[[Vorlage(Getestet, general)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Paketquellen_freischalten: Bearbeiten von Paketquellen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] [[Bild(Wiki/Icons/pci.png, 64, align=left)]] Oftmals ist ein Rechner einer schwarzen Box ähnlich: Vom eigentlichen Inhalt hat man keine Ahnung. Um z.B. herauszufinden, was für eine Netzwerkkarte im Rechner verbaut ist, müsste man den Rechner aufschrauben und nachsehen, ob man eine Beschriftung mit der Bezeichnung der Hardware findet. Doch auch ohne Schraubendrehen kann man reichlich Informationen zum Rechner und der verbauten Hardware herausbekommen. Einen Sonderfall stellt der sog. [:restricted-manager:] dar. Er listet die Hardware auf, für die ein proprietärer [:unfreie_Software:unfreier] Treiber zur Verfügung steht und zeigt an, ob dieser Treiber verwendet wird. = Grafische Werkzeuge = [[Bild(./kde4_infozentrum.png, 250, align=right)]] == KDE (Infozentrum) == KDE beinhaltet ein Werkzeug, um ausführliche Information zur Hardware im Rechner zu erhalten. Das Werkzeug ist bei Kubuntu nicht vorinstalliert, was man aber mit dem folgenden Paket nachholen [1] kann: {{{#!vorlage Paketinstallation kinfocenter, universe }}} Danach kann es unter ''"K-Menü -> Anwendungen -> System -> Infozentrum"'' aufgerufen werden. Hier finden sich dann Informationen vom Prozessor über optische Laufwerke bis zum [:XServer:]. [[Bild(./sysinfo.png, 250, align=right)]] == Sysinfo == Benutzt man z.B. [:Xubuntu:] oder einen Fenstermanager, so fehlt ein Werkzeug, um Informationen über die Hardware übersichtlich angezeigt zu bekommen. In diesem Fall kann man [sourceforge:gsysinfo:Sysinfo] {en} installieren, um Hardwareinformationen anzuzeigen. Das Programm kann direkt aus den offiziellen Paketquellen über das Paket installiert werden: {{{#!vorlage Paketinstallation sysinfo, universe, nur bis einschließlich 18.04 }}} Anschließend kann man es bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü über ''"Systemwerkzeuge -> Sysinfo"'' aufrufen. [[Bild(./hardinfo_logo.png, 48, align=right)]] == HardInfo == [:HardInfo:] liefert ebenfalls Informationen zur Hardware und zum System und ist insgesamt detailreicher als Sysinfo. Zusätzlich kann ein übersichtlicher Bericht erstellt werden. [[Bild(./cpu-g_logo.png, 48, align=right)]] == CPU-G == [:CPU-G:] ist ein Werkzeug, mit dem wie bei [http://www.cpu-z.de/ CPU-Z] {de} die Daten des Prozessors ausgelesen werden können. Das Programm greift dazu auf die Informationen der Systemdateien '''/proc/cpuinfo''', '''/proc/meminfo''' und '''/sys/devices/virtual/dmi/id/''' zurück, erreicht aber nicht den Funktionsumfang des Originals. = Kommandozeilenwerkzeuge = == lshw == [:lshw:] zeigt auf der Kommandozeile recht detaillierte Informationen zur Hardware an: {{{#!vorlage Befehl lshw -short }}} Die Ausgabe lässt sich speichern, in dem man eine [:Shell/Umleitungen:Umleitungsfunktion] der Shell nutzt: {{{#!vorlage Befehl lshw -short > ~/lshw.txt }}} == hwinfo == Möchte man eine noch detaillierte Ausgabe haben, so kann man das folgende Programm installieren [1]: {{{#!vorlage Paketinstallation hwinfo, universe, ab [:Wily:Ubuntu 15.10] }}} Startet man dieses Programm dann im Terminal [3] mit: {{{#!vorlage Befehl hwinfo }}} so scannt es die gesamte Hardware und gibt (i.d.R. sehr detaillierte) Informationen aus. Möchte man nur über ein Gerät informiert werden, kann man die Ausgabe einschränken: {{{#!vorlage Befehl # Allgemein hwinfo --GERAET # Beispiel (nur Soundgeräte) hwinfo --sound }}} Alle Möglichkeiten listet: {{{#!vorlage Befehl hwinfo --help }}} auf. == inxi == [:inxi:] ist ein Kommandozeilenprogramm für Systeminformationen, dass u.a. auf [:dmidecode:] zurückgreift. Entstanden ist es im Umfeld des [:IRC:] (Internet Relay Chat), um bei Rechnerproblemen schnell und gezielt Hardware-Informationen austauschen zu können. Zwei Beispiele: * Basisinformationen: {{{#!vorlage Befehl inxi -b }}} * Vollständige Systeminformationen ohne nutzerspezifische Angaben: {{{#!vorlage Befehl inxi -Fz }}} == PCI bzw. PCMCIA == Geräte, die im Rechner über [wikipedia:Peripheral_Component_Interconnect:PCI] oder in Notebooks