Terminalbefehle
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 16.04 Xenial Xerus
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Dieser Artikel beschreibt die Funktion der GRUB-2-Befehle, die in einem laufenden Linux-System - wie Ubuntu - oder aber von einer Desktop-CD aus direkt oder über eine chroot-Umgebung benutzt werden können. Alle Befehle müssen in einem Terminal[1] angewendet werden.
Befehle zur Installation von GRUB 2¶
grub-setup¶
Syntax: | grub-setup [Optionen] <Datenträger> | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | Der Befehl grub-setup ist nur noch in der Grub-Version 1.99 (Precise Pangolin 12.04 LTS) anwendbar und installiert vorhandene .img-Dateien je nach Angabe von <Datenträger> in Bereiche, die außerhalb von Dateisystemen liegen. Generiert dabei eine auf das Installationsziel der .img-Datei weisende Datei boot.img und schreibt deren Inhalt je nach Angabe für <Datenträger> in den Loader-Bereich des MBR oder des PBR. Ist Bestandteil des Paketes grub-pc und daher nur auf PC-BIOS-Systemen vorhanden. | |
<Datenträger> : | Gibt den Datenträger an, auf den GRUB-2 installiert werden soll. Dies kann z.B. eine Festplatte oder die Partition einer Festplatte sein. Beispiele: /dev/sda oder /dev/sda3 | |
Optionen: | -d, --directory=<Verzeichnis> | Gibt den Pfad zum GRUB-2-Verzeichnis an. Standardmäßig geht grub-setup von /boot/grub aus. Diese Option muss bei einer Installation von einer Desktop-CD, ohne Verwendung einer chroot-Umgebung angegeben werden. |
-r, --root-device=<Datenträger> | Gibt den Datenträger an, in den die GRUB-2-Kernkomponenten installiert werden sollen. Standardmäßig versucht grub-setup den Datenträger automatisch zu ermitteln, was bei einem System mit mehreren Datenträgern nicht zum richtigen Ergebnis führen muss. Beispiele: /dev/sdb oder /dev/sdb2 | |
-b, --boot-image=<Datei> | Mit dieser Option kann eine andere Datei als Boot-Image angegeben werden. Als Standard verwendet grub-setup die Datei boot.img. | |
-c, --core-image=<Datei> | Mit dieser Option kann eine andere Datei als Core-Image angegeben werden. Als Standard verwendet grub-setup die Datei core.img. | |
-m, --device-map=<Datei> | Wird diese Option angegeben, so wird die für <Datei> angegebene Datei für die Ermittlung der Datenträger-Reihenfolge herangezogen. Als Standard verwendet grub-setup die device.map. | |
-h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. | |
-V, --version | Zeigt die Datei-Version von grub-setup an. | |
-v, --verbose | Ausführlichere Rückmeldungen anzeigen. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Nein | |
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | Ja, wenn die Option --directory=<Verzeichnis> verwendet wird. | |
Anwendungs-Beispiele: | Reparatur des GRUB MBR |
grub-install¶
Syntax: | grub-install [Optionen] <Datenträger> | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | Es handelt sich um ein Skript, das nacheinander eine Reihe von Aufgaben abarbeitet (siehe auch unten): Legt das Verzeichnis /boot/grub an – falls es noch nicht angelegt wurde. Generiert die Datei core.img bzw. grub*.efi. Installiert die core.img (siehe dazu grub-setup) nach <Datenträger> bzw. kopiert die grub*.efi in das Zielverzeichnis auf der EFI-Systempartition. | |
<Datenträger> : | Gibt den Datenträger an, auf den GRUB-2 installiert werden soll. Dies kann z.B. eine Festplatte oder die Partition einer Festplatte sein. Beispiele: /dev/sda oder /dev/sda3
Hinweis:Hat man als Basis ein RAID-System eingesetzt, so kann man den MBR in alle beteiligten Datenträger installieren, als Beispiel | |
Optionen: | –> bis Ubuntu 10.10:
--root-directory=<Wurzel-Verzeichnis>
–> ab Ubuntu 11.04: --boot-directory=<GRUB-2-Verzeichnis> | Mit dieser Option kann für die GRUB-2-Installation ein anderes Wurzel-Verzeichnis (bzw. GRUB-2-Verzeichnis) übergeben werden. Diese Option muss bei einer Installation von einer Desktop-CD, ohne Verwendung einer chroot-Umgebung angegeben werden. Beispiel (bis Ubuntu 10.10): sudo grub-install --root-directory=/mnt /dev/sda Beispiel (ab Ubuntu 11.04): sudo grub-install --boot-directory=/mnt /dev/sda |
--recheck | Mit dieser Option wird GRUB-2 angewiesen, eine neue device.map anzulegen und zwar auch dann, wenn diese bereits im Verzeichnis /boot/grub schon besteht. | |
--force | Erzwingt die Installation auch dann, wenn es bei der Ausführung von grub-install zu Problemen kommt. | |
--modules=<Module> | Mittels <Module> können GRUB-2-Module angegeben werden, die zusätzlich in die Datei core.img integriert werden sollen. | |
