[[Vorlage(getestet, general)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete installieren:Installation von Paketen] [:Terminal:Einen Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] [[Bild(./cdrecord_logo.png, 64, align=left)]] Beim "Formatieren" eines Datenträgers wird dieser mit einem [:Dateisystem:] versehen. Es wird also festgelegt, mit welcher Struktur die Daten abgelegt werden. Vor dem Formatieren muss man in der Regel eine [:Partitionierung:Partition] anlegen, die anschließend formatiert wird. Dabei kann natürlich der Datenträger nur mit einer einzigen Partitionen versehen werden (wie z.B. bei USB-Sticks üblich). Viele Datenträger werden bereits formatiert (und damit auch partitioniert) ausgeliefert, z.B. USB-Sticks und Speicherkarten. Festplatten müssen in der Regel noch formatiert (und partitioniert) werden, sofern nicht schon ein Betriebssystem vorinstalliert war oder ist. Manchmal kann es aber auch notwendig sein, Partitionen nachträglich nochmals zu formatieren. Mögliche Gründe sind, dass man z.B. einen USB-Stick mit einem anderen Dateisystem versehen will, oder dass man einfach alle Daten auf einer Partition löschen will. {{{#!vorlage Hinweis Beim Formatieren einer bestehenden Partition werden in der Regel die Daten __nicht__ wirklich gelöscht, sondern "nur" die internen Tabellen des Dateisystems, in denen die Position der Daten vermerkt ist, überschrieben. Auch wenn das Retten von Daten von einer formatierten Partition nicht trivial ist, ist das Formatieren __keine__ wirksame Methode zum endgültigen Löschen von sensiblen Daten. Hierzu gibt es bessere und wirksamere [:Daten sicher löschen:Mittel]. Hat man versehentlich eine Partition formatiert, hilft evtl. der Artikel [:Datenrettung:]. }}} Für den Wechsel der Linux-Dateisysteme von `ext2` nach `ext3` und auch von `ext3` nach `ext4` muss man die Partition nicht neu formatieren. Weitere Hinweise findet man unter [#Links Links]. Bei der Installation eines Betriebssystems wird in der Regel der entsprechende Datenträger bzw. die entsprechende Partition auch formatiert. Da dieser Vorgang dann aber zumeist mit der Partitionierung einher geht, ist es nicht immer offensichtlich. {{{#!vorlage Warnung [wikipedia:Reiser_File_System:ReiserFS] erfordert einen Kernelpatch, der für Kernel 3.x bisher nicht vorliegt (Stand: Dez. 2011). }}} = Installation = In Ubuntu im Regelfall vorinstalliert ist die [:Laufwerksverwaltung:GNOME Laufwerksverwaltung]. Jedoch sind je nachdem, welches Dateisystem man erzeugen (formatieren) möchte, unterschiedliche Hilfsprogramme notwendig, die in verschiedenen Paketen enthalten sind [1]: {{{#!vorlage Paketinstallation e2fsprogs, für ext2, ext3 und ext4-Dateisysteme reiserfsprogs, für ReiserFS dosfstools, für Windows / MS-DOS-FATDateisystem }}} Alle drei Pakete sind bei Ubuntu in der Regel in der Grundinstallation enthalten. Es gibt eine Reihe von weiteren Paketen für andere Dateisysteme, wie z.B. {{{#!vorlage Paketinstallation ntfsprogs, für das Windows-NTFS-Dateisystem, nur bis [:natty:Natty Narwhal 11.04] xfsprogs, für das xfs Dateisystem jfsutils, für das jfs-Dateisystem btrfs-tools, universe, für das [:Btrfs:]-Dateisystem }}} und weitere (unter Linux) weniger gängige Dateisysteme. Die Paketnamen haben, wie man sieht, immer eine ähnliche Struktur, d.h. sie