Erlang
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte teste diesen Artikel für eine Ubuntu-Version, welche aktuell unterstützt wird. Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.
Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Erlang 🇬🇧 ist eine Programmiersprache, die hauptsächlich bei Anwendungen im Bereich Telekommunikation genutzt wird und von Ericsson entwickelt wurde, aber heute OpenSource ist. Ihre Stärke ist die parallele Verarbeitung von Programmlogik. Es gibt im Desktop-Bereich nicht viele Anwendungen, die auf dieser Sprache basieren. Prominente Gegenbeispiele sind der Jabber-Server ejabberd, die dokumentenorientierte Datenbank CouchDB 🇬🇧, der Webserver Yaws 🇬🇧 und wings3d 🇬🇧 .
Installation¶
Möchte man Erlang nutzen, muss man das Paket
erlang (universe [2])
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install erlang
Oder mit apturl installieren, Link: apt://erlang
installieren [1]. Für weitere Informationen sind noch folgende Pakete geeignet:
erlang-doc-html (universe, HTML-Dokumentation )
erlang-manpages (universe, Manpages )
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install erlang-doc-html erlang-manpages
Oder mit apturl installieren, Link: apt://erlang-doc-html,erlang-manpages
Besonderheiten der Sprache¶
Funktional¶
Erlang ist eine funktionale Programmiersprache. Dies bedeutet, dass ein komplettes Erlang-Programm ausschließlich aus einer Aneinanderreihung von Funktionen und deren Aufrufen besteht. Im Gegensatz zu imperativen Programmiersprachen gibt es keinen "Ablaufplan" eines Programms, sondern der Ablauf wird durch Funktionen, deren Rückgabewerten und Ereignissen bestimmt. Erlang kommt fast ohne Schleifen und Zuweisungen aus, setzt dafür verstärkt auf Rekursionen.
Modular¶
Erlang-Programme bestehen fast ausschließlich aus miteinander agierenden Modulen. Jede Funktion schreibt man in ein Modul und verschachtelt die Module miteinander.
Hohe Verfügbarkeit¶
Eine Stärke von Erlang liegt darin, dass man Code ohne Probleme zur Laufzeit ändern kann. Man muss eine Serveranwendung also nicht anhalten um etwas auszubessern oder einen Bug zu beseitigen, sondern man kann das entsprechende Module einfach zur Laufzeit austauschen. Dadurch erreichen Erlang-Programme eine hohe Verfügbarkeit. Ericcson hat die Verfügbarkeit ihrer Erlang-Systeme auf über 99% im Jahr beziffert, was etwa einer Ausfallzeit von 3,65 Tagen/Jahr entspricht.
Parallelität¶
Erlang-Programme sind unter hohen Auslastungen weit weniger ressourcen- und rechenintensiv als Programme in anderen Sprachen. Dies liegt vor allem an der Parallelität, auch Nebenläufigkeit genannt. Die Erlang-Laufzeitumgebung erkennt Programmanweisungen, welche nicht voneinander abhängig sind und verteilt diese auf mehrere Pipelines zur selben CPU oder auf mehrere CPUs, falls vorhanden, um diese parallel ablaufen zu lassen. Ein simples Beispiel wäre:
A = 1+5. B = 4+6. C = A+B.
In normalen Programmiersprachen würden diese drei Zuweisungen hintereinander ausgeführt werden. Erlang erkennt jedoch, dass die ersten zwei Zuweisungen nicht voneinander abhängig sind und parallelisiert sie.
Die Erlang-Shell¶
Um Erlang-Programme zu testen, zu warten oder auch einfach nur um ein bisschen mit Erlang rumzuspielen bietet sich die Erlang-Shell an. Diese wird automatisch mit Erlang mitinstalliert und kann vom Terminal [3] aus, durch den Befehl:
erl
gestartet werden.
HalloWelt-Programm¶
In den meisten Sprachen ist das HalloWelt-Programm das erste was man schreibt. Auch in Erlang kann man dies machen, jedoch sollte klar sein, dass dies in Erlang etwas kompliziert aussieht, da Erlang seine Stärke in komplexen und nicht in einfachen Programmen besitzt.
Zuerst erstellt man eine Datei hallo.erl mit folgendem Inhalt:
-module(hallo). % Der Name unseres Moduls. -export([hallo_welt/0]). % Deklaration der Funktion die wir aus dem Modul exportieren möchten. hallo_welt() -> io:format("Hallo Welt ~n"). % Was bei Aufruf der Funktion geschehen soll, hier: es soll Hallo Welt auf den Screen geschrieben werden.
Danach öffnet man die Erlang-Shell, kompiliert das Modul und führt die Funktion aus:
~$ erl
Erlang (BEAM) emulator version 5.5.5 [source] [async-threads:0] [kernel-poll:false] Eshell V5.5.5 (abort with ^G) 1> c(hallo). {ok,hallo} 2> hallo:hallo_welt(). Hallo Welt ok 3>
Der Befehl
c(hallo).
hat unser Modul kompiliert und der Befehl
hallo:hallo_welt().
ruft aus dem kompilierten Modul hallo
die Funktion hallo_welt()
auf.
Links¶
Learn you some Erlang🇬🇧 - Ausführliches Tutorial, nicht nur für Anfänger