[[Vorlage(Ausbaufähig, "Einige Informationen in diesem Artikel beziehen sich auf ältere Firefox-Versionen und sollten entfernt bzw. aktualisiert werden.")]] [[Inhaltsverzeichnis()]] [[Bild(Firefox/firefox-logo.png, 48, align=left)]] Man kann fragen: Warum sicheres Surfen? Wir arbeiten ja mit Linux und mit Firefox. Da kann ja nichts mehr passieren. Natürlich hat man mit dieser Aussage zum Teil Recht. Von Windows-Würmern und -Viren, die durch ActiveX das System infiltrieren, kann unter Linux nicht die Rede sein. Ein anderer Aspekt ist jedoch der Schutz der Privatsphäre im Internet: Das Surfverhalten jedes einzelnen wird protokolliert und zu Persönlichkeitsprofilen zusammengestellt. Mit Hilfe einiger Add-ons, die hier vorgestellt werden, kann man das [wikipedia:Web_Analytics:Tracking] erschweren und so seine Privatsphäre ein Stück weit schützen. Wer jedoch wirklich sicher und anonym im Internet unterwegs sein will, dem sei der Artikel [:Sicherheit/Anonym Surfen:] empfohlen. = Sichere Passwörter = Jeder kennt das Problem, man registriert sich bei der x-ten Internetseite mit dem selben Login-Namen und dem selben Passwort. Unterschiedliche Logins zu verwenden ist ja unbequem und wer kann sich denn schon zig unterschiedliche Passwörter merken... Am Ende nutzt man für "unwichtige" (und vielleicht sogar wichtige?!) Websites das tolle Passwort "1234", wie 2,5% der Surfer einer Chat-Community, deren verschlüsselte Passwort-Datenbank frei zugänglich war. Solch ein Passwort ist jedoch über eine [wikipedia:Wörterbuchattacke:] in Sekunden geknackt. [[Bild(./pwdhash.png, 300, align=right)]] Aber was tun? Sichere Passwörter lassen sich wie [:Sicherheits_1x1#Passwoerter:im Sicherheits 1x1 beschrieben] erstellen. Doch auch hier stellt sich wieder das Problem, möchte man für jede Website ein eigenes Passwort nutzen, hat man gegen die inflationäre Vergrößerung des eigenen Passwort-Pools zu kämpfen. Schließlich benutzt man doch immer wieder das eigene "sichere" Passwort auf unterschiedlichen Websites und setzt sich der Gefahr aus, dass ein schwarzes Schaf unter den Websitebetreibern das übermittelte Passwort missbraucht oder es von jemand anderem "geklaut" wird. Hier setzt die Open-Source Lösung [http://crypto.stanford.edu/PwdHash/ PwdHash] {en} der Mitarbeiter Blake Ross, Dan Boneh und John Mitchell des Stanford Security Lab an. Die [https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/1033 Erweiterung PwdHash] {en} für Webbrowser wie Firefox verwandelt das für eine Website eingegebene Passwort zusammen mit der zugehörigen Domain automatisch in einen [wikipedia:Hash-Wert:]. Wie soll das Ganze nun funktionieren? Der User installiert das Plugin in seinen Browser und surft auf die die gewünschte Website (z.B. www.geheim.de), dort legt er sich einen neuen Account an, drückt jedoch vor der Eingabe des Passwortes [[Vorlage(Tasten, F2)]] bzw. setzt vor das eigentliche Passwort zwei "@" Zeichen. Dies sagt dem Add-on, dass das eingegebene Kennwort als Hash übermittelt werden soll, woraufhin es aus der Domain ''"www.geheim.de"'' und dem Passwort ''"ganzgeheim"'' das für diese Kombination absolut einmalige Passwort ''"EBLc2MnbBd2y"'' generiert und übermittelt. Will man sich später wieder auf der Website einloggen muss man nicht dieses komplizierte Passwort eingeben, sondern drückt vor der Eingabe des Passwortes wieder [[Vorlage(Tasten, F2)]] bzw. gibt ''"@@ganzgeheim"'' als Passwort an, was wieder PwdHash