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Formatieren

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Beim "Formatieren" eines Datenträgers wird dieser mit einem Dateisystem versehen, es wird also festgelegt, mit welcher Struktur die Daten abgelegt werden. Vor dem Formatieren muss man in der Regel eine Partition anlegen, diese wird dann formatiert. Dabei kann natürlich der Datenträger nur aus einer einzigen Partitionen bestehen (wie z.B. bei USB-Sticks üblich).

Vielen Datenträger werden bereits formatiert (und damit auch partitioniert) ausgeliefert, z.B. USB-Sticks und Speicherkarten. Festplatten müssen in der Regel noch formatiert (und partitioniert) werden, in so fern nicht schon ein Betriebssystem vorinstalliert ist.

Manchmal kann es aber auch notwendig sein, Partitionen nachträglich nochmals zu formatieren. Mögliche Gründe sind, dass man z.B. eine USB-Stick mit einem anderen Dateisystem versehen will, dass man einen USB-Stick mit einem neuen Dateisystem versehen muss, weil beim Erzeugen eines bootfähigen Sticks etwas schief gelaufen ist und der Stick nicht mehr ansprechbar ist oder weil man einfach alle Daten auf einer Partition löschen will.

Hinweis:

Beim Formatieren einer bestehenden Partition werden in der Regel die Daten nicht wirklich gelöscht, sondern "nur" die internen Tabellen des Dateisystems, in denen die Position der Daten vermerkt ist, überschrieben. Auch wenn das Retten von Daten von einer formatierten Partition nicht trivial ist, ist das Formatieren kein wirksamer Mechanismus zum endgültigen Löschen von sensiblen Daten. Hierzu gibt es bessere und wirksamere Mittel. Hat man versehentlich eine Partition formatiert hilft vielleicht der Artikel Datenrettung

Für den Wechsel von ext2 nach ext3 und auch von ext3 nach ext4 muss man die Partition nicht neu formatieren, diese funktioniert auch so. Weitere Hinweise findet man unter Links.

Installation

Je nach dem, welches Dateisystem man erzeugen (formatieren) möchte sind unterschiedliche Hilfsprogramm notwendig, die in verschiedenen Paketen enthalten sind [1]:

  • e2fsprogs - für ext2, ext3 und ext4 Dateisysteme

  • reiserfsprogs - für ReiserFS

  • dosfstools - für Windows / MS-DOS FAT Dateisystem

  • ntfsprogs - für das Windows NTFS Dateisystem

Alle vier Pakete sind bei Ubuntu in der Regel in der Grundinstallation enthalten.

Es gibt eine Reihe von weiteren Paketen für andere Dateisystem, wie z.B.

  • xfsprogs - für das xfs Dateisystem

  • jfsutils - für das jfs Dateisystem

  • btrfs-tools - (universe, erst ab Ubuntu 8.04 Hardy in den Quellen) für das btrfs Dateisystem

und noch andere für (unter Linux) weniger gängige Dateisysteme. Die Paketnamen haben, wie man sieht, immer eine ähnliche Struktur, d.h. sie beginnen mit dem Namen des Dateisystem, gefolgt von der Endung "progs" oder auch "utils" und "tools". Somit sollte das Finden von weiteren Paketen via Suchfunktion der Paketverwaltung recht einfach sein.

Nutzung

Möchte man eine Partition formatieren, so muss diese immer ausgehängt sein, sonst ist die Formatierung nicht möglich. Dies gilt sowohl für interne als auch für externe Datenträger.

Graphische Benutzeroberfläche

Die gängigen Dateimanager bieten keine Möglichkeit zur Formatierung, dies geschieht mittels der üblichen Partitionierungs-Programme wie GParted oder QtParted.

Zum Formatieren wählt man die gewünschte Partition auf dem gewünschten Datenträger, geht in den Menüpunkt "Partition" oder klickt mit rechts rechte Maustaste auf die Partition und wählt "Formatieren als...". Im folgenden Menü erscheinen alle Dateisysteme, die möglich sind. Hat man sein Dateisystem gewählt, kann man die Operation ausführen.

Erscheint das Wunsch-Dateisystem nicht in der Liste oder ist ausgegraut, so sind die notwendigen Hilfsprogramme nicht installiert. GParted und QtParted bringen keine eigenen Tools mit, sondern greifen ebenso auf die unter Installation beschrieben Pakete zurück.

Hinweis:

Das Vorgehen kann je nach Partitionierung-Programm und dessen Version leicht variieren, das Schema ist aber immer das Gleiche.

Kommandozeile

Es gibt für jedes Dateisystem ein eigenes Kommando für die Formatierung. Die Befehle haben aber alle das gleiche Schema: Sie beginnen mit mkfs. gefolgt vom Namen des Datreisystems. Also z.B. mkfs.ext3 für ext3, mkfs.ntfs für NTFS usw. Es gibt auch den Befehl mkfs - also ohne Endung - der aber unter Ubuntu ein Link auf mkfs.ext3 ist.

Die Syntax ist für alle mkfs-Befehle gleich, nämlich:

mkfs.ext3 OPTIONEN DEVICE 

ext3 kann dabei natürlich auch durch die anderen Dateisystem ersetzt werden. Die Angabe des DEVICE ist zwingend. So würde z.B. der Befehl

mkfs.reiserfs /dev/sda2 

die 2. Partition der 1. Festplatte mit ReiserFS formatieren.

In der Regel benötigt man keine weiteren Optionen, da diese sinnvoll voreingestellt sind. Eine Ausnahme ist mkfs.vfat, siehe folgender Abschnitt. Die Optionen können von Dateisystem zu Dateisystem variieren, für weitere Informationen liest man am besten die entsprechende Manpage für den jeweiligen Befehl.

mkfs.vfat

Beim Befehl mkfs.vfat kann es sinnvoll sein, zumindest die Option -F zu nutzen. Es gibt nämlich drei Arten des FAT-Dateisystem (FAT12, FAT16, FAT32), die sich in der maximalen Partitionsgröße unterscheiden, sonst aber strukturell identisch sind. Die maximalen Partitionsgrößen findet man im Artikel Dateisystem. Mit der Option -F gefolgt von 12, 16 oder 32gibt man die Art explizit vor. Gibt man die Option -F nicht an, wählt mkfs.vfat automatisch die Größe, die geeignet erscheint.

Beispiel:

mkfs.vfat -F 32 /dev/sdb 

legt ein FAT32-Dateisystem auf dem Device sdb an.

Disketten formatieren

Prinzipiell trifft das hier beschrieben Vorgehen auch auf Disketten zu. Für diese gibt es aber noch einige spezieller Hilfsprogramme, welche im Artikel Diskette formatieren beschrieben sind.

Diese Revision wurde am 11. Juni 2009 20:00 von cLinx erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: System, Datenträger, Notfall, Installation, Partitionierung, Einsteiger