[[Vorlage(Getestet, jammy)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Benutzer_und_Gruppen: Benutzer und Gruppen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Einen Editor öffnen] [:sudo: Root-Rechte] }}} [[Inhaltsverzeichnis(1)]] [[Bild(Wiki/Icons/floppy.png, 48, align=left)]] [wikipedia:Diskette:Disketten] sind magnetische Datenträger, welche nur noch selten zum Einsatz kommen. Sie wurden von externen Festplatten und USB-Sticks abgelöst. 3,5″-Disketten sind am weitesten verbreitet und können durch die im Computer verbauten Diskettenlaufwerke (Floppy) ausgelesen werden. Feuchtigkeit und Magnetismus wirken sich negativ auf die Haltbarkeit des Mediums aus, daher sind regelmäßige Backups zu empfehlen. [wikipedia:Iomega_Zip:ZIP-Disketten] werden wie normale IDE-Festplatten angesprochen und sind daher nicht Teil der Artikels. = Verwendung = Um auf eine Diskette auch schreibend zugreifen zu können, muss zuerst überprüft werden, ob die Diskette schreibgeschützt ist. Dazu schiebt man den Schreibschutzschieber auf der Hinterseite der Diskette nach unten, so dass dieser ggf. eine Öffnung verschließt. Nun die Diskette wieder einlegen und beim Formatieren darauf achten, dass das Diskettenlaufwerk nicht im System eingebunden ist, ansonsten kann der Vorgang nicht durchgeführt werden. [[Vorlage(Bildunterschrift, diskette_schreibschutz.png, 280, "3,5″-Disketten mit und ohne Schreibschutz", right)]] = Gruppe = Der Benutzer muss der Gruppe `floppy` angehören [2], um Diskettenlaufwerke verwenden zu dürfen. = Einhängen = Da Diskettenlaufwerke eine schon etwas in die Jahre gekommene Technik darstellen, funktioniert der Zugriff auf diese nicht immer problemlos. Mit den der hier vorgestellten Methoden sollte es aber funktionieren. Um das Diskettenlaufwerk dauerhaft einzurichten, müssen die nächsten zwei Punkte abgearbeitet werden. {{{#!vorlage Hinweis Um Datenverlust durch beschädigte Dateisysteme zu vermeiden, die Diskette __immer__ vor dem Entfernen aus dem Laufwerk aushängen! }}} == udev == Um auf die Floppy zugreifen zu können, muss die [:udev:]-Regel '''/lib/udev/rules.d/80-udisks2.rules''' kontrolliert und eventuell bearbeitet [4][5] werden. Hier beim verwendeten Laufwerk den Wert `ENV{ID_DRIVE_FLOPPY}="1"` zu `ENV{ID_DRIVE_FLOPPY}="0"` ändern. Ein Beispiel für ein internes Disketten-Laufwerk: {{{ # PC floppy drives # KERNEL=="fd*", ENV{ID_DRIVE_FLOPPY}="[mark]0[/mark]" # USB floppy drives # SUBSYSTEMS=="usb", ATTRS{bInterfaceClass}=="08", ATTRS{bInterfaceSubClass}=="04", ENV{ID_DRIVE_FLOPPY}="1" }}} Ein weiteres Beispiel speziell für ein USB-Diskettenlaufwerk von NEC: {{{ BUS=="usb", KERNEL=="sd?f", SUBSYSTEMS=="usb", ATTRS{vendor}=="NEC ", ATTRS{model}=="USB UF000x ", SYSFS{idVendor}=="0409", NAME="Floppy" }}} Sofern gewünscht, noch einen Eintrag in der [#fstab fstab] vornehmen und einen Neustart des udev-Systems sowie ein Neueinlesen der '''fstab''' einleiten. Oder einfach den Rechner neu starten. == fstab == Sollte in der Datei '''/etc/fstab''' noch kein das interne Diskettenlaufwerk betreffender Eintrag vorhanden sein, sollte man die folgende Zeile ergänzen, um nach einem Neustart auf die Diskette zugreifen zu können: {{{ /dev/fd0 /media/floppy0 auto rw,user,noauto,exec 0 0 }}} Hier je nach verwendetem Dateisystem die [:mount#Windows-Dateisysteme:Vielzahl von Optionen] berücksichtigen. Für USB-Diskettenlaufwerke kann der Eintrag wie folgt aussehen: {{{ # Floppy /dev/sd* UUID=65B4-1EB6 /media/Floppy auto auto,users,uid=1000,gid=100,dmask=027,fmask=137,utf8 0 0 }}} == udisks == In Ubuntu wird komplett auf den Einsatz von HAL verzichtet, dessen Funktionen nun durch [:udev:], [:DeviceKit:udisks und upower] bereitgestellt werden. Daher ist es möglich, Disketten