über [wikipedia:PCMCIA:] angeschlossen sind, kann man sich über den Befehl `lspci` ausgeben lassen. lspci ist normalerweise in der Standardinstallation enthalten, kann aber ansonsten über das Paket '''pciutils''' installiert werden [1]. Die Ausgabe dieses Befehls kann recht umfangreich sein. Es empfiehlt sich daher, die Ausgabe an das Suchprogramm '''grep''' weiterzuleiten. Um nach einer Netzwerkkarte zu suchen, ist der folgende Befehl geeignet: {{{#!vorlage Befehl lspci | grep -i net }}} Damit erhält man dann eine gefilterte Ausgabe wie {{{ 0000:00:0a.0 Ethernet controller: Marvell Technology Group Ltd. Yukon Gigabit Ethernet 10/100/1000Base-T Adapter (rev 13) 0000:00:0c.0 Ethernet controller: Realtek Semiconductor Co., Ltd. RTL-8139/8139C/8139C+ (rev 10) }}} Weitere geeignete Suchwörter sind "audio", "VGA", "IDE", "SATA", "Communication" (für Modems), "Wireless" (WLAN) oder "1394" (Firewire). Bei sehr neuer Hardware kann es sinnvoll sein, die Dateien, die für die Ausgabe verantwortlich ist, zu erneuern (hierzu sind ebenfalls [:sudo:Root-Rechte] erforderlich). Aktuelle Versionen dieser Dateien sind im [github:systemd/systemd:GitHub-Repo] {en} von [:Systemd:] zu finden. Sie können mittels {{{#!vorlage Befehl sudo wget -P /etc/udev/hwdb.d/ https://github.com/systemd/systemd/blame/main/hwdb.d/20-pci-classes.hwdb https://github.com/systemd/systemd/blame/main/hwdb.d/20-pci-vendor-model.hwdb }}} in das für eigene udev-Skripte zuständige Verzeichnis heruntergeladen und danach die PCI-Hardwaredatenbank mittels {{{#!vorlage Befehl sudo systemd-hwdb update }}} neu generiert werden. == USB == Geräte, die per [wikipedia:Universal_Serial_Bus:USB] mit dem dem Rechner verbunden sind, kann man über `lsusb` anzeigen lassen. lsusb ist normalerweise in der Standardinstallation enthalten, kann aber ansonsten über das Paket * '''usbutils''' installiert werden [1]. Die Ausgabe kann z.B. so aussehen: {{{ Bus 005 Device 007: ID 06bd:2061 AGFA-Gevaert NV SnapScan 1212U (?) Bus 005 Device 004: ID 0402:5621 ALi Corp. USB 2.0 Storage Device Bus 005 Device 003: ID 0409:0059 NEC Corp. HighSpeed Hub }}} Bei sehr neuer Hardware kann es sinnvoll sein, die Dateien, die für die Ausgabe verantwortlich ist, zu erneuern (hierzu sind ebenfalls [:sudo:Root-Rechte] erforderlich). Aktuelle Versionen dieser Dateien sind im [github:systemd/systemd:GitHub-Repo] {en} von [:Systemd:] zu finden. Sie können mittels {{{#!vorlage Befehl sudo wget -P /etc/udev/hwdb.d/ https://github.com/systemd/systemd/blame/main/hwdb.d/20-usb-vendor-model.hwdb https://github.com/systemd/systemd/blame/main/hwdb.d/20-usb-classes.hwdb }}} in das für eigene udev-Skripte zuständige Verzeichnis heruntergeladen und danach die USB-Hardwaredatenbank mittels {{{#!vorlage Befehl sudo systemd-hwdb update }}} neu generiert werden. == Laufwerke == Auch zu Laufwerken lassen sich einige Informationen mit [:lsblk:] ausgeben: {{{#!vorlage Befehl lsblk }}} Reichen diese nicht aus, zeigt der Artikel [:Systeminformationen_ermitteln#Festplatten:] weitere Möglichkeiten. == /proc und /sys == In den Pseudodateien unter '''/proc''' und '''/sys''' verbergen sich weitere Informationen zum System. Eine kleine willkürliche Auswahl: * '''/proc/cpuinfo''' - Informationen zum Prozessor * '''/proc/asound/cards''' - Liste der Soundkarten, die mit einem ALSA-Treiber aktiv sind * '''/proc/scsi/scsi''' - listet SCSI-Geräte (dazu gehören auch externe und SATA-Laufwerke) * '''/proc/bus/input/devices''' - listet Eingabegeräte * '''/sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/*''' - beinhaltet Informationen und Einstellmöglichkeiten für die Frequenzanpassung des ersten Prozessors Die Dateien können mit '''cat''' gelesen werden, gelegentlich sind Root-Rechte nötig. {{{#!vorlage Befehl sudo cat /proc/ide/hda/settings }}} liefert z.B. {{{ name value min max mode ---- ----- --- --- ---- acoustic 0 0 254 rw address 1 0 2 rw bios_cyl 16383 0 65535 rw bios_head 255 0 255 rw bios_sect 63 0 63 rw ... }}} = Links = * [:Systeminformationen_ermitteln:] - Sammlung von Befehlen für die Kommandozeile * [:dmidecode:] - BIOS- und Hersteller-Informationen # tag: Hardware, System, Übersicht