--grub-setup=<Datei> | Verwendet das als <Datei> angegebene Programm oder Skript, um die GRUB-2-Kernkomponenten zu installieren. Standard ist das Programm grub-setup . | |
--grub-mkdevicemap=<Datei> | Verwendet das als <Datei> angegebene Programm oder Skript, um die Datei device.map zu generieren. Standard ist die Datei /boot/grub/device.map . | |
--grub-mkimage=<Datei> | Verwendet das als <Datei> angegebene Programm oder Skript, um die GRUB-2-Image-Dateien zu generieren. Standard ist das Programm grub-mkimage . | |
--grub-probe=<Datei> | ||
--no-floppy | Verhindert, dass bei der Installation nach Diskettenlaufwerken gesucht wird. | |
-h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. | |
-v, --version | Zeigt die Datei-Version von grub-install an. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | grub-probe, grub-mkdevicemap, grub-mkimage, grub-setup | |
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | Ja, wenn die Option --root-directory=<Wurzel-Verzeichnis> (bis Ubuntu 10.10) bzw. --boot-directory=<GRUB-2-Verzeichnis> (ab Ubuntu 11.04) verwendet wird. | |
Anwendungs-Beispiele: | GRUB 2 Neuinstallation |
Befehle zum Konfigurieren des Auswahl-Menüs¶
update-grub¶
Syntax: | update-grub [Optionen] | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | Erstellt die Datei grub.cfg und damit die Konfiguration für das GRUB-2-Auswahlmenü unter Verwendung der im Verzeichnis /etc/grub.d als ausführbar gesetzten Skripte. | |
Optionen: | -h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. |
-v, --version | Zeigt die Datei-Version von update-grub an. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Nein | |
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | Nein, nur über chroot-Umgebung. | |
Anwendungs-Beispiele: | Findet aus GRUB-Menü verschwundene Windows-Installation wieder. Entsprechende Partition muss gemounted sein. |
grub-mkconfig¶
Syntax: | grub-mkconfig [Optionen] | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | Arbeitet wie update-grub, gibt die Konfiguration aber ohne Verwendung von Optionen nur zur Kontrolle im Terminal aus, erlaubt aber auch, die Konfiguration in eine andere Datei als die grub.cfg zu schreiben. | |
Optionen: | -o, --output=<Datei> | Wird diese Option angegeben, so wird die Konfiguration in die unter <Datei> angegebene Datei geschrieben. |
-h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. | |
-v, --version | Zeigt die Datei-Version von grub-mkconfig an. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Nein | |
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | Nein, nur über chroot-Umgebung. | |
Anwendungs-Beispiele: | Zusätzliche Konfigurationsdatei |
grub-reboot¶
Syntax: | grub-reboot <Eintrag> | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | Setzt in grubenv per next_entry=X einmalig den GRUB-2-Auswahlmenü-Eintrag für das nächste Starten des Rechners. | |
Eintrag bestimmen: | Nummer (Zählung beginnt mit 0), ID oder genaue Bezeichnung des Eintrags im GRUB-2-Auswahlmenü, der beim nächsten Start vorgegeben sein soll. Letztere entnimmt man der Datei grub.cfg jeweils hinter dem Befehl menuentry . Beispiele: sudo grub-reboot 2 # Das ist im Normalfall der Speicher-Test (memtest86+) sudo grub-reboot gnulinux-advanced-aaaaaaaa-bbbb-cccc-dddd-eeeeeeeeeeee # Das Menü für die erweiterten Optionen sudo grub-reboot "Windows 7 (loader) (auf /dev/sda1)" | |
Eintrag im Unterverzeichnis: | Für Einträge hinter submenu , in der Regel im Grub-Menü an zweiter Stelle (Zählung = 1) als Erweiterte Optionen für Ubuntu, erweitert sich die Befehlssyntax, ebenfalls jeweils ab 0 zählend. Beispiele: sudo grub-reboot "1>2" # Im Normalfall der Wiederherstellungsmodus (recovery) sudo grub-reboot "1>gnulinux-3.19.0-51-generic-advanced-aaaaaaaa-bbbb-cccc-dddd-eeeeeeeeeeee" sudo grub-reboot "Erweiterte Optionen für Ubuntu>Ubuntu, with Linux 4.4.0-75-generic (upstart)" | |
Optionen: | --boot-directory=<GRUB-2-Verzeichnis> | Von /boot/grub/ abweichendes <GRUB-2-Verzeichnis>. |
-h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. | |
-v, --version | Zeigt die Datei-Version von grub-mkconfig an. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Löscht nach dem Neustart den Wert von next_entry= in <GRUB-2-Verzeichnis> /grubenv. | |
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | Ja, wenn die Option --root-directory=<Wurzel-Verzeichnis> (bis Ubuntu 10.10) bzw. --boot-directory=<GRUB-2-Verzeichnis> (ab Ubuntu 11.04) verwendet wird. | |
Anwendungs-Beispiele: | Einmaliges Starten von Windows. |
grub-set-default¶
Syntax: | grub-set-default <Eintrag> | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | Setzt in grubenv per saved_entry=X den Standard-Eintrag im GRUB-2-Auswahlmenü.