mittels udisks einzuhängen. Dazu muss dieses im Zweifelsfall über folgendes Paket installiert werden: {{{#!vorlage Paketinstallation udisks2 }}} Danach kann eine eingelegte Diskette mit dem Befehl [3] {{{#!vorlage Befehl udisksctl mount --block-device /dev/fd0 }}} unter dem Pfad '''/media/floppy0''' bzw. '''/media/usb0''' eingehängt werden. Aushängen kann man die Diskette entweder über {{{#!vorlage Befehl udisksctl unmount --block-device /dev/fd0 }}} oder direkt über das Auswerfen-Symbol des Dateimanagers bzw. der Auswerfen-Funktion des Desktop-Symbols. = Formatieren = {{{#!vorlage Hinweis Das Formatieren einer Diskette funktioniert nur, wenn sie nicht eingehängt ist! }}} {{{#!vorlage Warnung Bei diesen Vorgängen werden alle sich auf der Diskette befindlichen Daten gelöscht! Wurde fälschlicherweise die falsche Diskette formatiert, kann man eventuell noch Reste wiederherstellen, siehe [:Datenrettung:]. }}} == GNOME == Es gibt verschiedene Wege, eine Diskette zu formatieren. === Laufwerksverwaltung === Man kann das Standardprogramm [:Laufwerksverwaltung:] verwenden. Aus der Liste das Diskettenlaufwerk auswählen und über das Zahnrad die Option ''"Partition formatieren"'' wählen. Dann das gewünschte [:Dateisystem#Grundlegende-Merkmale:Dateisystem] auswählen. Wird die Diskette nur mit Linuxrechnern verwendet, empfiehlt sich '''ext4''' als Dateisystem. Soll ein Datenaustausch auch mit anderen Betriebssystemen möglich sein, sollte '''FAT''' gewählt werden. Man kann der Partition noch einen Namen verpassen und auswählen, ob man die Diskette verschlüsseln möchte (nur bei ext4). == KDE == [[Vorlage(Bildunterschrift, KDE_KFloppy.png, 250, "KFloppy", right, kde-style)]] === KFloppy === Die [:KDE:KDE Community] bietet mit dem Programm KFloppy ein Werkzeug zum Formatieren von Disketten an. Dazu wird das folgende Pakete installiert [1]: {{{#!vorlage Paketinstallation kfloppy, universe }}} Um das Programm zu starten, über das Startmenü * ''"K-Menü -> Dienstprogramme -> KFloppy"''. auswählen. KFloppy versucht das Laufwerk automaitsch zu erkennen, man muss aber ggf. den Pfad zum Laufwerk manuell angeben. KFloppy fragt nach dem Diskettentyp sowie der Dateisystemgröße (3,5-Zoll-, 5,25-Zoll-Format) oder ermittelt dies selbständig. In der Regel werden aber Disketten als ''"High Density"'', 1.44MB "3.5" genutzt. Eine weitere Option ist die Wahl des Dateisystems. Falls man die Diskette in einer DOS-Umgebung (Windows) nutzen möchte, wählt man ''"MS-DOS (FAT)"'' aus, andernfalls ''"Linux Native (ext2)"''. Das Programm unterstützt ebenfalls das [wikipedia:Minix-Dateisystem:]. Unter ''"Datenträgerbezeichnung"'' kann man der Diskette noch einen Namen geben. {{{#!vorlage Tabelle <-2 tablestyle="width: 97%;" rowclass="kde-titel"> Formatierungsoptionen +++ Option Beschreibung +++ Schnellformatierung Hier wird lediglich die Dateitabelle des eingelegten Mediums gelöscht, sodass Dateien wiederhergestellt werden können. Es findet keine Überprüfung auf fehlerhafte Blöcke statt. +++ Ausnullen und Schnellformatierung Dieses Format schreibt zuerst Nullen auf das Medium und erstellt im Anschluss das neue Dateisystem. +++ Vollständige Formatierung Die vollständige Formatierung überprüft die Diskette auf fehlerhafte Blöcke und wird diese durch eine Low-Level Formatierung beseitigen/reparieren. }}} == Terminal == {{{#!vorlage Tabelle <-4 tablestyle="width: 97%;" rowclass="titel"> Überblick Formatierung mit der Befehlszeile +++ Dateisystem Schnellformatierung Mit Überprüfung +++ VFat (Dos) mkdosfs /dev/fd0 mkdosfs -c /dev/fd0 +++ Ext2 mkfs.ext2 /dev/fd0 mkfs.ext2 -c /dev/fd0 }}} ## VFat = FAT12 FAT16 FAT32 === Vollständig löschen === {{{#!vorlage Warnung Dieser Befehl ist mit Vorsicht zu genießen, da