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GIMP

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

./gimp-logo.png GIMP 🇬🇧 (GNU Image Manipulation Program) ist das am weitesten verbreitete Open Source Bildbearbeitungsprogramm und Teil von GNOME Office. GIMP ist für eine Reihe von Betriebssystemen, darunter auch Linux, verfügbar. Hier geht es in erster Linie um Installation und Konfiguration. Anleitungen zur konkreten Bedienung des Programms sind im Abschnitt Links am Ende des Artikels aufgeführt. Wem das Programm zu kompliziert erscheint, kann sich Fotoxx oder diese Liste mit alternativen Programmen anschauen.

Grundsätzliches

Auch wenn die Benutzeroberfläche von GIMP auf den allerersten Blick etwas spartanisch aussieht, sollte man sich davon nicht täuschen lassen. Insbesondere die Filter haben es wirklich in sich und bieten teilweise eine Vielzahl von Parametereinstellungen, die nicht einmal professionelle Programme wie Photoshop besitzen. So wurde mit GIMP 2.4 SIOX zum halbautomatischen Freistellen von Vordergründen implementiert, ein Werkzeug zum perspektivenkorrigierten Klonen sowie viele andere Erweiterungen (Rote-Augen-Entfernen, Linsenkorrektur, Heilen-Pinsel...) eingeführt.

./gimp2.4_screenshot.jpg

Natürlich erfordert das Arbeiten mit GIMP für Leute, die bisher Photoshop oder ähnliche Programme gewohnt waren, eine gewisse Eingewöhnungszeit, die sich nach einer Weile aber auszahlt, besonders da GIMP für alle wichtigen Betriebssysteme (Linux, Mac OS X, Windows) erhältlich ist. Weitere Kritikpunkte bei GIMP sind die fehlende Unterstützung von 16-bit/Kanal, kein CMYK-Modus, sowie das fehlende Farbmanagement. Letzteres wurde mit der 2007 erschienenen Version 2.4 behoben. 16-bit Unterstützung und CMYK Unterstützung wird im Zuge der Umstellung auf GEGL 🇬🇧 bzw. mit Version 2.8 kommen.

Als Ergänzung zu GIMP, die ein wirklich hochprofessionelles Arbeiten ermöglicht, empfiehlt sich das Programm CinePaint 🇬🇧 , das - obwohl an sich für 35mm-Filme konzipiert - auch Einzelbilder in bis zu 32-bit/Kanal bearbeiten kann. Sowohl GIMP als auch CinePaint benutzen ein eigenes Format mit der Endung .xcf, die beiden Formate sind aber nicht kompatibel. Als Dateiaustauschformate empfehlen sich beispielsweise TIFF oder PNG, die - im Gegensatz z. B. zu JPEG - auch 16-bit/Kanal sowie Alpha-Kanäle speichern können.

Installation

Als Grundlage muss nur das Paket

  • gimp

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gimp 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gimp

installiert werden [1]. Daneben empfiehlt sich für Einsteiger auch die Installation der Programmhilfe und die deutsche Übersetzung (unter GNOME automatisch installiert):

  • gimp-help-de (die eigentliche Dokumentation auf Deutsch)

  • language-pack-gnome-de (enthält die deutsche Übersetzung)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gimp-help-de language-pack-gnome-de 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gimp-help-de,language-pack-gnome-de

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe weiterer Pakete, die aber nur für besondere Aufgaben erforderlich sind, wie z.B.

  • gimp-dcraw (universe, optional - zum Importieren von RAW-Dateien aus digitalen Kameras)

  • gimp-ufraw (universe, optional - zum Bearbeiten von RAW-Dateien aus digitalen Kameras)

  • gimp-gap (universe, optional - zum Erstellen von Animationen)

  • gimp-gutenprint (universe, optional - alternative Druckfunktion und Treiber)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gimp-dcraw gimp-ufraw gimp-gap gimp-gutenprint 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gimp-dcraw,gimp-ufraw,gimp-gap,gimp-gutenprint

Fremdpakete

Eine aktuellere Version für Ubuntu 10.04 gibt es über GetDeb: GIMP Fremdpakete 🇬🇧. Wer dagegen Ubuntu 12.04 einsetzt, kann über das "Personal Package Archiv" (PPA) von otto-kesselgulasch die neuere Version 2.8 ausprobieren, die erst ab Ubuntu 12.10 in den offiziellen Paketquellen enthalten ist.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Hilfe für Photoshop-Umsteiger

Benutzern, die bisher das weit verbreitete Photoshop eingesetzt haben, fällt oftmals die Umgewöhnung auf GIMP sehr schwer, da sich das Bedienkonzept deutlich unterscheidet. GIMP arbeitet im Gegensatz zu Photoshop mit vielen einzelnen Fenstern und einer anderen Menüstruktur. Jedoch kann man sich - bei Bedarf - die Oberfläche von GIMP etwas an Photoshop anpassen.

