[[Vorlage(Getestet, bionic, focal)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:mit Root-Rechten arbeiten:] }}} [[Inhaltsverzeichnis(3)]] [[Bild(flatpak-logo.png, 80, left)]] Flatpak ist eine Alternative zu dem von Canonical entwickelten [:snap:] Apps. Ziel ist ebenfalls Programme konfliktfrei zur "normalen" [:Paketverwaltung:] zu installieren, indem alle benötigten Binaries, Bibliotheken, Konfigurationsdateien und sonstige Dateien in ein Verzeichnis (normalerweise Unterverzeichnis von '''/var/lib/flatpak/app/''') gelegt werden. Eine Flatpak-Applikation ist somit ohne weiteren Anpassungen in der Regel auf sämtlichen Linux-Distributionen mit installiertem Flatpak lauffähig. Zum [http://docs.flatpak.org/en/latest/basic-concepts.html Grundkonzept] {en} von Flatpak gehört, dass jede Applikation eine Laufzeitumgebung ("Runtime" im Flatpak-Kontext) benötigt. Eine Liste der Flatpak-Laufzeitumgebungen ist in der [http://docs.flatpak.org/en/latest/available-runtimes.html Dokumentation] {en} zu finden. So gibt es z.B. Laufzeitumgebungen für Gnome und KDE, die natürlich entsprechend groß sind. Mehrere Flatpak-Applikationen können sich die selbe Laufzeitumgebung teilen, so fern die Applikationen die gleiche Version der Umgebung nutzen. Fehlt eine Laufzeitumgebung, wird diese automatisch mit installiert. Es können auch mehrere Laufzeitumgebungen in verschiedenen Version parallel installiert sein. = Installation = == aus den Paketquellen == Flatpak ist seit Ubuntu 16.10 in den offiziellen Paketquellen enthalten[1]: {{{#!vorlage Paketinstallation flatpak, universe }}} = Benutzung = Eine Liste zur Zeit verfügbarer Flatpaks findet man im Internet unter [https://flathub.org/apps.html] {en}. == Flatpaks systemweit installieren == Um die Installation zu vereinfachen, werden alle für die Installation notwendigen Informationen in eine '''.flatpakref'''-Datei geschrieben. Installation über eine solche Datei erfolgt mit folgendem Befehl[2][3]: {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak install --from FLATPAKREF }}} Hierbei kann `FLATPAKREF` eine lokale Datei oder eine URL sein. `--from` kann außerdem entfallen, wenn `FLATPAKREF` auf '''.flatpakref''' endet. Möchte man z.B. LibreOffice installieren, führt man folgenden Befehl aus: {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak install --from http://download.documentfoundation.org/libreoffice/flatpak/LibreOffice.flatpakref }}} Oder man lädt sich die Datei [http://download.documentfoundation.org/libreoffice/flatpak/LibreOffice.flatpakref LibreOffice.flatpakref] {dl} lokal herunter und anschließend (angenommen die Datei liegt im Download-Ordner): {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak install --from ~/Downloads/LibreOffice.flatpakref }}} Die Datei '''LibreOffice.flatpakref''' kann danach gelöscht werden. == Lokale Installation == Flatpak bietet außerdem die Möglichkeit, Programme "lokal" für nur einen Nutzer zu installieren. Dies hat den Vorteil, dass keine erhöhten Rechte (sudo) notwendig sind. Andererseits sind so installierte Programme auch nur für den Nutzer verfügbar, der sie installiert hat. Um ein Programm lokal zu installieren, muss einfach nur `--user` während der Installation angegeben werden. LibreOffice lokal zu installieren sieht dann z.B. so aus: {{{#!vorlage Befehl flatpak install --user --from http://ftp.fau.de/tdf/libreoffice/flatpak/LibreOffice.flatpakref }}} Wichtig ist hier, tatsächlich kein sudo zu verwenden! == Liste installierter Programme == {{{#!vorlage Befehl flatpak list }}} Zu beachten ist, dass wenn im Folgenden von "Paket" die Rede ist, nicht einfach der Programmname gemeint ist, sondern tatsächlich der Name, der bei diesem Befehl angezeigt wird. So ist der Paketname von LibreOffice (auf 64-bit Systemen) '''org.libreoffice.LibreOffice/x86_64/fresh''' oder einfach nur '''org.libreoffice.LibreOffice''', da alles nach dem / weggelassen werden kann. == Update == {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak update [PAKET] }}} Oder lokal: {{{#!vorlage Befehl flatpak update --user [PAKET] }}} Ohne Angabe von `PAKET`, wird ein Update aller installierten Programme versucht. == Deinstallation == {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak uninstall PAKET }}} Oder lokal: {{{#!vorlage Befehl flatpak uninstall --user PAKET }}} == Deinstallation ungenutzter Pakete == Ggf. kann man mit diesem Befehl Speicherplatz freigeben: {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak uninstall --unused }}} Vor dem Löschen