Hinweis:Wirkt nur, wenn die GRUB-2-Konfiguration grub.cfg vorher mittels dem Eintrag | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Nein | |
Einträge etc.: | gleich wie bei grub-reboot | |
Anwendungs-Beispiele: | Alternative zu GRUB_DEFAULT=X in /etc/default/grub. |
grub-mkpasswd-pbkdf2¶
Der Passwort-Schutz ist erst ab Lucid Lynx einsetzbar.
Syntax: | grub-mkpasswd-pbkdf2 [Optionen] | |
Als Benutzer auszuführen. | ||
Funktion: | Erstellt einen Schlüssel zum Sperren der Bearbeitung des Grub-Menüs insgesamt sowie der Auswahl einzelner Menüpunkte zur Laufzeit. | |
Optionen: | -c Zahl | Wird diese Option angegeben, so wird damit die maximale Anzahl von Fehlversuchen gesetzt. |
-l Zahl | Die Standardlänge des Schlüssels ist ohne Option 64-Byte - mit Option kann man diesen auf den angegebenen Wert begrenzen (nicht empfohlen, siehe auch Hinweis *) | |
-s Zahl | Die Standardlänge der Zufallsbasis (salted hash) ist ohne Option 64-Byte - hiermit kann man diese auf den angegebenen Wert begrenzen (nicht empfohlen, siehe auch Hinweis *) | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Der resultierende Wert (grub.pbkdf2.sha512.10000.Basis.Schlüssel), der nach der zweimaligen Eingabe des korrespondierenden Passwortes angezeigt wird, muss zur weiteren Bearbeitung in eines der Skripte übertragen / kopiert werden. | |
Hinweis: | Dieser Schlüssel kann nicht im Grub-Menü erstellt werden, wie dieses unter Grub-Legacy gegeben ist. *) Die Standardlängen sollten ein Vielfaches von 8 sein, minimal 16, maximal 64. |
Befehle zum Ermitteln der Datenträger-Reihenfolge¶
grub-mkdevicemap¶
Zur Datei /boot/grub/device.map: sie wird ab Lucid Lynx (Ubuntu 10.04 LTS) nicht mehr automatisch angelegt, kann aber ggf. auftretende Probleme beim Auslesen des BIOS beheben.
Syntax: | grub-mkdevicemap [Optionen] | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | Erstellt eine neue device.map Datei im Verzeichnis /boot/grub. | |
Optionen: | -m, --device-map=<Datei> | Wird diese Option angegeben, so wird als Ausgabe-Datei anstatt der device.map die unter <Datei> angegebene Datei verwendet. |
-n, --no-floppy | Verhindert, dass bei der Installation nach Diskettenlaufwerken gesucht wird. | |
-s, --probe-second-floppy | Bezieht auch ein zweites Diskettenlaufwerk mit in die device.map ein. | |
-h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. | |
-V, --version | Zeigt die Datei-Version von grub-mkdevicemap an. | |
-v, --verbose | Ausführlichere Rückmeldungen anzeigen. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Nein | |
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | ||
Anwendungs-Beispiele: | device.map erstellen |
Befehle zum Beeinflussen der GRUB-2-Laufzeitumgebung¶
grub-mkrescue¶
Syntax: | grub-mkrescue [Optionen] Image-Datei | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | ||
Image-Datei: | ||
Optionen: | --modules=<Module> | |
--overlay=<Verzeichnis> | ||
--pkglibdir=<Verzeichnis> | ||
--grub-mkimage=<Datei> | ||
--image-type=<Typ> | ||
--emulation=<Typ> | ||
-h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. | |
-v, --version | Zeigt die Datei-Version von grub-mkrescue an. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | ||
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | ||
Anwendungs-Beispiele: |
grub-mkimage¶
Syntax: | grub-mkimage [Optionen] [Module] | |
Erfordert Root-Rechte zur Ausführung. | ||
Funktion: | ||
Optionen: | -o, --output=<Datei> | |
-d, --directory=<Verzeichnis> | ||
-p, --prefix=<Verzeichnis> | ||
-m, --memdisk=<Datei> | ||
-h, --help | Zeigt die Hilfe-Seite zum Befehl an. | |
-V, --version | Zeigt die Datei-Version von grub-mkimage an. | |
-v, --verbose | Ausführlichere Rückmeldungen anzeigen. | |
Führt weitere GRUB-2-Befehle aus: | Nein | |
Direkt von Desktop-CD auf installiertes System anwendbar: | ||
Anwendungs-Beispiele: |
grub-mkfont¶
Links¶