veranlasst den Hash zu übermitteln. Möchte man existierende Accounts mit besseren Passwörtern versehen, so loggt man sich einfach mit den bekannten Daten ein und ändert das Passwort, wobei man die schon genannten Methoden [[Vorlage(Tasten, F2)]] bzw. ''"@@"'' für das neue Passwort nutzt. Nach der Änderung ist das Hash-Passwort aktiv. Sitz man also an einem Rechner auf dem ein Browser mit der PwdHash-Erweiterung installiert ist, muss man sich nur ein (oder natürlich auch mehrere) Passwörter merken, die man als Grundlage für die Hash-Codes verwendet, nicht jedoch kryptische Zeichenfolgen. Man hat also ohne ein Quentchen Komfort zu verlieren, ein Höchstmaß an Sicherheit! 1. Passwörter wie `EBLc2MnbBd2y`, die nur durch extreme Gewalt (sprich Rechenzeit) zu knacken sind. 1. Für jede Webseite ein eigenes Passwort. Was aber wenn man am Arbeitsplatz oder an der Universität in einem Rechnerpool sitzt und die Erweiterung nicht installieren kann? Für diesen Fall wurde die Website [https://pwdhash.github.io/website/] {en} eingerichtet. Auf dieser Seite läuft ein JavaScript, in das man die gewünschte Website und das Passwort eingeben kann und so den Hash-Code erhält. Dieses Script läuft lokal auf dem Rechner des Benutzers, sodass die Daten, laut den Angaben auf der Website, nicht an den Webserver der Stanford Universität übermittelt werden. = Umgang mit Cookies = [[Bild(./cookietest.png, 100, align=right)]] [wikipedia:Cookie:Cookies] haben ihre Vor- und Nachteile. Sie machen einem das Surferleben leichter, indem man sich z.B. nicht immer wieder bei Foren oder anderen Webseiten anmelden muss. Sie erlauben jedoch auch Rückschlüsse auf das Surfverhalten eines Internetbenutzers. Firefox bietet einige Optionen, um mit Cookies umzugehen. Beispielsweise kann man in neueren Firefox-Versionen auch für einzelne Websites Berechtigungen festlegen, die von den Standard-Einstellungen abweichen. Dies ist im [:Sicherheits_1x1#Cookies:Sicherheits-1x1] beschrieben. = Tracking-Schutz = == Eingebauter Tracking-Schutz == Ab Version 42 verfügt Firefox über einen eigenen Tracking-Schutz, der allerdings erst [https://support.mozilla.org/de/kb/wie-verhindere-ich-dass-websites-mich-verfolgen manuell in der Konfiguration aktiviert] {de} werden muss. Alternativ dazu führt eine [https://www.mozilla.org/de/firefox/tracking-protection/start Mozilla-Webseite] {de} durch die Konfiguration und erklärt die Funktionsweise. Anschließend wird über ein Symbol links in der Adresszeile angezeigt, sobald Tracking-Inhalte auf einer Webseite blockiert werden. Im sogenannten "Privaten Modus" ist diese Funktion automatisch aktiviert. Mehr dazu auch vom Mozilla Support unter [https://support.mozilla.org/de/kb/schutz-vor-verfolgung-firefox Schutz vor Verfolgung von Aktivitäten in Firefox] {de}. [[Bild(./ghostery_bubble.png, 400, align=right)]] == Ghostery == [https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/9609 Ghostery] {en} ist ein Add-on das ebenfalls anzeigt, ob das Surfverhalten auf der gerade besuchten Seite ausgespäht wird, und blockiert die Tracker gegebenenfalls. In der Statusleiste wird nach der Installation ein kleines Geist-Symbol wie z.B. [[Bild(./ghostery_block.png,,)]] eingeblendet, welches die Anzahl der gefundenen [wikipedia:Zählpixel:] (Web-Wanzen) anzeigt. Außerdem wird beim Besuch einer neuen Internetseite in einer kleinen Infobox angezeigt, mit welchen Mitteln die jeweiligen Seite das Surfverhalten