Alle Fenster in einem Rahmen

Hinweis:

Ab der Version 2.8 kann man unter dem Menüpunkt Fenster den Einzelfenstermodus einschalten.

Photoshop-Benutzer haben oft ein Problem damit, dass sich die Fenster von GIMP (bis einschließlich der Version 2.6) nicht zu einer zusammenhängenden Bedienoberfläche zusammenfügen lassen. Jedoch gibt es unter Linux die Möglichkeit, alle Einzelfenster in einen gemeinsamen Rahmen zu packen. Auf diese Weise kann man alle Fenster auf einmal verschieben oder minimieren, indem man diese Kommandos auf den Rahmen anwendet. Die Erstellung dieses Rahmens ist recht einfach.

Alternativ kann man Bedienelemente (Docks) auf Tastendruck aus- und einblenden.

Erste Möglichkeit (gimpbox-Skript)

Bei dieser Methode wird das gimpbox-Skript benutzt, das wie folgt installiert wird:

Unter Kubuntu muss zuerst folgendes installiert werden (sollte aber auch unter Ubuntu überprüft werden):

  • python-wnck

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install python-wnck 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://python-wnck

Dann das Skript herunterladen:

sudo wget http://gimpbox.googlecode.com/hg/gimpbox.py -O /usr/local/bin/gimpbox 

Und zuletzt das Skript noch als ausführbar markieren:

sudo chmod +x /usr/local/bin/gimpbox 

Jetzt kann man GIMP als ein Fenster starten mit dem Befehl:

gimpbox 

Quelle: linuxundich.de 🇩🇪

Optional

  • Man kann den Menüeintrag mit Hilfe des Menüeditors anpassen, dazu einfach den Befehl von gimp in gimpbox ändern.

  • Außerdem kann das Python-Skript nach Belieben mit einem Editor an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Fehlerbehebung

Sollten die Werkzeugfenster nicht in das gimpbox-Fenster einbezogen werden, müssen im GIMP unter "Bearbeiten → Einstellungen → Fensterverwaltung" die beiden Felder "Hinweis für den Werkzeugkasten" und "Hinweis für andere Docks" auf "Werkzeugfenster" gesetzt werden.

Zweite Möglichkeit (xfwm4)

Zunächst muss man neben GIMP die folgenden Pakete installieren [1]:

  • xnest

  • xfwm4 (Fenstermanager von Xfce)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install xnest xfwm4 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://xnest,xfwm4

Nun startet man GIMP mit dem folgenden Befehl:

Xnest :1 -ac -name GIMP -geometry 1024x690 & xfwm4 --display :1 & gimp --display :1 

Die Angaben hinter dem Parameter -geometry legen hierbei die Größe des Rahmens fest, innerhalb dessen sich die einzelnen Fenster-Elemente von GIMP frei anordnen lassen. Den Startbefehl kann man entweder im Terminal [2] ausführen oder mit Hilfe des Menüeditors in die Menüverknüpfung eintragen.

Quelle: xubuntu.wordpress.com 🇬🇧

Eine weitere Möglichkeit wäre, eine zweite Instanz des XServers ausschließlich für GIMP zu nutzen.

Awesome/awesome-gimp.png
GIMP unter Awesome

Tiling-Fenstermanager

Fortgeschrittenen Benutzern, die mit der Bedienoberfläche von GIMP unzufrieden sind, sei auch die Benutzung eines Tiling-fähigen Fenstermanagers nahegelegt. Im Artikel Ion3 ist die Konfiguration für das Zusammenspiel mit GIMP ausführlich beschrieben, Awesome (Abschnitt „Klebende-Raender“) eignet sich noch besser.

Erweiterungen

Über Erweiterungen (Plugins) kann GIMP mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden. Eine große Anzahl von Plugins findet man in der offiziellen GIMP Plugin Registry 🇬🇧 . Viele Erweiterungen lassen sich direkt über die Paketverwaltung von Ubuntu installieren [1]. Dazu genügt der Suchbegriff gimp. Bei den Suchergebnissen ist in der Paketbeschreibung auch vermerkt, dass es sich um ein Plugin für GIMP handelt. Die interessantesten Plugins sind im Paket

  • gimp-plugin-registry (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gimp-plugin-registry 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gimp-plugin-registry

zusammengefasst und einfach über den Paketmanager installierbar.

Wer Erweiterungen (für den aktuellen Benutzer) selbst installieren möchte, lädt die jeweilige Erweiterung manuell herunter, entpackt sie und kopiert die enthaltenen Dateien und Ordner nach ~/.gimp-2.6/plug-ins/ bzw. ~/.gimp-2.8/plug-ins/.