so gelöschte Disketten nur mit Aufwand wiederhergestellt werden können! }}} Falls der Datenträger vollständig überschrieben werden soll, diesen Befehl benutzen: {{{#!vorlage Befehl dd if=/dev/zero of=/dev/fd0 }}} === Disketten-Images === In den folgenden Beispielen wird davon ausgegangen, dass der Gerätename '''/dev/fd0''' ist. Dieser muss ggf. [:Datenträger#Welches-ist-das-gesuchte-Geraet:angepasst] werden. {{{#!vorlage Warnung Bei der Nutzung von dd darf die Diskette nicht eingebunden sein. }}} === Schreiben eines Abbildes auf eine Diskette === Um Speicherabbilder auf Disketten schreiben zu können, ein Terminal öffnen [3] und den folgenden Befehl eingegeben: {{{#!vorlage Befehl dd if=Name_des_Image.imagetyp of=/dev/fd0 }}} Auf diesem Weg kann unter anderem eine MS-DOS-Bootdiskette auch unter Linux erstellt werden. ==== Erstellen eines Images von einer Diskette ==== Um ein Image zu erstellen: {{{#!vorlage Befehl dd if=/dev/fd0 of=Name_des_Image.img }}} Alle Möglichkeiten sind im Artikel [:Shell/dd:DiskDump] zu finden. Im Artikel zu [:Shell/dd:DiskDump] findet man weitere Parameter. ==== Einbinden ==== Um ein Image wie in [:dd#Image-einer-Partition-einbinden:DiskDump] beschrieben einzubinden, kann der mount-Befehl genutzt werden. {{{#!vorlage Befehl sudo mount Name_des_Image.img /mnt }}} Alternativ kann auch der Dateimanager genutzt werden. Durch einen Rechtsklick auf das Image erhält man eine Option ''"Einhängen"''. === ufiformat === [http://www.geocities.jp/tedi_world/format_usbfdd_e.html ufiformat] {en} ist ein Kommandozeilenprogramm zur [wikipedia:Formatierung#Low-Level-Formatierung:Low-Level-Formatierung] für USB-Diskettenlaufwerke. Das Paket {{{#!vorlage Paketinstallation ufiformat, universe }}} installieren [1] und das Programm mit den gewünschten Parametern aufrufen [3]: {{{#!vorlage Tabelle <-2 tablestyle="width: 97%;" rowclass="titel"> ufiformat +++ Parameter Beschreibung +++ ufiformat -i Angeschlossene USB-3,5″-Diskettenlaufwerke anzeigen. +++ ufiformat -i /dev/sdf Detailinformationen zum Laufwerk und dem eingelegten Speichermedium ausgeben +++ ufiformat /dev/sdf Datenträger formatieren +++ ufiformat -f 1440 /dev/sdf Floppy für High Density formatieren }}} ## == Fdutils == ## [http://fdutils.linux.lu/ Fdutils] {en} ## {{{#!vorlage Paketinstallation ## fdutils, universe ## }}} = Problembehebung = == /dev/fd0 existiert nicht == Erscheint die Meldung "/dev/fd0 existiert nicht" oder "/dev/fd0 does not exist", dann ist sehr wahrscheinlich das Modul für die Floppy nicht geladen. Dies kann man im Terminal feststellen: {{{#!vorlage Befehl lsmod | grep floppy }}} Bleibt die Zeile leer (das Modul ist also nicht geladen), kann man das nachholen mit: {{{#!vorlage Befehl sudo modprobe -v floppy }}} Um das Modul in Zukunft bei jedem Systemstart automatisch zu laden, muss in der Datei '''/etc/modules''' das Kernelmodul `floppy` eingetragen werden. = Tipps = == Datenträgerpflege == Disketten verlieren auf ihnen gespeicherte Daten durch Umwelteinflüsse (Feuchtigkeit und Magnetfelder). Die Lebensdauer beträgt maximal 10-30 Jahre - sofern sie nicht in Gebrauch sind. Sie ist abhängig von der Schreibdichte - so sind Speichermedien mit geringerer Dichte länger haltbar. Regelmäßige Datensicherungen beugen einem Datenverlust vor. == Partitionsbezeichnung == === FAT-Partitionen === Das Vorgehen, um Namen zu setzen, ist im Artikel [:Labels#FAT-Partitionen:] beschrieben. = Links = * [:Datenträger:] * [:Dateisystem:] * [:mount:] * [:dd:DiskDump] * [:Archiv/Bootdiskette:] * [launchpad:ubuntu/+source/linux/+bug/441835:Clicking on floppy gives "no device media found" ] * [https://docs.kde.org/stable/de/kdeutils/kfloppy/index.html Handbuch zu KFloppy] {de} # tag: Hardware