Prozessor über optische Laufwerke bis zum XServer.

./sysinfo.png

Sysinfo

Sysinfo 🇬🇧 ist ein Programm, um Hardwareinformationen anzuzeigen. Benutzt man z.B. Xfce oder einen einfacheren Fenstermanager, so fehlt ein Werkzeug, um Informationen über die Hardware übersichtlich angezeigt zu bekommen. In diesem Fall kann man Sysinfo installieren. Das Programm kann direkt aus den Paketquellen von Ubuntu über das Paket

  • sysinfo (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install sysinfo 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://sysinfo

installiert werden. Anschließend kann man es bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü über "Systemwerkzeuge → Sysinfo" aufrufen.

./hardinfo_logo.png

HardInfo

HardInfo liefert ebenfalls Informationen zur Hardware und zum System und ist insgesamt detailreicher als Sysinfo. Zusätzlich kann ein übersichtlicher Bericht erstellt werden. Bei Lubuntu vorinstalliert.

./cpu-g_logo.png

CPU-G

CPU-G ist ein Werkzeug, mit dem wie bei CPU-Z 🇩🇪 die Daten des Prozessors ausgelesen werden können. Das Programm greift dazu auf die Informationen der Systemdateien /proc/cpuinfo, /proc/meminfo und /sys/devices/virtual/dmi/id/ zurück, erreicht aber nicht den Funktionsumfang des Originals.

./i-nex_logo.png

I-Nex

Optisch wie CPU-G gestaltet, aber wesentlich informativer ist I-Nex. Darüber hinaus können die ermittelten Informationen auch gespeichert werden.

Kommandozeilenwerkzeuge

Wiki/Icons/terminal.png

lshw

lshw zeigt auf der Kommandozeile recht detaillierte Informationen zur Hardware an.

hwinfo

Möchte man eine noch detaillierte Ausgabe haben, so kann man das folgende Programm installieren [1]:

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install hwinfo 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://hwinfo

Startet man dieses Programm dann im Terminal [3] mit

hwinfo 

so scannt es die gesamte Hardware und gibt Informationen dazu aus (i.d.R. sehr viel Ausgabe). Möchte man nur über ein Gerät informiert werden, kann man die Ausgabe per

# Allgemein
hwinfo --GERAET
# Beispiel (nur Soundgeräte)
hwinfo --sound 

einschränken. Alle Möglichkeiten hierfür listet:

hwinfo --help 

auf.

inxi

inxi ist ein Kommandozeilenprogramm für Systeminformationen, dass u.a. auf dmidecode zurückgreift. Entstanden ist es im Umfeld des IRC (Internet Relay Chat), um bei Rechnerproblemen schnell und gezielt Hardware-Informationen austauschen zu können. Zwei Beispiele:

  • Basisinformationen:

    inxi -b 
  • Vollständige Systeminformationen ohne nutzerspezifische Angaben:

    inxi -Fz 

PCI bzw. PCMCIA

Geräte, die im Rechner über PCI oder in Notebooks über PCMCIA angeschlossen sind, kann man sich über den Befehl lspci ausgeben lassen. lspci ist normalerweise in der Standardinstallation enthalten, kann aber ansonsten über das Paket pciutils installiert werden [1]. Die Ausgabe dieses Befehls kann recht umfangreich sein. Es empfiehlt sich daher, die Ausgabe an das Suchprogramm grep weiterzuleiten. Um nach einer Netzwerkkarte zu suchen, ist der folgende Befehl geeignet:

lspci | grep -i net 

Damit erhält man dann eine gefilterte Ausgabe wie

0000:00:0a.0 Ethernet controller: Marvell Technology Group Ltd. Yukon Gigabit Ethernet 10/100/1000Base-T Adapter (rev 13)
0000:00:0c.0 Ethernet controller: Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL-8139/8139C/8139C+ (rev 10)

Weitere geeignete Suchwörter sind "audio", "VGA", "IDE", "SATA", "Communication" (für Modems), "Wireless" (WLAN) oder "1394" (Firewire).

Bei sehr neuer Hardware kann es sinnvoll sein, die Datei /usr/share/misc/pci.ids (bis Ubuntu 11.04: /usr/share/pci.ids), die für die Ausgabe von lspci verantwortlich ist, zu erneuern. Aktuelle Versionen dieser Datei sind beim Linux PCI ID Repository 🇬🇧 erhältlich.

USB

Geräte, die per USB mit dem dem Rechner verbunden sind, kann man sich über lsusb anzeigen lassen. lsusb ist normalerweise in der Standardinstallation enthalten, kann aber ansonsten über das Paket

  • usbutils

installiert werden [1].

Die Ausgabe kann z.B. so aussehen:

Bus 005 Device 007: ID 06bd:2061 AGFA-Gevaert NV SnapScan 1212U (?)
Bus 005 Device 004: ID 0402:5621 ALi Corp. USB 2.0 Storage Device
Bus 005 Device 003: ID 0409:0059 NEC Corp. HighSpeed Hub

Bei sehr neuer Hardware kann es sinnvoll sein, die Datei /usr/share/misc/usb.ids (bis Ubuntu 11.04: /usr/share/usb.ids), die für die Ausgabe von lsusb verantwortlich ist, zu erneuern. Aktuelle Versionen dieser Datei sind beim Linux USB Project 🇬🇧 unter USB Vendor/Device IDs list erhältlich.

Um USB-Anschlüsse von der Kommandozeile aus neu zu starten, ohne das Gerät tatsächlich trennen zu müssen, kann usbreset verwendet werden.

Laufwerke

Auch zu Laufwerken kann man sich zahlreiche Informationen ausgeben lassen. Dies bewirkt man mittels

lshal 

Dies zeigt alle Geräte im PC an, was mitunter eine ganze Menge sind. Es ist sinnvoll die Ausgabe umzuleiten, z.B.

lshal > hal.txt 

und die Datei hal.txt dann nach den gewünschten Informationen (z.B. /dev/sda für das erste Laufwerk) zu durchsuchen.

/proc und /sys

In den Pseudodateien unter /proc und /sys verbergen sich weitere Informationen zum System. Eine kleine willkürliche Auswahl:

  • /proc/cpuinfo - Informationen zum Prozessor

  • /proc/asound/cards - Liste der Soundkarten, die mit einem ALSA-Treiber aktiv sind

  • /proc/scsi/scsi - listet SCSI-Geräte (dazu gehören auch externe und SATA-Laufwerke)

  • /proc/bus/input/devices - listet Eingabegeräte

  • /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/* - beinhaltet Informationen und Einstellmöglichkeiten für die Frequenzanpassung des ersten Prozessors

Die Dateien können mit cat gelesen werden, gelegentlich sind Root-Rechte nötig.

sudo cat /proc/ide/hda/settings 

liefert z.B.

name                    value           min             max             mode
----                    -----           ---             ---             ----
acoustic                0               0               254             rw
address                 1               0               2               rw
bios_cyl                16383           0               65535           rw
bios_head               255             0               255             rw
bios_sect               63              0               63              rw
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Diese Revision wurde am 15. Januar 2016 05:12 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, System, Übersicht