Erwähnenswert sind folgende Erweiterungen:

  • Das Resynthesizer-Plugin 🇬🇧. Es kann fehlende Bildteile synthetisch erzeugen, kann aber auch sogenannte near-linear textures erzeugen. Das sind kachelbare Texturen, die aber viel natürlicher wirken, da sie nicht so regelmäßig sind. Das Plugin kann über die Ubuntu-Paketverwaltung installiert [1] werden. Der Name des Pakets lautet

    • gimp-resynthesizer (universe)

    Befehl zum Installieren der Pakete:

    sudo apt-get install gimp-resynthesizer 

    Oder mit apturl installieren, Link: apt://gimp-resynthesizer

    Nach der Installation lässt sich das Plugin über das Untermenü "Filter" aufrufen.

  • Im Set G'MIC (GREY's Magic Image Converter) ist das bisher als eigenständig bekannte GREYCstoration-Rauschentfernungs-Plugin integriert. Hiermit kann - wie bei den bekannten Photoshop-Plugins Noise-Ninja oder Neat Image - Bildrauschen entfernt werden. Die erzielbare Qualität ist ausgezeichnet und braucht keinen Vergleich mit seinen kommerziellen Pendants zu scheuen. G'MIC bietet eine ganze Sammlung von Bildbearbeitungsoptionen und Filtern (inkl. verschiedener Werkzeuge zur Rauschentfernung), es ist auch als Kommandozeilen-Programm verfügbar.

  • Das Bildgrößenanpassungs-Plugin 🇬🇧 erlaubt - einzigartig - Bildgrößenänderungen bei Erhalt der Proportionen; hierzu werden "überflüssige" Bildteile aus dem Bild herausgerechnet. Auf Wunsch kann der Benutzer auch angeben, welche Bildteile unbedingt erhalten und welche 'überflüssig' sind. Eignet sich auch hervorragend dazu, unerwünschte Objekte aus einem Bild zu entfernen. Weitere Details enthält der Artikel Seam Carving.

  • Mit dem Panorama-Plugin 🇬🇧 lassen sich relativ einfach Panoramen mit GIMP erstellen.

  • Draw Arrow 🇬🇧 - wer die Möglichkeit vermisst, Pfeile zu zeichnen, installiert diese Erweiterung. Da es sich um ein Skript (.scm) handelt, lautet der entsprechende Zielordner ~/.gimp-2.6/scripts/ bzw. ~/.gimp-2.8/scripts/.

  • MathMap-Plugin 🇬🇧 ist eine programmierbare Filtersammlung mit eigener, einfach zu erlernender Programmiersprache.

  • Stapelverarbeitung mihilfe des Plugins "David's Patch Processor"

Probleme und Lösungen

Docks auf die Fensterleiste minimieren

./scr_Gimp_2.6_Fensterverwaltung_Docks_20110223-01.png Die Fenster der Docks "Werkzeugkasten" sowie "Ebenen, Kanäle,..." lassen sich in den Standardeinstellungen nicht minimieren. Dieses Verhalten kann man recht einfach ändern, indem man unter

  • "Bearbeiten → Einstellungen → Fensterverhalten verändern"

  • "Fenster-Manager-Hinweise":

    • "Hinweis für den Werkzeugkasten"

    • "Hinweis für andere Docks"

  • auf "Normales Fenster" umstellt

Siehe auch: GIMP-Docs, Fenster-Management 🇬🇧 und Fehlerbericht 283115.

Alternativ sorgt die Taste Tab ⇆ im Bildfenster dafür, dass Werkzeugkasten und Ebenendock (oder eventuell weitere Docks) ausgeblendet werden. Ein erneutes Drücken von Tab ⇆ blendet sie wieder ein (siehe GIMP-Docs, gimp-concept-docks 🇩🇪 bei 2.3.3 "Tipp").

  • GIMPUSERS.com 🇬🇧 - Community, News, Tutorials, Videos

  • GIMP User Group 🇬🇧 - mit Tutorials 🇬🇧 , einer Galerie u.v.a.m.

  • Artikel im SPIEGEL/Netzwelt 🇩🇪 Kostenlos-Software GIMP "So funktioniert der Gratis-Bildbearbeiter" (vom 6.8.2011)

  • "Grokking the GIMP" 🇬🇧 🇩🇪 - Online-Version des Buches von Carey Bunks. Dieses Buch bezieht sich allerdings noch auf die Version 1.x (mit Version 2.0 ist die ganze Benutzeroberfläche deutlich komfortabler geworden).

  • Bildbearbeitung Programmübersicht

Diese Revision wurde am 31. Dezember 2012 14:48 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Grafik, Bildbearbeitung, Grafiktablett, Screenshot