erfaßt. Der Quellcode der gefundenen Skripte kann mit der Erweiterung eingesehen werden. Nach der [heise:newsticker/meldung/Burda-Tochter-Cliqz-uebernimmt-Anti-Tracking-Dienst-Ghostery-3626680.html:Übernahme von Ghostery durch die Burda-Tochter Cliqz] {de} zu Beginn des Jahres 2017 ist das Tool allerdings vermehrt in die Kritik geraten, u.a. wegen der kommerziellen Verknüpfung zu Cliqz und der [https://www1.wdr.de/verbraucher/digital/anti-tracking-programme-100.html schlechten Erkennungsraten in der Grundeinstellung] {de}. 2018 wurde Ghostery in Open-Source-Software umgewandelt. = NoScript = [wikipedia:Javascript:] ist eine objektbasierte Skriptsprache, die von der Firma Netscape entwickelt wurde, um statische HTML-Seiten dynamisch zu gestalten. Damit lassen sich praktische Dinge wie interaktive Menüs gestalten, aber auch nervende und prozessorlaststeigernde Werbeticker oder animierte Schneeflocken erzeugen, die speziell zur Weihnachtszeit ein Muss für manche Websites sind. Zusätzlich gab es auch schon Schwachstellen in der Einbindung von JavaScript in Webbrowser, so dass auch echte Sicherheitslecks durch JS bestanden. Firefox bietet nur die Möglichkeit, JavaScript für alle Websites zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Das hat zur Folge, dass man bei jedem Besuch einer Website mit einem nützlichen JS-Skript in den Browsereinstellungen JS aktivieren müsste, wenn man diese Website richtig nutzen möchte, aber JavaScript nicht allgemein erlauben will. [[Bild(./NoScript2.png, 800)]] Die Firefox-Erweiterung [https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/722 NoScript] {en} bietet nun die Möglichkeit, eine JavaScript-Whitelist (auf Deutsch: eine Positiv-Liste) aufzubauen. In dieser Liste werden alle Websites aufgeführt, die JavaScript ausführen dürfen. Bei allen anderen Websites wird JavaScript geblockt. Diese Whitelist macht durchaus Sinn, da die Websites, bei denen man JS wirklich braucht, wohl an einer Hand abgezählt werden können. Durch Linksklick auf das NoScript-Symbol und auf ''"xyz erlauben"'' wird die Seite xyz automatisch (und auch zukünftig!) mit den neuen Einstellungen neu geladen - ein manuelles Einfügen in die Whitelist ist daher unnötig. Sofern auf der Seite auch Skripte von anderen Websites enthalten sind, sind diese im NoScript-Menü extra erwähnt. Häufig handelt es sich dabei um "Datensammler" wie [wikipedia:DoubleClick:] oder [wikipedia:Google_Analytics:Google Analytics] - diese Websites müssen üblicherweise nicht in die Whitelist aufgenommen werden, da die eigentliche Website trotzdem funktioniert. In diesem Fall wird von NoScript in der Firefox-Statusleiste die Meldung ausgegeben: "Skripte sind teilweise erlaubt". Außer JavaScript kann NoScript außerdem noch Plugins blockieren. Dies lässt sich in den NoScript-Einstellungen unter ''"Eingebettete Objekte"'' konfigurieren. Ist auch bei ''"Platzhaltersymbol anzeigen"'' ein Haken gesetzt, wird auf geblockten Seiten mit z.B. einer Flash-Animation an deren Stelle ein ''"Platzhalter"'' angezeigt, der ähnlich wie ein "Parkverbot"-Schild aussieht - ein Beispiel ist auf der [http://www.noscript.net/screenshots Noscript-Homepage] zu sehen. Ein Klick auf diesen Platzhalter erlaubt in diesem Falle Flash temporär, ohne dass die Seite in die Whitelist aufgenommen werden muss. Was von Noscript geblockt wird, wird im Übrigen in der Firefox-Statusleiste angezeigt. Beispiel: {{{ Skripte sind momentan verboten |