beginnen mit dem Namen des Dateisystems, gefolgt von der Endung "progs" oder auch "utils" und "tools". Somit sollte das Finden von weiteren Paketen via Suchfunktion der Paketverwaltung recht einfach sein. = Nutzung = Möchte man eine Partition formatieren, so muss diese immer [:mount#Dateisysteme-aushaengen:ausgehängt] sein, sonst ist die Formatierung nicht möglich. Dies gilt sowohl für interne als auch für externe Datenträger. Speziell bei externen Datenträgern sollte man aber beachten, dass diese nicht "ausgeworfen" werden dürfen. Bevor man eine Partition formatiert, sollte man sich natürlich Gedanken über das Dateisystem gemacht haben. Linux kann z.B. von sehr vielen Dateisystemen lesen, aber nicht unbedingt auf alle schreiben. Des Weiteren eignen sich nicht alle Dateisysteme für eine (mögliche) Installation von Linux. Weitere Informationen findet man im Artikel [:Dateisystem:]. = Graphische Benutzeroberfläche = Die gängigen [:Dateimanager:] bieten keine Möglichkeit zur Formatierung, diese erfolgt durch Programme wie die Laufwerksverwaltung unter GNOME oder GParted. == GNOME Laufwerksverwaltung == [[Bild(Laufwerksverwaltung.png,300,right)]] In Ubuntu ist die Laufwerksverwaltung standardmäßig installiert. Ansonsten kann sie über das folgende Paket nachinstalliert werden [1]: {{{#!vorlage Paketinstallation gnome-disk-utility }}} Konkrete Details zur Nutzung des Programms sind dem ausführlichen Artikel [:Laufwerksverwaltung:] zu entnehmen. == GParted == Bei diesem Programm handelt es sich zwar um einen Partitions-Editor, man kann damit aber auch "nur" formatieren. Die Installation und Nutzung als Partitionierungswerkzeug ist im Artikel [:GParted:] beschrieben. Die folgenden Informationen beziehen sich auf das dort nicht beschriebene Formatieren. Dazu wählt man die gewünschte Partition auf dem Datenträger, geht in den Menüpunkt ''"Partition"'' oder klickt mit rechts [[Vorlage(Tasten, rmb)]] auf die Partition und wählt ''"Formatieren als..."''. Im folgenden Menü erscheinen alle verfügbaren Dateisysteme. Hat man ein Dateisystem gewählt, kann man die Operation über den entsprechenden Menüpunkt ausführen. Erscheint das Wunsch-Dateisystem nicht in der Liste oder ist ausgegraut, so sind die notwendigen Hilfsprogramme nicht installiert. GParted bringt keine eigenen Werkzeuge mit, sondern greift auf die oben unter [#Installation Installation] beschriebenen Pakete zurück. == GNOME Format == [http://live.gnome.org/gnome-format GNOME Format] {en} ist kleines Programm, um schnell und einfach externe Datenträger wie USB-Sticks oder SD-/MMC-Karten (neu) zu formatieren. Es ist der Nachfolger von [:Disketten:GFloppy]. Das Programm wird nicht mehr aktiv weiterentwickelt, stattdessen wird die in GNOME integrierte Laufwerksverwaltung empfohlen. Merkmale: * einfache Bedienung * erkennt Medien automatisch * unterstützt externe Festplatten, USB-Sticks, SD-/MMC-Karten und andere Wechseldatenträger * unterstützt die Dateisysteme FAT16/32 für Mac/Windows Systeme und das ext2-Dateisystem für Linux === Installation === Gnome Format befindet sich in den offiziellen Paketquellen und kann mit dem gleichnamigen Paket installiert werden [1]: {{{#!vorlage Paketinstallation gnome-format, universe }}} Anschließend kann das Programm unter GNOME und Xfce über ''"Anwendungen -> Systemwerkzeuge"'' gestartet werden. Ein Klick auf ''"Advanced"'' öffnet das Programm [:GParted:]. == KDE-Partitionmanger == Für KDE gibt es mit [:Partitionmanager:] ebenfalls ein Partitionierungswerkzeug mit Formatierungsoptionen. Über das Kontextmenü ([[Vorlage(Tasten, rmb)]]) der gewünschten Partition und Auswahl von ''"Eigenschaften"'' erscheint ein Fenster in dem man das gewünschte Dateisystem auswählen kann. Nach Klick auf ''"OK"'' werden die Einstellungen vorgemerkt. Die Formatierung wird anschließend nach Klick auf ''"Anwenden"'' auf den Datenträger geschrieben. = Kommandozeile = {{{#!vorlage Hinweis Das Vorgehen kann je nach Partitionierungs-Programm und dessen Version leicht variieren, das Schema ist aber immer das Gleiche. }}} Es gibt für jedes Dateisystem ein eigenes Kommando für die Formatierung. Die Befehle sind aber alle nach dem gleichen Schema benannt: sie beginnen mit ``mkfs.``, gefolgt vom Namen des Dateisystems. Also z.B. ``mkfs.ext3`` für `ext3`, ``mkfs.ntfs`` für `NTFS` usw. Es gibt auch den Befehl ``mkfs`` - ohne Endung - der aber unter Ubuntu ein Verweis auf ``mkfs.ext3`` ist. Die Syntax ist für alle mkfs-Befehle gleich. Beispiel: {{{#!vorlage Befehl mkfs.ext3 OPTIONEN DEVICE }}} ``ext3`` kann dabei natürlich auch durch die anderen Dateisysteme ersetzt werden. Die Angabe des ``DEVICE`` ist zwingend. So würde z.B. der Befehl {{{#!vorlage Befehl mkfs.reiserfs /dev/sda2 }}} die 2. Partition der 1. Festplatte mit ReiserFS formatieren. {{{#!vorlage Warnung Ein beliebter Fehler ist die Verwendung des Befehls __ohne__ die Angabe der erforderlichen Partition wie im folgenden Beispiel: `mkfs.ext3 /dev/sda` Dann hilft anschließend nur noch eine Datensicherung oder der Artikel [:Datenrettung:] weiter. }}} In der Regel benötigt man keine weiteren Optionen, da diese sinnvoll voreingestellt sind. Eine Ausnahme ist ``mkfs.vfat`` (siehe folgender Abschnitt). Die Optionen können von Dateisystem zu Dateisystem variieren, für weitere Informationen liest man am besten die entsprechende [:man:Manpage] zum entsprechenden Befehl. === mkfs.vfat === Beim Befehl ``mkfs.vfat`` kann es sinnvoll sein, zumindest die Option ``-F`` zu nutzen. Es gibt nämlich drei Arten des FAT-Dateisystem (FAT12, FAT16, FAT32), die sich in der maximalen Partitionsgröße unterscheiden, sonst aber strukturell identisch sind. Die maximalen Partitionsgrößen findet man im Artikel [:Dateisystem:]. Mit der Option ``-F`` gefolgt von ``12``, ``16`` oder ``32``gibt man die Art explizit vor. Gibt man die Option ``-F`` nicht an, wählt ``mkfs.vfat`` automatisch die Größe, die geeignet erscheint. Beispiel: {{{#!vorlage Befehl mkfs.vfat -F 32 /dev/sdb1 }}} legt ein FAT32-Dateisystem auf der ersten Partition des Gerätes (Device) ``sdb`` an. = Disketten formatieren = Prinzipiell trifft das hier beschriebene Vorgehen auch auf Disketten zu. Für diese gibt es aber noch einige speziellere Hilfsprogramme, welche im Artikel [:Diskette:] beschrieben sind. = Links = * [:swap:] - Hinweise zum Anlegen und Formatieren einer swap-Partition * [:Upgrade_auf_ext4:ext3 -> ext4 konvertieren] * [http://www.randombugs.com/linux/converting-ext2-ext3-ext2.html ext2 -> ext3 konvertieren] {en} * [http://www.ehow.com/how_4810735_format-sd-card-linux.html SD-Karte formatieren] {en} #tag: System, Datenträger