wird man zur Sicherheit nochmal gefragt, ob die angezeigten Pakete tatsächlich gelöscht werden sollen. == Starten== Gängige Desktop-Umgebungen sollten auch über Flatpak installierte Anwendungen automatisch erkennen und wie klassisch installierte Anwendungen anzeigen. Von Kommandozeile können Flatpak-Anwendungen bei Bedarf so gestartet werden: {{{#!vorlage Befehl flatpak run PAKET }}} == Weiteres == Für weitere Möglichkeiten empfiehlt sich ein genauer Blick auf die [:man:]-Page oder die offizielle Dokumentationen auf der [http://docs.flatpak.org/en/latest/ Flatpak-Homepage] {en}. == Speicherbedarf == Den gesamten, auf der Festplatte belegten Speicherplatz aller flatpak-Dateien kann man sich mit {{{#!vorlage Befehl du -hs /var/lib/flatpak }}} anzeigen lassen. {{{#!vorlage Befehl flatpak list --show-details }}} Zeigt für jede Anwendung u.A. die installierte Größe in einer übersichtlichen Form. = Bekannte Probleme = == Über Flatpak installierte Anwendungen können nur auf bestimmte Ordner zugreifen == Dies ist tatsächlich kein Bug, sondern ein (Sicherheits-) Feature. Flatpak-Anwendungen laufen in einer sogenannten [wikipedia:Sandbox:Sandbox] und haben so nur Zugriff auf Ressourcen, die die jeweiligen Anwendungen unbedingt brauchen. So hat z.B. ein Browser wie Firefox als Flatpak nur Zugriff auf die persönlichen Ordner - und kann somit auch nicht z.B. auf einer eingehängten Datenpartition Daten löschen oder verschlüsseln. === Berechtigungen für Ordner hinzufügen === {{{#!vorlage Hinweis Im Folgenden werden lediglich Berechtigungen für die Flatpak-Anwendung an sich erteilt. Der ausführende Benutzer muss darüber hinaus ebenfalls die enstprechenden [:Rechte/#Zugriffsrecht: Zugriffsrechte] für diesen Ordner besitzen, siehe auch [:chmod:]. }}} Möchte man Dateien in einem anderen Ordner lesen oder speichern, kann man mit folgendem Befehl Berechtigungen hinzufügen: {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak override --filesystem=/beliebiger/pfad name.des.programms }}} Folgende Berechtigungen können gesetzt werden: * ''':ro''' - nur Leserechte * ''':rw''' - Schreib- und Leserechte (dies ist die Standardoption) * ''':create''' - Schreib- und Leserechte, erstellt Ordner, falls dieser nicht vorhanden ist '''Beispiel:''' {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak override --filesystem=/media/Daten:create org.mozilla.FirefoxNightly }}} * Folgende Pfade stehen auf der Blacklist und können nicht verwendet werden: '''/lib''', '''/lib32''', '''/lib64''', '''/bin''', '''/sbin''', '''/usr''', '''/boot''', '''/root''', '''/tmp''', '''/etc''', '''/app''', '''/run''', '''/proc''', '''/sys''', '''/dev''', '''/var''' * Ausnahme von Blacklist : '''/run/media''' === Erteilte Berechtigungen anzeigen === Eigens erteilte Berechtigungen kann man sich mit diesem Befehl anzeigen lassen: {{{#!vorlage Befehl flatpak override --show name.des.programms }}} === Erteilte Berechtigungen entfernen === Mit folgendem Befehl werden alle eigenen Berechtigungen einer Flatpak-Anwendung wieder entfernt: {{{#!vorlage Befehl sudo flatpak override --reset name.des.programms }}} = Unterschiede zu snap == [:snap:Snap] wird maßgeblich von Canonical entwickelt, Flatpak ist ein von Alexander Larsson gestartetes Communityprojekt. Die Entwickler stammen größtenteils aus dem Gnome-Projekt, Flatpak ist jedoch explizit nicht an [:GNOME:] gebunden. Für snaps gibt es einen zentralen Server [https://snapcraft.io snapcraft.io] {en}, eine Dezentraliät wie bei Flatpak ist nicht vorgesehen. Man kann zwar frei und kostenlos snaps via snapcraft.io zur Verfügung stellen, die Serversoftware ist aber proprietär. Flatpak dagegen ist per Design komplett dezentral. Jeder, der will, kann (und soll) einen eigenen Flatpak-Server eröffnen. Mit Flathub gibt es jedoch trotzdem eine zentrale Anlaufstelle für einen Großteil verfügbarer Flatpak-Anwendungen. = Links = * [http://flatpak.org/] {en} - offizielle Homepage * [http://docs.flatpak.org/en/latest/] {en} - Dokumentation * [http://docs.flatpak.org/en/latest/sandbox-permissions-reference.html] {en} - Dokumentation - Sandbox Berechtigungen * [:AppImage:] - alternatives Format zu Flatpak und snap * [https://flathub.org/apps/details/com.github.tchx84.Flatseal Flatseal] {en} - Rechte gezielt für einzelne Flatpak-Anwendungen konfigurieren * [https://curius.de/2021/09/flatpak-snap-vs-paketverwaltung-alles-was-dazu-gesagt-werden-muss/ flatpak/snap - Paketverwaltung] {de} - Vergleich der Formate, Vor- und Nachteile # tag: System, Paketverwaltung