[[Vorlage(getestet, general)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete installieren:Installation von Paketen] [:Terminal:Einen Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(3)]] Beim "Formatieren" eines Datenträgers wird dieser mit einem [:Dateisystem:] versehen, es wird also festgelegt, mit welcher Struktur die Daten abgelegt werden. Vor dem Formatieren muss man in der Regel eine Partition [:Partitionierung:anlegen], diese wird dann formatiert. Dabei kann natürlich der Datenträger nur aus einer einzigen Partitionen bestehen (wie z.B. bei USB-Sticks üblich). Vielen Datenträger werden bereits formatiert (und damit auch partitioniert) ausgeliefert, z.B. USB-Sticks und Speicherkarten. Festplatten müssen in der Regel noch formatiert (und partitioniert) werden, in so fern nicht schon ein Betriebssystem vorinstalliert ist. Manchmal kann es aber auch notwendig sein, Partitionen nachträglich nochmals zu formatieren. Mögliche Gründe sind, dass man z.B. eine USB-Stick mit einem anderen Dateisystem versehen will oder weil man einfach alle Daten auf einer Partition löschen will. {{{#!vorlage Hinweis Beim Formatieren einer bestehenden Partition werden in der Regel die Daten __nicht__ wirklich gelöscht, sondern "nur" die internen Tabellen des Dateisystems, in denen die Position der Daten vermerkt ist, überschrieben. Auch wenn das Retten von Daten von einer formatierten Partition nicht trivial ist, ist das Formatieren __kein__ wirksamer Mechanismus zum endgültigen Löschen von sensiblen Daten. Hierzu gibt es bessere und wirksamere [:Daten sicher löschen:Mittel]. Hat man versehentlich eine Partition formatiert hilft vielleicht der Artikel [:Datenrettung:] }}} Für den Wechsel von ext2 nach ext3 und auch von ext3 nach ext4 muss man die Partition nicht neu formatieren, diese funktioniert auch so. Weitere Hinweise findet man unter [#Links Links]. Bei der Installation eines Betriebssystems wird in der Regel der entsprechende Datenträger / Partition auch formatiert. Da dieser Vorgang dann aber zumeist mit der Partitionierung einher geht ist dies nicht immer direkt offensichtlich. = Installation = Je nach dem, welches Dateisystem man erzeugen (formatieren) möchte sind unterschiedliche Hilfsprogramm notwendig, die in verschiedenen Paketen enthalten sind [1]: * '''e2fsprogs''' - für ext2, ext3 und ext4 Dateisysteme * '''reiserfsprogs''' - für ReiserFS * '''dosfstools''' - für Windows / MS-DOS FAT Dateisystem * '''ntfsprogs''' - für das Windows NTFS Dateisystem Alle vier Pakete sind bei Ubuntu in der Regel in der Grundinstallation enthalten. Es gibt eine Reihe von weiteren Paketen für andere Dateisystem, wie z.B. * '''xfsprogs''' - für das xfs Dateisystem * '''jfsutils''' - für das jfs Dateisystem * '''btrfs-tools''' - (''universe'', erst ab Ubuntu 8.04 Hardy in den Quellen) für das btrfs Dateisystem und noch andere für (unter Linux) weniger gängige Dateisysteme. Die Paketnamen haben, wie man sieht, immer eine ähnliche Struktur, d.h. sie beginnen mit dem Namen des Dateisystem, gefolgt von der Endung "progs" oder auch "utils" und "tools". Somit sollte das Finden von weiteren Paketen via Suchfunktion der Paketverwaltung recht einfach sein. = Nutzung = Möchte man eine Partition formatieren, so muss diese immer [:mount#Dateisysteme-aushaengen:ausgehängt] sein, sonst ist die Formatierung nicht möglich. Dies gilt sowohl für interne als auch für externe Datenträger. Bevor man eine Partition formatiert sollte man sich natürlich Gedanken über das