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FUSE

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FUSE (Filesystem in USErspace) ist ein Linux-Kernel-Modul, das es ermöglicht, Dateisystem-Treiber aus dem Kernel-Modus in den User-Modus zu verlagern. Es erlaubt auch nicht-privilegierten Benutzern, eigene Dateisysteme zu aktivieren ("mount"). Weil die Dateisystemtreiber im User-Modus laufen, braucht man sich beim Programmieren nicht mit den Beschränkungen und Besonderheiten des Kernel-Modes auseinanderzusetzen, was die Entwicklung stark vereinfacht, daher sind eine Vielzahl von Treibern entstanden. Einige bilden statt Festplatten und anderen Speichermedien ganz andere Datenstrukturen in Form eines navigierbaren Dateisystems ab (Quelle).

Konfiguration

Die FUSE-Kernelmodule sind standardmäßig bei aktuellen Versionen des Linux-Kernels enthalten. Ansonsten muss ggf. noch das folgende Paket installiert werden [5]:

  • fuse

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install fuse 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://fuse

Hinweis:

Damit man FUSE benutzen kann, muss man den Benutzer, der das FUSE-Kernelmodul benutzen will, zur Gruppe fuse hinzufügen [3]. Die Zuordnung des Benutzers zur Gruppe wird erst nach einem erneuten Anmelden aktiv.

Anschließend muss das Modul fuse geladen [2] werden. Damit es nach einem Neustart des Rechners auch funktioniert, sollte man den Eintrag in die Datei /etc/modules nicht vergessen.

Optionen

FUSE besitzt eine Reihe globaler Optionen, welche bei allen Modulen benutzt werden können. Die wohl wichtigsten sind -o allow_other und -o allow_root. Hierbei wird der Zugriff auf das eingehängte Dateisystem für andere Benutzer erlaubt. Damit diese Optionen verwendet werden können, muss allerdings zuerst die Konfigurationsdatei /etc/fuse.conf in einem Editor mit Root-Rechten [1] mit folgendem Inhalt angelegt werden:

mount_max = 999
user_allow_other

Übersicht über FUSE-Module

  • sshfs – Entfernte Rechner in das System einbinden

  • curlftpfs – Zugriff auf FTP-Freigaben

  • FuseSMB 🇬🇧 – Zugriff auf SMB-Freigaben. Gilt als veraltet.

  • SMBNetFS – Nachfolger von FuseSMB

  • NTFS-3G – Erweiterter Schreib-/Lesezugriff auf NTFS-Partitionen. Ist in Ubuntu Standard.

  • gvfs-mount – Auch das vielseitige GVFS verwendet FUSE

Diese Revision wurde am 12. Februar 2017 15:31 von Max-Ulrich_Farber erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: System, Dateisystem, Server