Dateisystem gemacht haben. Linux kann z.B. von sehr vielen Dateisystemen lesen, aber nicht unbedingt auf alle Schreiben. Des Weiteren eignen sich nicht alle Dateisysteme für eine (mögliche) Installation von Linux. Weitere Informationen findet man im Artikel [:Dateisysteme:]. == Graphische Benutzeroberfläche == Die gängigen [:Dateimanager:] bieten keine Möglichkeit zur Formatierung, dies geschieht mittels der üblichen Partitionierungs-Programme wie [:GParted:] oder [:QtParted:]. Zum Formatieren wählt man die gewünschte Partition auf dem gewünschten Datenträger, geht in den Menüpunkt ''"Partition"'' oder klickt mit rechts [[Vorlage(Tasten, rmb)]] auf die Partition und wählt ''"Formatieren als..."''. Im folgenden Menü erscheinen alle Dateisysteme, die möglich sind. Hat man sein Dateisystem gewählt, kann man die Operation über den entsprechenden Menüpunkt ausführen. Weitere Informationen findet man in den Artikeln zu GParted und QtParted. Erscheint das Wunsch-Dateisystem nicht in der Liste oder ist ausgegraut, so sind die notwendigen Hilfsprogramme nicht installiert. GParted und QtParted bringen keine eigenen Tools mit, sondern greifen ebenso auf die unter [#Installation Installation] beschrieben Pakete zurück. {{{#!vorlage Hinweis Das Vorgehen kann je nach Partitionierung-Programm und dessen Version leicht variieren, das Schema ist aber immer das Gleiche. }}} == Kommandozeile == Es gibt für jedes Dateisystem ein eigenes Kommando für die Formatierung. Die Befehle haben aber alle das gleiche Schema: Sie beginnen mit ``mkfs.`` gefolgt vom Namen des Datreisystems. Also z.B. ``mkfs.ext3`` für ext3, ``mkfs.ntfs`` für NTFS usw. Es gibt auch den Befehl ``mkfs`` - also ohne Endung - der aber unter Ubuntu ein Link auf ``mkfs.ext3`` ist. Die Syntax ist für alle mkfs-Befehle gleich, nämlich: {{{#!vorlage Befehl mkfs.ext3 OPTIONEN DEVICE }}} ``ext3`` kann dabei natürlich auch durch die anderen Dateisystem ersetzt werden. Die Angabe des ``DEVICE`` ist zwingend. So würde z.B. der Befehl {{{#!vorlage Befehl mkfs.reiserfs /dev/sda2 }}} die 2. Partition der 1. Festplatte mit ReiserFS formatieren. In der Regel benötigt man keine weiteren Optionen, da diese sinnvoll voreingestellt sind. Eine Ausnahme ist ``mkfs.vfat``, siehe folgender Abschnitt. Die Optionen können von Dateisystem zu Dateisystem variieren, für weitere Informationen liest man am besten die entsprechende [:man:Manpage] für den jeweiligen Befehl. === mkfs.vfat === Beim Befehl ``mkfs.vfat`` kann es sinnvoll sein, zumindest die Option ``-F`` zu nutzen. Es gibt nämlich drei Arten des FAT-Dateisystem (FAT12, FAT16, FAT32), die sich in der maximalen Partitionsgröße unterscheiden, sonst aber strukturell identisch sind. Die maximalen Partitionsgrößen findet man im Artikel [:Dateisystem:]. Mit der Option ``-F`` gefolgt von ``12``, ``16`` oder ``32``gibt man die Art explizit vor. Gibt man die Option ``-F`` nicht an, wählt ``mkfs.vfat`` automatisch die Größe, die geeignet erscheint. Beispiel: {{{#!vorlage Befehl mkfs.vfat -F 32 /dev/sdb }}} legt ein FAT32-Dateisystem auf dem Device ``sdb`` an. = Disketten formatieren = Prinzipiell trifft das hier beschrieben Vorgehen auch auf Disketten zu. Für diese gibt es aber noch einige spezieller Hilfsprogramme, welche im Artikel [:Diskette_formatieren:] beschrieben sind. = Links = * von [:Upgrade_auf_ext4:ext3 -> ext4] konvertieren * von [http://www.randombugs.com/linux/converting-ext2-ext3-ext2.html ext2 -> ext3] konvertieren {en} # tags: System, Datenträger